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Muhammad in der Bibel???

bib.jpg (341550 Byte)

Lesehilfe

Diese Abhandlung folgt im Grunde den Ausführungen islamischer Theologen zum Thema, dass Muhammad in der Bibel zu finden sei. Daher sind die einzelnen Abhandlungen analog zu diesen Ausführungen verfasst. Es macht daher Sinn die einzelnen Thesen in der Reihenfolge abzuarbeiten. Die Gliederung ist nur zur besseren Übersicht da.

 

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Vorbetrachtung

1. These

Jesus hätte Muhammad verkündigt

2. These

Angeblich würde Mose dem Muhammad gleichen.

3. These

Angeblich ist Jesus nicht mit Mose vergleichbar.

4. These

Muhammad ist mit Namen im Tanach verzeichnet

5. These

Muhammad statt Jesus wäre vom Sinai gekommen

6. These

Die Kaaba würde in der Bibel als das Haus Gottes angesehen.

7. These

Die Evangelien würden Muhammad verkündigen.

8. These

Die Lehre Jesu und die Lehre Muhammad würden sich gleichen.

9. These

Jesus soll als Heiliger Geist bzw. Muhammad wiederkommen.

 

 

 

5. These

Muhammad statt Jesus wäre vom Sinai gekommen

Zitat:
5. Mose 33 Vers 2
Er sprach: Der Herr ist vom Sinai gekommen und ist ihnen aufgeleuchtet von Seir her. ER ist erschienen vom Berge Paran her und ist gezogen nach Meribat-Kadesch; in seiner Rechten ist en feuriges Gesetz für sie. Wie hat er sein Volk lieb! Alle Heiligen sind in deiner Hand. Sie werden sich setzen zu deinen Füßen und werden lernen von deinen Worten.

Zitat:
Diese Stelle wird gerne von den christlichen Theologen auf Jesu bezogen. Die Beschreibung paßt aber gar nicht auf Jesu. Jesu hatte kein feuriges Gesetz, und zu ihm kamen keine 10.000 Leute und setzten sich ihm zu Füßen, um von ihm zu lernen.

Da hier eine Behauptung geschrieben ist, welche nicht korrekt ist, hier wichtigsten Verheißungen des Alten Testamentes, welche aus christlicher Sicht auf Jesus hindeuten, sie sind auf den Internetseiten „Das Geheimnis“ sehr schön dargestellt.
Prophezeiungen über Jesus Christus im AT

Das die im Zitat angeführte Schriftstelle auf Jesus bezogen wird ist mir unbekannt. Hier geht es doch um den Segen mit dem Mose die Israeliten segnete.

    „Dies ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die Israeliten vor seinem Tode segnete.“
    (5. Mose 33, 1)

Es hat somit diese Aussage weder etwas mit Jesus noch mit Muhammad zu tun. Der Eingang des Verses ist der „Er (Mose) sprach: Der HERR...“ Hier steht nicht umsonnst der Begriff HERR mit großen Buchstaben geschrieben; Was wohl bewusst weggelassen wurde. Dies ist die Umschreibung des Gottesnamens (Jahve) in der Bibel. Im Hintergrund ist dieser Gottesname dargestellt.

Gott selbst kam mit diesem feurigen Gesetz!

Ist Muhammad etwa Gott bzw. gar Jahve?

Ich dachte immer, dass die göttlichkeit Muhammads vom Islam abgeleht wird.

Ist er jetzt doch Gott?

Da die obige These ja wohl offensichtlich nicht stimmen kann, dann sind auch die zehntausend Heiligen aus dieser Schriftstelle nicht relevant!

Zitat:
Pharan ist in der Wüste von Mekka, wo sich Ismael mit seiner Mutter Haga nach dessen Verstoßung niederließ.

Das Pharan in der Wüste von Mekka liegt ist sehr unwahrscheinlich. Ich will hierzu einige Bibelstellen anführen, welche dies als unwahrscheinlich darstellen.

Abraham lebte zur Zeit der Austreibung des Ismael laut Bibel südlich von Mamre in Gerar.

    „Abraham aber zog von dannen ins Südland und wohnte zwischen Kadesch und Schur und lebte nun als ein Fremdling zu Gerar.“
    (1. Mose 20, 1)

Dieses Land ist nun ein wenig schwer zu definieren. Hierzu eine kleine Lagebestimmung. In und um Gerar regierte Abimelech.

    „...Da sandte Abimelech, der König von Gerar...“
    (aus 1. Mose 20, 2)

Welches Volk regierte dieser König?

    „... Abimelech, der König der Philister...“ (aus 1. Mose 26, 8)

Wo wohnten die Philister?

Die Philister waren ein Volk welches sehr wahrscheinlich aus Kreta (biblisch: Kaftor) eingewandert war.

    „... Habe ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaftor und die Aramäer aus Kir?“
    (aus Amos 9, 7)

    „Und ich will deine Grenze festsetzen von dem Schilfmeer bis an das Philistermeer und von der Wüste bis an den Euphratstrom...“ (aus 2. Mose 23, 31)

Also wohnten die Philister am Mittelmeer. Noch heute ist dieses Land nach diesen Philistern (Palästina) benannt. Sehen wir das mal nicht ganz so eng. Dieser Ort Gerar lag also irgendwo in Palästina, südlich von Mamre, was aber ebenfalls nur sehr wage beschrieben werden kann. Halten wir uns also an die Fakten, welche die Bibel so ganz nebenbei übermittelt. Die islamische Auslegung behauptet nun ganz unverfänglich

Zitat:
„Pharan ist in der Wüste von Mekka“.

Um mal etwas genauer zu werden möchte ich mal die komplette Ansicht der Moslems einfügen. Laut islamischer Überlieferung wurde der von Gott gegebene Brunnen

Quelle biblisch;

    „Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.“ (1. Mose 21: 19)  

Quelle islamisch;

    Durch das scharren, welches Ismael mit seinem Fuß auf dem Boden vollführte, wurde diese Quelle hervorgebracht, so dass daraus Wasser hervor sprudelte. „Dies ist die heilige Quelle Zamzam“ /siehe:(*****) in Mekka.

Man bedenke nun einmal die Entfernung zwischen Palästina und Mekka!

Was lesen wir in der Bibel?

    „Da stand Abraham früh am Morgen auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, dazu den Knaben, und schickte sie fort. Da zog sie hin und irrte in der Wüste umher bei Beerscheba.“
    (1. Mose 21, 14)

Nach der islamischen Sichtweise, hätte also Hagar und Isamael ca. 1200 Kilometer (=Luftlinie), mit einem tragbaren Schlauch Wasser (denn sie hatten kein Lasttier dabei!) und einem Brot zurückgelegt.

Zwischenbemerkung:
Die ehemals von Damaskus über Amman nach Medina führende Hedjazbahn. War eine eingleisige, über 1300 km lange Strecke und wurde zwischen 1900 und 1908 angelegt. Die Entfernung von Medina nach Mekka sind nochmals ca. 350 km.

Der Zug von Damaskus bis Medina benötigte bei 60 Km/h ca. 3 Tage. Eine Kamelkarawane anderthalb bis zwei Monate. Diese Strecke zu Fuß mit einem Wasserschlauch für zwei Personen zurückzulegen ist schlichtweg unmöglich! Allerdings besagt die islamische Legende, dass Abraham die beiden bis dorthin gebracht haben soll.

Wenn Paran in Mekka zu suchen wäre, dann hätte auch das Volk Israel einen sehr beträchtlichen Weg sozusagen zusätzlich zurückgelegt

    .

    „Und die Israeliten brachen auf aus der Wüste Sinai, und die Wolke machte halt in der Wüste Paran.“
    (4. Mose 10, 12 )

    „Danach brach das Volk von Hazerot auf und lagerte sich in der Wüste Paran.“
    (4. Mose 12, 16 )

    „Da entsandte Mose aus der Wüste Paran nach dem Wort des HERRN lauter Männer, die Häupter waren unter den Israeliten.“
    (4. Mose 13, 3)

    „gingen hin und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch und brachten ihnen und der ganzen Gemeinde Kunde, wie es stand, und ließen sie die Früchte des Landes sehen.“
    (4. Mose 13, 26)

    „Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel redete jenseits des Jordans in der Wüste, im Jordantal gegenüber Suf, zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab.“
    (5. Mose 1, 1)

Das ist dann eine Entfernung von ca. 1000 km Luftlinie. Da waren dann aber die Israeliten schon ein wenig schnell unterwegs.

    „So zogen sie von dem Berge des HERRN drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes des HERRN zog vor ihnen her die drei Tagereisen, um ihnen zu zeigen, wo sie ruhen sollten.“
    (4. Mose 10, 33)

Ginge man davon aus, dass sie genau Luftlinie gelaufen wären. Da sind das dann bei 24 Stunden Laufzeit pro Tag eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 14 Km/h. Sollten sie etwa nachts ca. 6 Stunden schlafen, müssten sie ca. 20 Kilometer in der Stunde zurücklegen. Ca. eine Million Menschen in dieser Zeit das ist schlichtweg unmöglich. Hier so etwas in den Bibeltext hinein zu kommentieren ist schlichtweg völliger Unsinn. Eine Karawane braucht einen reichlichen Monat für diese Strecke!

Fakt ist also das biblische Paran kann nicht in Mekka liegen!

Zitat:
Jesu war dort nie anwesend.

Das ist vollkommen richtig! Aber die Bibel sagt hier auch nicht aus dass Muhammad dort anwesend gewesen wäre.

Es steht nirgendwo im Text!

Zitat:
Die drei Berge, die hier beschrieben sind, sind die Berge der drei Propheten Mose-Jesu-Muhammed.

Klingt gut! Aber wieso Jesu? Der war doch nach vorheriger Aussage gar nicht dort. Kann es dann wirklich so sein?

    „... vom Sinai gekommen und ... von Seïr her... vom Berge Paran her ...“
    (aus 5. Mose 33, 2)

Sinai- kann bedeuten =Klippenberg; spitzer Berg; der Vierzakige
Seïr- kann bedeuten = der Struppige; der Zottige; der gut bewaldete
Paran- kann bedeuten = voller Höhlen; Schönheit; Zierde

Die Festlegung, welcher Berg welcher Prophet ist, überlass ich mal dem Leser, da mir dies dann doch zuviel Spekulation wäre.

Zitat:
Muhammed kam mit einem feurigen Gesetz,

Wie Oben bereits erwähnt betrifft die Schriftstelle Gott (HERRN= Jahve)

Nun führte der islamische Ausleger die Schriftstelle aus der neueren Lutherbibel an.

    „...und ist gezogen nach Meribat-Kadesch; in seiner Rechten ist ein feuriges Gesetz für sie.“
    (aus 5. Mose 33, 2)

In Luther 1912 steht hier:

    „...und ist gekommen mit viel 1000 Heiligen; zu seiner rechten Hand ist ein feuriges Gesetz an sie.“
    (aus 5. Mose 33, 2)

Zitat:
...und Tausende kamen...

Wieso Tausende? Der Ausleger hatte doch die Luther 1984 angeführt. In seiner Auslegung bezieht er sich aber auf den Text der Lutherbibel von 1912. Offensichtlich will er wohl damit andeuten, dass die Hüter der Bibel hier den Text verändert hätten.

Warum nun diese Veränderung?

Die Einheitsübersetzung gibt dazu den folgenden Hinweis:

Die „Heiligen“ sind die Engel. Der Ausdruck „Tausende von Heiligen“ ist in Hebräisch aber zugleich eine Anspielung auf eine weitere Örtlichkeit der Wüstenwanderung: Meribat-Kadesch." (Herderausgabe der Einheitsübersetzung / ISBN 3-451-18988-7; Seite 209)

Meriba bedeutet Zank bzw. Hader.
Kadesch bedeutet Heilig.

Zitat:
Als der Prophet nach Mekka einzog, waren über 10.000 Muslime mit ihm.

Das mag ja sein, aber hier geht es nicht um Muhammad und schon gar nicht um den Einzug in Mekka.

Gott selbst kam vom Sinai!

 

zur 6. These

 

Anmerkungen und Texte:
(***** Zamzam  Diese Geschichte lässt sich leider nicht richtig verlinken,. Deshalb habe ich sie hier als ein Zitat von der Seite der Islamischen Hochschulgemeinde e.V. übernommen.

Zitat:
„Als Wasser und Proviant zu Ende gegangen waren, unternahm Hadschar einen Erkundungsausflug in ihrer Umgebung, bei dem sie aber nichts fand. Sie rannte bis ans Ende des Tals auf der Suche nach Wasser, und sie hielt nach der Überlieferung in ihrem Lauf zwischen As Safa und Al Marwa nicht inne, bis sie nach siebenmaligem Hin- und Herlaufen zu ihrem Kinde zurückkehrte. Verzweiflung war sie bereits überkommen, und sie versuchte, sich damit abzufinden. Da scharrte Ismael mit seinem Fuß den Boden auf, und Wasser sprudelte daraus hervor. Sie löschten ihren Durst, und Hadschar fasste die Quelle ein, so dass sie sich nicht im Sand verlieren konnte. Beide blieben dort, und die Araber kamen auf ihren Reisen zu ihnen und gaben ihnen Güter, die ihnen zum Leben reichten, bis die nächste Karawane ankam.
Das hervorströmende Wasser Zamzams veranlasste einige Stämme, sich in seiner Nähe niederzulassen. Dschurhum war der erste Stamm, der dort sesshaft wurde, und in einigen Berichten wird behauptet, er sei dort schon vor der Ankunft Hadschars und Ismaels gewesen. Nach anderen Überlieferungen ließ er sich jedoch erst nieder, als Zamzam entsprang und das Leben in diesem öden Tal ermöglichte. Ismael wuchs heran und heiratete ein Mädchen von Dschurhum. Er lebte mit ihr und dem Stamm der Dschurhum an diesem Ort, an dem das Baitul Haram [11] errichtet wurde, um das herum später Mekka entstand.“  

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