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Carl Ischer
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Herrnhuter Brüdergemeine

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Vogelhochzeit


Ein schönes Lied zum Thema

Die Vogelhochzeit ist kein christlicher Brauch. Auch soll hier kein Zusammenhang konstruiert werden. Da aber die Vogelhochzeit ein schöner Brauch ist, soll sie hier ihren Platz erhalten. Am 25. Januar wird in einigen Gebieten Europas die Vogelhochzeit gefeiert. Ursprung dieses Festes der Vögel ist die Sage, der zu Folge sich an diesem Tage die Elster mit dem Raben vermählt hatte und alle Vögel zu diesem Fest mit eingeladen wurden. Vor allem in der Lausitz, wird dieser hier von den Sorben übernommene Brauch, gepflegt. Aber auch in Österreich ist dieser Brauch bekannt. Kindern erzählte man früher, dass an diesem Tage die Vögel Hochzeit feiern. Nachts stellte man Teller mit Gebäck vor das Fenster, um die mit den ersten Frühjahrsvögeln heimkehrenden Fruchtbarkeitsgeister und Dämonen wohlgesonnen zu stimmen. In Teilen Österreichs gilt dieser Tag als Lostag für alle, die heiratswillig sind. Sieht der- oder diejenige als erstes ein Vogelpärchen, so wird etwas aus der Hochzeit, andernfalls heißt es ein weiteres Jahr warten. In Russland feiert man die Vogelhochzeit am 19. März, wenn nach alten Überlieferungen die Frühjahrslerchen aus dem Sagenland Wyrai zurückkehren. In der Oberlausitz hat sich der Brauch etwas geändert.

Vogelhochzeit in der Oberlausitz
Am Vorabend des 25.Januar stellen die Kinder hier leere Teller ans Fenster oder ins Freie um sich von den Vögeln die am nächsten Tag ihre Hochzeit feiern mit Gebäck und Süßigkeiten "bescheren" zu lassen. Früher waren es auch leere Schüsseln die oft auf die im Hof stehende Handwasserpumpe gestellt wurden. Ursprung dieses Festes der Vögel ist die Sage, der zu Folge sich an diesem Tage die Elster mit dem Raben vermählt hatte und alle Vögel zu diesem Fest mit eingeladen wurden. Grund genug für die Kinder mitzufeiern. Die Kinder dürfen die Vögel bei der "Bescherung" nicht beobachten weil sonst der Teller leer bleibt, denn die Vögel wollen ungestört heiraten. Manchmal werden die Teller auch zum zweiten oder dritten an das Fenster gestellt und jedes Mal wird etwas darauf gelegt. Es kommt aber auch vor dass anstelle der erhoffte Süßigkeiten ein Stück Kohle auf dem Teller liegt. das ist die Strafe für ein Versäumnis oder eine Missetat oder für Unbescheidenheit. Vielleicht liegt darin der Sinn und der Ursprung der Vogelhochzeit. Die Vögel wollen sich mit diesen Gaben aber auch für die mit reichlich Körnern und Samen gefüllten Vogelhäuschen im Winter bedanken, denn wenn Schnee liegt ist es oft sehr schwer für die gefiederten Freunde Futter zu finden. Da die Vögel das nicht alles allein schaffen können, helfen ihnen die Bäckermeister und backen schöne Schokoladennester oder Gebildebrote - brötchengroße Gebäcke in Form eines Vogels. Noch um die Jahrhundertwende erhielten die sorbischen Kinder u.a. auch Milchhirse mit zerlassener Butter und Zucker überstreut. Die kulturellen Veranstaltungen, einst geselliges Beisammensein Erwachsener im Gasthaus, später kleinere oder größere Volksfeste, haben sich erst nach der Jahrhundertwende entwickelt und seither verbreitet, wobei die eigentliche Vogelhochzeit am 25. Januar nur den Anlass darstellt. Der Grund warum die Vogelhochzeit grade in dieser Zeit gefeiert wird, hängt wahrscheinlich mit den Beobachtungen der Tier- und Pflanzenwelt zusammen. In dieser Zeit beginnen die Vögel zu nisten und Eier zu legen. Solange wie der Sinn dieses Festes ist an die Vögel im Winter zu denken, finde ich diesen Brauch auch für Christen akzeptabel.

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