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islamische Denominationen Schiiten Bahá'i
Bahá'i
Bahá'í nennen sich die Menschen, die ihr Leben nach den Lehren des Religionsstifters Baha'u'llah gestalten. Baha'u'llah lebte 1817 bis 1892. Heute bezeichnen sich ca. 6 Mio. Menschen als Baha'i und leben in allen Teilen der Erde. In Deutschland bekennen sich ca. 6 000 zu dieser Lehre. Der Baha'i- Glaube ist die jüngste Weltreligion. Sie entstand aus dem Babismus. Die Baha'i- Religion geht zurück auf das Jahr 1844, als der Kaufmann Mirzá 'Alí-Muhammad (1819-1850), der sich Báb (d.h. "das Tor") nannte, in Persien seine Sendung erklärte. Am 9. Juli 1850 wurde der Báb hingerichtet und wurde somit zum ersten Märtyrer dieser Religion. Mirzá Husayn 'Alí (1817 bis 1892), der sich Bahá'u'lláh nannte verkündete 1863 in Bagdad, der Gottesoffenbarer für unser Zeitalter zu sein. Damit begründete er die Baha'i-Religion. Auch er wurde verfolgt und in die Verbannung geschickt. Grausame Verfolgungen durch die politische und geistliche Führung hatten zur Folge, dass in der Frühzeit des Glaubens 20.000 Baha'i-Märtyrer ihr Leben lassen mußten. Diese Verfolgungen flammten in der Folgezeit immer wieder auf, zuletzt massiv in der Islamischen Republik Iran. Bahá'u'lláhs Sohn, Abbás Effendi (1844-1921) alias 'Abdu'l-Bahá ("Diener Gottes"), war zu Lebzeiten seines Vaters dessen rechte Hand. Danach wurde er zum legitimierten Ausleger der Schriften und zum Vorbild für das Leben jedes Baha'i. 1911 bis 1913 machte er durch seine Reisen die Baha'i-Religion auch im Westen bekannt. Unter anderem kam er dabei auch nach Deutschland. 1921 bis 1957 leitete Shoghi Effendi die Geschicke des Glaubens, der sich in dieser Zeit über viele Länder verbreitete. Seit 1963 steht das "Universale Haus der Gerechtigkeit" an der Spitze der Baha'i- Weltgemeinde. Dieses Gremium aus neun gewählten Personen hat seinen Sitz in Haifa (Israel). Die Lehre beinhaltet sehr viele Elemente des schiitischen Islams und ist deshalb auch zur großen Gruppe der islamischen Religionen zu zählen. Da es in der Bahá'í- Religion keine beruflichen Geistlichen oder Lehrer gibt, lehrt jeder Gläubige durch sein Vorbild und verbreitet die Botschaft gemäß seinen Fähigkeiten und in Zusammenarbeit mit den zuständigen Institutionen. Da immer mehr Menschen auf der Welt in den Genuß von Erziehung und Bildung kommen, ist eine berufliche Geistlichkeit, nach Sicht der Gemeinschaft, unnötig. Zu den geistlichen Grundlagen zählt Vertrauen auf Gott zu allen Zeiten und unter allen Umständen. Verbindlich sind das tägliche Gebet, das tägliche Schriftenstudium (mindestens einen Satz), die Pilgerreise, das 19-tägige Fasten pro Jahr und Dienstbarkeit für die Menschheit. Mose, Buddha, Christus, Mohammed und Bahá'u'lláh stehen als Religionsstifter und Verkünder der göttlichen Botschaft auf einer Stufe. Nach Ansicht der Gläubigen findet sich in den Schriften aller Religionen Hinweise auf den der da kommen soll. In der christlichen Botschaft ist allerdings von dem der da wiederkommen soll etwas ganz anderes ausgesagt. Bei der Betrachtung dieser Religion sollt man auch diese Dinge sorgfältig lesen.
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