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Carl Ischer
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Herrnhuter Brüdergemeine

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Andreastag

Historischer Ansatz

Der Andreastag ist dem Apostel Andreas gewidmet, dem leiblichen Bruder von Petrus. Er wird auch mehrfach in der Bibel erwähnt.

Und alsbald gingen sie aus der Synagoge und kamen in das Haus des Simon und Andreas mit Jakobus und Johannes.
(Markus 1, 29)

Er war bevor er Jesus Nachfolgte ein Jünger vom Johannes dem Täufer.

Einer von den zweien, die Johannes gehört hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus.
(Johannes 1, 40)

Er hat dann den Petrus (sein Bruder Simon) zu Jesus gebracht.

Der [=Andreas] findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
Und er führte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas *) heißen, das heißt übersetzt: Fels.
(Johannes 1, 41 und 42)

Daher gilt er als der Erstgerufene.

In der Apostelgeschichte des Lukas ist nichts von ihm berichtet. Nach Berichten von Kirchenvätern soll er in Epirus, Kappadokien, Skythien, Thrazien, Makedonien und Achaia gewirkt haben. Georgische Quellen berichten davon, dass er auch Ostanatolien und Georgien gewirkt haben soll. Er gilt als der erste Patriarch von Byzanz dem späteren Konstantinopel und dem heutigen Istambul.

Er soll der Sage nach am 30. November im Jahre 60 nach Christus, an einem Schrägkreuz gekreuzigt und gestorben sein. Der Henker und Statthalters Aegeas, soll nach der Hinrichtung dem Wahnsinn verfallen sein.

Legenden und Bräuche

Angeblich soll für alle Heiratswilligen der Andreastag am 30. November ein wichtiger Termin sein. Nach alten Überlieferungen holte sich die heiratsfähigen Madchen eine weiße Gans in die Stube und banden ihr die Augen zu. Die Gans sollte dann vor dem Mädchen stehen bleiben welches im neuen Jahr heiraten würde. Einer anderen Legende folgend kann ein heiratsfähigen Mädels an diesem Tag ihre mögliche Heirat erfragen. Dazu stellte man eine Schüssel mit Wasser ins Fenster des heiratswillige Mädchen legte zwei immergrüne Blätter hinein Schüssel. Wenn am nächsten Morgen die Blätter zusammengewachsen sind, dann wird das Mädchen im nächsten Jahr heiraten.

Bei einem weiteren Brauch konnten die Mädels ihren Bräutigam anlocken. Besonders in Thüringen wurden deshalb in der Andreasnacht die Fenster geöffnet, vorsorglich der Tisch gedeckt, damit der der Zukünftige durch die Speise angelockt würde.

Der Andreastag und sein Vorabend (Andreasnacht) leiten die Bräuche der Adventszeit ein. In der Gegend um Jena ist es Brauch, dass die Kinder in der Andreasnacht sich möglichst gruselig verkleiden, so dass sie nicht mehr erkannt werden. Sobald es draußen dunkel ist, ziehen sie dann von Tür zu Tür und sagen diesen Spruch auf:

"Ich bin der kleine Andreas,
liebe Leute gebt mir was.
Gebt mir nicht zu wenig,
ich bin ein kleiner König.
Lasst mich nicht zu lange stehen,
denn ich muss heut noch weiter geh'n."

Die Kinder bekommen dann Weihnachtsbäckereien Obst und andere Süßigkeiten Allerdings ist das Weihnachtbacken heute etwas verblasst deshalb geben heute die Leute auch manchmal auch ein Geldstück. Worterklärungen:

 

*) Kaphas kommt von "כיפא" (kefa)]. Es ist ein Hebräisches bzw. dem Aramäisches Wort und bedeutet Fels bzw. Felsbrocken. Das griechische Wort "πετρς" (petros) zu deutsch Petrus ist die griechische Entsprechung.

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