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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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    evangelikale Kirchen
       Altlutheraner

Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche
(Altlutheraner)

SELK

Die Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche gibt es vor allem in Brandenburg, Mecklenburg - Vorpommern, Sachsen - Anhält, Sachsen, Hessen, im ehemalig Land Hannover, im Rheinland und Westfahlen. Sie sind eine Vereinigung von selbständigen lutherischen Minderheitskirchen. Diese entstanden vor allem in Preußen, Sachsen, Hessen und Hannover, zwischen 1817 und 1880. Anlass dazu war jeweils die vom Staat eingeführte "Union" (Vereinigung) von lutherischen und reformierten Kirchen, zur Evangelischen Kirche der Union (EKU). Auch im letzten Jahrhundert folgte man diesem Modell und strebte eine landesweite evangelische Einheitskirche an, woraus schließlich die "Evangelische Kirche in Deutschland" (EKD) hervorging. Dies lehnten viele Lutheraner ab. Hauptgrund dafür war ihre feste Überzeugung, dass Kirchenlehren, die einander ausschließen, in einer Kirche nicht gleiches Recht haben können. Das gilt z.B. für die unterschiedliche Lehre von Lutheranern und Reformierten über das Heilige Abendmahl. Es ging also darum, der lutherischen Kirche die Eigenständigkeit ihres Bekenntnisses und ihres Gottesdienstes zu sichern. Da beides in den nunmehr vereinigten Landeskirchen nicht mehr möglich war, wollten die Lutheraner die Selbständigkeit ihrer Verfassung (wieder) erringen. Zur Entstehung solcher lutherischen Kirchen trug auch die bibelkritische Theologie bei, die sich von den staatlichen Universitäten her ausbreitete. Ein dritter Anlass zu lutherischer Freikirchenbildung - ebenfalls im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts - waren Übergriffe der Behörden auf angestammtes kirchliches Recht. Die Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche ging 1972 aus dem Zusammenschluß bis dahin eigenständiger kleiner lutherischer Kirchen auf dem Gebiet der alten Bundesländer hervor. 1991 trat auch die Evangelisch - Lutherische Kirche (Altlutheraner) der früheren DDR bei. Damit sind fast alle konfessionell - lutherischen Minderheitskirchen in Deutschland zu einer Körperschaft vereinigt. Die Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche ist eine bekenntnisgebundene Kirche. Sie versteht sich als Kirche, die auf dem Bekenntnis der Reformation fußt, als bewusst lutherische Kirche. So bekennen sie sich zur Bibel als der Offenbarung und dem unverbrüchlichen Wort Gottes. Sie bekennen sich zu den Bekenntnissen der lutherischen Kirche, wie sie im Konkordienbuch von 1580 enthalten sind. Die bekanntesten dieser Bekenntnisse sind das ungeänderte Augsburger Bekenntnis und der Kleine Katechismus Dr. Martin Luthers. Weiter gehören dazu die drei altkirchlichen Glaubensbekenntnisse , das apostolische, nicäische und athanasianische; die Apologie (Verteidigung) des Bekenntnisses; die Schmalkaldischen Artikel; der Große Katechismus Luthers und die Konkordienformel. In diesen Bekenntnissen wird das Wort Gottes betont, in dem die Gnade Gottes gegenüber dem Menschen zum Ausdruck gebracht wird; am prägnantesten vielleicht im Johannes-Evangelium formuliert:

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh.3,16)

Im Heiligen Abendmahl bekennen sie, daß der wahre Leib und das wahre Blut Christi wirklich unter der Gestalt des Brotes und Weines im Abendmahl gegenwärtig ist und dort ausgeteilt und empfangen wird. Gemeinden der Selbständigen Evangelisch - Lutherischen Kirche gibt es in ganz Deutschland, von Flensburg im Norden bis Konstanz im Süden, von Aachen im Westen bis Görlitz im Osten. Aus der Geschichte heraus erklärt sich, dass die Kirche nicht in allen Gebieten Deutschlands in gleichem Maße vertreten ist. Die Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche hat in Deutschland rund 40.000 Mitglieder. Die fast 200 Gemeinden werden von rund 140 Pfarrern betreut. Die Selbständige Evangelisch - Lutherische Kirche regelt ihre Angelegenheiten selbst. Sie ist dabei unabhängig von staatlicher Unterstützung. Sie bildet ihre Pastoren an einer eigenen Hochschule aus. Sie betreibt ein eigenes Missionswerk und ist verantwortlich für mehrere diakonische Einrichtungen. Die Gemeindeglieder tragen ihre Kirche selbst durch freiwillige Kirchbeiträge.

 

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Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

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