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Allgemeine Christliche Apostolische Mission (ACAM)
Apostolische Mission
(Geyerianer)

Die Allgemeine Christliche Apostolische Mission ist ein Nachkömmling der Katholisch Apostolischen Gemeinden und Bindeglied zwischen dieser und der Neuapostolischen Kirche. Um die Geschichte zur Gründung der Allgemeine Christliche Apostolische Mission zu verstehen sollte man sich erst einmal über die katholisch apostolischen Gemeinden informieren. Nach dem die Apostel Duncan, Dow und Cartyle verstorben waren. Gab es immer wieder neue Rufungen zu Aposteln um die verwaisten Plätze wieder aufzufüllen. Alle Rufungen wurden von den englischen Aposteln verworfen. Man meinte der Herr Jesu wird noch vor dem Tod der Apostel wiederkommen. Wie sich später herausstellte war das ein schwerer Irrtum. Im Jahre 1862 hatte Heinrich Geyer in einer Berliner Gemeinde nach Verlesung von Sprüche 26, 24-26 die Weissagung gebracht, "dass der Boshaftige in den sieben Greueln vor der Gemeinde offenbar werden" solle. Der Engel Carl Rothe fragte Geyer, ob er denn nicht der apostolischen Lehre glaubte, dass die Gemeinde vorher aufgenommen werden sollte, aber Geyer weigerte sich und wurde nun wegen Irrlehre seines Amtes entsetzt. Von diesem Vorfall machte Geyer dem Bischof Friedrich W. Schwarz in Hamburg, den er in Bezug auf die Anfüllung des zwoelffachen Apostolats als gleichgesinnt erkannt und im Widerstreit mit dem Ober-Engel Rothe in Berlin erfunden hatte, Mitteilung. Schwarz riet ihm, sich zu unterwerfen, aber Geyer ließ nun an Schwarz die weitere Mitteilung folgen, dass durch seinen Mund in Königsberg Rudolf Rozochacki zum Apostel berufen sei. Als Schwarz sich an beide, Rozochacki wie Geyer, mit der Bitte wandte, ihm bei dem lebendigen Gott zu schwören, ob dieser Ruf wirklich von Gott wäre, bekam er Anfang Dezember 1862 von ihnen die Versicherung, dass dem so wäre. Nun nahm er Rozochacki im Glauben als Apostel an, teilte dies seiner Gemeinde mit, nachdem er sie einen Monat lang durch seine Predigt darauf vorbereitet hatte, ließ Anfang Januar 1863 Rozochacki und Geyer nach Hamburg kommen. Die Gläubigen um den Propheten Geier, Bischof Schwarz, Priester Carl W. L. Preuß und die Diakone der Gemeinde Hamburg wurden auf Grund dieser Ereignisse schließlich am 6. Februar 1863 vom Abendmahl und vom Gottesdienstbesuch ausgeschlossen. Das war dann schließlich die Geburtsstunde der Allgemeine Christliche Apostolische Mission. Eine Sendung des Evangelisten Rührmund nach Hamburg, welcher die Gemeinde aus Schwarzens Händen retten sollte, hatte keinen Erfolg. Rosochacki trat später von seinem Amt zurück und wurde wieder in die katholisch apostolische Gemeinde integriert. Nach 1863 rief der Prophet Heinrich Geyer den Apostel Carl W. L. Preuß für Norddeutschland, Apostel Friedrich W. Schwarz für die Niederlande, Apostel Ludwig Bösecke für Süddeutschland, Apostel Heinrich Ferdinand Hoppe für Nordamerika und Apostel Peter Wilhelm Stechmann für Ungarn. Die Allgemeine Christliche Apostolische Mission wollte lediglich Seelen für Christus gewinnen und zur wahren Nachfolge führen. Ihre Mitglieder sollten deshalb auch nicht am Besuch der kirchlichen Gottesdienste gehindert, sondern im Gegenteil zur fleißigen Beteiligung und zur Liebe gegenüber ihren Seelsorgern angehalten werden. Eigene Gottesdienste sollten deshalb nur außerhalb der kirchlichen Gottesdienstzeiten stattfinden. Dem Konfirmandenunterricht wurde der Lutherische Katechismus zugrunde gelegt. Die Landeskirche duldete aber diese Gläubigen nicht in ihren Gemeinden und so kam es zu vielen Kirchenausschlüssen. Deshalb machte es sich erforderlich selbständige Strukturen zu schaffen. Preuß starb am 25. Juli 1878, und sein rechtmäßiger Nachfolger im Apostelamt wurde C. Güldner, welcher bereits zu Lebzeiten von Preuß, durch Geyer zum Apostel berufen war und dann am 4. August 1878 ausgesondert wurde. Er ist am 31. März 1904 gestorben. Dieser wurde vom Neuapostolischen Zweig nie anerkannt. Die im Jahre 1863 gebildete Gemeinde mit dem deutschen Apostel Preuß und dem Propheten Geyer nannte sich fortan im Unterschied von den katholisch-apostolischen Gemeinden, "Allgemeine Christliche Apostolische Mission (ACAM)". Da manche an dem Wort "katholisch" der alten Ordnung Anstoß nahmen, verdeutschte man es zu "allgemein-christlich," und da zum Ausdruck gebracht werden sollte, dass die apostolische Sache nicht "die Kirche," auch nicht eine Kirche in der Kirche sei, sondern vielmehr eine Sendung an die Kirche, entstand in Hamburg die Bezeichnung "apostolische Mission." Es ist daher diese Gemeinde eine "Apostolische Missionsgemeinde," welche "apostolische Mission" betreibt. Die Seele dieser Bewegung war Heinrich Geyer. Er selbst ist nie Apostel geworden. Am 4. Oktober 1896 ist Geyer, einige 70 Jahre alt, gestorben und auf dem Olsdorfer Friedhof beerdigt. Er war ein begabter Mann und mit einem reichen Schatz der deutschen Sprache. Die Rechtfertigung seines Werkes, der Rufung deutscher Apostel, hat Geyer in einer Broschüre "Vergangenheit und Zukunft der Kirche Christi," erschienen 1889 bei H.W. Lehsten in Hamburg, darzulegen versucht. Naturgemäß bildete sich bei ihm, dem Propheten, eine Höherstellung des Prophetenamtes und eine Gleichstellung mit dem Apostelamt heraus. Er stützte seine These auf Epheser 3: 5 und Epheser 2: 19-22. Das führte 1878 zum Bruch mit den übrigen Aposteln. Die Allgemeine Christliche Apostolische Mission blieb witerhin in Bezug auf Lehre und kirchliche Ordnung mit der katholisch-apostolischen Gemeinde auf gleichem Boden. Sie behielten die Liturgie bei, die vollen Gottesdienste, in denen die ehrwürdigen Psalmen und evangelischen Kirchenlieder gesungen werden, sie haben sämtlichen Amtskleider und Zeremonien wie von Anfang her behalten, haben nichts gekürzt, nichts weggeworfen, nichts hinzugefügt und nichts umgestaltet." Die Entrichtung des Zehnten war auch bei ihnen üblich, nur dass sie "keinen gesetzlichen Zwang ausübten, sondern dies dem Glauben jedes einzelnen überlassen haben. Die Vollzahl (zwölf) der Apostel konnte bei der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission nie erreicht werden. Nach dem Tode von Güldner hatte die Gemeinde über mehrere Jahre keinen Apostel. 1909 kam es zu einer Spaltung in der Altapostolischen Gemeinde. Robert Hermann Geyer, welcher nicht mit dem Heinrich Geyer verwandt war, wurde nun Mitglied der Allgemeinen Apostolischen Mission, wie sich zwischenzeitlich die Allgemeine Christliche Apostolische Mission nannte. Es kam nochmals zu einer Blütezeit der Gemeinde. Die Gemeinde hatte aber immer mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Gemeindeleitung oblag ab 1913 in den Händen von Robert Hermann Geyer. Dieser leitete die Gemeinde bis 1957 von Jena bzw. Camburg/Saale aus. Da Geyer aus der Altapostolischen Gemeinde kam wurde diese Gemeinschaft in Thüringen auch als Altapostolisch bezeichnet, obwohl sie nie wirklich so hieß. Als am 09.10.1957 Robert Hermann Geyer starb war die Blütezeit der Gemeinde vorbei. Heute kann man diese Gemeinschaft als erloschen betrachten. Die letzten Mitglieder haben sich meist in der Landeskirche integriert.

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