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Carl Ischer
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Herrnhuter Brüdergemeine

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  chrstl. Denomination
   Orthodoxe Kirchen
      Nestorianer

Die apostolisch katholische Kirche von Assyrien und dem Osten
(Nestorianer)

Holy Apostolic Catholic Assyrian Church of the East

Holy Apostolic Catholic Assyrian Church of the East

Seit etwa Mitte des 2. Jahrhunderts kam das Christentum nach dem oberen Mesopotamien. In dem 3. Jahrhundert wurde das Gebiet von den Persern bewohnt. Obwohl diese Kirche eine multi ethnische sein sollte, spielten die Assyrische Kultur und die Menschen traditionell eine zentrale Rolle im kirchlichen Leben. Durch den geographischen Standort wurde sie als "die Kirche des Ostens bekannt". Die Einführung des Christentums als Staatsreligion (313) im Römischen Reich wurde für die Christen, die in persischen Territorien wohnten zu einem Martyrium. Die andauernde Feindseligkeit zwischen Rom bzw. Konstantinopel und Persien schlug sich auf die Christen nieder. Massenhinrichtungen folgten dem Martyrium von Mar Sem`on-Bar Saba`e. 341, und in den nächsten 70 Jahre brachen amtliche Verfolgung hervor mit verheerten Wirkungen. Entsprechend dem Vorgaben wurden Kirchen zerstört, Altäre abgerissene und viele Gläubige für ihre Treue eingesperrt. Diese schwierige Situation blieb bis zur Zeit Kaisers Yazdgard I und seiner Proklamation von Toleranz 410. Während der Herrschaft von Bahram V (420-438) brachen die Verfolgungen wieder aus. Nach dem Konzil von Chalkedon 451 hielt man sich zur Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien. Im Jahre 498 wurden die Lehre, die von Theodore von Mopsuestia und Nestorius artikuliert worden war, in den Mittelpunkt des Glaubens gestellt. Das brachte mit kanonischem Erlaß, die administrative Unabhängigkeit der Kirche des Ostens. Der Katholikos bekam noch zusätzlich den Titel eines "Patriarchen" hinzu. Sein erster Sitz war in Seleucia. Im Jahre 762 wurde er an Bagdad abgetreten. Eigentlich waren es nicht Theologische Unterschiede sondern viel mehr politische Gründe die zur Trennung führten. Durch diese Trennung konnten die Christen ihre Loyalität zum Staat bekunden. Letzte Autorität ruhte nun in den Händen der Katholikos-Patriarchen. Unter Kaiser Zeno (474-491), begann man mit der Ausweisung von Nestorianern aus dem Römischen Reich. Ab den Synoden des 6. Jahrhundert wurde das Zölibat für Bischöfe eingeführt. Priester haben allerdings immer sogar nach der Priesterweihe heiraten dürfen. Die Kirche des Ostens war immer eine Minderheit im hauptsächlich Zoroasterischen Persien. Trotzdem gedieh sie über viele Jahrhunderte. Ihre berühmteste Schule war die Schule von Nisibis. Die Kirche dehnte sich durch missionarische Aktivität von Syrien, Palästina, Ägypten und dem Nördlichen Arabien bis nach Indien, Turkistan, Tibet, China, und die Mongolei aus. Auch die muslimisch arabische Invasion im 7. Jahrhundert brachte keinen Abbruch der Missionstätigkeit. Pfarrbezirke in Ceylon und auf Malabar können ab dem Jahr 530 und China schon ab der ersten Hälfte des siebten Jahrhunderts nachgewiesen werden. Im dreizehnten Jahrhundert erreichte die "Nestorianische" Mission ihre Glanzzeit. Zu ihr zählten in dieser Zeit mehrere Millionen Gläubige. Im Jahre 1318 gab es 30 Metropoliten 230 Bistümer. Ungefähr 200 Ruinen von Klöstern bezeugen ein reiches klösterliches Leben, und die spärliche bewahrte Literatur bezeugt ergebnisreiche theologische Arbeit. Während der Einfälle in Tamerlane in dem späten 14. Jahrhundert wurde diese Kirche fast vernichtet. Die Annahme des Islams führte fast zur Auflösung. Die Kirche wurde auch geschwächt, weil sich ein Teil von ihr lossagte und eine Union mit der Katholischen Kirche einging. Das ist die heutige Unierte Kirche des chaldäischen Ritus. Ab dem 16. Jahrhundert war sie auf eine kleine Gemeinschaft reduziert worden, etwa in der heutigen östlichen Türkei. Die verordnete Union der Christen in China und Verfolgungen ließen sie immer mehr schrumpfen. Die Liturgien der Kirche nennen auch heute noch Nestorius mit Diodore von Tarsus und Theodore von Mopsuestia, in ihren Litaneien. Im Kultus gleicht sie der Syrischen Kirche. Die Verbreitung ist überwiegend in Iran, Irak, Indien, Syrien, Libanon, Nordamerika und Australien. Heute gibt es ca. 400.000 Mitglieder, davon 10.000 in Deutschland. Oberhaupt ist Seine Heiligkeit Mar Dinkha IV. Khanania (geb. 1935), seit 1976 Katholikos-Patriarch der Kirche des Ostens.

 

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Die apostolisch katholische Kirche von Assyrien und dem Osten in Europa

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