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        Tag der deutschen Einheit Geschichtliches

Tag der deutschen Einheit
Geschichtliches

Um aber dass ganze Ausmaß der Sachlage in Europa zu begreifen muss man weit in die Geschichte hinein gehen. Europa war im 19. und 20. Jahrhundert ein Schmelztiegel der Konfrontation. Zwar gab es mit Österreich-Ungarn und Preußen zwei mächtige Staaten. Aber das Großmachtstreben der Russen, Britten und Franzosen brachte die Sache immer wieder zum überkochen.

Was war der Grund für diese Unruhen.

Heute wird vielfach die so genannte Unterdrückung der Slawischen Völker als Grund hiefür angegeben. Dem ist aber bei einer gründlichen Betrachtung absolut zu widersprechen. Russland war eindeutig im Osten und Großbritannien und Frankreich im Westen daran interessiert die Völker dazwischen zu spalten und klein zu halten. Russland wollte schon damals den Bosporus und einen Eisfreien Hafen an der Ostsee. Ganz klar zielte die russische Politik auf die Annexion großer Teile des Osmanischen Reiches und die Besetzung von Ostpreußen. Dieser Umstand wird in Geschichtsanalysen immer wieder runtergespielt. Es war schlichtweg ein Fakt, dass es Russland gar nicht um irgendwelche Unterstützung von slawischen Völkern ging. Dies war nur ein Vorwand um recht viel von Europa zu unterjochen.

Beispiel Polen.

Die Polen wurden in Russland zu Bürgern zweiter Klasse. Vielfach wurden Besitzungen zugunsten von Russen eingezogen. Die Teile Polens, die unter der russischen Knute standen waren wirklich unterjocht. Anders dagegen in Preußen. Dort wurde das Masurische, Kaschubische, Wasserpolnisch und Schlonsakisch als Verkehrssprachen anerkannt. Die immer wieder aufkommende Behauptung, dass die Polen Germanisierungsversuchen unterlegen waren lässt sich nicht halten. Allerdings ist nach dem zweiten Weltkrieg das Deutsche, Masurische, Kaschubische, Wasserpolnisch und Schlonsakisch stark eingeschränkt, ja sogar als verboten erklärt worden. Das die Polen in Preußen gewisse Freiheiten besaßen wird auch klar, bei der Abstimmung über die Zugehörigkeit Oberschlesiens, vom 20. März 1921. Hier gab es ein klares Votum für Deutschland. Offensichtlich waren die Freiheiten in Preußen groß genug um sich so zu entscheiden.

Immer wieder versuchte Russland Ostpreußen zu annektieren. Von kleineren Scharmützeln abgesehen geschah eine Besetzung Ostpreußens durch Russland 1757-1762 und 1807. Schließlich taumelte Deutschland in den ersten Weltkrieg. Grund war ein geschlossener Vertrag. Wonach Österreich die Herrschaftliche Hoheit über Bosnien Herzegowina ausfüllen sollte. Um dies durchzusetzen wurde schließlich dieses Gebiet besetzt. Dadurch kam es immer wieder zu Unruhen, weil seinerseits Serbien mit Unterstützung Russlands seine Interessen dort verletzt sah. Es war aber ein Vertrag, der diesen Fakt darstellte. Schließlich kam es zu einem Mord in Sarajevo. Kronprinz Ferdinand und Frau wurden ermordet. Dass hier die Serben die Hand im Spiel hatten wird wohl nicht ernsthaft bestritten. Österreich sah sich zur Reaktion gezwungen und stellte sehr harte Bedingungen für die Aufklärung. Allerdings wäre, wenn kein Kriegswille da gewesen wäre es hier durchaus möglich gewesen diesen Sachverhalt friedlich zu lösen. Letztlich setzten aber alle aus Konfrontation und somit brach der erste Weltkrieg aus. Ziel der späteren Siegermächte war es von Anfang an die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten zu verändern. Da Deutschland mit Österreich verbündet war konnte es sich nicht raushalten und musste diesen Kriegsgang mitmachen. Völlig unvorbereitet traf dieser Krieg die Deutsche Armee. Schnell wurde ganz Ost und Westpreußen von Russland annektiert. Erst die Schlacht bei Tannenberg brachte schließlich die Wende. Unendliches Leid musste damals die Ostpreußische Bevölkerung erdulden. Schließlich ist aber schon hier die spätere brutale Entvölkerung und Annektierung von Ostpreußen im zweiten Weltkrieg zu begründen. Diese Schmach der Niederlage hat die Russen immer geschmerzt. Dass ihnen letztlich dieses Gebiet egal ist sieht man an der heutigen Situation um Ostpreußen.

Deutschland wurde aber dennoch schwer gedemütigt. Große Gebiete mussten abgetreten werden. Auf dem Gebiet von Österreich entstanden Staaten, die letztlich noch unfreier waren als das Kaiserreich. Es wurde z.B. ein Tschechischer Staat installiert nur um die Macht von Österreich zu vernichten. Ein Staat, der eine wesendlich größere deutsch sprechende Bevölkerung hatte als eine Tschechisch sprechende. Die meisten zwar zu dem Volk der Tschechen gehörenden Menschen sprachen diese Sprache überhaupt nicht. Sie fühlten sich als Österreicher. Schnell wurden die Rechte der Deutschen Bevölkerungsgruppe beschnitten. Enteignungen von Fabriken und Boden waren üblich. Deutsche waren plötzlich im eigenem Land zu Bürgern zweiter Klasse geworden. Diese Sachlage war Unrecht! Völlig zu Recht begehrten dagegen die Sudetendeutschen auf. Aus dieser ganzen gewollten Erniedrigung der Deutschen in Europa entstand ein Klima, welche noch viel größeres Unheil über Europa brachte. Österreich war so unbedeutend geworden, dass davon keine Gefahr mehr ausgehen konnte. Aber die Deutschen konnte man nicht in viele Staaten unterjochen, sondern mussten ihnen den eigenen Staat gewähren. Nebenbei strebten damals auch die Sorben ein großsorbisches Reich bzw. einen Anschluss an Tschechien an. Hier war das Verhältnis der Bevölkerung sogar 15% Sorben zu 85% Deutschen. Dazu hatte dann aber wohl dann doch keiner den Mut. Schließlich wären hier historische Grenzen völlig missachtet worden. Bedingt durch diese Situation wurde in Deutschland der Nationalismus regelrecht geschürt. Alle nicht Deutschen wurden jetzt scheel angesehen. Man hatte Angst, dass man selbst in solch eine Situation wie die Deutschen in Böhmen geraten könnte.

Diese Angst war durchaus berechtigt.

Viele Freiheiten, die es in Preußen bis dahin gab, wurden nun eingeschränkt. Letztlich hat man mit dem Diktat des zweiten Weltkrieges den Nationalismus in Deutschland geschürt. Zwar ging der Nationalismus nicht von den Deutschen aus, sondern von den Bevölkerungsminderheiten in den neu etablierten Staaten, aber als Reaktion verstärkte sich der Nationalismus in Deutschland. Spüren mussten das die Menschen mit anderen Muttersprachen.

Aber auch in den nun neuen Staaten eskalierte der Nationalismus Deutsche wurde dort mitunter regelrecht benachteiligt und am Leben bedroht. Diese ganze Situation war schließlich der Nährboden für den Nationalsozialismus in Deutschland. Hinzu kam, dass in Deutschland die Regierung stark geschwächt war. Das Ruhrgebiet war besetzt. Die Menschen hungerten und die Massenarbeitslosigkeit eskaliert auch unter der Sachlage, dass viele Industriezweige als Rüstungsrelevant angesehen und somit verboten waren. Die Sozialdemokraten waren unfähig mit anderen demokratischen Kräften eine tragfähige Regierung zu bilden. Gegenseitig schlossen sie ein miteinander Gehen aus. Statt nach Kompromissen zu suchen wollten beide Seiten radikal ihre Interessen durchsetzen. Deutschland war auch durch die vielen kleinen Parteien, die mit ein zwei Abgeordneten in den Reichstag einzogen immer instabiler geworden.

Diese Situation nutzten die Nationalsozialisten für ihre Zwecke aus. Man gaukelte den Volk vor, dass man ja genau wie die Sozialisten und Kommunisten wäre. Nationalsozialisten prügelten sich gemeinsam mit den Kommunisten gegen die Sozialdemokraten an anderen Orten mit den Sozialdemokraten gegen die Komunisten. Es war ein einzige Verwirrspiel.

1933 kam schließlich diese Horde von Verbrechern an die Macht. Hier wird auch die Uneinigkeit der deutschen Demokraten deutlich. Schließlich hatte Hitler nur 288 von 647 Sitzen im Reichstag. Der Trick man schloss die Kommunisten mit Hilfe der anderen Parteien aus dem Reistag aus und somit hatte die NSDAP die absolute Mehrheit. Ein schon hier höchst undemokratischer Akt, den die Kommunisten wegen ihrer ständigen Krawallorgien aber selbst mitverschuldeten.

Deutschland versank in dem Sumpf der Totalitären Systeme. Das was die Parteien mit den Kommunisten zugelassen hatte traf sie nun schließlich selber. Ganz schnell waren alle Parteien aus dem Parlament verbannt. Durch die Nachgiebigkeit von Großbritannien, Frankreich und den USA konnten nun die Nationalsozialisten frei in Deutschland unterdrücken, ausgrenzen und schließlich morden. Nicht damit genug, man ließ auch die Wiederaufrüstung zu und machte diese Verbrecher somit immer stärker. Schließlich kam es für ganz Europa zum absoluten Supergau. Die Nationalsozialisten steckten ganz Europa in Brand. Aus einem einst mal recht freiheitsliebenden Preußen wurde ein Staat der Unfreiheit und Unterdrückung. Dieser Umstand brachte für weite Teile Europas eine fast 60 jährige Unterdrückung.

Eine weitere Ungerechtigkeit begründete diese Unfreiheit in weiten Teilen Europas. Als Deutschland und Russland gemeinsam Polen überfielen wurde nur einseitig durch Großbritannien den Deutschen der Krieg erklärt. Russland beging das gleiche Verbrechen, wurde aber nicht mit Bobenterror und Krieg überzogen. Schon hier hätte man ein unmissverständliches Stoppzeichen von Seiten der Völkergemeinschaft setzten müssen.

Die Folgen für Europa kennen wir wohl alle zur Genüge. Massenmord an Juden, Sinti und Roma. Zwangsvertreibung von Millionen von Menschen. Beseitigung des eigentlich freihesten Landes in Europa. Ostpreußen wurde einfach von der Landkarte gestrichen. Zerstörung von Kulturgut in allen Ländern Europas.

Größeres Unrecht, Leid und Katastrophen, als dieser Krieg über alle gebracht hat, kann man sich nicht vorstellen.

Jeder Mensch der im Krieg oder durch Nationalistische Verbrämtheit sterben muss, ist einer zu viel!!

Nach dem Krieg gingen die Willkür weiter Die Folgen waren Unfreiheit und Unterdrückung. Wieder wurden Minderheiten diskriminiert. Die Kommunisten wollten klare Verhältnisse. Waren doch schließlich nach dem Krieg nur alle Deutschen Verbrecher. Die Mörderbanden der nationalistisch gesinnten Tschechen und Polen durften ja nun ihre untersten Triebe befriedigen, indem sie Willkür und Mordlust verbreiteten. Auch die Vergewaltigungen von deutschen Frauen in Siebenbürgen und Ostpreußen durch Russen sollte man nicht verschweigen.

Alles sind Verbrechen, egal gegen wen und von wem sie begangen wurden.

Man kann ein Verbrechen nicht mit einem Verbrechen begünden! Nur die Einsicht, dass wir alle in Europa Schuld tragen, kann für alle dienlich sein. Eine immer noch zu erkennende Siegermentalität ist dem Frieden abträglich.

Wir müssen immer noch lernen uns ALLE als gleichberechtigt zu sehen.

Die Nachkriegsordnung war vor allem für den Osten Europas eine Katastrophe. Kein einziger Staat war hier wirklich frei. Alle hatten nur für die "befreundete" Sowjetunion zu wirken und zu funktionieren.

Wollte die Bevölkerung etwas anderes, kam es zum Krieg.

So geschehen am 17. Juni 1953 in der DDR,

1956 in Ungarn und

1968 in Tschechien.

Der Konflikt zwischen dem Westen und den Kommunistischen Staaten eskalierte immer weiter. Schließlich lagen die verfeindeten Seiten so weit im Konflikt, dass sie sogar das Risiko der Weltvernichtung in Kauf nahmen. Bis an die Zähne bewaffnet mit Atomsprengköpfen meinte man auf jeder Seite den Frieden verteidigen zu müssen. Letztlich hat man im Osten nur den Nationalen-Sozialismus in den Russisch-Nationalen-Sozialismus gewandelt. Ein Regime von Verbrechern gegen ein anderes Regime von Verbrechern, mit übergehängten Humanmäntelchen. Letztlich waren beide Systeme einfach nur Menschenverachtend.

Die friedliche Revolution im Ostblock, die von den Polen ausgelöst wurde, brachte für Europa eine neue Zeit.

Wir können unseren Nachbarn heute nicht dankbar genug sein, dass sie diesen Mut und diese Entschlossenheit besaßen um das Kommunistische Regime in Polen in die Knie zu zwingen.

Allerdings kam auch der Umstand, dass das so genannte Sozialistische System pleite war der friedlichen Revolution zu Gute. Ohne Reformen hätte der Sozialismus bald sein wahres Gesicht zeigen müssen. Spätestens wenn die Engpässe auch die Grundnahrungsmittel erreicht hätten, dann mag ich mir gar nicht ausmalen, was da in Osteuropa geschehen wäre.

Es ist ein Geschenk des Himmels, wie wir in der ehemaligen DDR dieses sozialistische Bonzensystem so friedlich beseitigen konnten.

Leider muss man aber auch erkennen, dass man nicht wachsam genug sein kann, dass so einen finstere Zeit nicht wieder die Menschen bedroht.

Wenn man bedenkt, dass schon wieder so viele die Kommunisten wählen oder gar dem Nationalisten verfallen sind, kann man nur warnend tätig werden. Damals hatten die Deutschen auch nur gemeint Hitler wäre das kleinere Übel und es wurde zur Katastrophe.

Die heutige Vereinigung von Europa ist ein Geschenk von unendlich großer Gnade.

Wir alle müssen daran arbeiten, dass wir dieses Europa weiter bauen und gegen alle Gefahren verteitigen. Dazu gehört es den Nachbarn kennen zu lernen und mit ihm zusammen zu arbeiten. Die sprachlichen Hürden müssen durch lernen der Sprachen überwunden werden.

Die Überwindung des Nationalismus und des Sozialismus bedeutet die Gleichberechtigung aller Menschen

und ganz besonders auch der Minderheiten. Dies wäre ein wünschenswertes Ergebnis für ganz Europa. Schauen wir in die Museen. Wie oft wird dort, statt der Gesinnung, noch heute die andere Nation angeprangert. Ein Deutscher ist doch nicht automatisch ein Massenmörder.

Es ist der Nationalismus gepaart mit dem Sozialismus, der zu solchen Taten führt.

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