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Betende Hände braucht unsere Zeit. Carl Ischer |
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Festjahr Fronleichnam FronleichnamSechzig Tage nach dem Ostersonntag wird in der katholischen Kirche der Einsetzung der Eucharistie gedacht. Dieser Tag fällt immer auf den Donnerstag nach Trinitatis.
Sprachlicher UrsprungFronleichnam ist ein Altmittelhochdeutscher Begriff für "corpus Christi".Der erste in diesem Wort verwendete Begriff ist "fron" bzw. "vron" Dieses Wort hatte früher zwei Bedeutungen. Zum ersten heilig, also zu Gott bzw. zu Christus gehörig und zum anderen herrschaftlich, also einem weltlichen Herren zugehörig sein, also Fronpflichtig zu sein. Der zweite Begriff ist "lika" bzw. "lich" was für Körper bzw. Gestalt stand. Dieses Wort hat sich z. B. in dem Wort gleich oder in den Suffix "lich" in männ-lich, weib-lich oder säch-lich bis in unsere Zeit erhalten. Der dritte Begriff ist "hamo" in der Bedeutung Hülle.
Die drei Begriffe zusammen bedeuten also:
Inhalt des FestesAn Fronleichnam wird die leibliche Gegenwart Christi im Abendmahl gefeiert. Christus selbst ist in Leib (Hostie) und Blut (Kelch) gegenwärtig. Diese Hostie (ungesäuertes Brot), wird durch die Transsubstantiation (Wandlung) zum wirklichen Leib Christi. Solch eine Hostie wird unter einem Tabernakel in einer sonnenförmigen Monstranz der Prozession voran getragen. Dabei wird an Altären außerhalb der Kirche die Anwesenheit Christi auch dort präsent.Fronleichnam findet am zweiten Donnerstag nach Pfingsten statt und ist ein Gedenkfest an die Einsetzung der Eucharistie. Diese Eucharistie wurde ja eigentlich am Gründonnerstag durch Jesus gestiftet. Da aber die Geschehnisse um Karfreitag, Ostern und Pfingsten die Eucharistie geradezu als Nebensächlichkeit behandeln. Wird mit diesem Fest die Wichtigkeit dieser Gabe Jesu in den Mittelpunkt gehoben.
Geschichtliche HintergründeIm Mittelalter war die Eucharistie als so heilig angesehen, dass man es kaum wagte dieses Mahl zu feiern. Große Monstranzen, also kostbare Schau-Gefäße bargen die Hostie und wurden auf dem Altar der Gemeinde gezeigt. Aber es kam in falsch verstandener Ehrfurcht zur Meidung des Genusses der Eucharistie.Auch der Abendmahlstreit, den Berengar von Tour († 1088) ausgelöst hatte. Berengar leugnete die reale Gegenwart Jesu Christi in den eucharistischen Gaben von Brot und Wein. Gestaltete sich zu einer Neubesinnung von der Wichtigkeit der Eucharistie. Letztlich war es der Juliana von Lüttich zu verdenken, dass es dieses Fest heute gibt. Sie träumte im Jahr 1209, dass der Mond mit einem dunklen Fleck hätte. Der Deutung zufolge kam man zu dem Schluss, dass dieses extra Fest zu Ehren des Altarsakramentes in der Kirche fehle. Papst Urban IV schrieb schließlich das Fronleichnamsfest im Jahr 1264 für die ganze Kirche vor. Die erste Fonleichnamsprozession, die urkundlich erwähnt ist, wurde 1277 in Köln abgehalten. Im Jahr 1317 wurde dann Fronleichnam durch Papst Johannes XXII. endgültig in den katholischen Festkreis aufgenommen. Luther war ein Gegner dieses Festes und bezeichnete selbiges Fest als das "allerschädlichste Jahresfest". Warum urteilte Luther so scharf. Die erste Kirche war arm und die Gemeinden versammelten sich in Katakomben. Dort war es schlichtweg nicht üblich prunkvolle Feste zu feiern. Das Evangelium und die Eucharistie waren Mittelpunkt in den Gemeinden. Es gab keine Darstellung von Machtsymbolen. Dies hatte aber die Kirche in der Reformationszeit geradezu überhöht. Ja es war schlichtweg Machtmissbrauch an der Tagesordnung. Deshalb war Luther so gegen dieses Fest. Des Weiteren störte auch die Darstellung der Hostie allein. Hatte doch Jesus beides Brot und Kelch geboten zu halten. In der Fronleichnamzeremonie wird aber das Brot regelrecht angebetet, während man das Blut schlichtweg hat unter den Tisch fallen lassen. Nach der Reformation wurde das Fest von Seiten der Evangelischen Kirche regelrecht behindert. Evangelische Bauern fuhren extra ihren Mist vor Fronleichnam an den Weg der Prozession um so ihre Missbilligung auszudrücken. Kein Zeichen von Toleranz. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965) sind die Feier und der Empfang der Eucharistie wieder mehr zum Mittelpunkt des Festes geworden. Also hat auch der Kelch wieder seinen Platz erhalten. Dadurch verloren die Prozessionen an Bedeutung und wurden vereinzelt sogar abgeschafft. Die Feier der Anwesenheit Christi in der Eucharistie ist nicht verkehrt und sollte alle Christen vom Hocker reisen. Die Prozession zum als Schautragen der Hostie ohne den Wein ist aber nicht so ganz Koscher. Eine Prozession, als pilgerndes Gottesvolk, kann aber auch heute ein Motiv zur Gestaltung des Festes sein.
Die Feiern zum FestFronleichnam wird mit großem Gepränge gefeiert. Festumzug, Blassorchester, Fahnen und festliche Kleidung sind der äußere Rahmen. Nicht umsonst heißt das Fest im Französischen "Fete Dieu" = Fest Gottes. Was wird denn nun so festlich gefeiert?Bei fast allen Prozessionen sind die Blumenopfer der Kinder zu sehen, die Blütenblätter auf den Prozessionsweg streuen. In Österreich legen Frauen früh am Morgen Blumenteppiche aus. Auf Tannen- und Fichtenzweigen werden Sinnbilder und Sprüche aus Blüten gestaltet. Eine Wurzel des Festes sind die Flurumgänge, um die Felder gewesen. Deshalb macht auch die Prozession an vier Altären Halt, um alle Himmelsrichtungen abzuschreiten um durch die Gegenwart des Brotes die Wohnquartiere und Felder zu segnen. Dabei wird aus allen vier Evangelien gelesen. Neben der Prozession durch Straßen und Wegen gibt es auch Schiffsprozessionen, so auf einigen Alpenseen und auf dem Rhein bei Köln.
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