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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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     Christi Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt

 

Die christliche Himmelfahrt

Christi Himmelfahrt ist ein beweglicher Festtag. Er wird stets an einem Donnerstag, 40 Tage nach dem Ostersonntag begangen. Nach seinem Tod erschien Jesus, noch einige Zeit seinen Jüngern. Sie konnte ihn sehen, anfassen und er aß mit ihnen.

    Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; ... .
    (Matthäus 28, 17)

    ... Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, ... !
    (Johannes 20, 27)

    Und er nahm's und aß vor ihnen.
    (Lukas 24, 43)

In der Apostelgeschichte wird auch ein Zeitabschnitt genannt.

    ... und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang... .
    (Apostelgeschichte 1, 3

Von der Himmelfahrt Christi lesen wir in der Bibel, im Markus- Evangelium, im Lukas- Evangelium und in der Apostelgeschichte des Lukas.

    ... wurde er aufgehoben gen Himmel ... .
    (Markus 16, 19)

    Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
    (Lukas 24, 51)

    Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
    (Apostelgeschichte 1, 9)


Die Himmelfahrt Christi,
Johann Koerbecke 1456/1457

 

Die Himmelfahrt Christi ist, die Rückkehr des Menschen Jesu, in die göttliche Natur und Herrlichkeit. Bis ins 4. Jahrhundert wurde Christi Himmelfahrt gemeinsam mit dem Pfingstfest gefeiert. Nach dem 1. Konzils von Nicäa wurde Himmelfahrt etwa ab dem Jahr 370 als eigenständiges Fest genau vierzig Tage nach Ostern gefeiert. Um 600 hat sich Papst Gregor, der Große, um die Ausgestaltung von Prozessionen bemüht, die stets mit einer Messfeier in der Peterskirche in Rom endeten und erst 1969 abgeschafft wurden. Ab 800 wurden zuvor drei Bittage eingeführt. An diesen drei Tagen vor Christi Himmelfahrt wurde in langen Bittprozessionen von Ort zu Ort für eine gute Ernte gebetet. Auch heute gibt es in manchen katholischen Orten Flurprozessionen. Die Gläubigen und der Priester gehen mit einen voran getragenen Kreuz durch die Felder und beten vor Bildstöcken, Wegkreuzen und Feldkapellen. Ziel ist es, alles Schädliche von der Ernte abzuhalten. Den Kräutern, die bei den Flurprozessionen am Himmelfahrtstag gepflückt wurden, schrieb man im Volksbrauch besondere Schutz- und Heilkraft zu. Im Mittelalter wurde in vielen Kirche die Himmelfahrt Christi verbildlicht dargestellt. In der Kirche wurde dazu eine Christusfigur in das Gewölbe der Kirche hinaufgezogen, sodann regnete es aus dem Gewölbehimmel Blumen, Heiligenbildchen und zum Teil auch brennendes Werg, das die Feuerzungen des heiligen Geistes darstellte sollte. Durch einen Kirchenerlass wurde dieser Brauch im Jahre 1965 untersagt und geriet somit in Vergessenheit. Das neuzeitliche Weltbild ist für viele ein scheinbar unüberwindliches Hindernis beim Versuch, zu verstehen, was Himmelfahrt bedeutet. Unabhängig aber vom antiken und neuzeitlichen Weltbild meint Himmelfahrt nichts anderes, als daß Jesus zu seinem Ursprung zurückgekehrt ist. Dabei sollte man Himmel nicht als Ortsbezeichnung verstehen, sondern als Inbegriff für alles Gute und Schöne, sowie für Freiheit, Liebe und Glück. Diese Daseinsweise, eine "neue Schöpfung", ist uns durch die Auferstehung Jesu eröffnet worden. Christi Himmelfahrt sagt, unsere Bestimmung ist es, durch alles Dunkle, durch alle Wirren hindurch, unsere endgültige Heimat bei Gott zu finden.

 

Der Vatertag

Eigentlich wird in Deutschland der Vatertag nicht gefeiert. Dieser Tag würde, ja auch eine Vaterschaft voraussetzen. Die Amerikanerin Louisa Dodd, deren Vater im Sezessionskrieg (1861-65) gekämpft hatte, rief 1910 eine Bewegung zur Ehrung von Vätern ins Leben. Diese Aktivitäten wurden so erfolgreich, dass Präsident Calvin Coolidge 1924 eine Empfehlung für die Einführung eines besonderen Feiertages an die Einzelstaaten der USA herausgab. Die Akzeptanz des Vatertages ist bei weiten Schichten der amerikanischen Bevölkerung so groß, dass Präsident Nixon ihn 1974 endgültig in den Rang eines offiziellen Feiertages für den jeweils zweiten Sonntag im Juni erhob. Dieser Tag ist eigentlich als Vatertag anzusehen.

In Deutschland wird in neuerer Zeit an Christi Himmelfahrt, der "Vatertag" lautstark und bierselig gefeiert. Allerdings geht es hierbei nicht um die Ehrung der Väter sondern vielmehr um eine zügellose Sauftour von Männern und solchen die Männer werden wollen. Dieser Volksbrauch hat aber auch seine Wurzeln in dem christlichen Feiertag. In früherer Zeit waren am Himmelfahrtstag Flurumgänge und -umritte üblich. Strittig ist die Begründung dieses Brauches. Die einen sehen als Wurzel einen germanischen Rechtsbrauch, wonach der Grundeigentümer einmal im Jahr seinen Besitz umschreiten musste, um den Besitzanspruch aufrechtzuerhalten. Andere verweisen auf die Nachvollziehung des Gangs der elf Jünger zu einem Berg in Galiläa.

    Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.
    (Matthäus 28, 16)

An diesem Ort hat Jesu den Auftrag gegeben, allen das Evangelium zu verkündigen. Eine weitere Erklärung ist die Erinnerung an die Bittprozessionen, die ab 800 durchgeführt wurden (s.o.). Schon im Mittelalter waren diese Umgänge mancherorts zu Touren verkommen, bei denen der Alkohol eine erheblich größere Rolle spielte als das Weihwasser. Daraus entwickelten sich im 19. Jahrhundert die sogenannten Herrenpartien, bei denen meist wenig herrschaftlicher Glanz zu sehen ist.

An diesem Tage sieht man Männer in Gruppen, die wenigsten sind Väter, zu Fuß, per Fahrrad über Land ziehen oder auch nur Richtung Kneipe. Manche ziehen auch mit einem birkengeschmückten Leiterwagen oder Kutschwagen durch die Gegend, wobei dann auf dem Wagen ein Bierfaß zu sehen ist. Für Kneipenbesitzer ist Himmelfahrt der schönste Tag des Jahres. Horden durstiger Männer schwärmen oft aus, um ihren Vatertag zu feiern, was in der Männersprache gleichbedeutend, mit maßlosen Alkoholkonsum ist.

 

Die Biebelstellen

informatorisch

Markus 16, 14 bis 20 Lukas 24, 45 bis 53 Apostelgeschichte 1, 4 bis 11
Bei dieser Textstelle handelt es sich um den späteren Schluß!
14 Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen.
15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
16 Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
17 Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden,
18 Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.
19 Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes.
20 Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.
45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, so daß sie die Schrift verstanden,
46 und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben, daß Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage;
47 und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem,
48 und seid dafür Zeugen.
49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe.
50 Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie.
51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.
52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude 53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.
4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt;
5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.
6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel?
7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;
8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg.
10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern.
11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen.

 

Der spätere Schluß!

Dieser Schluß findet sich nicht in der Sinaitischen und der Vatikanischen Orginalhandschrift der Bibel. Dieser Schluß hat einen unbekannten Verfasser. Wahrscheinlich war er nicht identisch mit Markus. Deshalb sollten auch diese Aussagen nicht überbewertet werden.

 

http://www.kirchenweb.at/wien/xs/004feiertage/christihimmelfahrt.htm
http://www.geocities.com/Athens/Delphi/6560/feiertage/index.htm
http://www.heiligenlexikon.de/Kalender/Christi_Himmelfahrt.html

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