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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
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  Die heiligen Bücher
   Die Bibel
      Geschichten der Bibel Teil 2

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Die Geschichten der Bibel

Ich werde hier nicht alle Geschichten der Bibel anführen. Ich halte mich an die übliche Reihenfolge der evangelischen Kirche. Als Grundlage dient mir dabei das Buch "Die Großen Taten Gottes". Wenn man die ausgelassenen Geschichten noch lesen will, dann kann ich nur auf die Bibel verweisen.
Im zweiten Teil betrachte ich die Geschichten des Neuen Testamentes. Ich werde hier ganz bewusst die Gleichnisse Jesu nur mit ein zwei Worten anführen aber nicht ausführlich erzählen, da ich hier wie schon erwähnt die Geschichte betrachte.

Teil 2 - Neues Testament.

Navigator: 

 Zacharias
 Johannes der Täufer
 Jesus
     Die Geburt Jesu
     Die Taufe und Versuchung Jesu
     Die Heilungen und Ereignisse mit Jesu
     Die Leiden Jesu
     Die Auferstehung Jesu

 Petrus / Kephas
     Pfingsten (Pentecost)
     Petrus der Lahmen und der Hohe Rat
     Hananias und Saphira
     Petrus heil den Äneas
     Die Auferweckung der Tabea
     Der Hauptmann Kornelius
     Petrus wird aus dem Gefängnis befreit
     Die Petruslegende
 Stephanus
 Phillipus
     Die Gemeinde in Samarien
     Ein Afrikaner wird Christ
 Paulus
     Paulus und Barnabas gehen zu den Heiden
     Das Evangelium kommt nach Europa
     Paulus festigt die Gemeinden in Europa und Asien
     Paulus in Jerusalem und Rom
 Barnabas

 

 

 

Zacharias 

Zacharias ist der Vater des Johannes den man den Täufer nannte. Er lebte zur Zeit von Herodes dem Großen. Er lebte in Judäa und war ein Priester. Seine Frau hieß Elisabeth. Beide waren schon alt konnten keine Kinder ihr eigen nennen. Dies war damals eine Schmach für eine Frau. Beide hatten aber den Wunsch nach einem Kind noch nicht aufgegeben. Zacharias war im Dienst am Tempel tätig. Als er an der Reihe war, das Rauchopfer darzubringen, ging er in den Tempel und das Volk betete vor dem Tempel. Da erschien rechts neben dem Räucheraltar ein Engel des Herrn.

    Aber der Engel sprach zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhört, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Johannes geben.
    (Lukas 1, 13)

Zacharias konnte diese Ankündigung nicht so ganz glauben und führte an, dass er selbst und seine Frau schon alt wären. Deshalb wünschte er sich ein Zeichen.

    Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir dies zu verkündigen. Und siehe, du wirst stumm werden und nicht reden können bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfüllt werden sollen zu ihrer Zeit.
    (Lukas 1, 19 und 20)

Das Volk wartete auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel verweilte. Und als er herauskam, konnte er nicht reden. Er winkte ihnen und blieb stumm.

Elisabeth wurde schwanger und gebar einen Sohn und die Freunde und Nachbarn kamen und wollten das Kindlein Zacharias nennen. Aber die Mutter sagte ihnen, dass er Johannes heißen sollte. Da waren die Freunde und Nachbarn verwundert, weil es doch üblich war, das man einen Namen aus der Verwandtschaft wählte. Da winkten dem Zacharias, der immer noch stumm war. Zacharias forderte eine Tafel und schrieb darauf, dass er Johannes heißt. Als er so den vom Engel bestimmten Namen festlegte, wurde alsbald seine Zunge gelöst und er konnte wieder sprechen. Da lobte er Gott und war frohen Mutes. Da kam eine Furcht über alle die diese Geschichte erlebten und es wurde bekannt auf dem ganzen jüdischen Gebirge.

    Und alle, die es hörten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was, meinst du, will aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.
    (Lukas 1, 66)

 

Johannes der Täufer 

Die Geburt des Johannes wurde durch den Engel Gabriel dem Zacharias, als er im Tempel Dienst tat angekündigt.

Elisabeth und Maria die Mutter Jesu waren verwandt. Deshalb kam es zu einer Begegnung der beiden Frauen. Als sie sich begegneten, hüpfte des Kind der Elisabeth in ihrem Bauch. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geistes erfüllt und rief laut:

    ... selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn.
    (aus Lukas 1, 45)

Elisabeth gebar einen Sohn, welcher Johannes genannt wurde.
Als Johannes erwachsen war erging der Befehl Gottes an ihn und so ging er zum Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.

    und sprach: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
    (Matthäus 3, 2)

Johannes ist der Wegbereiter von Jesus dem Heiland und Sohn Gottes. Schon Jesaja hat diesen Mann erwähnt. Ein Mann der Gott(!) den Weg bereitet.

    Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!
    (Jesaja 40, 3)

Johannes aber trug ein Kleid aus Kamelhaar mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden. Seine Speise waren Heuschrecken und wilder Honig. Da gingen viele Menschen hinaus an den Jordan, bekannten ihre Sünden und ließen sich taufen. Das Volk fragte Johannes, was es tun solle.

    Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso. Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun? Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist! Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold!
    (Lukas 3, 11 bis 14)

Da dachten viele, dass Johannes der Christus wäre. Er aber sprach zu allen:

    Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.
    (aus Lukas 3, 16)

Auch Jesus kam zu Johannes und ließ sich taufen.

    Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?
    (Matthäus 3, 14)

Jesus aber sprach zu ihm, dass sie beide Gott gehorchen wollen und tun, was recht ist. Da wurde auch Jesus von Johannes getauft. Als aber Jesus von Johannes getauft wurde kam der Heilige Geist in Form einer Taube auf Jesus.
Zu dieser Zeit hatte der Landesfürst Herodes Gefallen an der Frau seines Bruders geunden und sie geheiratet. Er hatte also mit dieser Frau, der Herodias Ehebruch begangen. Da trat Johannes vor den Landesfürsten und sprach:

    Es ist nicht recht, dass du die Frau deines Bruders hast.
    (aus Markus 6, 18)

Da ließ Herodes den Johannes ins Gefängnis werfen. Herodias aber hasste Johannes und hätte ihn am liebsten gleich getötet. Herodes aber fürchtete Johannes und hörte ihm gern zu. In vielen Dingen ließ er sich sogar von ihm beraten. Als nun Johannes im Gefängnis war hörte er von Jesu und davon was Jesus tat rief er zwei seiner Jünger

    und sandte sie zum Herrn [Jesus] und ließ ihn fragen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?
    (Lukas 7, 19)

    Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht und verkündet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt; und selig ist, wer sich nicht ärgert an mir. Als aber die Boten des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk über Johannes zu reden: Was seid ihr hinausgegangen in die Wüste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Wind bewegt wird? Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und üppig leben, die sind an den königlichen Höfen. Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Er ist's, von dem geschrieben steht: "Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll. "Ich sage euch, dass unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner größer ist als Johannes; der aber der Kleinste ist im Reich Gottes, der ist größer als er.
    (Lukas 7, 22 bis 28)

Und es kam ein Tag, da Herodes ein Festmahl gab. Dazu hatte er viele vornehme Gäste geladen. Da trat die Tochter der Herodias in den Saal, und während sie zu Tisch saßen, tanzte sie, und das gefiel allen sehr. Herodes rief das Mädchen herbei und sprach zu ihm: Bitte von mir, was du willst; bei meinem Eid, ich will dir's geben, und wär's die Hälfte meines Königreiches. Da ging das Mädchen hinaus zu seiner Mutter und fragte: Was soll ich erbitten? Sie antwortete sogleich: Das Haupt von Johannes dem Täufer und das Kind forderte dass man Johannes enthaupten solle. Der König war sehr betrübt, konnte aber wegen seines Eides nicht anders als den Wunsch des Mädchens zu erfüllen. So wurde ein Henker in den Kerker geschickt und Johannes enthauptet. Als die Jünger des Johannes hörten, dass ihr Meister tot war, kamen sie begruben seinen Leib.

 

Jesus 

Bei der Geburtsgeschichte habe ich eine ausführliche Weihnachtsseite erstellt,
welche die Sachlage schon hinreichend beleuchtet.
Auch die Passionszeit wird von mir bereits an andere Stelle beschrieben.
(siehe auch:
 Palmsonntag 
 Gründonnerstag 
 Karfreitag 
 Ostern)

Die Geburt Jesu 

Als Augustus römischer Kaiser und Herodes der Große in Jerusalem lebte, schickte Gott den Engel Gabriel, in eine kleine Stadt in Galiläa. Dort, in Nazareth wohnten Maria und Joseph. Joseph war ein Nachkomme des Königs David. Da hier ein Ort mit dem Namen Nazareth genannt wird, muss man sich dieser Sachlage auch stellen. Fakt ist, dass es keine anderen Belege außerhalb der Bibel gibt, welche diesen Ort mit diesen Namen erwähnen. Deshalb wird auch der Ort in dieser Zeit von so manchen Kritikern in Frage gestellt. Fakt ist aber auch, dass Ausgrabungen um Nazareth belegen, dass es diesen Ort schon lange vor Jesus gegeben hat. Ob er nun dann auch Nazareth geheißen hat oder einen anderen Namen trug ist dabei nicht bekannt. Fakt ist, dass die Bibel diesen Namen mit einem Ort in Galiläa in Verbindung bringt (Matthäus 2, 23; Lukas 2, 39), der in etwa da gelegen haben muss wo heute Nazareth liegt.
Die Behauptung des Barnabasevangelium Nazareth liege am See Genezereth klingt aber mehr als nur unwahrscheinlich.

Dort also erschien der Engel Gabriel der Maria.

    Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!
    (Lukas 1, 28)

Maria erschrak, als sie den Boten Gottes sah, und überlegte, was das wohl bedeuten sollte.

    Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
    (Lukas 1, 30 bis 33)

Maria konnte sich nicht erklären, wie das geschehen sollte, was sie dem Engel auch sehr deutlich sagte.

    Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.
    (Lukas 1, 35)

Der Heilige Geist, also die ganze Göttlichkeit sollte über Maria kommen. Die Bibel beschreibt wohl sogar ganz bewusst nichts von einer Zeugung. Gott greift ein und schafft dieses Kind. Damit wird ganz klar, dass es sich eben nicht um nur einen gewöhnlichen Sohn wie bei den Propheten handelt, sondern ein von Gott direkt gegebener Sohn! Maria ergab sich voller Glauben und Zuversicht dieser Aufgabe. Diese Herzenseinstellung macht sie zu einer ganz besonderen Frau! Trotzdem ist Maria nicht göttlicher Natur, sonder ganz Mensch.

Die Bibel berichtet nun von einer Volkszählung, welche auf Geheiß von Augustus durchgeführt wurde. Aus diesem Grunde wurde dann Jesus in Bethlehem und nicht in Nazareth geboren. Hier wird nun gern di e Weihnachtsgeschichte mit Stall und Tieren glorifiziert. Die Bibel berichtet aber von einem Raum (Lukas) bzw. einem Haus (Matthäus) und keinem Stall! Lediglich die Krippe als Kinderbettchen ist biblisch. In der Nach waren auch Hirten auf dem Felde, welche die Herrlichkeit Gottes sehen konnten. Durch einen Engel wurden diese auf die Geburt Jesu hingewiesen. Sie sahen dann das Kind und erzählten freudig von dem Ereignis auf dem Felde. Die Friedensbotschaft der Bibel ist dabei sehr nahe an der 97 Sure des Korans Ich sehe sie als Bild für das gleiche Ereignis an. Der Matthäus berichtet noch von den Weisen aus dem Morgenlande, dabei wird keine Zahl genannt. Schließlich wird noch von dem Kindermord in Bethlehem berichtet.

Die Taufe un Versuchung Jesu 

Über die Kindheit des Jesus schweigt die Bibel. Erst als Zwölfjähriger wird Jesus im Tempel erwähnt. Hier wird beschrieben, wie er im Tempel bei den Lehrern saß, die in den heiligen Schriften lasen. Dort hörte Jesus zu und befragte sie und die Schriftgelehrten wunderten sich über seinen Verstand. Nach diesem Ereignis berichtet die Bibel wieder nichts über Jesus. Erst als Jesus zur Taufe am Jordan erscheint berichtet die Bibel weiter von ihm.

    Und es begab sich, als alles Volk sich taufen ließ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf, und der Heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.
    (Lukas 3, 21 und 22)

Nach der Taufe geht Jesus für vierzig Tage in die Wüste und wird dort vom Teufel versucht.

Jesus hatte Hunger und der Teufel kam um ihn zu versuchen.

    Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, dass er Brot werde. Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: "Der Mensch lebt nicht allein vom Brot. "Und der Teufel führte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir übergeben und ich gebe sie, wem ich will. Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein. Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen. "Und er führte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter; denn es steht geschrieben: "Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, dass sie dich bewahren. Und sie werden dich auf den Händen tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt. "Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen. "Und als der Teufel alle Versuchungen vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeit lang.
    (Lukas 4, 3 bis 13)

Es waren als Dinge, welche auch uns so oft verleiten wollen von Gott zu weichen.

Die Heilungen und Ereignisse um Jesu 

Nun begann Jesus seine Lehrtätigkeit und zog durch das historische Land Israel. Als er am See Genezareth war sah er zwei Fischerboote im Wasser liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Und Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte und verkündete das Wort Gottes und die Menschen am Ufer hörten ihm zu. Als er dann seine Predigt beendet hatte schickte er Simon hinaus auf den See um zu fischen. Simon, ein erfahrener Fischer, erklärte, dass es eigentlich sinnlos wäre jetzt zu fischen. Aber auf das Wort Jesu, welches ihn offensichtlich stark beeindruckt hatte fuhr er hinaus auf den See und konnte einen reichen Fang heraufziehen.

    Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch.
    (Lukas 5, 8)

Simon ließ nun alles stehen und folgte Jesus als Schüler nach. Auch Andreas Johannes und Jakobus wurden seine Schüler. Jesus hielt eine gewaltige Predigt, welche uns als Bergpredigt überliefert ist. In dieser Predigt findet man die Seligpreisungen und das Gebet des Herrn Jesu das "Unser Vater". Diese Predigt ist Grundlegend für das Verständnis der Lehre Jesu. Jesu geißelte die verlogene Praxis der Pharisäer das Gesetz nach Belieben auszulegen. Auch heute wird so manche Sache im Glauben so unehrlich ausgelegt. Wieso wird z. B. eine Frau bei Ehebruch getötet und der Mann aber nur gezüchtigt? Solche Ungerechtigkeit hat Jesus aufgezeigt und den Menschen klar gemacht, dass sie auf ihr eigenes Verhältnis zu Gott achten müssen. Es gilt nicht dem Anderen den Glauben aufzuzwingen, sondern bei mir selbst den Maßstab am höchsten anzulegen. Ich muss den Glauben leben und dem Anderen die Freiheit für seine Entscheidung überlassen. Alles Andere ist Unehrlich und widerspricht dem Willen Gottes.

Nachdem Jesus seine ersten Jünger berufen hatte wurde Jesus mit diesen Jüngern zu einer Hochzeit eingeladen. Auch seine Mutter weilte dort. Während der Feier ging der Wein aus und Maria die Mutter Jesu verwies voller Vertrauen auf ihren Sohn. So tat Jesus sein erstes Wunder. Er ließ Wasserkrüge mit Wasser füllen und machte daraus köstlichen Wein.

Am Ufer des Sees Genezareth lag die Stadt Kapernaum. Als Jesus dort war kam ein römischer Soldat und Hauptmann zu Jesus, der eigentlich eine sonderbare Bitte an Jesu herantrug. Er bat Jesus, dass er seinen Knaben (bei Luther Knecht) gesund machen sollte. Interessant hierzu ist, dass im griechischen Originaltext die Vokabel für Lustknaben hier eingefügt ist. Offensichtlich ein Fall von Homosexualität! Jesus spricht hier keinerlei Urteil, sondern lobt den Glauben des Mannes. Betrachtet man die Sachlage aus dieser Sichtweise, dann ist diese Begebenheit noch viel prekärer als sie so oberflächlich betrachtet scheint. Wenn man nun noch hinzufügt, dass auch die Ältesten des Volkes wohl damit kein Problem damit hatten, erscheint die Sachlage noch delikater. Jesus sah wohl offensichtlich den Glauben als wichtigere Eigenschaft an und der Knabe wurde gesund.

Hierzu eine extra Ausarbeitung.

Jesus bestieg mit seinen Jünger in ein Boot und fuhr über den See Genezereth. Jesus ruhte sich aus, als plötzlich ein Sturm aufkam. Die Jünger hatten Angst und weckten Jesus. Dabei mussten sie Jesus sogar rütteln weil dieser so fest schlief er. Als Jesus die Angst bei den Jüngern sah,

    Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer. Da wurde es ganz stille.
    (Matthäus 8, 26)

Als nun Jesus wieder in Kapernaum war strömten die Menschen zu Jesu um ihn zu hören. Da brachten einige einen von der Gicht gelähmten Menschen. Sie konnten aber wegen der vielen Menschen nicht zu Jesu vordringen. Da stiegen sie aufs Dach, deckten es ab und ließen den Kranken vor Jesu herab. Interessant ist hierbei die Überlieferung des Markus.

    Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.
    (Markus 2, 5)

Jesus sah den Glauben der Menschen die den Kranken brachten! Somit kann man also mit einem starken Glauben auch einem Anderen helfen. Als die Schriftgelehrten die Worte Jesu hörten dachten sie bei sich, dass so etwas Gotteslästerung sei. Da machte Jesus den Kranken aus seiner Vollmacht heraus gesund. Die Menschen aber wunderten sich über diese Macht und priesen Gott.

Jesus predigte und lehrte das Volk. Um die Wahrheit seiner Worte und seiner Sendung zu bekräftigen heilte er Kranke. Eines Tages hatte er sehr lange des Volk belehrt und es war inzwischen der Abend herein gebrochen. Die Jünger wollten die Menschen in die Dörfer schicken damit sie sich etwas zu essen besorgen könnten, aber Jesus fragte nach den vorhandenen Vorräten. Man stellte schließlich fest, dass ein Kind fünf Gerstenbrote und zwei Fische dabei hatte. Mehr war nicht aufzutreiben.

    Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer. Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten. Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt. Da sammelten sie und füllten von den fünf Gerstenbroten zwölf Körbe mit Brocken, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.
    (Johannes 6, 10 bis 13)

Als Jesus in die Nähe der Stadt Nain kam sah Jesu einen Leichenzug. Alle waren traurig, weil der einzige Sohn einer Witwe gestorben war. Damals war der Sohn der Ernährer einer Oma, die nicht mehr arbeiten kann. Nun war aber diese Zukunftssicherung der Frau gestorben. Viele Einwohner der Stadt trauerten mit der Witwe.

    Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn und er sprach zu ihr: Weine nicht! Und trat hinzu und berührte den Sarg, und die Träger blieben stehen. Und er sprach: Jüngling, ich sage dir, steh auf! Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter.
    (Lukas 7, 13 bis 15)

Die Leute, welche dieses Wunder erlebt hatten bekamen Furcht und erkannten, dass ein großer Prophet gekommen war, ja dass Gott selbst das Volk Israel besuchen würde. Dadurch verbreitete sich die Geschichte schnell im ganzen Land.
An einem Sabbat durfte man nach dem Gebot Gottes keine Arbeit tun. Man ging in die Synagoge und las in den heiligen Schriften bzw. ließ sich aus den heiligen Schriften vorlesen. Auch Jesus ging mit seinen Jüngern zur Synagoge um in den Schriften zu lesen. Auf dem Weg dorthin gingen sie durch ein Kornfeld und die Jünger hatten Hunger. Da zerrieben sie sich ein paar Ähren um die Körner zu essen. Da empörten sich die Pharisäer, weil die Jünger etwas taten was am Sabbat verboten war. Jesus verwies auf den David, wie dieser sogar die Schaubrote vom Altar aß und erklärte, dass der Sabbat für den Menschen und nicht der Mensch für den Sabbat gemacht ist. In der Synagoge angelangt sah Jesus einen Menschen, der eine verkrüppelte Hand hatte. Die Pharisäer beobachteten nun wie Jesus diesem Mann half und am Sabbat seine Hand heilte. Ab diesem Zeitpunkt sannen die Pharisäer darauf wie sie Jesus töten könnten.
Diese Begebenheit zog viele neue Menschen an, welche nun noch mehr Heilungen sahen und deshalb Jesus nachfolgten. Jesus wählte nach dieser Begebenheit zwölf seiner Jünger aus und nannte sie Apostel. Hier wird klar bezeichnet, dass Jesus Apostel wählte. Dabei ist nicht jeder Christ ein Apostel, sondern die von Christus Erwählten! Es ist somit das einzige Amt, welches Jesus gestiftet hat!

Als Jesus in der Gegend von Tyrus und Sidon lehrte kam eine kanaanäische Frau hinter ihnen hergelaufen. Die schrie Jesus und den Jüngern hinterher, damit er doch ihrer Tochter helfen sollte. Jesus tat so als hörte er sie nicht. Da bedrängten ihn die Jünger, dass er sie doch wegschicken möge.

    Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
    (Matthäus 15, 24)

Aber die Frau ließ nicht nach zu bitten. Sie wusste ganz genau, dass Jesus für Israel gesandt war, trotzdem zeigte sie Jesus ihren Glauben und ihre Demut. Jesus rührte die Einstellung sehr.

    Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.
    (Matthäus 15, 28)

Jesus redete mit seinen Jüngern und fragte sie dabei, was denn die Leute meinten wer er wäre. Die Jünger erklärten ihm, dass die Menschen meinten er wäre Elia oder der Propheten einer. Auf die Frage von Jesus, was die Jünger denn nun glaubten wer er sei, antwortete Petrus

    "Du bist der Christus Gottes!"
    (aus Lukas 9, 20)

Nun erklärte Jesus den Jüngern was da in Zukunft mit ihm geschehen werde und Petrus wollte nicht, dass Jesus so etwas zustoßen solle. Da verwies er den Petrus darauf, dass Gott dieses alles so wollte. Danach nahm sich Jesus drei seiner Apostel mit auf einen Berg. Dort erlebten die Apostel die Verklärung des Herrn Jesus. Jesus wurde diesen Aposteln in seiner göttlichen Herrlichkeit gezeigt und Mose und Elia waren auch plötzlich da. Ergriffen von diesem Ereignis wollten die Apostel am liebsten dort bleiben und für Mose, Elia, Jesus und sich selbst Hütten bauen.
Eines Tages kam zu Jesus ein vornehmer Israelit, der hieß Jairus. Er war ein frommer Mann und der Vorsteher der Synagoge des Ortes. Dieser Mann hatte eine Tochter die mit 12 Jahren so schwer krank war, dass kein Arzt ihr helfen konnte. Er ging voller Vertrauen zu Jesus und bat ihn, er solle seine Hände auf seine Tochter legen, damit sie gesund werde. Jesus ließ sich nicht bitten und ging mit dem Jairus zu dessen Haus. Auf dem Weg dorthin kam eine Frau und rührte Jesu von hinten an. Diese hatte jahrelang den Blutfluss und Niemand konnte ihr helfen. Sie hatte den Glauben, dass eine Berührung Jesu, ihr helfen könnte und ihr Glaube verhalf ihr zur Gesundheit. Jesus spürte diese Frau und ihren Glauben und fragte in die Runde, wer ihn angerührt hatte. Die Jünger waren mit in dem Gedränge und erklärten Jesu, dass man doch gar nicht ausmachen könnte wer ihn da gestoßen oder gar angerührt hätte. Aber die Frau gab sich zu erkennen und Jesus sagte ihr, dass ihr Glaube ihr geholfen hat. Nun kam die Nachricht, dass die Tochter des Jairus inzwischen gestorben ist.

    Als aber Jesus das hörte, antwortete er ihm: Fürchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gesund!
    (Lukas 8, 50)

Als sie zu dem Haus kamen schickte Jesus alle Leute fort und nahm nur Petrus, Jakobus und Johannes mit in das Haus.

    Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schläft. Und sie verlachten ihn, denn sie wussten, dass sie gestorben war. Er aber nahm sie bei der Hand und rief: Kind, steh auf! Und ihr Geist kam wieder und sie stand sogleich auf. Und er befahl, man solle ihr zu essen geben.
    (Lukas 8, 52 bis 55)

Jesus wurde immer bekannter und viele wollten hören was er sagte. Auch die Heilungen von Kranken zogen immer mehr Menschen an. Für die Priesterschaft und Pharisäer war die Sachlage fast bedrohlich. Ihre religiöse Macht wurde geschmälert. Deshalb sannen sie immer mehr nach einer Möglichkeit Jesu zu beseitigen. Jesus heilte Lahme, Krüppel, und Blinde. Es kam aber auch ein Mann zu Jesus, der war taub und konnte nichts hören. Und weil er nie etwas gehört hatte, konnte er auch nicht reden.

    Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! Und sogleich taten sich seine Ohren auf und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig.
    (Markus 7, 33 bis 35)

Die Schriftgelehrten wollten Jesus wieder einmal auf die Probe stellen, ob er sich überhaupt in den Schriften auskannte. Da kam dann einer zu Jesu und fragte ihn.

    Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?
    (aus Lukas 10, 25)

Jesus stellte ihm aber eine Gegenfrage.

    Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?
    (aus Lukas 10, 26)

Der Schriftgelehrte antwortete sofort

    Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst.
    (aus Lukas 10, 27)

Er erwähnte also die beiden Zusammenfassungen des Gesetzes, wie sie im 5. Mose 6, 5 und im 3. Mose 19, 18 überliefert waren. Manche Christen behaupten hier, dass dieses Gebot das neue Gebot Christi wäre, was aber völliger Unsinn ist! Das Neue Gebot Christi befindet sich aber in Johannes 13, 34.

Jesus gab dem Schriftgelehrten zur antwort, dass er dies richtig gesagt hatte. Der Schriftgelehrte wollte aber weiter schüren und fragte nun danach wer denn sein Nächster wäre. Jesus antwortete darauf mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter und forderte auf, dass der Schriftgelehrte es ebenso wie der Samariter machen sollte. Auf der weiteren Reise Jesu kam eines Tages ein reicher junger Mann zu Jesu und fragte:

    Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?
    (aus Matthäus 19, 16)

Jesus zählte die Gebote auf und der junge Mann konnte bezeugen, dass er alle Gebote von früh auf gehalten hatte. Jesus war beeindruckt und sah wohl auch seine Ehrlichkeit.

    Jesus antwortete ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!
    (Matthäus 19, 21)

Als der junge Mann Jesus so reden hörte, wurde er betrübt, und ging traurig davon, da er sich nicht von seinen großen Besitz trennen konnte.

Auf seiner Reise kam Jesus auch nach Sychar und setzte sich dort an den Brunnen um auszuruhen. Seine Jünger waren in die Stadt gegangen um Essen zu kaufen. Da kam eine Frau um Wasser zu schöpfen und Jesus bat sie, dass sie ihm doch etwas zu trinken geben sollte. Die Frau war verwundert, dass ein Jude sie als Samariterin um Wasser bat. Sie erklärte ihm, dass doch die Juden die Gemeinschaft mit den Samaritern mieden.

    Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn und er gäbe dir lebendiges Wasser.
    (Johannes 4, 10)

Die Frau war etwas verwirrt und stellte weitere Fragen. Jesus erzählte ihr ohne Vorwurf ihre eigene Geschichte. Da ließ die Frau alles stehen lief in die Stadt und rief den Menschen dort zu, dass am Jakobsbrunnen ein Prophet wäre der, der verheißene Messias, der da Christus heißt, sein könnte.

Als er weiter durch Samarien wanderte begegnete kam er zu einem Dorf.

    Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer; die standen von ferne und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser! Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein.
    (Lukas 17, 12 bis 14)

Aussatz ist wohl teilweise mit der Lepra gleich zu setzen. Man geht aber auch davon aus, dass auch Neurodermitis wie Aussatz behandelt wurde. Prekär an dieser Krankheit war, dass man die Gemeinschaft verlassen musste und außerhalb der Dörfer sein Leben fristen musste. Kam man einem Gesunden zu nahe war man vogelfrei und konnte getötet werden. Für uns eine unvorstellbare Situation. Ich kann mir die Freude der zehn Geheilten vorstellen, als sie gesund wurden. Vielleicht waren sie schon Jahre von ihrer Familie getrennt. Bestimmt sind sie voller Sehnsucht nach Hause gegangen. Einer, ein Samariter, ging aber zunächst zu Jesus zurück und dankte für seine Heilung. Jesus war ein wenig traurig, weil nur einer kam um Gott die Ehre zu geben.
Nun kündigte Jesus wieder sein Leiden an und erklärte den Jüngern, was ihn in Jerusalem erwarten wird. Er beschrieb den Jüngern aber auch, dass er den Tod überwinden und auferstehen wird. Die Jünger konnten aber das ganze Ausmaß dieser Aussagen noch nicht realisieren. Jesus kam auf seinen Reisen auch nach Jericho. Zachäus lebte in dieser Stadt und war dort Zöllner. Diese Berufsgattung war bei den Israeliten sehr unbeliebt, weil sie nicht nur den Römern, also der Besatzungsmacht dienten, sondern zusätzlich sich auch auf ungerechte Weise bereicherten. Dieser Zachäus wollte nun Jesus unbedingt sehen. So stieg er auf einen Baum, damit er als kleiner Mann eine gute Sicht auf Jesus haben könnte. Jesus sah den Zachäus auf dem Baum.

    Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend herunter; denn ich muss heute in deinem Haus einkehren. Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden. Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem Sünder ist er eingekehrt. Zachäus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die Hälfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurück. Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn.
    (Lukas 19, 5 bis 9)

Jesus zog nun in Richtung Jerusalem und viele Menschen folgten ihm. An der Straße, die von Jericho nach Jerusalem führte, saß der blinde Bartimäus. Jeden Tag saß er dort und bettelte. Als nun Jesus vorbeizog spürte er, dass da etwas Besonderes vorging.

    Und als er hörte, dass es Jesus von Nazareth war, fing er an, zu schreien und zu sagen: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und viele fuhren ihn an, er solle stillschweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Und Jesus blieb stehen und sprach: Ruft ihn her! Und sie riefen den Blinden und sprachen zu ihm: Sei getrost, steh auf! Er ruft dich! Da warf er seinen Mantel von sich, sprang auf und kam zu Jesus. Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was willst du, dass ich für dich tun soll? Der Blinde sprach zu ihm: Rabbuni, dass ich sehend werde. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege.
    (Markus 10, 47 bis 52)

Die Leiden Jesu 

Auf den Weg nach Jerusalem erfuhr Jesus, dass sein Freund Lazarus gestorben war. So ging er nun nach Bethanien und erweckte den Lazarus wieder zum Leben. Die Menschen waren so beeindruckt, dass sie Jesus nun noch mehr bejubelten. Diese unter dem Eindruck der Auferweckung stehenden Menschen begleiteten Jesus nach Jerusalem und jubelten ihm wie ein König zu. Die Legende, dass ganz Jerusalem dem Jesus zujubelte wird in der Bibel so gar nicht beschrieben. Es waren die Jünger die jubelten und die Pharisäer und Schriftgelehrten wollten dies verhindern und vermahnten Jesu er solle das jubeln der Jünger unterbinden. Es erregte schon die ganze Stadt, aber in welche Richtung beschreibt die Bibel nicht. Es ist auch schon deshalb nicht verwunderlich wieso dann ein paar Tage später so viele kreuzige ihn schrieen.
In Jerusalem angekommen ging Jesus in den Tempel und sah wie dort Geschäfte getrieben wurden. Es war dort viel Lärm und Geschrei und man fand keine Ruhe zum Beten.

    Und er ging in den Tempel und fing an, die Händler auszutreiben, und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus soll ein Bethaus sein"; ihr aber habt es zur Räuberhöhle gemacht.
    (Lukas 19, 45 und 46)

Jesus lehrte nun im Tempel und es kamen Kranke zu ihm, welche er gesund machte. Manche Menschen kamen gleich früh um Jesus zu hören. Die Schriftgelehrten und Priester befanden, dass dies ein Ende haben muss, und sie beratschlagten, wie sie ihn verhaften und töten könnten. Sie fürchteten sich aber vor dem Volk, das ihm anhing. Deshalb ersannen sie hinterlistige Gedanken um Jesus zu Fall zu bringen. Da kamen die Schriftgelehrten zu Jesus mit einer schwierigen Frage. Sie wollten Jesus in die Enge treiben und hatten gleich Söldner des Herodes dabei. Zunächst schmeichelten die Jesus und stellten dann eine politisch sehr heikle Frage:

    Darum sage uns, was meinst du: Ist's recht, dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?
    (Matthäus 22, 17)

Jesus erkannte die Hinterlist der Frage und ließ sich einen Zinsgroschen geben.

    Und er sprach zu ihnen: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!
    (Matthäus 22, 20 und 21)

Somit waren die Schriftgelehrten regelrecht entwaffnet und mussten zunächst von Jesu weichen.

In der Zeit, als Jesus in Jerusalem einzog fiel in die Rüstzeit zum Passahfest. Und die Schriftgelehrten und der Hohepriester Kaiphas kamen überein, dass sie Jesus verhaften und töten müssten. Sie beschlossen diese Aktion heimlich durchzuführen.
Jesus wollte zur gleichen Zeit das Passahlamm essen und beauftragete seine Jünger einen Raum dafür zu suchen. Er gab ihnen genaue Anweisungen und schickte die Jünger los. Wie ein Wunder trafen alle Aussagen Jesu genau ein und sie hatten einen Ort wo sie das Lamm essen konnten. Jesus erklärte den Jüngern nun nochmals was sehr bald geschehen werde.
Dabei band er sich eine Schürze um und wusch den Jüngern die Füße. Dies war ein Beispiel für die Christen wie sie dienen sollten. An diesem Abend setzte Jesus das Heilige Abendmahl ein.

    Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird; das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund1 in meinem Blut, das für euch vergossen wird!
    (Lukas 22, 19 und 20)

Auch Judas war bei diesem Mahl zugegen. Danach ging er zu den Hohenpriester und den Hauptleuten der Wache und kam mit ihnen überein Jesus für 30 Silberlinge mit einem Kuss zu verraten. Diese Summe war damals der Lohn für die Ergreifung eines entlaufenen Sklaven. Nachdem Judas gegangen war erzählte Jesus den Jüngern was nun gleich geschehen würde. Petrus war erbost und wollte Jesus davor bewahren.

    Er [Jesus] aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.
    (Lukas 22, 34)

Nach dem Mahl ging Jesus mit seinen Jüngern in den Garten Gethsemane. Dort war Jesus schon oft mit seinen Jüngern gewesen. Und Jesus nahm Petrus und Johannes und Jakobus und ging weiter in den Garten hinein.

    Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wacht mit mir!
    (Matthäus 26, 38)

Und Jesus ging noch ein Stück weiter in den Garten um zu beten. Dreimal kam er zurück zu seinen Jüngern und musste feststellen, dass sie schliefen. In der schwersten Stunde, als Jesus Stärkung und Hilfe brauchte schliefen seine Jünger.

    Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet wird. Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.
    (Matthäus 26, 45 und 46)

Als Jesus noch redete, kam Judas mit den Söldnern heran. Er ging zu Jesus und gab ihm einen Kuss. Das war das verabredete Zeichen und die Soldaten ergriffen Jesu und wollten ihn gefangen nehmen. Da zückte Petrus sein Schwert und hieb dem Malchus, einem Soldaten, sein Ohr ab.

    Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte? Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, dass es so geschehen muss? Zu der Stunde sprach Jesus zu der Schar: Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. Habe ich doch täglich im Tempel gesessen und gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen.
    (Matthäus 26, 52 bis 55)

Und die Knechte des Hohenpriesters fesselten Jesus und führten ihn gefangen fort. Da verließen ihn alle Jünger und flohen. Man brachte Jesus in den Palast des Hohenpriesters. Dort war der Hohe Rat versammelt. Nun traten falsche Zeugen auf und machten ihre Aussagen gegen Jesus. Die aber Zeugen widersprachen sich, und der Hohe Rat konnte keine Anklage gegen Jesus erheben.

    Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen? Aber Jesus schwieg still. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert! Was bedürfen wir weiterer Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Gotteslästerung gehört. Was ist euer Urteil? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig.
    (Matthäus 26, 62 bis 66)

Als aber Judas von diesem Urteil erfuhr, bereute er es, dass er Jesus an die Feinde verraten hatte. Und er ging zu den Priestern und Schriftgelehrten und wollte seinen Verrat rückgängig machen. Sie verlachten ihn aber nur und er sah keinen Ausweg mehr als sich selbst das Leben zu nehmen. Petrus und Johannes waren auch im Palast und konnten dem Verhör folgen. Da wurde Petus von der Pförtnerin erkannt. Petrus aber leugnete Jesus zu kennen. Im Raum wurde Petrus von einem der am Feuer stand erkannt und Petrus leugnete ein zweites Mal Jesus zu kennen. Bald darauf erkannte ihn ein Verwandter des Malchus und wieder leugnete Petrus, dass er Jesus kennen würde. Nach diesem dritten Mal hörte Petrus den Hahn krähen. Er sah zu Jesus und Jesus blickte Petrus an. Das traf den Petrus so sehr das er nur noch weinen konnte. Die Israeliten konnten damals nicht so ohne weiteres ein Todesurteil vollstrecken. Sie mussten dazu die Besatzungsmacht fragen und diese bestimmte ob das Urteil vollstreckt werden darf. Der Hohe Rat klagte nun also Jesus bei dem römischen Statthalter an, und sie stellten es so dar, als wenn Jesus einen Aufruhr anzetteln würde. Pilatus wollte sich heraushalten und schickte die Ankläger zu Herodes, da ja Jesus aus seinem Herrschaftsbereich kam. Dieser verspottete aber nur Jesus und ließ ihm einen Purpur anziehen und sandte ihn zurück zum Pilatus. Nun erfolgte das Verhör vor Pontius Pilatus. Nach dem Verhör kam Pilatus zu dem Schluss, dass er keine Schuld an Jesus finden könnte. Er versuchte deshalb Jesus mit einem Stadtbekannten Verbrecher auszutauschen, was aber völlig schief ging. Als nun die Massen brüllten kreuzige ihn, bekam er selber Angst und ließ Jesus schlagen. Solch eine Tortour war mörderisch. Nur wenige überlebten solch ein Martyrium. Jesus geschwächt von den Schlägen wurde dem Volk nochmals vorgestellt. Aber es gab kein Mitleid für ihn. Man brüllte nur noch lauter kreuzige ihn. Da ließ Pilatus die Kreuzigung anweisen. Nun schlugen und demütigte man Jesus noch mehr und spuckte ihn an. Dann zog man ihm wieder seine eigenen Kleider an, und sie führten ihn durch die Stadt, hinaus vor die Mauern Jerusalems. Dort war die Hinrichtungsstätte, und sie hieß Golgatha. Und mit ihm wurden zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt. Und Jesus trug sein Kreuz. Und viel Volk zog mit hinaus vor die Stadt. Da Jesus aber zu entkräftet von den Schlägen war ergriffen die Soldaten einen aus der Volksmenge, der hieß Simon und war aus Kyrene. Er musste für Jesus das Kreuz tragen. Auf dem Hügel Golgatha angekommen, wurde Jesus ans Kreuz genagelt und die beiden Verbrecher mit ihm. Und die Soldaten richteten die Kreuze auf.

    Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der König der Juden
    (Johannes 19, 19)

Das missfiel den Schriftgelehrten und Oberen der Israeliten sehr und sie wollten Pilatus dazu drängen dieses Schild zu entfernen, aber Pilatus ließ sich nicht beeinflussen. Auch am Kreuz wurde weiter gelästert. Und selbst einer der mit Jesus verurteilten lästerte. Der Andere aber erkannte, dass Jesus zu Unrecht diese Strafe erleiden musste.

    Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
    (Lukas 23, 42 und 43)

Unter den vielen Menschen am Kreuz standen waren auch Maria, die Mutter von Jesus und der Jünger Johannes. Als nun Jesus seine Mutter und Johannes sah beauftragte er den Johannes für seine Mutter zu sorgen. Um die Mittagszeit, begann eine Sonnenfinsternis im ganzen Land.

    Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Einige aber, die da standen, als sie das hörten, sprachen sie: Der ruft nach Elia. Und sogleich lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und gab ihm zu trinken. Die andern aber sprachen: Halt, lass sehen, ob Elia komme und ihm helfe! Aber Jesus schrie abermals laut und verschied.
    (Matthäus 27, 46 bis 50)

Da zerriss im Tempel der Vorhang, der vor dem Allerheiligsten hing und jeder konnte hineinsehen. Der Hauptmann, welcher unter dem Kreuz die Exekution bewachte bekannte nach diesem Erleben, dass dies doch Gottes Sohn war. Unter den Menschen, die Jesus nachfolgten, war auch ein reicher Mann, der hieß Joseph von Arimathia. Als er sah, dass Jesus gestorben war, ging er am Abend desselben Tages hin Pilatus und bat ihn um den Leichnam von Jesu. Denn er wollte Jesus begraben. Und Pilatus erlaubte ihm, Jesus vom Kreuz zu nehmen und so wurde Jesus in ein neu gehauenes Grab gelegt. Weil die Obersten der Israeliten nun aber selbst noch vor dem Toten Jesus Angst hatten ließen sie Wachen vor das Grab stellen, das Grab fest verschließen und versiegeln. Nach diesem Ereignis begann der Sabbat und alle hielten die Sabbatruhe.

Die Auferstehung Jesu 

Als aber der Sabbat vorüber war, geschah ein Erdbeben. Und ein Engel Gottes kam zum Grab. Seine Gestalt war wie ein Blitz und sein Gewand schneeweiß. Und er wälzte den Felsen vom Grabe weg. Die Wächter aber fielen vor Furcht ohnmächtig zu Boden. Und als die Sonne aufging, kamen die Frauen zum Grabe. Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, und Salome. Sie hatten Salbe gekauft und wollten Jesus einbalsamieren. Und auf dem Wege überlegten sie wie sie wohl den schweren Stein wegbekommen könnten. Doch als sie nahe herankamen, sahen sie, dass der Stein weggewälzt war. Und sie erblickten einen jungen Mann in einem langen weißen Gewand. Aber den Toten sahen sie nicht.

    Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, dass er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt.
    (Matthäus 28, 5 bis 7)

Da machten sich die Frauen eilig auf den Weg und brachten die Nachricht zu den elf Aposteln. Da liefen auch Petrus und Johannes zum Grab und sahen, dass es leer war.

Zwei der Jünger Jesu waren besonders traurig und zogen zurück in Ihre Heimat nach Emmaus. Als sie aber so dahin zogen, gesellte sich ein Fremder zu ihnen. Dieser erklärte ihnen die Sachlage und erinnerte sie daran was Jesus gesagt hatte. Da hörten die beiden zu, und als sie in Emmaus ankamen, baten sie den Fremden und sprachen, dass er doch noch bei ihnen bleiben sollte. Da kehrte dieser Fremde bei ihnen ein. Und als sie zu Tisch saßen, nahm er das Brot, dankte und brach es und gab es ihnen. In diesem Augenblick erkannten sie Jesu, doch er verschwand plötzlich vor ihren Augen. Berührt von dem Erleben liefen sie zurück nach Jerusalem und berichteten von dem, was sie erlebt hatten.

    Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen.
    (Johannes 20, 19 und 20)

Tomas war aber nicht bei ihnen als sie Jesusanfassen konnten und als er wieder da war zweifelte er an den Worten der übrigen Jünger. Als Jesus wieder erschien ließ ihn deshalb Jesus auch seine Wunden fühlen. Vierzig Tage erschien Jesus seinen Jüngern und danach ging er mit ihnen auf den Ölberg. Dort beauftragte er sie das Evangelium bis in alle Winkel der Erde zu verbreiten und als er das gesagt hatte wurde Jesus von einer Wolke aufgenommen und in den Himmel entrückt.

 

Petrus / Kephas 

Zunächst habe ich in der Überschrift zwei Namen angegeben. „Kephas” ist dabei nur die aramäische Entsprechung für das griechische Wort „Petrus”.

Petrus hatte einen besonderen Status unter den ersten Christen. Auch die Katholische Kirche erkennt diesen besonderen Status an. Dieser Status gründet sich auf Jesus. Jesus bezeichnete Petrus als den Fels im Glauben.

    Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein
    (Matthäus 16, 18 und 19)

Jesus übergibt dem Petrus die Schlüssel für das Reich der Himmel. Bei den übrigen Jüngern fehlt diese Aussage.

    Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.
    (Matthäus 18, 18)

Einmal fragte Jesus Petrus dreimal ob er Jesu liebe.

    Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!
    (aus Johannes 21, 17)

Auch diese Aussage wird durch Jesu nur auf den Petrus bezogen. Auch vor der Verleugnung des Petrus gibt Jesus einen Hinweis auf diesen besonderen Status.

    Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder.
    (Lukas 22, 32)

Er war also ein ganz besonderer Apostel Jesu.

 

Pfingsten (Pentecost) 

Fünfzig Tage nach Passah wurde im Volk Israel das Fest der Wochen gefeiert. Das Wochenfest wurde zur Erinnerung an den Tag gefeiert, an dem Gott am Berge Sinai mit den Israeliten seinen Bund geschlossen hatte. Damals hatte Gott in Blitz und Donner zu ihnen gesprochen, und Israel war das Gottesvolk geworden. Da nun Jesus von seinen Jüngern gegangen war, mussten sie das Wochenfest allein feiern. Die Jünger und alle, welche Jesus als Sohn Gottes erkannt hatten blieben in Jerusalem zusammen. Diese Schar waren etwa 120 Männer und Frauen. Petrus veranlasste in dieser Zeit, dass für Judas ein neuer Apostel gesucht wurde. Das von den Jüngern geworfene Los fiel auf Matthias, somit zählte er ab sofort zu den zwölf Aposteln. Auch am Tag zu Beginn des Wochenfestes waren die Jünger zusammen.

    Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen,1 wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?
    (Apostelgeschichte 2, 2 bis 12)

Nicht Alle erkannten die Kraft, welch durch die Apostel wirkte. Einige fingen sogar an zu spotten und meinten, dass die Redner wohl betrunken wären. Petrus hielt nun eine gewaltige Predigt, welche sehr starken Eindruck hinterließ. Bei Dreitausend Menschen ließen sich taufen und wurden somit zur Gemeinde hinzu gebracht.

 

Petrus der Lahmen und der Hohe Rat 

Nach diesen Tagen gingen Petrus und Johannes zur Gebetszeit hinauf in den Tempel. An einer Tür des Tempels saß jeden Tag ein Mann und bettelte. Dieser war von Geburt gelähmt und konnte deshalb nichts arbeiten. Als nun Petrus und Johannes an ihm vorbei kamen, hielt der Mann auch ihnen seine Hand hin und bat um etwas zu bekommen. Die Apostel hatten aber selbst kein Geld.

    Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.
    (Apostelgeschichte 3, 4 bis 8)

Da ging er mit den Aposteln in den Tempel hinein und dankte und lobte Gott. Alle Menschen aber, die ihn von früher her kannten, waren außer sich, als sie ihn gesund umherlaufen sahen. Und die Menge drängte sich um den Geheilten und die Apostel.

    Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr Männer von Israel, was wundert ihr euch darüber oder was seht ihr auf uns, als hätten wir durch eigene Kraft oder Frömmigkeit bewirkt, dass dieser gehen kann? Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte. Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, dass man euch den Mörder schenke; aber den Fürsten des Lebens habt ihr getötet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen. Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.
    (Apostelgeschichte 3, 12 bis 16)

Als Petrus und Johannes aber noch zu dem Volke redeten, da kamen die Priester und Schriftgelehrten herbei und nahmen die beiden Apostel fest. Denn sie konnten es nicht ertragen, dass die Apostel von Jesus und seiner Auferstehung sprachen. Nun mussten Petrus und Johannes die Nacht im Gefängnis verbringen. Am anderen Morgen versammelte sich der Hohe Rat, und die Apostel wurden verhört. Nun verbot man den Aposteln weiter von Jesus zu reden.

    Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, dass wir euch mehr gehorchen als Gott. Wir können's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.
    (Apostelgeschichte 4, 19 und 20)

Die Männer des Hohen Rates drohten den Aposteln noch einmal mit Strafe; mussten sie aber freilassen, weil das ganze Volk die Tat der Apostel lobte.

 

Hananias und Saphira 

Alle Menschen die damals zum Glauben an Jesus gekommen waren, lebten in Frieden miteinander. Sie halfen sich untereinander und niemand brauchte Not zu leiden. Es gab eine Kasse in der Gemeinde, und wer Überfluss hatte, gab etwas hinein. Davon konnten die Verantwortlichen der Gemeinde denen etwas geben die in Not waren. Da gab es nun Viele, die gingen hin und verkauften etwas von ihrem Besitz, ein Haus oder ein Stück Feld und brachten das Geld zu den Aposteln. So kam auch Joseph mit dem Beinamen Barnabas, und brachte eine Menge Geld zu Petrus, denn er hatte seinen Acker verkauft. Ein anderer Mann mit dem Namen Hananias, wollte auch eine Spende bringen. Deshalb besprach er sich zu Hause mit seiner Frau Saphira, und sie kamen überein, auch etwas zu verkaufen. Doch tat es ihnen leid, das ganze Geld wegzugeben. Deshalb behielten sie heimlich etwas für sich zurück, und Hananias brachte nur einen Teil des Geldes zu Petrus.

Als Hananias nun vor Petrus und der Gemeinde stand und das Geld von seinem Acker übergab, merkte Petrus, dass Hananias nicht die Wahrheit sprach.

    Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist belogen und etwas vom Geld für den Acker zurückbehalten hast? Hättest du den Acker nicht behalten können, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.
    (Apostelgeschichte 5, 3 und 4)

Als Hananias diese Worte hörte, fiel er tot um. Alle aber, die das mit ansahen, erschraken gewaltig. Und einige von den jungen Männern hoben den Toten auf und trugen ihn hinaus und begruben ihn. Nach drei Stunden kam die Frau des Hananias, und sie wusste nicht, was geschehen war.

    Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker für diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, für diesen Preis. Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tür und werden auch dich hinaustragen.
    (Apostelgeschichte 5, 8 und 9)

Da fiel auch Saphira nieder und starb. Und als die Männer hereinkamen, hoben sie sie auf und trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann. Alle Menschen, welche das miterlebten oder davon hörten, waren entsetzt. Und erkannten die Macht des heiligen Geistes.

 

Petrus heil den Äneas 

Petrus unternahm auch Reisen in Israel. Als er in Lydda war fand er dort den Äneas, der seit 8 Jahren gelähmt war und sein Bett nicht mehr verlassen konnte.

    Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.
    (Apostelgeschichte 9, 34)

Die Menschen von Ludda und Scharon waren ob diesem Ereignis so beeindruckt, dass sie sich zu Jesus Christus bekehrten.

 

Die Auferweckung der Tabea 

In Joppe war eine Jüngerin mit dem Namen Tabea. Diese machte Röcke und Kleider und tat viel Gutes an den Jüngern zu Joppe. Eines Tages wurde sie krank und starb. Da Petrus noch in Lydda war und diese Stadt nahe an Joppe lag schickten die Jünger aus Joppe einen Boten zu Petrus um ihn zu holen. Petrus kam und ging in das Obergeschoß des Hauses wo der Leichnam der Tabea aufgebahrt war.

    Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf.
    (Apostelgeschichte 9, 40)

Petrus gab der Tabea die Hand und führte sie den Jüngern von Joppe wieder zu. Durch dieses Ereignis haben viele Menschen aus Joppe zum Glauben an Christus gefunden.

 

Der Hauptmann Kornelius 

In Cäsarea wohnte ein römischer Hauptmann mit dem Namen Kornelius. Dieser gehörte nicht zu den Israeliten und glaubte dennoch an Gott. Er bemühte sich die Gebote zu halten und gab Almosen zur Linderung von Armut. Weil er so gut war, ist es Gott nicht verborgen geblieben und seine Gebete sind bei Gott angekommen. Mitten am Tag hatte dieser Mann eine Erscheinung. Er sah ..

    .. einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius! Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen und er hat ihrer gedacht. Und nun sende Männer nach Joppe und lass holen Simon mit dem Beinamen Petrus. Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.
    (aus Apostelgeschichte 10, 3 bis 6)

Nun ließ der Mann nach dem Petrus schicken. Zur gleichen Zeit hatte auch der Petrus einen Erscheinung.

    und sah den Himmel aufgetan und etwas wie ein großes leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde. Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen. Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.
    (Apostelgeschichte 10, 11 bis 15)

Für Israeliten war es ein Unding etwas Unreines zu essen (siehe: 3. Mose 11). Genauso war es einem Israeliten verboten in das Haus eines Nichtisraeliten zu gehen. Petrus konnte sich diese Erscheinung zunächst nicht erklären. Doch kurz darauf klopften die Boten des Kornelius an die Tür des Hauses. Die sagten nun dem Petrus, dass Kornelius sie bitten würde zu ihm zu kommen. Am nächsten Tag ging Petrus mit den Boten des Kornelius mit nach Cäsarea. Kornelius erzählte nun dem Petrus, was er gesehen hatte und warum er nach ihm schicken ließ. Da erkannte Petrus den Sinn der Erscheinung.

    Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.
    (Apostelgeschichte 10, 34 und 35)

Petrus erkannte nun, dass auch den Heiden das Heil aus Christus gegeben ward. Während der Petrus dem Kornelius alles erklärte, kam der Heilige Geist auf alle, welche im Raum waren. Als Petrus sah, dass der der Heilige Geist von Gott dem Kornelius gegeben ward, verwunderte er sich zunächst. Kornelius wurde nun getauft und wurde somit ein Christ.

Als Petrus zurück nach Jerusalem gereist war, erzählte er den Jüngern dort von diesem Ereignis in Cäsarea. Später auf der Apostelversammlung in Jerusalem war dieses Ereignis der Grund dafür auf die Beschneidung der Heiden, wenn sie Christen wurden zu verzichten.

 

Petrus wird aus dem Gefängnis befreit 

Zur Zeit als Petrus predigte regierte in Judäa noch der König Herodes Agrippa I. (10 v. Chr. bis 44 n. Chr.), der schon bei Jesu Verurteilung erwähnt wurde. Er machte sich daran alle Menschen, die an Jesus glaubten zu verfolgen. Besonders den Aposteln stellte er dabei nach. In dieser Verfolgung wurde auch Jakobus der Bruder das Johannes gefangen gesetzt und mit dem Schwert enthauptet. Als er sah, dass das dem Hohen Rat gefiel, ließ er auch Petrus verhaften. Petrus wurde ins Gefängnis gebracht und von sechzehn Soldaten streng bewacht. Die Gemeinde bangte um Petrus und betete ohne Aufhören zu Gott. In der Nacht vor der Gerichtsverhandlung lag Petrus in seiner Gefängniszelle und schlief. Er war mit Ketten gefesselt, und zwei Soldaten waren bei ihm. Vor der Tür standen die anderen Wachen.

    Und siehe, der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen. Und der Engel sprach zu ihm: Gürte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir! Und er ging hinaus und folgte ihm und wusste nicht, dass ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen. Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Straße weit, und alsbald verließ ihn der Engel.
    (Apostelgeschichte 11, 7 bis 10)

Nun erst kam Petrus richtig zur Besinnung und merkte, dass er wirklich gerettet war. Als er sich umsah, merkte er, dass er nicht weit vom Haus der Maria, der Mutter des Johannes Markus, war. So ging er zu diesem Haus und klopfte an das Tor. Die Magd Rhode hörte das Klopfen und ging an die Tür, um nachzusehen wer da mitten in der Nacht draußen stünde. Als sie aber die Stimme des Petrus erkannte, war sie so überrascht und froh, dass sie vergaß, die Tür zu öffnen und lief hinein um es den anderen zu sagen. Die wollten es nicht glauben, aber Rhode ließ sich nicht beirren. Als nun Petrus erneut klopfte öffneten sie und als sie ihn sahen, waren sie so erfreut, dass sie sich kaum beruhigen konnten. Petrus aber gebot Ruhe und erzählte ihnen alles was er erlebt hatte. Die Soldaten im Gefängnis konnten sich gar nicht erklären, was mit Petrus geschehen war. Der König ließ nun die Wachen abführen und bestrafen, weil der Gefangene nicht mehr da war. Das Wort Gottes verbreitete sich immer mehr und die Gemeinde wurde immer größer.

Die Petruslegende 

Petrus unternahm noch andere Reisen. Petrus ist durch Paulus bezeugt auch in Antiochien gewesen und wahrscheinlich auch dort gestorben.

    Als aber Kephas nach Antiochia kam, widerstand ich ihm ins Angesicht, denn es war Grund zur Klage gegen ihn.
    (Galater 2, 11)

Eine weitere Reise ist die nach Babylon von wo er auch seine Briefe geschrieben hat. In Babylon gab es eine große Israelische Diaspora. Hier wurde auch der am meisten verbreitete Talmud geschrieben. Petrus ein Hebräer wird es wohl eher vorgezogen haben zu den Israeliten zu gehen, als in die heidnische Stadt Rom.

    Es grüßt euch aus Babylon die Gemeinde, die mit euch auserwählt ist, und mein Sohn Markus.
    (1. Petrus 5, 13)

Zwei Apokrypen von Verfassern, die Petrus noch kannten sollen die Ansicht offensichtlich stützen.

    Petrus, der wegen ungerechtfertigter Eifersucht nicht eine und nicht zwei, sondern viele Mühen erduldet hat und der so - nachdem er Zeugnis abgelegt hatte - gelangt ist an den (ihm) gebührenden Ort der Herrlichkeit.
    (1. Clemensbrief 5, 4)

    Nicht wie Petrus und Paulus befehle ich euch Jene waren Apostel, ich bin ein Verurteilter; jene waren frei, ich bin bis zur Stunde ein Sklave. Aber wenn ich gelitten habe, werde ich Freigelassener Jesu Christi sein und werde in ihm auferstehen, ein Freier. Jetzt lerne ich, in den Fesseln wunschlos zu sein.
    (Ignatius an die Römer 4, 3)

Der Clemens von Rom und der Ignatius schreiben jeweils ein Brief, in dem Petrus und Paulus genannt werden. Keiner von beiden berichtet aber davon, dass beide in Rom waren! Mir ist eine solche Argumentation etwas zu gewagt um sie als wahr anzuerkennen. Sorry! Aber hier ist dann mein Zweifel doch etwas zu groß.

Die Legende, dass Petrus in Rom gekreuzigt wurde ist nach meiner Sicht nicht ausreichend belegt. Die erste Quelle, die "Acta Petri et Pauli" die dazu eine klare Aussage macht, ist gegen Ende des vierten Jahrhundert entstanden. Die Quelle aus dem Ausgehenden zweiten Jahrhundert kennt zwar den Wettstreit mit dem Zauberer Simon, die Geschichte des Martyriums von Petrus bleibt bei ihr aber unerwähnt.

 

Stephanus 

Als die Gemeinde immer größer wurde, war es nicht mehr so leicht für die Apostel, auf alles zu achten und für alles zu sorgen. Da kam es dann vor, dass die Gemeindemitglieder, welche nur griechisch sprechen konnten, sich oft benachteiligt fühlten. Somit konnte es also geschehen, dass die armen Frauen, welche zu diesem Teil der Gemeinde zählten, oft in Not waren, und niemand kümmerte sich um sie.

    Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir für die Mahlzeiten sorgen und darüber das Wort Gottes vernachlässigen. Darum, ihr lieben Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia. Diese Männer stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten die Hände auf sie.
    (Apostelgeschichte 6, 2 bis 6)

Somit übertrugen die Apostel diesen ersten Diakonen ihre Aufgabe in der Gemeinde. Stephanus hatte einen großen Glauben und konnte Wunderzeichen tun. Dadurch wurde er auch außerhalb der Gemeinde bekannt. Da er auch sehr klug war und die heiligen Schriften auslegen konnte, so konnten selbst die Schriftgelehrten ihn nicht widerlegen. Da wurden die Schriftgelehrten ärgerlich, und verklagten den Stephanus vor dem Hohen Rat. So ließ man Stephanus ergreifen und vor Gericht stellen. Wie schon bei Jesus traten falsche Zeugen auf um Stephanus zu verurteilen. Auf die Frage des Hohen Rates hin ob die Anklagen stimmen würden, hielt Stephanus dem Hohen Rat eine gewaltige Predigt und belegte darin, dass Christus Gottes Sohn war.

Als die Priester und Schriftgelehrten das hörten, waren sie voller Wut und schrieen laut, hielten sich die Ohren zu und stürmten auf Stephanus ein. Man packten ihn und schleppten ihn durch die Stadt, hinaus vor die Tore von Jerusalem und man ließ der Lynchjustiz ihren Lauf. Vor der Stadt wurden Männer bestimmt, welche Stephanus steinigen sollten. Diese nun legten ihre Mäntel ab um mehr Kraft zum werfen der Steine zu haben. Dabei beobachtete ein Schriftgelehrter mit Namen Saulus wie das Urteil vollstreckt wurde.

    und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er.
    (Apostelgeschichte 7, 59 und 60)

Der junge Schriftgelehrte sah der ganzen Prozedur zu. Und dann lesen wir in der Bibel:

    Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode.
    (aus Apostelgeschichte 8, 1)

Der Hohe Rat aber war nun froh, dass Stephanus tot war und verfolgten von nun an alle, die an Jesus Christus glaubten. Besonders Saulus verfolgte die Gläubigen mit großem Eifer. Er belauerte sie und brachte sie ins Gefängnis. Da gingen viele von der Gemeinde aus Jerusalem fort in die Umgegend, nach Samaria, Galiläa und Syrien. Überall aber erzählten sie von Jesus und sprachen von ihrem Glauben.

 

Phillipus 

Die Gemeinde in Samarien 

Philippus einer von den Sieben Diakonen, ging von Jerusalem nach Samaria und verkündete dort das Wort Gottes. Viele Menschen in Samarien hörten ihn und glaubten an Jesus Christus. Sie ließen sich taufen und waren somit Christen. Eines aber fehlte ihnen noch. Auf sie war noch nicht der Heilige Geist gekommen. Da kamen die Apostel Petrus und Johannes nach Samarien. Diese Apostel legten nun die Hände auf die Gläubigen und somit empfingen diese den Heiligen Geist. Ein Zauberer, mit dem Namen Simon, welcher diese Handlung sah, erkannte die Macht, die in der Handauflegung lag und bot den Aposteln Geld an, damit er auch solch eine Macht bekommen könnte. Petrus erklärte ihm, dass Gottesgaben nicht durch Geld erlangt werden können, sondern der Glaube der zentrale Punkt für Gottes Gnade in Christus ist. Aus den Worten des Petrus erkannte Simon seinen Fehler und bat den Petrus, dass er für ihn beten sollte.

 

Ein Afrikaner wird Christ 

Philippus predigte weiter in und um Samarien. Eines erschien ihm ein Engel und redete mit ihm.

    und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist.
    (aus Apostelgeschichte 8, 26)

Da brach Philippus von Samaria auf und tat, wie Gott es ihm hatte sagen lassen. Und als er nun dort am Rande der Landstraße stand, da kam ein Wagen angefahren. Und in dem Wagen saß ein Afrikaner. Dieser war der Finanzminister der Kandake, der Königin von Äthiopien. In seinem Land war die Lehre der Israeliten seit der Zeit Salomos bekannt. Nach Überlieferungen der Falasha soll aus der Begegnung der Königin von Saba (siehe: 1. Könige 10) ein Sohn hervorgegangen sein. Daraufhin soll Salomo den Israelitischen Glauben durch Entsendung von Israeliten in Saba (Äthiopien?) gefördert haben. Deshalb ist es auch erklärlich, warum dieser Mann nach Jerusalem gereist ist. Dort war er in den Tempel gegangen und hatte zu Gott gebetet. Nun aber reiste er nach Hause zurück. Und er saß in seinem Wagen und las laut in dem Buch des Jesaja.

    Da lief Philippus hin und hörte, dass er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
    (Apostelgeschichte 8, 30 und 31)

Der Afrikaner las:

    Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf. Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war.
    (Jesaja 53, 7 und 8)

Der Afrikaner konnte sich nicht erklären, wovon der Prophet hier schrieb und sagte es dem Philippus.

    Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.
    (Apostelgeschichte 8, 35)

Sie fuhren eine lange Strecke miteinander, und der Afrikaner konnte nicht genug hören.

    Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, dass ich mich taufen lasse? Und er ließ den Wagen halten und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn.
    (Apostelgeschichte 8, 36 und 38) [* der Vers 37 ist in alten Handschriften nicht verzeichnet]

Als sie zum Wagen zurückgingen, da verschwand Philippus vor den Augen des Mannes. Der Afrikaner war nach der Taufe nun ein Christ und zog fröhlich seines Weges.

 

Paulus / Saulus 

Auch hier sind wieder zwei Namen angeführt. Oft wird behauptet, dass aus dem Saulus ein Paulus geworden wäre, weil er vom Christenverfolger selbst zu einem Bekenner Christi wurde. Diese Sichtweise ist aber völliger Unsinn. Vielmehr war hatte das etwas mit seinem römischen Bürgerrecht zu tun.

    Als man ihn aber zum Geißeln festband, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist es erlaubt bei euch, einen Menschen, der römischer Bürger ist, ohne Urteil zu geißeln?
    (Apostelgeschichte 22, 25)

Paulus war also Israelit und gleichzeitig römischer Staatsbürger. Somit hatte Paulus auch zwei Namen, einen römischen (Griechisch=Paulus) und einen Israelitischen (Hebräisch=Saulus). Somit war Paulus schon vor seiner Berufung ein Paulus und nach seiner Berufung natürlich auch ein Saulus. Allerdings bewegte er sich bei seinen Reisen als Paulus in der Diaspora und war demnach auch unter diesen Namen als Apostel besser bekannt.

 

Jesus ruft Paulus in seinen Dienst 

In Jerusalem wurden die Gläubigen immer wieder verfolgt. Und am schlimmsten trieb es Paulus, der schon beim Tod des Stephanus dabei gewesen war. Als er aber merkte, dass viele Gläubige nach Syrien geflohen waren, ging er zum Hohen Rat und ließ sich Papiere geben um die geflohenen Israeliten, welche dem Jesus anhingen, gefangen nach Jerusalem zurück zu holen. Als er nun unterwegs und schon nahe an Damaskus heran gekommen war, umleuchtete ihn plötzlich ein helles Licht, welches ihn erblinden ließ.

    und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.
    (Apostelgeschichte 9, 4 bis 6)

Durch das Licht war Paulus geblendet und musste sich von seinen Begleitern führen lassen. Die Männer um ihn herum waren auch erschrocken, denn sie hatten zwar eine Stimme gehört aber nichts gesehen. Mit der Hilfe seiner Begleiter gelangte Paulus nun nach Damaskus und fastete, weil er darauf wartete, dass sich Jesus wieder melden würde. In Damaskus wohnte Hananias, der ein Christ war.

    Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde.
    (Apostelgeschichte 9, 11 und 12)

Hananias war bestürzt, weil ihm das Wüten des Paulus wider die Christen bekannt war.

    Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen.
    (Apostelgeschichte 9, 15 und 16)

Da ging Hananias in das benannte Haus und legte dem Paulus die Hände auf. Da konnte Paulus wieder sehen, und er ließ sich taufen und aß und trank. Paulus blieb nun eine Zeitlang in Damaskus und fing an, öffentlich von Jesus Christus zu zeugen. Da verwunderten sich alle sehr, denn sie kannten ihn als den Christenverfolger. Und die Schriftgelehrten in Damaskus hielten nun Rat, wie sie Paulus töten könnten. Deshalb musste Paulus aus Damaskus fliehen. Da aber alle Stadttore bewacht waren, ließen ihn die Jünger nachts heimlich in einem Korb an der Stadtmauer hinab. Paulus zog nun nach Jerusalem und wollte sich dort zur Gemeinde halten, aber die Gemeinde wollte nichts mit ihm zu tun haben, denn sie hielten ihn noch immer für ihren Feind. Nur ein Mann, der Barnabas, glaubte dem Paulus. Er nahm ihn mit zu den Aposteln, und sie erzählten ihnen beide, was Paulus auf dem Wege nach Damaskus erlebt hatte und wie er in der Stadt von Jesus gepredigt hatte. Da wurde Paulus auch in Jerusalem ein Zeuge für Jesus Christus. Als es aber auch in Jerusalem zu gefährlich für Paulus wurde schickten ihn die Apostel in seine Heimat nach Kleinasien.

 

Paulus und Barnabas gehen zu den Heiden 

Durch die Verfolgungen hatten sich die Gläubigen weit über das Land verstreut. Auch in den angrenzenden Ländern waren inzwischen Gemeinden entstanden. So war auch in der Stadt Antiochia in Syrien eine Gemeinde entstanden. Diese Stadt war nach Rom und Alexandria die dritte Stadt im römischen Weltreich. Sie war eine Großstadt mit ca. 150 bis 200 tausend Einwohnern. Die Gemeinde wuchs stetig, deshalb schickten die Apostel in den Barnabas dorthin. Er sollte dort die Entwicklung der Gemeinde begleiten. So kam Barnabas in die Gemeinde von Antiochia. Dann zog er nach Kleinasien zur Heimatstadt des Paulus um diesen zu suchen und holte ihn nach Antiochia. Barnabas und Paulus betreuten nun die Gemeinde ein ganzes Jahr, und viele Menschen wurden gläubig. In Antiochia wurden die Jünger Jesu zuerst "Christen" genannt.

    Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manaën, der mit dem Landesfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie ziehen.
    (Apostelgeschichte 13, 1 bis 3)

Da versammelte sich die Gemeinde, Barnabas und Paulus wurden die Hände aufgelegt und alle beteten zu Gott. Nun wurden sie hinaus geschickt in die damalige Welt. Als Hilfe nahmen sie sich noch Johannes Markus aus Jerusalem mit. Zuerst setzten sie mit dem Schiff zur Insel Zypern über und von da weiter nach Kleinasien. Hier trennte sich Johannes Markus der wieder nach Jerusalem zog. Paulus und Barnabas verkündeten überall die Frohe Botschaft von Jesus Christus. Dabei gingen sie immer zuerst zu den Israeliten um ihnen das Evangelium zu bringen. Aber dort wurden sie oft verspottet und verfolgt. Da gingen sie hin dann zu den Heiden, die hörten den Aposteln gern zu. In der Stadt Ikonion kam es zu einem Zwist zwischen den Israeliten und den Heiden, so dass Paulus und Barnabas gesteinigt werden sollten. Da flohen die Apostel von dort nach Lystra. Dort traf Paulus auf einen gelähmten Mann und machte ihn gesund. Als das die Heiden sahen, glaubten sie, ihre heidnischen Götter seien vom Himmel herabgestiegen und nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes. Da kamen auch schon die heidnischen Priester in langem Zug und wollten den beiden ein Opfer darbringen.

    Ihr Männer, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, dass ihr euch bekehren sollt von diesen falschen Göttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat.
    (Apostelgeschichte 14, 15)

Sie erzählte ihnen nun von Jesus und vom Gottesreich. Auch hier konnten Jünger gefunden werden. Die Verfolger aus Ikonien fanden nun Paulus und Barnabas in Lystra. Sie wiegelten das Volk zur Lynchjustiz aus und so wurde Paulus gesteinigt. Als sie meinten er wäre tot schleiften sie seinen Körper zur Stadt hinaus ließen sie ihn dort liegen. Die Jünger suchten nun Paulus und fanden ihn vor der Stadt. Als die Jünger ihn aber umringten stand er auf und ging in die Stadt. Am nächsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach der Stadt Derbe. Als sie sich wieder nach Antiochia aufmachten besuchten sie alle Gemeinden, die gegründet hatten und predigten Wort Gottes. Schließlich fuhren sie mit dem Schiff zurück nach Antiochia und berichteten alles der Gemeinde.

 

Das Evangelium kommt nach Europa 

Nach einem Jahr wollte Paulus wieder nach Kleinasien ziehen um die Gemeinden zu besuchen. Bei dieser Reise begleitete ihn Silas. Sie zogen auf dem Landweg durch Syrien nach Kleinasien und kamen nach Derbe und Lystra und Ikonion. Dort begegneten sie dem Timotheus. Seine Mutter und seine Großmutter hatten ihm alles von Jesus Christus erzählt, und er war gläubig geworden. Und nun wollte er gern mit Paulus ziehen um das Evangelium zu verkündigen. Paulus nahm ihn gern als Reisegefährten an. So zogen sie weiter und versuchten, in den Städten Kleinasiens von Jesus und vom Gottesreich zu erzählen. Aber sie merkten, dass das nicht nach dem Willen Gottes war. Darum zogen sie immer weiter nach Westen, wie ihnen das der heilige Geist gebot. Doch eines Tages standen sie am Meer, und es ging nicht mehr weiter. So blieben sie zunächst in der Stadt Troas.

    Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: Ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns!
    (Apostelgeschichte 16, 9)

Da wurde es allen klar, dass sie nach Europa hinüberfahren mussten. Sie mieteten sich auf einem Schiff ein und segelten hinüber nach Mazedonien. Zuerst zogen sie in die Hauptstadt des Landes, nach Philippi. Als sie erfuhren, dass die Israeliten draußen vor der Stadt einen Gebetsplatz hatten, gingen sie am Feiertag dorthin und verkündeten das Evangelium von Jesus Christus. Eine Frau mit dem Namen Lydia hörte ihnen aufmerksam zu und ließ sich taufen mit allen ihren Angehörigen. Sie nahm nun Paulus und seine Gefährten bei sich auf. In der Stadt Philippi aber gab es eine Sklavin, die konnte wahrsagen. Alles, was geschehen sollte, wusste sie schon vorher, das Gute und auch das Schlimme. Es war für diese Frau eine Qual. Ihre Herren aber ließen sich die Wahrsagerei von den neugierigen Leuten teuer bezahlen.

    Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen. Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
    (Apostelgeschichte 16, 17 und 18)

Sehr bald merkten die Herren der Sklavin, dass sie nicht mehr wahrsagen konnte. Da wurden sie wütend auf Paulus und Silas, und sie ergriffen die beiden und schleppten sie auf den Marktplatz. Sie hetzten die Bevölkerung gegen sie auf.

    und führten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden und verkünden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dürfen, weil wir Römer sind. Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter ließen ihnen die Kleider herunterreißen und befahlen, sie mit Stöcken zu schlagen.
    (Apostelgeschichte 16, 20 bis 22)

Paulus und Silas wurden geschlagen und ins Gefängnis geworfen. Der Gefängnisaufseher brachte sie in den innersten Kerker und legte ihre Füße in einen Holzblock, so dass sie sich nicht rühren konnten. Paulus und Silas beteten zu Gott und lobten Gott, dass es die anderen Gefangenen mitbekamen. In dieser Nacht erbebte die Erde der Stadt, so dass auch die Mauern des Gefängnisses wankten. Alle Türen sprangen auf, und die Fesseln der Gefangenen rissen entzwei. Als das der Gefängnisaufseher das sah, wollte er sich selbst das Leben nehmen; denn er dachte: Jetzt sind alle Gefangenen geflohen, und ich werde dafür bestraft!

    Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!
    (Apostelgeschichte 16, 28)

Da ließ er sich ein Licht bringen und sah, dass alle Gefangenen noch da waren. Da fiel er vor Paulus und Silas nieder.

    Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?
    (Apostelgeschichte 16, 30)

Paulus brachte ihm nun Zeugnis von Jesus Christus und erklärte ihm was er für seine Rettung tun sollte. Da ließ sich die ganze Familie des Gefängnisaufsehers taufen. Am nächsten Tag aber kamen Boten ins Gefängnis, die brachten dem Gefängnisaufseher Befehl, dass er die beiden freilassen und aus der Stadt wegschicken soll. Paulus bestand aber darauf, dass die Richter sie selbst freilassen sollten. Als diese hörten, dass Paulus Römer war bekamen sie Angst und geleiteten Paulus und seine Begleiter aus der Stadt. Da gingen sie zu Lydia und beruhigten sie und die Christen in Philippi. Und sie zogen aus von dort und wanderten durch ganz Griechenland. Auf ihrer weiteren Reise kamen sie nach Thessalonich, wo sie von den Israeliten der Stadt, angefeindet wurden. In Beröa dagegen trafen sie auf Israeliten, welche sich mit der Schrift ernstlich befassten und so zum Glauben kamen. In Athen war die Philosophie ein hohes Gut. Sie waren daher bemüht Allen alles Recht zu machen. Deshalb errichteten sie allen bekannten Götzen einen Altar und damit sie keinen Götzen vergessen konnten errichteten sie auch einen Altar für einen ihnen unbekannten Gott. Paulus fand diesen Altar und predigte dort den Athenern diesen unbekannten Gott und das Evangelium in Jesus Christus. Die meisten Athener spotteten über Paulus. Nur wenige erkannten diesen Glauben und wurden zur Gemeinde hinzugeführt. In Korinth konnte eine große Gemeinde gesammelt werden. Trotzdem stellten auch dort die Israeliten de, Paulus nach. Diese Nachstellungen kehrten sich aber gegen den Synagogenvorsteher und so konnte Paulus frei predigen. Danach kehrte er zurück nach Antiochia.

 

Paulus festigt die Gemeinden in Europa und Asien 

Als Paulus zum dritten Mal in die Welt hinauszog, um das Evangelium zu verkündigen, kam er auch nach Ephesus. Ephesus war eine große und schöne Stadt mit einem berühmten Tempel für die heidnische Göttin Diana. Viele Heiden kamen aus allen Ländern, um in diesem Götzentempel Opfer darzubringen. Es gab aber auch schon Christen in Ephesus. Denn aus Alexandrien in Ägypten war ein Mann gekommen, der hieß Apollos, und er kannte die heiligen Schriften und verkündigte das Wort Gotte und sagte den Leuten, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Dieser Mann wusste praktizierte die Taufe zu Buße, wie sie Johannes der Täufer praktizierte. Das die Gläubigen den Heiligen Geist übermittelt bekommen sollten, war ihm unbekannt. Als nun Paulus zu der Gemeinde nach Ephesus kam, predigte er und unterredete sich mit den Gläubigen. Als sie auf die Taufe zu sprechen kamen wurde die Diskrepanz offen gelegt. Da ließen sich die Gläubigen auf Christus taufen. Dabei legte Paulus den Gläubigen die Hände auf und die Gläubigen empfingen den Heiligen Geist. Paulus blieb zwei Jahre lang in Ephesus und verkündete Gottes Wort und tat auch Zeichen und Wunder, dadurch fanden viele Menschen zum Glauben an Christus. In dieser Zeit gab es einen großen Aufruhr in Ephesus. Die Silberschmiede in Ephesus fertigten kleine silberne Tempel an und verkauften sie an alle, die zum Tempel der Diana kamen als Souvenir. Der Schmied Demetrius sprach auf der Versammlung der Silberschmiede die neue Lehre an und verbreitete, dass diese Lehre dem Geschäft mit dem Souvenir schaden könnte. So aufgestachelt gingen sie auf die Straße und brüllten.

    ..wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Groß ist die Diana der Epheser!
    (aus Apostelgeschichte 19, 34)

Nach einiger Zeit gelang es dem Stadtschreiber, die Leute zur Ruhe zu bringen, und erklärte, dass doch Jeder weiß, dass Diana eine große Göttin ist und im Tempel zu Ephesus verehrt wird! Sollte noch etwas anders vorliegen, so könne das doch in einem ordentlichen Gericht verhandelt werden. Er sah die Stadt in Gefahr, dass der Kaiser seine Soldaten schicken und die ganze Stadt bestrafen könne.
Nach diesem Ereignis nahm Paulus Abschied von der Christengemeinde in Ephesus und zog nach Griechenland um die Gemeinden zu besuchen. Nach einigen Monaten fuhr Paulus mit dem Schiff nach Milet und traf dort nochmals die Gemeindeältesten von Ephesus. Dort eröffnete er, dass er nach Jerusalem gehen wolle. Von dort nahm Paulus nun ein Schiff um nach Cäsarea zu segeln. Von dort wanderte er nach Jerusalem um dort das Pfingstfest zu feiern.

Paulus in Jerusalem und Rom 

Zum Pfingstfest aber waren die Israeliten aus der ganzen Welt nach Jerusalem gekommen, um im Tempel zu Gott zu beten und ihm Opfer zu bringen.

    Als aber die sieben Tage zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus der Provinz Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die Hände an ihn und schrien: Ihr Männer von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese Stätte; dazu hat er auch Griechen in den Tempel geführt und diese heilige Stätte entweiht.
    (Apostelgeschichte 21, 27 und 28)

Die Leute waren schnell aufgebracht und machten einen großen Tumult. Gleich neben dem Tempel war eine Wache der römischen Soldaten und als der Hauptmann der Wache den Aufruhr im Tempel sah, marschierte er mit seiner Abteilung in den Tempel und versuchte, die Leute auseinander zutreiben. Er merkte aber, dass sie alle zu Paulus hindrängten um ihn zu töten. Da nahm er Paulus in Schutz, und seine Soldaten mussten Paulus hochheben und über den Köpfen der Menschenmenge davontragen. Der Hauptmann hielt Paulus für einen Revolutionär und verhaftete ihn. Paulus wollte zu dem Volk reden, was der Hauptmann ihm schließlich gewährte. Paulus erzählte nun der Menge, wer er war. Als er aber von Jesus Christus sprach, fingen die Leute wieder an zu schreien und forderten den Tod des Paulus. Da ließ ihn der Hauptmann in die Kaserne bringen und wollte ihn prügeln und verhören. Aber Paulus berief sich auf sein römisches Bürgerrecht. Da ließen die Soldaten von ihm ab. Am nächsten Tag kam der Hohe Rat zu den Römern um Paulus zu verhören. Da merkte der römische Hauptmann, dass alles ein Streit um die Religion war. Und er ließ Paulus wieder abführen. Die Männer des Hohen Rates aber wollten Paulus töten. Und einige machten eine Verschwörung um ihn hinterrücks zu ermorden. Ein Neffe des Paulus, der in Jerusalem wohnte, erfuhr von diesem Plan und sagte es Paulus an. Da gab der Hauptmann den Befehl, dass Paulus eskodiert von 400 Soldaten und 70 Reiter in der Nacht nach Caesarea gebracht wurde. So war Paulus vor den Mördern gerettet. Aber der Statthalter wusste nicht, was er mit Paulus machen sollte; denn er hörte die Anklage vom Hohen Rat, aber er fand Paulus unschuldig. So blieb Paulus viele Jahre in Haft und konnte die Gemeinden nicht mehr besuchen. Aber er schrieb ihnen Briefe und ermahnte die Christen, fest am Glauben zu halten. Und als ein anderer Statthalter nach Israel kam, begann eine neue Verhandlung. Der noch unsichere Festus wusste nicht was er tun sollte und als sich Paulus auf sein Bürgerecht berief, schickte dieser ihn nach Rom zum Kaiser. Nun wurde Paulus auf ein Schiff gebracht, und einige seiner Freunde mieteten sich auf demselben Schiff ein, und sie fuhren nach Rom. Auf dieser Seereise gerieten sie in einen gewaltigen Sturm, und bei der Insel Malta erlitten sie schließlich Schiffbruch. Wie durch ein Wunder konnten sich Alle ans Land retten. Als Paulus etwas Reisig zusammen zusammenraffte wurde er von einer Natter gebissen. Dieser Biss war aber nicht tödlich, was die Mitreisenden sehr verwunderte. Nach drei Monaten fuhren sie mit einem anderen Schiff, das dort vorbeikam, weiter nach Rom. In Rom gab es eine Gemeinde von Christen. Die hatten schon viel von Paulus gehört und freuten sich, dass der Apostel zu ihnen kam. Sie machten sich auf und wanderten Paulus entgegen zu der Stadt, wo er mit seinen Freunden an Land gegangen war. Nun zog Paulus nach Rom hinein. Er hatte zwar immer einen Soldaten bei sich, die ihn bewachen mussten, aber Paulus konnte doch in einer eigenen Wohnung leben und er durfte auch in Rom das Evangelium von Jesus Christus verkündigen. Wie es dem Paulus weiter ergangen ist, wird in der Bibel nicht berichtet. Wahrscheinlich ist er aber wohl noch einmal frei gekommen und konnte nach Spanien reisen. Verbürgt ist dagegen, dass er wohl unter Nero in Rom enthauptet wurde. Da die Anwesenheit des Petrus nicht klar belegt ist, kann man mit Recht sagen, dass Paulus der wichtigste Apostel für Rom gewesen ist.

 

Barnabas 

Barnabas war der Sohn eines jüdischen Gutsbesitzers auf Zypern. Sein eigentlicher Name ist Joseph.

    Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das heißt übersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebürtig,
    (Apostelgeschichte 4, 36)

Er zählte zu dem Stamm der Leviten und war somit zum Tempeldienst verpflichtet. Aus diesem Grunde war er wohl auch sehr bewandert in den Schriften der Israeliten. Die Bibel berichtet nichts davon, dass dieser Barnabas mit Jesus gewandert wäre. Trotzdem ist er ein wichtiger Mann der Heiligen Schrift. Er wird in der Apostelgeschichte auch als ein Apostel gleich dem Paulus bezeichnet.

    Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk und schrien:
    (Apostelgeschichte 14, 14)

Dieser verkaufte seinen Acker in Jerusalem und brachte das Geld den Aposteln, damit die bedürftigen versorgt werden konnten. Barnabas nahm sich, des von Jesus bekehrten Paulus an und führte ihn in die Jerusalemer Gemeinde ein. Trotz widerstände erkannte er die Ehrlichkeit des Paulus und verteidigte ihn vor den Aposteln. Als in Antiochia eine Gemeinde entstanden war sandten die Apostel Barnabas dorthin um der Gemeinde zu dienen.

    Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben; denn er war ein bewährter Mann, voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und viel Volk wurde für den Herrn gewonnen.
    (Apostelgeschichte 11, 23 und 24)

Dieser holte sich dann den Paulus als Helfer nach Antiochia.

    Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen. Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia.
    (aus Apostelgeschichte 11, 25 und 26)

Dem Barnabas ist es auch zu verdanken, dass Paulus zu den Heiden ging. Er wirkte mit Paulus in Antiochia und war dessen Begleiter bei der ersten Missionsreise nach Zypern und Kleinasien. Auf Zypern konnten sie den Stadthalter zum Glauben bekehren. Als es zum Streit wegen der Beschneidung von Nichtisraeliten kam ging er mit Paulus nach Jerusalem um dort an der Apostelversammlung teilzunehmen. Als Paulus zu seiner zweiten Missionsreise aufbrach, kommt es zum Streit zwischen diesen beiden Eiferern. Johannes Markus hatte sie auf der ersten Missionsreise aus Furcht verlassen und Paulus weigerte sich diesen wieder mitzunehmen. So trennten sich die beiden und Barnabas zog mit Johannes Markus nach Zypern und stärkte dort die Gemeinden. Mehr berichtet die Bibel nicht über ihn. Es gibt noch einen apokryphen Brief der seinen Namen trägt, welcher frühchristliche Lehren über Jesus Christus und sein Leiden mit dem Alten Testament vergleich und die Übereinstimmung aufzeigt. Nach einer Legende heilte er Kranke, indem er das Matthäusevangelium auflegte. Die selbe Legende überliefert, dass er dieses Matthäusevangelium stets bei sich trug. Er soll auch in Rom gepredigt haben. Nach einer Legende soll er den Clemens von Rom in Mailand getauft haben. Nach einer anderen Überlieferung soll er aber auf der Insel Zypern den Märtyrertod durch Steinigung erlitten haben.

Das nach ihm benannte Barnabasevangelium widerspricht in vielen Punkten den Aussagen der Bibel. Dieser Barnabas kann nur schwer als Urheber dieses sonderbaren Machwerkes eingestuft werden. Betrachtet man dieses Machwerk, dann kann man es nur als Fälschung einstufen.

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