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Babisten
بابی ها
Im Schiitischem Islam gibt es die Lehre, von der Wiederkehr des verschwundenen 12. Imam Mahdi. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts existierte im Iran die Gruppe der Shaykis, welche das wiedererscheinen in unmittelbarer zeitlicher Nähe erwartete. Gründer war ein Araber mit Namen Shaykh Ahmad ibn Zaid. Von ihm wird berichtet, daß er seine Schülern nur auf das erscheinen des 12. Imam's vorbereiten wollte. Nach seinem Tod leitete ein gewisser Sayyid Kazim i-Rasht (1819 - 1850), die Shaykis weiter. Auch er sah sich nur als ein Wegbereiter des Mahdi. Dieser starb nun 1844 (islamisch 1260) und hinterließ nun die Botschaft, daß der Mahdi nun erscheinen würde. Ein Mitglied dieser Gemeinschaft war der Kaufmann Mirzá 'Alí-Muhammad (arbisch: سيد علی محمد شیرازی d/d 1819-1850). Kurz nach dem Tode von Kazim i-Rasht erklärte er, der von Allah berufene, „Báb“ ( باب ) zu sein, Prophet und Verkünder einer neuen Phase der Menschheit. Ihm sollte ein noch bedeutenderer Propheten folgen. Dies war der Beginn des "Babismus".
Báb verfaßte das „Bayan“, ( بیان ) ein grundlegendes Werk, in dem er Modifikationen des
Islam in Richtung auf westliche Formen der Sozial- und Rechtsverfassung forderte.
Die Bewegung fand schnell Anhänger in Persien. Dies alarmierte die Geistlichkeit des Islam. Diese begann damit die Anhänger des Báb zu verfolgen. Der Báb selbst wurde gefangen genommen und zuerst in Maku und später in Chiriq, im Asserbaidschan eingekerkert. Schließlich wurde er 1850 öffentlich in Tabriz erschossen. In Badasch, versammelten sich 1848, also während der Gefangenschaft des Bab, zahlreiche Anhänger dieser Lehre und erklärten das islamische Recht, die Schari'a, für überholt und trennte sich formell vom Islam. Außerdem legte Tahirih, eine hochrangige Vertreterin des Babismus dort öffentlich ihren Schleier ab. Damit war klar das von nun an auch die Stellung der Frau eine andere sein sollte.
Verfolgung, interne Querelen und Nachfolgestreitigkeiten schwächten die Gemeinschaft so stark, daß ihr Bestand nur von kurzer Dauer war.
Mirza Yahya und Mirza Husain Ali, zwei Söhne eines hohen Teheraner Beamten,
nahmen zur Zeit der Ermordung Bab's eine führende Rolle in der Gemeinschaft ein. Mirza Yahya (1830 - 1912) [=Subh-i Azal] war vom Báb als 19jähriger zu seinem Nachfolger bestimmt worden. Sein 13 Jahre älterer Bruder, Mirza Husayn Ali (1817-1892) [=Bahá'ulláh] war in der politischen Vertretung der Bewegung führend gewesen. Mirza Husayn Ali begann sich immer deutlicher zu profilieren. Er verfaßte erste eigene Schriften und offenbarte dann Ende 1866 seinen
getreuesten Anhängern, daß er die vom Báb vorhergesagte "universelle Manifestation Gottes" sei. 1866/67 nannte er sich dann Bahá'ulláh und gründete die größte Babistische Gemeinschaft Bahà'i.
Jene, die Bahá'ulláh die Gefolgschaft verweigerten und der von Subh-i Azal vertretenen bábistischen Orthodoxie treu blieben, nannten sich fortan Azalí [Azalíya]. Schließlich wurden die Bahá'í nach Akka in Palästina und die Azali nach Famagusta auf Zypern verbannt, wo die letzteren in der Bedeutungslosigkeit versanken.
Erklärungen
„Bayan“, ( بیان ) ist eine Erklärungsschrift zu den Grundlagen des Babismus.
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