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Carl Ischer
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Herrnhuter Brüdergemeine

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     Tag der Deutschen Einheit

Tag der Deutschen Einheit

Dieser Tag kann als ein Geschenk für die ganze Menschheit angesehen werden. Erstmals konnte in Europa bestehendes Unrecht durch eine friedliche Revolution beseitigt werden. Die Konfrontation der Systeme konnte behoben werden.

Wie kam es dazu?

Die Staaten im Osten Europas waren seit dem 2. Weltkrieg unter Sowjetische Herrschaft geraten. Keines der Länder konnte selbst entscheiden was es wollte. Alles in diesen Ländern wurde vom Kreml in Moskaus aus entschieden. Somit wurden die Völker nicht wirklich befreit, sondern genau genommen nur von einer Knechtschaft zur anderen Knechtschaft weitergereicht. Damit auch ja keiner diese Länder verlassen konnte baute man unmenschliche Sperreinrichtungen quer durch ganz Europa. In Berlin teilte man die Stadt sogar mit einer Betonmauer.

    Hatte Walter Ulbricht noch am 15. Juni 1961 verkündigt:

    "Ich verstehe Ihre Frage so: Dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Ää, mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." - am 15. Juni 1961 auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost)

Hier war er wohl schon ein wenig Altersdement. Wie konnte er denn sonst, nach noch nicht mal einen Monat, diese Aussage vergessen?

Wenn wir diesen Tag betrachten, so können wir dies nicht ohne Polen und die katholische Kirche tun. Beide haben erheblichen Anteil daran, dass wir heute eine sogar Europäische Einheit erleben können. Nach den Erfolglosen Versuchen von 1953, 1956 und 1968 war es 1981 erstmals gelungen eine staatsunabhängige Organisation in Polen zu gründen. Die Gewerkschaft Solidarno?? verbreitete spürbar Angst in Osteuropa. Die Genossen in der DDR begannen sogar über den Sozialismus nachzudenken. Allerdings noch nicht öffentlich. Dazu waren die Repressalien, welche auf Kritik am sozialistischen System standen zu massiv. Es rüttelte schon an den Grundfesten des Sozialismus, als Karol Józef Wojty?a am 16. Oktober 1978 zum Papst gewählt wurde. Ein Papst aus dem Ostblock! Auch damit wuchs der Druck auf die Kommunisten in Polen. Schließlich ist der Katholizismus in Polen weiter verbreitet als der Atheismus. In Deutschland wäre solch eine Wahl nicht so Richtung weisend gewesen. Die Kirche setzte damit vielleicht auch unbewusst ein Achtungszeichen. Man konnte mit zusehen, wie die Macht in Polen langsam dahin schmolz.

Die Pleite des Ostblockes wurde dann deutlich als es in Moskau plötzlich auch noch an Opas für den obersten Parteiposten mangelte. Die Alten Hardliner waren inzwischen fast ausgestorben. Die Breschnewdoktrin überlebt. In der Wirtschaft war man Meilenweit hinter der freien Wirtschaft hinterher. Auch die etwas lustige Präsentation des Megachips in der DDR war da nur eine Poente am Rande. Man war schlichtweg Pleite und lebte nur noch von der Substanz. Der nun neue Mann im Kreml, Michail Sergejewitsch Gorbatschow litt wohl nicht unter Alterdemenz wie seine Vorgänger im Amt. Er hat die Situation offen gelegt. Hierdurch entstand neuer Mut in den Oppositionen der Ostblockländer. Die Gewerkschaft Solidarno?? wurde wieder aktiv und veränderte das Bild in Polen eindrücklich. Auch in der DDR wurde man nun noch mutige. Waren es am Anfang Umweltgruppen und Aktivisten die öffentlich Schwerter zu Flugscharen machten. So bildeten sich jetzt richtige Oppositionsgruppen wie das Neue Forum, Demokratischer Aufbruch und Andere. 1989 machten sich Oppositionsgruppen auf um die Wahl zu überprüfen. Eigentlich ja eine eher unbedeutende Wahl. Aber ständig wurden im Fernsehen davon berichtet, dass 99,99% zur Wahl und ihre Stimme der Nationalen Front gegeben hätten. In manchen Wahlbezirken konnte man an allen zehn Fingern abzählen, dass so etwas nie stimmen kann. Beispiel Heimatort.

Es gab in dem Wahlbezirk 4 Zeugen Jehova die grundsätzlich nicht zur Wahl gingen.
Zweitens gab es ein 3 Ausreisewillige, die ebenfalls nicht wählten.
Nun gab es da noch ein 10 Jugendliche die sich ausgemacht hatten mit "nein" zu stimmen.

Eine offizielle Nein Stimme war, wenn jeder Kandidat der von mir eine Nein Stimme erhalten sollte einzeln mit Linial durchgestrichen war.

Nun hatte unser Wahlbezirk damals 564 Wahlberechtigte.

Kleines Rechenexempel. 564:100 sind 5,64

5,64 Wahlberechtigte sind dann also 1%.

Nun waren das aber deren 10 Jugendliche.

Hatten die etwa keine vollwetiger Stimme?

Die Wahlmeldung in der Zeitung war dann aber Wahlbeteiligung 99,8% davon dann 99,9% Ja Stimmen.

Da muss wohl einer ohne Mathematikkenntnis die Stimmen gezählt haben. Schließlich konnte man den Wahlbetrug nachweisen und über die Westmedien im Lande bekannt machen. Auch gegen die zügellose Umweltverschmutzung wurde protestiert. Auch hier mit friedlichen Mitteln (Kamera) selbige aufgezeichnet und publik gemacht.

Als dann die senilen Opas in Honeckers Lampenladen (=Palast der Republik) den 40. Jahrestag der DDR begingen, waren auf den Straßen die Demonstranten unterwegs. Man zwang somit die SED Klicke zur Aufgabe ihrer Macht. Nach einem vergeblichen Versuch Egon Krenz zu inthronisieren, kam es zu den Abend des 9. November an dem Schabowski seinen berühmt berüchtigten Zettel vorlass und schließlich die Mauer geöffnet wurde. Die Maueröffnung war der erste Schritt zur Auflösung der DDR. Ohne Stacheldraht und Mauer konnte sich dieser Staat nicht halten.

Endlich gab es kontrollierbare freie Wahlen in der DDR. Prompt gewann die CDU die einzige Partei die sich offen gegen den staatlich propagierten Atheismus wandte. Dieses nun erstmals frei gewählte Parlament schloss mit der Bundesrepublik Deutschland den Einigungsvertrag. Für den 3. Oktober 1990 wurde die Einheit schließlich vollzogen.

Hier ein kleiner Exkurs über Zusammenhänge der Geschichte.

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