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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Die Fastenzeit


Auszug aus dem Zittauer Fastentuch

Der Aschermittwoch kennzeichnet den Beginn der Fastenzeit.

Schlankheitswahn

Heute ist es üblich mehrmals im Jahr, vielleicht sogar ganzjährig zu fasten. Grund für solche Selbstkasteiung ist Schlankheitswahn der heutigen Welt. Weniger wird hier der gesundheitliche Aspekt betrachtet.

Bedingt durch diesen Schlankheitswahn ist schon so manches Mädchen an Bulimie erkrankt. Einer sehr schlimmen Psychosomatische Essstörungen.

Dies hat nicht s mit Fasten zu tun und muss unbedingt medizinisch behandelt werden!

Aber auch die ganzen Diätvarianten wie, Glyx-Diät, Weight Watchers und Wellnesskur haben mit dem religiösen Fasten nur wenig gemein. Wiederum ist das religiöse Fasten nicht der Gesundheit abträglich, da theoretisch keine Mangelerscheinungen auftreten können.

Das christliche Fasten

Im Christentum gibt es heute eine vierzigtätige Fastenzeit vor Ostern. Die österliche Bußzeit beginnt am Aschermittwoch und endet in der Karwoche. Sie umfasst eigentlich 46 Tage. Es gibt nun zwei Varianten, wie man die biblischen 40 Tage errechnet. Bei Variante eins werden die Tage bis Palmsonntag gezählt. Und die letzen 6 Tage extra als Besondere Zeit gerechnet. Üblich ist allerdings die Auslassung der 6 Sonntage in der Fastenzeit. An diesen Sonntagen kann man so zu sagen eine Fastenpause einlegen.
Eigentlich sind in der Fastenzeit 7 Sonntage gerechnet, wobei der Ostersonntag der 7. Sonntag ist.

1. Sonntag der Fastenzeit: Invocavit
Er ruft ... (Psalm 91, 15)

2. Sonntag der Fastenzeit: Reminiscere
Gedenke, ... (Psalm 25, 6)

3. Sonntag der Fastenzeit: Oculi
Meine Augen sehen ... (Psalm 25, 15)

4. Sonntag der Fastenzeit: Laetare
Freuet euch ... (Jesaja 66, 10)

5. Sonntag der Fastenzeit: Judica
... schaffe mir Recht! (Psalm 43, 1)

6. Sonntag der Fastenzeit: Palmis de passione Domini (kath.) Palmarum (Ev.)
Palmensonntag (Matthäus 21, 1 bis 10; Markus 14, 1 bis 11; Lukas 19, 28 bis 40; Johannes 12,12 bis 18)

7. Sonntag: Dominica Resurrectionis Domini / Auferstehungstag des Herrn (kath.) Ostersonntag (Ev.)
(Matthäus 28, 1 bis 15; Markus 16, 1 bis 8; Lukas 24, 1 bis 12; Johannes 20, 1 bis 10)

Zur Halbzeit der Fastenzeit ist ein Aufblicken zu erkennen. Der mittelste Sonntag, also der Sonntag nach dem 20. Fastentag wird Laetare genannt. Die Freude auf die kommende Auferstehung wird hier schon deutlich.

Die 40 Tage haben dabei eine Symbolkraft. Sie erinnern zunächst an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste verbracht hat. Aber auch an die mehrmals auftauchende 40 in der Geschichte der Israeliten. So wandert Elia vierzig Tage zum Berg Horeb (siehe: 1. Könige 19, 8). Als Mose auf den Berg gerufen wurde blieb er vierzig Tage auf dem Berg Sinai (siehe: 2. Mose 24, 18). Vierzig Tage waren die Kundschafter in Kanaan und als Strafe für ihr Aufbegehren, mussten die Israeliten vierzig Jahre in der Wüste bleiben (siehe: 4. Mose 14, 34). und 40 Jahre wandern die Israeliten durch die Wüste (Ex 16,35).

Warum lässt man nun die Sonntage aus?

    "Wenn ihr fastet, sollt ihr nicht sauer dreinsehen wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, um sich vor den Leuten zu zeigen mit ihrem Fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit du dich nicht vor den Leuten zeigst mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten.."
    (Matthäus 6,16 bis 18)

Fasten soll sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen, sondern mit Gott abgemacht werden.Ursprünglich gab es zwei Fastenzeiten. Die österliche und die weihnachtliche Fastenzeit. Als Relikt der weihnachtlichen Fastenzeit wird heute noch der Advent gefeiert. Ursprünglich begann die Fastenzeit vor Weihnachten am Martinstag. Hier ist noch als Relikt die Martinsgans übrig geblieben. Auch deshalb ist die liturgische Farbe des Advent violett.

Man kann die Fastenzeit betrachten wie man will. Fakt ist, dass diese verordnete Fastenzeit auch gesundheitliche Aspekte in sich trägt. Außerdem ist es eine Zeit wo nichts mehr oder noch nichts auf den Feldern wächst. Es ist die Zeit wo man von den Reserven lebt. Einseitige Ernährung ist hier sehr schnell gegeben. Vitamine sind Mangelware. So gesehen ist die Beschränkung des Fleischgenusses (Fisch ist erlaubt) und des Alkohols sogar sinnvoll. Die Menschen im Mittelalter waren mitunter gar nicht so dumm wie wir überschlauen Menschen heute manchmal meinen.

 

Das islamische Fasten

Wäre noch der Fastenmonat Ramadan der Muslime:
Mohammad hat sich in seiner Orientierungsphase sehr zum Christentum und Judentum hingezogen gefühlt. Von diesen übernahm er auch die Idee zum religiösen Festen.

Der Ramadan bezieht sich auf die "besondere" bzw. "Heilige Nacht".

    Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen. Wahrlich, Wir sandten ihn (den Qur-ân) hernieder in der Nacht Al-Qadr. Und was lehrt dich wissen, was die Nacht Al-Qadr ist? Die Nacht Al-Qadr ist besser als tausend Monde. In ihr steigen Engel herab und der Geist nach dem Gebot ihres Herrn - mit jeder Sache. Friede währt bis zum Anbruch der Morgenröte.
    (Sure 97)

Geht man nun davon aus, dass in dieser Sure nicht die Herab-Sendung des Korans, sondern die Geburt Jesu beschrieben wird, dann ist es auch sehr nahe liegend, das der Ramadan die Adventszeit der Muslime ist. Um Ramadan zu bestimmen bedarf es einiger Rechnungen. Erschwerend kommt hinzu, dass die erste Sichtung der Mondsichel nach Neumond der Beginn des Ramadan ist. Folglich kann bei bewölktem Himmel durchaus der Monat in verschiedenen Orten unterschiedlich beginnen. Auch die Stellung des Mondes zu Erde beeinflusst den Monatsbeginn. Vereinfacht kann man sagen, dass der Ramadan nach unserem Kalender jedes Jahr um 11 Tage zeitiger liegt. Somit wandert der Fastenmonat und die Pilgerfahrt innerhalb von 33 Jahren einmal durchs ganze Jahr.

Hier eine Auflistung für die nächsten Jahre:
Ramadan 2014 ist vom 29. Juni bis 28. Juli.
Ramadan 2015 ist vom 18. Juni bis 17. Juli.
Ramadan 2016 ist vom 7. Juni bis 6. Juli.
Ramadan 2017 ist vom 27. bis 25. Juni.
Ramadan 2018 ist vom 16. Mai bis 14. Juni.
Ramadan 2019 ist vom 9. Mai bis 4. Juni.
Ramadan 2020 ist vom 24. April bis 23. Mai.
Ramadan 2021 ist vom 13. April bis 12. Mai.
Ramadan 2022 ist vom 3. April bis 2. Mai.
Ramadan 2023 ist vom 23 März bis 21. April.
Ramadan 2024 ist vom 11. März bis 9. April.

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