Festjahr Reformationstag Reformationstag
Der Reformationstag ist ein evangelischer Feiertag. Er erinnert an den Beginn der Reformation.
An diesem Tag soll Martin Luther 1517, seine 95 Thesen zu Ablass und Buße an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen haben. Diese Thesen verbreiteten sich wie ein Lauffeuer in der ganzen Christlichen Welt. Nach vielen Kämpfen breitete sich die Reformation in Europa aus. Ziel war es ein biblisches Christentum wiederherzustellen. Ein großes Verdienst der Reformation ist die Einrichtung von Laienschulen. Ein Vorläufer unseres heutigen Bildungssystems. Luther schrieb einen kleinen und einen großen Katechismus (Lehrbuch). In Deutschland waren Luther (1483 – 1546) und Melanchthon (1497 – 1560) die führenden Köpfe der Reformation. Durch das Wormser Edikt kommt es zum bewaffneten Wiederstand der reformierten Fürsten. Nur weil die Türken Österreich bedrohten gab der Kaiser nach. Über zwei drittel der Deutschen Länder wurde evangelisch. Am 25. September 1555 wurde nach siebenmonatiger Verhandlung der Augsburger Religionsfrieden geschlossen.
Aber richtiger Frieden war dadurch noch nicht erreicht. Diese vielen Scharmützel endeten letztlich im Dreißigjährige Krieg (1618 bis 1648). Im Jahre 1648 siegte schließlich die Vernunft und man verhandelte zwischen dem 15. Mai und dem 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück einen Friedensvertrag aus, der als der Westfälischer Friede in die Geschichte einging. So ganz nebenbei beendete dieser Friedensvertrag auch den über 80 Jahre andauernden Krieg in den Niederlanden. Gleichzeitig wurde die Refomierte Kirche neben der Lutherischen und katholischen Kirche als gleichberechtigt anerkannt. Trotz der damaligen Kirchenspaltung hat die Reformation auch zu einer Rückbesinnung und Heiligung in der katholischen Kirche geführt. Allerdings verfielen die Reformatoren auch in viele Praktiken ihrer Vorgänger. Auch nach der Reformation brannten in Deutschland häufig noch Scheiterhaufen.
Der Gottesdienst zum Reformationstag beinhaltet aber nicht den Thesenanschlag sondern mehr die Rechtfertigung des Sünders allein durch den Glauben. Es ist im Grunde auch ein sehr deutscher Tag, denn hier wurde so gesehen auch die Grundlage für die einheitliche Deutsche Sprache gelegt. Luther bemühte sich das Wort der Bibel dem Volk zugänglich zu machen. Dabei schaute er "auf Maul" um die rechte Weise der Worte zu finden.
In Sachsen hat man lange Zeit ein Reformationsbrot gebacken.
Das Reformationsbrot ist ein weißes viergeteiltes Hefebrot mit Rosinen. Ähnlich wie ein Stollen, allerdings nicht so groß. Dieses Brot hat ein deutliches Kreuzzeichen auf der oberen Kruste. Oben auf ist ein Zuckerguss mit gebrannten Mandeln oder Nüssen und in der Mitte ein Marmeladenklecks. Es soll eine Lutherrose darstellen, wobei selbige Rose nicht vier sondern fünf geteilt wäre. Die Rezepte variieren von Gegend zu Gegend ein wenig.
Dieser Brauch ist leider weitest gehend durch die Entchristianisierung im Osten Deutschlands verloren gegangen.
Heute kennen die meisten Deutschen nicht mehr den Inhalt diesen Festes. Sie feiern in der heutigen Zeit lieber Halloween. Ein Brauch der über Amerika von Irland aus zu uns kam.
Der Reformationstag ist gesetzlicher Feiertag in den deutschen Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
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