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islamische Denominationen Sunniten
Sunnitenأهل السنة
Der Islam ist nicht ein monolithischer Block, sondern er besteht aus vielen verschiedenen Gruppierungen mit teilweise sehr unterschiedlichen theologischen Ausrichtungen. Der Tod des Propheten Mohammed stürzte die Muslime in eine erste tiefe Krise. Er starb ohne einen Sohn zu haben. War doch stets zu dieser Zeit der eigene, rechtmäßige und erstgeborene Sohn der potentielle Nachfolger und Erbe. Auch einen Nachfolger, in seinen Aufgaben, hatte Mohammad nicht bestimmt. Der Nachfolger des Propheten sollte ein Herrscher sein. Die Frage jedoch, wer der wahre Nachfolger Mohammads sei, bewirkte die erste Spaltung im Islam. Die Sunniten halten an einem Wahlprinzip fest und lehnen ein erbliches Recht ab.
Innerhalb der Sunniten gibt es vier Rechtsschulen. Die Hanafiten, Malikiten, Shafi'iten und Hanbaliten weichen nur geringfügig voneinander ab und stehen gleichberechtigt nebeneinander. Die Hanafiten sind die Anhänger der nach dem irakischen Imam Abu Hanifa (699-767) benannten Rechtsschule. Sie betonen die Vernunft und die Logik, wenn es um einen Rechtsentscheid geht. Inder, Türken und die Dynastie der Osmanen haben sich dieser Rechtsschule angeschlossen. Heute bilden sie etwa 42,9% der Muslime. Die Hanafiten sind die überwiegende Mehrheit im Islam und unter den Sunniten. Als Malikiten werden die Anhänger der vom Imam Malik ibn Anas (ca. 710-795) begründeten Rechtsschule bezeichnet. Diese Rechtsschule vertritt streng die Richtung der Medina-Tradition. Verbreitet sind die Malikiten in Nordafrika (Algerien, Marokko, Tunesien, Sudan, Oberägypten) und im Inneren von Afrika. Heute sind es etwa 19,6% aller Muslime. Die Anhänger der nach dem Imam al-Shafi'i Abu Abd Allah Muhammad ibn Idris (767-820) benannten Rechtsschule nennt man Shafi'iten. Al-Shafi'i, der Schüler des Imam Malik ibn Anas, faßte die Lehren der zwei früheren Schulen (Hanafiten, Malikiten) zusammen. Er systematisierte erstmals die rechtliche Ordnung und Rechtswissenschaft im Islam mit der Festlegung von Koran, sunna, idjma und kiyas als den 4 Wurzeln des muslimischen Rechts. Auf ihn geht die Grundlegung der shari'a zurück. In Syrien, Unterägypten, West- und Südarabien, Ostafrika, Indonesien und dem Kaukasus sind die Shafi'iten verbreitet. Zu ihnen zählen etwa 20,6% aller Muslime. Scharia und Sunna bilden einen vorgegebenen engmaschigen Verhaltenkodex, an den sich der Sunnite zu halten hat, der größte Verdienst vor Gott ist das konsequente Beachten der vorgeschriebenen Verhaltenstechnik bis in die kleinsten persönlichen und intimen Dinge hinein. Einen freien Spielraum gibt es für den Einzelnen nicht. Alles ist nach göttlichen Vorschriften zu tun. Der Glaube und das Leben nach sunnitischem Prinzip verlangt viel Opfer, Einsicht und Gehorsam. Vielfach kann dadurch ein Muslim unserer westlichen Welt sogar ein Vorbild sein.
Islamische Namen (** عمر mit vollem Namen Umar ibn al-Chattab oder Omar ibn al-Khattab عمر بن الخطاب (*** عثمان Uthman ibn Affan عثمان بن عفان
Nachtrag:Obwohl Sunniten und Schiiten zumeist friedlich zusammenleben, sind Spannungen zwischen den beiden Hauptrichtungen des Islams immer wieder zu beobachten. Besonders in Pakistan kam es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen von Militanten Gruppen beider Fraktionen. Ein Höhepunkt war ein Attentat Anfang Januar 1999, bei dem 16 Schiiten getötet wurden. Auch im Irak, wo Sunniten trotz ihrer Minderheit regieren, werden die Schiiten verfolgt, wobei hier politische Gründe wichtiger sein dürften als religiöse. Auch in Afghanistan gab es diese Spannungen zwischen beiden Richtungen. Die Taliban- Milizen, mehrheitlich Sunniten haben die Schiiten im Norden angegriffen und verfolgen. Ähnlich wie beim Christentum sind meist höchst irdische Probleme Ursache für Spannungen. Die Betrachtungsweise des Anderen, als Abtrünnigen, ist meist zweitrangig. Macht und Geldgier ist Kernpunkt von unmenschlichen Verbrechen zwischen Muslimen.
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