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Almohaden

الموحدون

Die Almohaden (arabisch:  الموحدون  = Bekenner der Einheit) entstanden im 12. Jahrhundert. und lösten nach und nach die Herrschaft der Almoraviden in Nordafrika und Südspanien ab. Wie überall im Islam wurden die islamischen Ideen durch gewaltsame Kriege und Zwangsislamisierungen durchgesetzt. Dadurch wurde in weiten Teilen das vorher sehr stark vertretene Christentum immer weiter zurück gedrängt. Als Folge entstanden auch christliche Heere die nicht wirklich christlich das Christentum verbreiten wollten. Die christlichen Heere waren militärisch vielfach den muslimischen Heeren unterlegen, weil genau in dieser Zeit die größte Kirchenspaltung vollzogen wurde. Ab sofort gab es zwei rivalisierende Kirchen und somit auch eine deutliche Schwächung des christlichen Imperiums. Lediglich die weströmische Kirche konnte auf Dauer ihre Macht behaupten. Aber auch ihr drohte die weltliche Macht zu entgleiten, als die Almoraviden nach Europa stürmten und schließlich Südspanien besetzten. Auch Sizilien und Süditalien kamen unter islamischen Einfluss. Papst Urban II wechselte daher auch vom bedrohten Rom nach Clermont. Auf dem Höhepunkt der militärischen Macht wurden schließlich die Almoraviden durch die streng radikale Bewegung der Almohaden überrannt. Sie entstanden in Aghmat im Atlasgebirge und breiteten ihre Macht von dort über Nordafrika und Südspanien aus. 
Ihr Gründer, der Berber Muhammed Ibn Tumart ( محمد بن تومرت (* / von 1077 bis 1130) wird von den Almohaden noch heute als ein von Gott gesandter Mahdi (** verehrt, der die Einheit der Gläubigen in Gott und gegen den religiösen und moralischen Verfall predigte. Sein Nachfolger Abd al-Mumin ( عبد المؤمن ) organisierte die Gemeinde zu einem Heer mit strenger hierarchischer Ordnung. Unter diesem Führer hatten sie ihre größte weltliche Ausdehnung. Allerdings bröckelte die Macht als schließlich die Almohaden aus Südspaniern vertrieben wurden. Dort wurde schließlich durch die Inquisition alles islamische wieder getilgt. Daher finden sich nur wenige Spuren dieser Zeit in Südspanien. Ein Relikt dieser Zeit ist die Bezeichnung Andalusien. Auch in Afrika wurden die Almohaden schließlich von anderen muslimischen Dynastien unterworfen. Geblieben ist ihre Prägung des nordafrikanischen Islam.
Die Almohaden stehen in der sunnitischen Tradition. Sie lehren ihren "wahren" Islam, welcher eine äußerst strenge Lehre darstellt, die alle Fremden ablehnt. Nach Ansicht der Almohaden ist ein Fremder "der Andersgläubige". Tritt er allerdings zum Islam über, so hörte er auf, ein Fremder zu sein".

 

Islamische Namen und Bezeichnungen
(* محمد بن تومرت  sein voller Name ist Abu Abdallah Muhammad ibn Tumart أبو عبدالله محمد بن تومرت 

(** Mahdi (arabisch&xnbsp;المهدي) bedeutet soviel wie „geführt“, „geleitet“ bzw. „der Rechtgeleitete“) dieser Titel ist dem Messias der Juden und Christen gleich zu setzen. Im Koran gibt es keinen Hinweis auf einen Messias. Aber der Volksglaube hat diesen Messias behalten. Hier kann man davon ausgehen, dass dies ein Relikt der vorher christlichen Prägung der Nordafrikaner, welche in der hier bedrachteten Zeit zwangsislamisiert wurden.

 

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