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Carl Ischer
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       Neuapostolische Kirche

Neuapostolische Kirche

Die Neuapostolische Kirche ist ein Kind der katholisch apostolischen Gemeinden. Sie versteht sich als direkte Fortsetzung dieser Bewegung. Um die Geschichte zur Gründung der Neuapostolischen Kirche zu verstehen sollte man sich erst einmal über die katholisch apostolischen Gemeinden informieren. Nach dem die Apostel Duncan, Dow und Cartyle verstorben waren. Gab es immer wieder neue Rufungen zu Aposteln um die verwaisten Plätze wieder aufzufüllen. So geschehen am 17. Juli 1859 an Charles J. Thomas Böhm. Dieser wirkte ab 1865 als Koadjutor (Apostelhelfer). Die nächste Rufung war am 30. Mai 1860 sie ging an Charles J. Thomas Böhm und Wiliam Caird, und am 4. Januar 1863 an Rudolf Rosochaki. Das sind die nachweisbaren Rufungen es gab aber noch viel mehr. Alle Rufungen wurden von den englischen Aposteln verworfen. Man meinte der Herr Jesu wird noch vor dem Tod der Apostel wiederkommen. Wie sich später herausstellte war das ein schwerer Irrtum. Die Rufung von Rosochacki wurde von einigen deutschen Gläubigen anerkannt. Rosochacki trat später von seinem Amt zurück und wurde wieder in die katholisch apostolische Gemeinde integriert. Die Gläubigen um den Propheten Heinrich Geyer, Bischof Schwarz, Priester Carl W. L. Preuß und die Diakone der Gemeinde Hamburg wurden auf Grund dieser Ereignisse schließlich am 6. Februar 1863 vom Abendmahl und vom Gottesdienstbesuch ausgeschlossen. Das war dann schließlich die Geburtsstunde der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission. Nach 1863 rief der Prophet Heinrich Geyer den Apostel Schwarz für die Niederlande, Preuß für Norddeutschland, Apostel Ludwig Bösecke für Süddeutschland, Apostel Heinrich Ferdinand Hoppe für Nordamerika und Apostel Peter Wilhelm Stechmann für Ungarn. Diese Rufungen wurden durch mehrere andere Brüder mit prophetischen Gaben bestätigt. Die Allgemeine Christliche Apostolische Mission wollte lediglich Seelen für Christus gewinnen und zur wahren Nachfolge führen. Ihre Mitglieder sollten deshalb auch nicht am Besuch der kirchlichen Gottesdienste gehindert, sondern im Gegenteil zur fleißigen Beteiligung und zur Liebe gegenüber ihren Seelsorgern angehalten werden. Eigene Gottesdienste sollten deshalb nur außerhalb der kirchlichen Gottesdienstzeiten stattfinden. Dem Konfirmandenunterricht wurde der Lutherische Katechismus zugrunde gelegt. Die Landeskirche duldete aber diese Gläubigen nicht in ihren Gemeinden und so kam es zu vielen Kirchenausschlüssen. Deshalb machte es sich erforderlich selbständige Strukturen zu schaffen. Nach der Trennung von dem Propheten Heinrich Geyer, er gründete 1878 eine eigene Gemeinschaft. Verwendete man zunächst weiterhin den Begriff "Allgemeine Christliche Apostolische Mission", was auf zwei Flugblättern aus dieser Zeit deutlich wird. In Rechtsgeschäften wie Versammlungsanmeldungen wurde von der späteren neuapostolischen Kirche aber nun der Name "Christlich Apostolische Gemeinde" oder "Apostolische Gemeinde" gebraucht. In Sachsen kam es schließlich zu einem Novum von Seiten des Freistaates wurde bei der Registrierung der Gemeinden der Name Neuapostolisch eingetragen. Man wollte eine deutliche Unterscheidung zu den anderen apostolischen Gemeinden haben. Im Jahre 1907 wurde schließlich der Name für die gesamte Kirche übernommen. 1881 wurde der Apostel Krebs gerufen und zum Apostel ordiniert. Analog der englischen Apostel nannte er sich Stamm - Apostel. Die Bedeutung aber wandelte sich, jetzt empfand man diese Bezeichnung einen Baum ähnlich, wo alle Äste aus einem Stamm heraus kommen. Somit gibt es seit dem ein zentrales Amt in dieser Kirche, welches mit dem Petrus der Urkirche verglichen wird. Auch in den katholisch apostolischen Gemeinden, hatte der Apostel John Cardale eine besondere Stellung. Er wurde als Pfeiler der Apostel bezeichnet.

Die Kirche hatte mehrere Männer welche dieses Amt trugen.

Friedrich Krebs, Braunschweig von 1895 bis 1905
Hermann Niehaus, Quelle in Westfalen von 1905 bis 1930
Johann Gottfried Bischoff, Frankfurt/Main von 1930 bis 1960
Walter Schmidt, Dortmund in Westfalen von 1960 bis 1975
Ernst Streckeisen, Zürich/Schweiz von 1975 bis 1978
Hans Urwyler, Zürich/Schweiz von 1978 bis 1988
Richard Fehr, Zürich/Schweiz von 1988 bis 2005
Wilhelm Leber, Buchholz in der Nordheide/Deutschland von 2005 bis 2013
und seit 19. Mai 2013: Jean-Luc Schneider Strasbourg/Frankreich

Die Kirche hat ein stetigen Wachstum zu verzeichnen. Es gab aber auch Zeiten, wo Uneinigkeit ja Streit zu Trennungen führte. Aus diesen entstanden neue Richtungen. Heute ist man bemüht diese Trennungen zu überwinden. Auch heute nimmt sie noch jährlich zu und hat heute eine Mitgliederstärke von nahezu 10 Millionen, in Deutschland ca. 400.000. Dabei ist sie auf allen Erdteilen und in fast allen Ländern vertreten. Die Kirche wird nur durch freiwillige Spenden getragen welche sich an der biblischen Grundlage (Maleachi 3: 10) orientieren. Diese Spenden werden in einem Opferstock gesammelt welcher von der Gemeinde nicht einsehbar ist. Jeder kann also unbeaufsichtigt das einlegen was er für richtig hält. Als Sakramente kennt die Kirche,

    die Taufe mit Wasser auf den Namen Jesu Christus (sie wird auch Kindern gespendet)

    das heilige Abendmahl (wird seit einiger Zeit in jedem Gottesdienst gefeiert)

    die Versiegelung/Geistestaufe (durch Handauflegung und Gebet wird der heilige Geist gespendet)

Die Kirche hat ein reges Gemeindeleben. Sie kennt Kinder, Jugend, Familien (für nicht mehr zur Jugend zählende) und Seniorenkreise. Hierbei geht es mit gleichaltrigen mitunter sehr turbulent zu. Der Gottesdienst ist die Veranstaltung wo alle Geschwister ob jung oder alt gemeinsam Gottes Wort hören, gemeinsam singen und Abendmahl halten. Gemeindefeste und Ausflüge werden in vielen Gemeinden jährlich durchgeführt. Die Neuapostolische Kirche hat ein eigenes Glaubensbekenntnis, wobei die ersten drei Artikel, fast wörtlich dem apostolischem Glaubensbekenntnis entsprechen. Die anderen betreffen das Apostelamt, die in dieser Kirche praktizierte Versiegelung (Handauflegung), das Wiederkommen des Herrn Jesu und das Verhältnis zur weltlichen Obrigkeit. Die Neuapostolischen Christen glauben, daß sie durch die Versiegelung zu denen gehören können weiche beim Wiederkommen des Gottessohnes dabei sein können. Sie schließen durch ihren Glauben, andere, nicht zwangsläufig aus. Das von ihnen geglaubte Wiederkommen Jesu, hat nichts mit dem Weltuntergang zu tun dieser, ist wesendlich später. Die Aussagen hierzu finden wir in der Bibel bestätigt.

    Die Eschatologie der Neuapostolischen Kirche in Kurzfassung:

    Die Versiegelten
    Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren aus allen Stämmen Israels:
    (Offenbarung 7, 4)

    Die Große Schar
    Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen,
    (Offenbarung 7, 9)

    Das Wiederkommen Jesu zur Heimholung der Braut.
    Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.
    (Offenbarung 19, 9)

    Das Wiederkommen Jesu in Pracht und Herrlichkeit und Tausendjähriges Friedensreich
    Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
    (Offenbarung 20, 6)

      Es handelt sich dabei um eine göttliche Regierung und hat nichts mit herrschen sondern mit dienen zu tun

    Das Endgericht
      Dieses auch als jüngstes Gericht bezeichnete Ereignis ist mindestens biblische eintausend Jahre später

    Und wenn die tausend Jahre vollendet sind, wird der Satan losgelassen werden aus seinem Gefängnis. (Offenbarung 20, 7 )

    Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.
    (Offenbarung 20, 12)

Die Bibel ist Grundlage der Lehre. Es gibt keine zusätzlichen Schriften. Wichtig ist für alle das Wort der Predigt. Diese wird von einfachen Männern gehalten. Die Predigt wird nicht ausgearbeitet und auswendig gelernt sondern frei nur durch den heiligen Geist inspiriert gehalten. Man kennt kein theologisches Studium. Zu anderen Christen ist man aufgeschlossen, wird aber vielfach von diesen, als "Sekte" abgelehnt. Seit einiger Zeit wird ernsthaft über eine Mitarbeit in der Ökumene nachgedacht. Die Kirche hat eine eigene Karitative Einrichtung und beteiligt sich an vielen Humanitären Projekten.

 

Link:

Neuapostolische Kirche in Deutschland
NAK Karitativ
NAK International
Neuapostolische Kirche in der Schweiz
Neuapostolische Kirche in Österreich

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