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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Das Opferfest

عيد الأضحى

Das Opferfest wird ab dem 10. Dhul-Hidscha gefeiert und ist das höchste islamische Fest.
Es zählt zu den zwei Eid Festen. (=Opferfest und Fitr-Fest)
Dhul-Hidscha ist der Monat in dem die Hadsch, also die Wallfahrt nach Mekka durchgeführt wird. Jeder Muslim hat die Pflicht einmal an dieser Hadsch teilzunehmen. Die Hadsch beschreibe ich an anderer Stelle, da es hier sonst den Rahmen sprengen würde. Am selben Tag, wenn bei der Hadsch dieses Opferfest begangen wird, feiert auch die weltweite islamische Gemeinde dieses Opferfest, um die Verbundenheit aller Muslime aufzuzeigen. Im Tal von Mina bei Mekka werden dabei am festgesetzten Tag Hunderttausende von Tieren geschächtet.

Dieses Fest wird auch analog zum Koran Kurban Bayremi genannt.  قرباب بيرامى

عيد الأضحى (Id ul-adha) bedeutet wörtlich übersetzt einfach "das große Fest". An diesem Fest wir an Ibrahim (Abraham) erinnert, wie er seinen Sohn opfern sollte und die Wiederherstellung der Kaaba.

    Da verkündeten Wir ihm einen nachsichtigen Jungen.
    Als dieser das Alter erreichte, daß er mit ihm laufen konnte, sagte er: „O mein lieber Sohn, ich sehe im Schlaf, daß ich dich schlachte. Schau jetzt, was du (dazu) meinst.“ Er sagte: „O mein lieber Vater, tu, was dir befohlen wird. Du wirst mich, wenn Allah will, als einen der Standhaften finden.“
    Als sie sich beide ergeben gezeigt hatten und er ihn auf die Seite der Stirn niedergeworfen hatte,
    riefen Wir ihm zu: „O Ibra-hi-m,
    du hast das Traumgesicht bereits wahr gemacht.“ Gewiß, so vergelten Wir den Gutes Tuenden.
    Das ist wahrlich die deutliche Prüfung.
    Und Wir lösten ihn mit einem großartigen Schlachtopfer aus. (Sure 37, 101 bis 107)

    Und (gedenkt,) als Ibrahim die Grundmauern des Hauses errichtete, zusammen mit Ismail, (da beteten sie): „Unser Herr, nimm (es) von uns an. Du bist ja der Allhörende und Allwissende.
    (Sure 2, 127)

In beiden Fällen kann ich allerdings nur in islamischen Schriften etwas finden. Andere religiöse und historische Schriften geben hierzu deutlich andere Aussagen wieder. Selbst im Koran ist die Frage nach dem Sohn der Opferung unklar.

Das Opferfest geht über vier Tage. An ersten Tag, dem 10. Dhul-Hidscha geht man bei Sonnenaufgang in die Moschee um dort das Eid-Gebet zu beten.

Hierzu wird ein Gebet aus der Sunna verwand, welches sinngemäß so lautet:

    „Oh Allah, um dein Wohlgefallen zu erlangen habe ich gefastet, an dich geglaubt, dir vertraut. Mit deinen Gaben habe ich mein Fasten beendet und für den morgigen Ramadan-Tag meine Niyya vollzogen. Vergib mir meine vergangenen und zukünftigen Sünden.“

Das erscheint relativ kurz ist es aber nicht. Denn diese Gebet wird mehrfach gesprochen und zwischendurch auch Suren aus dem Koran verlesen. Hier findet man in den Abhandlungen diese folgenden Suren:

    al-Fatiha (Die Eröffnende)
    Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. (Alles) Lob gehört Allah, dem Herrn der Welten, dem Allerbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher am Tag des Gerichts. Dir allein dienen wir, und zu Dir allein flehen wir um Hilfe. Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden!
    (Sure 1 )

Die weiteren Suren sind hier nur mit der jeweiligen Länge angegeben.

    Qaf hat 45 Ayat = Verse (Sure 50)
    Der Name dieser Sure ist unklar.

    al-Qamar (Der Mond) hat 55 Ayat (Sure 54)

    al-Ala (Der Höchste) hat 19 Ayat (Sure 87)

    as-Sams (Die Sonne) hat 15 Ayat (Sure 91)

Nach dem Gebet folgt die Ansprache des Imam. Hier also anders als am Freitag, wo diese Ansprache vorher läuft. Wenn das Gebet und die Ansprache des Imams beendet ist werden Süßigkeiten herumgereicht. Beim Verlassen der Moschee werden Glückwünsche zum Fest ausgetauscht. In den nun folgenden Tagen werden Familienbesuche durchgeführt. Auch die Kinder erhalten an diesem Fest Geschenke. Es ist auch Brauch, dass man sich für dieses Fest neu einkleidet um dem Fest ein besonderes Gepräge zu geben.

Zum Opferfest wird ein Schaf oder Kalb geschächtet und zerlegt. Dieses wird dreigeteilt und in der Familie, unter Nachbarn und Bedürftigen verteilt.

    Und die Opferkamele haben Wir euch zu Kultzeichen Allahs gemacht. An ihnen habt ihr (etwas) Gutes. So sprecht den Namen Allahs über sie aus, wenn sie mit gebundenen Beinen dastehen. Wenn sie nun auf die Seite umgefallen sind, dann eßt davon und gebt dem bescheidenen und dem fordernden (Armen) zu essen. So haben Wir sie euch dienstbar gemacht, auf daß ihr dankbar sein möget.
    Weder ihr Fleisch noch ihr Blut werden Allah erreichen, aber Ihn erreicht die Gottesfurcht von euch. So hat Er sie euch dienstbar gemacht, damit ihr Allah als den Größten preist, daß Er euch rechtgeleitet hat. Und verkünde frohe Botschaft den Gutes Tuenden.(Sure 2, 36 und 37)

Als dieses Opfer eingesetzt wurde waren Tiere die Lebensgrundlage der Menschen. Folglich hat man seine eigene Lebensgrundlage verringert und dieses Tier somit geopfert.


 

Zum Thema Schächten!

Islamische Gemeinschaften beschreiben oft das deutsche Tierschutzgesetz als diskriminierend für Muslime.

Warum?

Es wird immer angeführt, dass Zitat:

    „einer Schächtung, die zwar jüdischen Gemeinschaften erlaubt ist, ... muslimischen Gemeinschaften immer wieder versagt wird.“
    (Quelle: Wilhelm Hoffmann, aus Rheine*)

Diese Aussage ist nicht korrekt!

Das Tierschutzgesetz hat hierzu eine eindeutige Aussage:

§ 4a Tierschutzgesetz
Quelle: http://bundesrecht.juris.de/tierschg/__4a.html
(1) Ein warmblütiges Tier darf nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzugs betäubt worden ist.
(2) Abweichend von Absatz 1 bedarf es keiner Betäubung, wenn
1. sie bei Notschlachtungen nach den gegebenen Umständen nicht möglich ist,
2. die zuständige Behörde eine Ausnahmegenehmigung für ein Schlachten ohne Betäubung (Schächten) erteilt hat; sie darf die Ausnahmegenehmigung nur insoweit erteilen, als es erforderlich ist, den Bedürfnissen von Angehörigen bestimmter Religionsgemeinschaften im Geltungsbereich dieses Gesetzes zu entsprechen, denen zwingende Vorschriften ihrer Religionsgemeinschaft das Schächten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagen oder
3. dies als Ausnahme durch Rechtsverordnung nach § 4b Nr. 3 bestimmt ist.

Das heißt im Klartext. Wenn dem Muslim genauso wie dem Israelit nur der Genuss von geschächtetem Fleisch erlaubt wäre, dann könnten die Muslime auch diese Ausnahmegenehmigung bekommen. Die Bedingung ist das generelle religiöse Verbot anders geschlachtetes Fleisch generell zu essen!

Das schließt dann allerdings die Wurst vom Fleischer ebenso aus, wie den Döner an der Ecke!

Da es aber diese generelle Pflicht so bei Muslimen nicht gibt und das Schächten sich nur auf die Tiere, welche beim Opferfest geschlachtet werden sollen beschränkt, ist dies nur ein mittelalterliches Ritual, was keinen zwingenden Grund zulässt Schächten bei Muslimen zu erlauben.

Ich halte Schächten generell für grausam!!!!
Siehe auch: Schächten / Schechita

 

Interessante Fakten!

1. Auch die arabischsprachigen Christen bezeichnen das Osterfest als großes Fest!
        Hier muss erwähnt werden, das Ostern eine falsche Übertragung ins Deutsch ist.
        Eigentlich feiern die Christen den Auferstehungstag oder wie die Israeliten Pessach.

2. Der 10. Dhul- Hidscha war im Jahre 9 nach der islamischen Zeitrechnung ein Donnerstag.
        Nach Julianischem Kalender war dies der 20. März 631 n. Chr.
        Den gregorianischen Kalender gab es erst ab 1582 n. Chr..
        Das Jahr 631 n. Chr. war das letzte Jahr des Propheten Muhammad.
        In diesem Jahr war das christliche Ostern am 24. März und Karfreitag am 21 März.
        Das israelitische Pessach-Fest wurde im gleichem Jahr ab dem 23. März gefeiert.

3. Das schlachten eines Lammes ist aus dem Tanach bekannt.
            (siehe auch: 2. Mose 12, 1 bis 28)
        Diese Schlachtung, hier Schächtung ist noch heute in Israel üblich.
        Strenggläubige Israeliten essen nur geschächtetes Fleisch von reinen Tieren.

4. Der 20. März 631 n. Chr. ist der Gründonnerstag gewesen.
        An diesem Tag bzw. in der Nacht zum Freitag setzte Jesus das Abendmahl ein.
        Jesus als das Lamm, welches der Welt Sünde trägt!
            (siehe: Johannes 1, 29; siehe auch: Jesaja 53,7 und Apostelgeschichte 8, 32)

Diese Fakten, sagen mir, dass auch dieses Fest historisch mit dem Oster bzw. Pessach-Fest gleich ist!

 

* Link zu Wilhelm Hoffmann:
   http://www.wshoffmann.de/page/person.html
   http://www.wshoffmann.de/artikel/kurban.html#a6

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