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Carl Ischer
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   Große Bedrängnis / Trübsal

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Die große Bedrängnis / Trübsal

Eine biblische Studie über die Zeit der Großen Bedrängnis.

Zentrale Aussage ist:

„Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt
und auch nicht wieder werden wird.“

(Matthäus 24, 21)

 

Vorbetrachtung

Ich möchte zunächst auf die beiden als Überschrift gesetzten Begriffe eingehen. Im griechischen Urtext sind beide Begriffe mit dem gleichen Wort angeführt.
Die beiden für diese Betrachtung sehr wichtigen Schriftstellen finden sich im Matthäus und in der Offenbarung (siehe Matthäus 24, 21 und 29 sowie Offenbarung 7, 14).
Genau genommen müsste man dem, auch in der Übersetzung Rechnung tragen. Die Elberfelder Übersetzung nutzt in beiden Schriftstellen die Bezeichnung „große Bedrängnis“ Auch Luther 1912 und 1545 beschreibt beide Begriffe gleich sie nutzt den Begriff „große Trübsal“. Die Einheitsübersetzung unterscheidet zwischen „großer Not“ und „großer Bedrängnis“. Die Gute Nachricht unterscheidet wie Luther 1984. Warum hier zwischen beiden Aussagen der Schrift in den neueren Übersetzungen unterschieden wird kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich denke mal, dass dies einen theologischen Grund in der evangelischen und katholischen Glaubenslehre hat.

 

Inhalt:


 

 

Einleitung

Im Matthäusevangelium gibt es einen Überblick über die Zeichen und Ereignisse die unmittelbar vor dem Kommen des Menschensohnes geschehen sollen. Wenn ich hier nun den biblischen Begriff „τελος“, zu Deutsch „Ende“ einfüge, so ist damit auf keinem Fall das Ende dieser Welt oder gar ein in Kürze erfolgender Weltuntergang gemeint. Dieser biblische Begriff bezeichnet kein endgültiges Ende, sondern das Ende eines göttlichen Zeitabschnittes. Wir müssen nun allerdings auch auseinander halten welches Kommen des Menschensohnes jeweils gemeint ist, denn Jesus kommt nicht nur einmal wieder. Ich will an dieser Schriftstelle dies deutlich machen, indem ich Unterbrechungen des Textflusses vornehme um die Sachlage zu erläutern. Ich muss gestehen, dass auch ich hier so manches lange Zeit überlesen habe und dabei dann logischerweise in die falsche Richtung abgedriftet bin. Bei früheren Betrachtungen habe ich die Schriftstelle, wie viele Ausleger auch, erst ab dem 21. Vers betrachtet. Diese Vorgehensweise ist aber falsch, da wichtige Aussagen, welche zuvor geschrieben sind folglich keine Beachtung finden. Hier nun meine derzeitige Erkenntnis.

 

 

1. Einordnung der Aussagen Jesu

Das 24. Kapitel beginnt mit der Betrachtung des Tempels. Dabei sagt Jesus, dass nicht ein Stein auf dem anderen bleiben wird (Verse 1 und 2). Danach ist im Text eine Zäsur. Das nun Folgende ist eine neue Geschichte. Zuvor besichtigten Jesus und seine Jünger den Tempel dies ist sehr stark in Verbindung mit dem Vorherigen zu sehen. Nach den Schriftzeugnis reinigte Jesus den Tempel (siehe Matthäus 21, 12 bis 17; Markus 11, 15 bis 19; Lukas 19, 45 bis 48; Johannes 2, 13 bis 17) und danach lehrte er (=Synoptische Evangelien) jeden Tag im Tempel, der ja bekanntlich in der Stadt Jerusalem war (z. B. Matthäus 21, 18 und 26, 55; Markus 11, 27 und 14, 49; Lukas 20, 1 und 22, 53). Somit endet der Aufenthalt im Tempel nach der Ansage Jesu; dass kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Im Lukas ist die Zäsur nicht so deutlich zu erkennen, aber im Matthäus und Markus beginnt dann der nächste Vers mit dieser Ansage:

    „Und als er auf dem Ölberg saß...“
    (aus Matthäus 24, 3 und Markus 13, 3)

Hier nun, an dem neuen Ort in der Erzählung, beschreibt Jesu nicht mehr die Zerstörung des Tempels, sondern beantwortet eine Frage Seiner Jünger, die da lautet:

    „Sage uns, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“
    (aus Matthäus 24, 3)

Diese Frage wird aber in Markus und Lukas anders gestellt! Trotzdem werden hier Jesu Worte ähnlich angeführt. In dem Markusevangelium wird berichtet, dass zuvor Petrus nach dem Lohn fragt und unter Anderem die Antwort bekommt;

    „in der zukünftigen Welt das ewige Leben“
    (aus Markus 10, 30)

Auch Jakobus und Johannes fragten Jesu nach zukünftigen Dingen (siehe Markus 10, 35 bis 45). Im Text des Markus heißt es dann:

    „Sage uns, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll?“
    (Markus 13, 4)

Es geht also auch hier nicht um den Tempel und dessen Zerstörung, sondern ebenfalls um die Dinge der Zukunft des Menschensohnes. Gleiches kann man aus dem Lukasevangelium entnehmen. Jesus spricht hier vom „Ende“ (siehe Lukas 21, 9) und nicht vom „Ende des Tempels“. Später berichtet er vom „Ende Jerusalems“ und benennt dies auch ganz deutlich. Beides lag für die Zuhörer von damals in der Zukunft. Wir lesen hier auch noch eine Zeitbegrenzung, welche mit „Zeiten der Heiden“ benannt wird (siehe: Lukas 21, 24). Dies muss man, um diese Sachlage richtig einordnen zu können, beachten.

 

 

2. Die von Jesu genannten Zeichen der Zeit

Betrachten wir nun nach diesen Gedanken die Aussagen des Matthäus weiter. Es wird nun von einigen Dingen berichtet, die da so alles geschehen sollen und als Anfang der Wehen bezeichnet werden (siehe Matthäus 24: 8). Hierzu möchte ich selbige in Stichpunkten anführen.

    - es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus
    - ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei;
    - es wird sich ein Volk gegen das andere erheben
    - es werden Hungersnöte sein
    - es werden Erdbeben hier und dort.
    - sie werden euch der Bedrängnis preisgeben und töten.
    - ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen
    - es werden viele abfallen und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen.
    - es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen.
    - die Ungerechtigkeit wird überhand nehmen
    - die Liebe wird in vielen erkalten.
    - es wird gepredigt werden dies Evangelium in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker,
    - ihr werdet stehen sehen das Greuelbild der Verwüstung an der heiligen Stätte,
    (siehe: Matthäus 24, 3 bis 27)

Diese Dinge sind die Zeitzeichen, welche vor dem heimholenden Kommen Jesu zu erkennen sein werden. Einen weiteren Hinweis gibt Jesus im Vergleich der Endzeit mit der Zeit Noahs.

    „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut-sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin-so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns.“
    (Matthäus 24, 37 bis 39)

Hierbei ist zu beachten, das nicht essen, trinken und heiraten ein Zeichen sind, sondern dass die Menschen nicht Gottes Willen beachten! Jeder Mensch muss essen und trinken und das Heiraten ist ja nichts Schlechtes. Heiraten ist im Gegenteil sogar etwas von Gott gewolltes. Ist es nicht gerade in unserer Zeit, dass sehr Viele nicht mehr glauben können und wollen? Die Nichtbeachtung des Willen Gottes, die Nichtbeachtung der Gnadenangebote Christi, stellt Jesu hier in den Mittelpunkt.

 

 

3. Ermahnung zur Wachsamkeit

Jesu Aufruf zur Wachsamkeit beginnt mit einem Gleichnis.

    „An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist.“
    (Matthäus 24, 32)

Er setzt dann hinzu:

    „wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist.“
    (aus Matthäus 24, 33)

Jesus ermahnt seine Jünger und somit auch uns:

    „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe.“
    (aus Matthäus 24, 4)

Dies ist äußerst wichtig, denn leider gibt es nicht „nur“ richtigen Glauben, sondern auch Scharlatanerie. Jesus sagt uns:

    „Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden.“
    (Matthäus 24, 13)

 


4. Das „Ende“ bzw. das „verborgene oder heimholende Kommen Jesu“

Alles bis hierher genannte wird also von Jesu angeführt um zu erkennen, wann ER wiederkommen wird. Man muss aber deutlich unterscheiden, zwischen Zeitabläufen und Erkennungszeichen für Zeitabläufe. Es ist kein Wirrwarr, aber man muss sich schon hineinknien um die Sachlage richtig einordnen zu können. Betrachten wir nun also noch die zwischengeschobenen Aussagen, um diese Sachlage noch mehr zu verdeutlichen. Diese Aussagen sind mitunter schnell überlesen und kommen einem beim Lesen vielleicht sogar seltsam vor. Sie sind aber für das Verständnis der Sachlage äußerst wichtig.

Nach der angeführten Verführung und den Kriegen steht geschrieben:

    „aber es ist noch nicht das Ende da.“
    (aus Matthäus 24, 6)

Nachdem dann aber alle Völker das Evangelium vom Reich in der ganzen Welt als Zeugnis empfangen haben. lesen wir:

    „und dann wird das Ende kommen.“
    (aus Matthäus 24, 14)

Dieses hier erwähnte Ende ist nicht das Ende der Welt, sondern das Ende eines Zeitabschnittes. Wir lesen hier im Urtext das Wort „τελος“, was wie schon erwähnt, kein endgültiges Ende bezeichnet. Nach diesem Zeitenende lesen wir dann:

    „Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird. Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch selig werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt.“
    (aus Matthäus 24, 21 und 22)

Somit liegt diese hier erwähnte Bedrängnis schon in einem andern Zeitabschnitt. Diese große Bedrängnis ist also kein Zeichen der Endzeit, sondern liegt schon im nächsten Abschnitt der Heilsgeschichte Gottes. Das Kommen Jesus zur Heimholung der Braut, also das verborgene Kommen Jesu liegt ganz klar vor dieser Zeit. Die Braut sind die Erstlinge aus Jesu Auserwählten. Diese werden noch vor der großen Bedrängnis entrückt. Dieses erste Wiederkommen Jesu wird nicht jeder registrieren. Dieses Kommen wird nur einen ganz kurzen Augenblick währen. Wir lesen, dass um der Auserwählten Willen diese Tage verkürzt werden sollen. Sie werden verkürzt, um die Auserwählten vor der Stunde dieser Versuchung (siehe Offenbarung 3, 10) zu bewahren.

Das griechische Wort für „auserwählt“, wie wir es in Matthäus 24, 22 finden, steht an 20 Stellen in der Bibel, es heißt „εκλεκτους“. Gott spricht von denen als Auserwählten, die gläubig und berufen sind. Diese tun den Willen Gottes und lassen sich von und durch IHN zu allem guten Werke treiben.

In den folgenden Textstellen wird dies deutlich.

    „Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige, und die mit ihm sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.“
    (Offenbarung 17, 14)

    „Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der da gerecht macht.“
    (Römer 8, 33)

    „So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;“
    (Kolosser 3, 12)

    „Paulus, ein Knecht Gottes und ein Apostel Jesu Christi, nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die dem Glauben gemäß ist, in der Hoffnung auf das ewige Leben, das Gott, der nicht lügt, verheißen hat vor den Zeiten der Welt;“
    (Titus 1, 1)

Nicht jeder, der Gnade aus dem Menschensohn erlangen kann wird zu diesen Auserwählten zählen. Diese Auserwählten sind die Erstlinge aus allen Menschen (siehe Offenbarung 14, 4)

    „Denn wie der Blitz ausgeht vom Osten und leuchtet bis zum Westen, so wird auch das Kommen des Menschensohns sein.“
    (Matthäus 24, 27)

Hier wird in der Schrift dies ganz deutlich beschrieben, denn nicht jeder wird diesen sehr kurzen Augenblick erkennen.

 


5. Die große Bedrängnis

Im Vers 28 des Matthäusevangeliums folgt eine Aussage, welche man nur im Zusammenhang der Heilsgeschichte erfassen kann. Die Luther 1984 setzt diesen Akzent:

    „Wo das Aas ist, da sammeln sich die Geier.“
    (Matthäus 24, 28)

Diese Übersetzung ist so nicht ganz korrekt. Im Urtext steht eindeutig Adler und nicht Geier. In der Luther 1912 ist dies auch noch mit den Adlern angeführt. Die Elberfelder Übersetzung schreibt hier:

    „Wo das Aas ist, da werden sich die Adler versammeln.“
    (Matthäus 24, 28 Elb.)

Warum kommt man zu einer solchen Übersetzung. Allgemein ist ja bekannt, dass ein Adler ein Raubvogel ist, der lebende Beute schlägt. Nur in sehr großen Ausnahmefällen wird er auf frisches Aas, dabei liegt die Betonung auf dem frischen Ass, zurückgreifen. Dies ist nur dann der Fall, wenn kein lebendes Wild geschlagen werden kann. Deshalb hat man sich hinreisen lassen diese Formulierung zu wählen. Hier ist aber eine Sachlage eingefügt die völlig zu Recht den Adler mit dem Aas in Verbindung bringt. Betrachten wir uns dieses Bild einmal genauer. Der Adler ist ein Bild der Macht, schon deshalb führen viele Staaten dieser Erde diesen Vogel als Wappentier. In der Bibel ist es hier das Bild für die Mächtigen dieser Erde. Diese Mächtigen sammeln sich also über dem Aas. Das Aas ist das Bild für ein Lebewesen, aus dem das Leben gewichen ist. Mit dem Kommen Jesu weicht das Leben, welches wir durch Christus haben dürfen von den Menschen. Es wird somit also Menschen geben, welche vermeintlich in Christo gelebt haben, aber dieses Leben nur als Fassade benutzt haben und sich innerlich nicht ganz zu IHM gewandt haben. Diese müssen zurück bleiben. Dies wird auch beim Bild der Sonnenfrau aus der Offenbarung so angeführt (siehe Offenbarung 12). Betrachtet man diese Sachlage, dann eröffnen sich deutliche Parallelen.
Diese sind:

So wie dort der Drache mit seinen Engel „die Übrigen“ bekämpft (siehe Offenbarung 12, 7 und 9 und 17), so sammeln sich die Adler (=Mächtigen) dieser Erde über denen, welche nun auf das Leben aus Christus verzichten müssen. Es handelt sich also so gesehen nicht um abgelagertes Aas über denen sich die Adler sammeln, sondern um die Seelen aus denen das Leben Christi gewichen ist. Diese werden den Angriffen der Mächtigen dieser Erde ausgesetzt sein. Diese Mächtigen der Erde (=Adler) werden wiederum von Satan geführt. Diese Zeit der großen Trübsal bzw. Bedrängnis ist dann so zu sagen mit der Zeit der Herrschaft der beiden Tiere gleichzusetzen. (siehe Offenbarung 15, 2).

Nach dieser Zeit der großen Bedrängnis wird Jesus ein zweites Mal auf diese Erde kommen. Diesmal werden IHN alle sehen, wenn er nun kommt um sein Friedensreich aufzurichten (siehe: Offenbarung 20, 1 bis 6)

    „Sogleich aber nach der Bedrängnis jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Und dann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohns am Himmel. Und dann werden wehklagen alle Geschlechter auf Erden und werden sehen den Menschensohn kommen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel senden mit hellen Posaunen, und sie werden seine Auserwählten sammeln von den vier Winden, von einem Ende des Himmels bis zum andern.“
    (Matthäus 24, 29 bis 31)

Man könnte hier nun sehr schnell der Annahme sein, dass die hier erwähnten Posaunen mit der letzten bzw. siebenten Posaune gleichzusetzen wären. Dem ist aber nicht so!
Zur Erklärung:

Im Matthäus lesen wir, dass ER (=der Menschensohn) seine Posaunen erschallen lässt. In 1.Thessalonicher 4, 16 lesen wir auch von den Posaunen Gottes. In 1. Korinther 15, 52 lesen wir von einer letzten Posaune. Dies führt uns logischerweise auf ein erschallen mehrerer Posaunen nach einander hin. Von solch einem Blasen der Posaunen in einer Reihenfolge lesen wir in der Offenbarung (siehe Offenbarung 8, 6 bis 9, 21 und 10, 7 und 11, 15 bis 19). Auch hier kann man erkennen, dass es sich um die Posaunen Gottes handelt (siehe: Offenbarung 8, 2) und nicht um die Posaunen, welche die Engel des Menschensohnes erschallen lassen.

In der Offenbarung werden im 7. Kapitel zwei Gruppen angeführt, welche durch Christus Gnade erlangen konnten. Dabei nennt die Offenbarung welche, die das Siegel Gottes tragen (siehe Offenbarung 7, 4 und 14, 1) und als Erstlinge bezeichnet werden. Die zweite Gruppe machen dann die aus, welche ihre Kleider waschen konnten (Offenbarung 7, 14) bzw. die den Sieg behalten hatten (Offenbarung 15, 2).

Während bei der erstgenannten Gruppe keine zeitlichen Bezüge genannt werden, wird die von mir als zweite angeführte Gruppe jeweils mit einer Zeitangabe versehen. Ich halte diesen Aspekt schon für sehr interessant, da Jesus ja deutlich bekennt, dass Niemand Zeit und Stunde wisse.

    „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“
    (Matthäus 24, 36)

Dies setzt sich auch fort mit der Hochzeit im Himmel, die ebenfalls keine Zeitangabe kennt! Es ist die Zeit beim Ewigem und über Alles Erhabenen. Somit wird für diese dort Angeführten die Zeitfrage nicht mehr wichtig sein.

Dagegen ist in den beiden Schriftstellen von der großen Schar und von den Überwindern ein zeitlicher Bezug zu findet.


„Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal und haben ihre Kleider gewaschen und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes.“
(Offenbarung 7: 14)

Wichtig ist hierbei der Satzteil:

    „Diese sind's, die gekommen sind aus der großen Trübsal.“

Die Zeit der Großen Schar liegt also schon der Zeit nach der großen Trübsal bzw. Bedrängnis.


„und die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens, die standen an dem gläsernen Meer und hatten Gottes Harfen“
(aus Offenbarung 15, 2)

Interessant ist auch, dass die Trübsalszeit offenbar begrenzt ist. Beim genauen Betrachten der Schriftstellen stößt man auf einen sehr wichtigen Aspekt hierzu. In der Offenbarung 15, 2 lesen wir „nur“

    „die den Sieg behalten hatten über das Tier und sein Bild und über die Zahl seines Namens“

Hier wird die Sachlage mit dem Annehmen des Zeichens des Tieres nicht erwähnt! Man kann also durchaus davon ausgehen, dass diese Zeit mit den zweiundvierzig Monaten (Offenbarung13, 5) begrenzt ist.

Diese Zeit wird dann in den Bildern von den beiden Tieren beschrieben (siehe Offenbarung 13). Diese Zeit wird durch das zweite Kommen Jesu beendet (Offenbarung 19, 17 bis 21 und Matthäus 24, 29 bis 31)

Die Menschen die diese große Trübsal erduldet haben und treu bei Gott bleiben, werden als die Überwinder, die Hochzeit im Himmel registrieren (Offenbarung 7, 9 und 19, 1 und 9), aber nicht zur Braut Christi (des Lammes) zählen.

Die Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich, diese kann uns unterweisen. Aufmerksam sollten wir deshalb auch auf die Kleinigkeiten in der Bibel achten. Wenn wir Matthäus 24 sorgfältig lesen, so erkennen wir; Jesus führt hier zwei Ereignisse an. Er holt zuerst seine Auserwählten in einer Aktion, die nicht jeder bemerken wird und doch wird es offenbar werden. Die Menschen werden dann wahrscheinlich ähnlich handeln wie bei Jesu Auferstehung und sich beruhigen mit Lügen (siehe: Matthäus 28, 12 und 13). Nach der Zeit der großen Bedrängnis wird dann der Menschensohn (=Christus) erscheinen in großer Kraft und Herrlichkeit (siehe: Matthäus 24, 30 und Offenbarung 19, 11 bis 16). Alle Geschlechter auf der Erde werden ihn nun sehen und wehklagen. Er spricht hier nun von seiner Rückkehr in Kraft und großer Herrlichkeit. Es wird so sein, dass die Menschen dann wie Gelähmt dieses Ereignis erleben werden.

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