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Carl Ischer
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Die Geschichten der Bibel

Ich werde hier nicht alle Geschichten der Bibel anführen. Ich halte mich an die übliche Reihenfolge der evangelischen Kirche. Als Grundlage dient mir dabei das Buch "Die Großen Taten Gottes". Wenn man die ausgelassenen Geschichten noch lesen will, dann kann ich nur auf die Bibel verweisen.

Teil 1 - Altes Testament.

Navigator: 

 Adam und Eva
 Kain tötet seinen Bruder Abel
 Henoch
 Noah - Die große Flut
 Der Turmbau zu Babel
 Eber
 Terach / Anzar
 Abraham
 Ismael
 Lot
 Isaak
 Jakob
 Josef
 Jitro
 Mose und Aaron
 Josua
 Debora und Barak 
 Gideon
 Simson
 Rut
 Samuel
 Saul der König
 David der König
 Salomo der König
 Elia
 Elisa
 Amos
 Jona
 Jesaja
 Jeremia
 Hesekiel
 Daniel
 Hiob

 

 

 

Die Menschen sind Gott ungehorsam - Adam und Eva 

Die ersten Menschen, welche Gott geschaffen hatte, waren Adam und Eva. Und Gott gab ihnen den Garten Eden. Sie sollten darin leben, arbeiten und Ordnung halten. Im Garten wuchsen zwei besondere Bäume. Der Baum des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

    Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben
    (1. Mose 2, 16 und 17)

Die listige Schlange aber kam zu Eva und fragte sie: "Hat Gott euch wirklich verboten, von den Früchten im Garten etwas zu essen?"

    Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet! Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
    (1. Mose 3, 2 bis 5)

Da sah Eva den Baum an und bekam Lust, von seinen Früchten zu essen. Und sie nahm davon und aß. Und sie gab auch ihrem Mann, und er aß auch. Als sie aber gegessen hatten, wussten sie, dass sie etwas Böses getan hatten. Denn sie waren Gott ungehorsam gewesen. Und sie versteckten sich unter den Bäumen, weil sie Gottes Stimme im Garten hörten.

    Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich. Und er sprach: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen? Da sprach Adam: Die Frau, die du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum und ich aß. Da sprach Gott der HERR zur Frau: Warum hast du das getan? Die Frau sprach: Die Schlange betrog mich, sodass ich aß. Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang. Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.
    (1. Mose 3, 9 bis 15)

Weil Adam und Eva aber ungehorsam gewesen waren, mussten sie den Garten verlassen und konnten nicht mehr bei Gott sein. Gott vertrieb sie aus dem Garten, und sie mussten draußen auf dem Acker hart arbeiten. Sie erlitten auch Krankheit und Schmerzen und wussten, dass sie einmal sterben mussten. Vor das Tor des Gartens aber stellte Gott seinen Engel mit einem blitzenden Schwert. Er musste den Garten bewachen, damit niemand mehr hineingehen konnte.

 

Kain tötet seinen Bruder Abel 

Der älteste Sohn von Adam und Eva hieß Kain. Wie sein Vater arbeitete er auf dem Ackerfeld. Sein Bruder Abel dagegen war ein Hirte und hütete Schafe und Ziegen. Eines Tages brachten beide Brüder ihre Opfergaben zu Gott. Abel hatte die erstgeborenen Tiere seiner Herde ausgesucht, und Kain trug Früchte herbei, die er auf dem Felde geerntet hatte. Da sah Gott Abel und sein Opfer freundlich an. Aber Kain und sein Opfer beachtete er nicht.

Da wurde Kain sehr zornig und blickte finster zur Erde.

    Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? Und warum senkst du deinen Blick? Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
    (1. Mose 4, 6 und 7)

Nicht lange danach sprach Kain mit seinem Bruder Abel. Und sie waren zusammen draußen auf dem Feld. Da geschah es, dass Kain seinen Bruder überfiel. Und er erschlug ihn.

    Da sprach der HERR zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Er sprach: Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein? Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.
    (1. Mose 4, 9 und 10)

Und Gott verfluchte Kain und sagte: .Du hast das Blut deines Bruders auf der Erde vergossen. Wenn du nun den Boden bearbeitest, wird er dir doch keine Früchte mehr bringen. Du kannst hier nicht wohnen bleiben, sondern sollst ohne Ruhe in der Welt umherirren!" Da sprach Kain zu Gott: "Ich kann diese Schuld nicht tragen, sie ist zu groß. Du vertreibst mich von meinem Ackerfeld, und ich muss mich vor dir verbergen. Ich bin nun ein Flüchtling ohne Heimat, und jeder, der mich findet, kann mich töten."

    Aber der HERR sprach zu ihm: Nein, sondern wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden. Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, dass ihn niemand erschlüge, der ihn fände.
    (1. Mose 4, 15)

Da zog Kain fort von Gottes Angesicht und wohnte in einem fernen Land.

 

Henoch 

Über Henoch berichtet die Bibel nicht viel. Henoch war ein Sohn des Jered. Henoch wiederum hatte als Sohn den Metuschelach (Methusalem).
Weiter lesen wir:

    Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen.
    (1. Mose 5, 24)

Hennoch war also ein besonderer Mensch, dem Gott sehr nahe stand. Er zählt zu den Urvätern von Jesus.

    der war ein Sohn Metuschelachs, der war ein Sohn Henochs, der war ein Sohn Jereds, der war ein Sohn Mahalalels, der war ein Sohn Kenans,
    (Lukas 3, 37)

    Seine Glaubensfestigkeit wird auch in den Briefen der Apostel beschrieben. Durch den Glauben wurde "Henoch" entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe.
    (Hebräer 11, 5)

    Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen,15 Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben.
    (Judas 15 und 15)

Alle weiteren Geschichten zu Henoch sind aus den Apokryphen entnommen.

Die große Flut - Noah 

Wie Gott es bei der Erschaffung der Welt gesagt hatte, so war es geschehen: Tiere und Menschen waren zahlreich geworden und hatten sich über die ganze Erde ausgebreitet. Aber die Menschen waren nicht mehr so gut, sondern hatten nur böse Gedanken und Pläne im Sinn. Da war Gott sehr bekümmert, und er bereute es, dass er die Welt gemacht hatte.

Es gab aber einen Mann auf der Erde, der hieß Noah. Er lebte mit seiner Frau und seinen drei Söhnen so, wie es Gott gefiel. Denn er war ein gerechter und frommer Mann und tat nichts Böses. Darum sah Gott freundlich auf Noah und seine Familie.

Eines Tages meldete sich Gott bei Noah:

    und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.
    (1. Mose 6, 7)

Da er Noah erretten wollte bekam dieser einen Auftrag.

    Mache dir einen Kasten von Tannenholz und mache Kammern darin und verpiche ihn mit Pech innen und außen. Und mache ihn so: Dreihundert Ellen sei die Länge, fünfzig Ellen die Breite und dreißig Ellen die Höhe. Ein Fenster sollst du daran machen obenan, eine Elle groß. Die Tür sollst du mitten in seine Seite setzen. Und er soll drei Stockwerke haben, eines unten, das zweite in der Mitte, das dritte oben.
    (1. Mose 6,14 bis 16)

      Erklärung: nach heutigen Maßangaben sind das:
      150 Meter Länge,
      25 Meter Breite und
      15 Meter Höhe

    Denn siehe, ich will eine Sintflut kommen lassen auf Erden, zu verderben alles Fleisch, darin Odem des Lebens ist, unter dem Himmel. Alles, was auf Erden ist, soll untergehen. Aber mit dir will ich meinen Bund aufrichten, und du sollst in die Arche gehen mit deinen Söhnen, mit deiner Frau und mit den Frauen deiner Söhne.
    (1. Mose 6, 17 und 18)

Noah sollte nun von allen Tieren und Vögeln, die es auf der Erden gab, je ein Paar mit in die Arche nehmen. Dazu auch Nahrungsmittel und Futter für die Tiere. So wollte Gott sie am Leben erhalten, wenn die große Flut kommt!" Da machte sich Noah an die Arbeit und baute mit seinen Söhnen den Kasten und speicherte Nahrung und Futter auf. Alles tat er so, wie es Gott ihm gesagt hatte.

    Und der HERR sprach zu Noah: Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus; denn dich habe ich gerecht erfunden vor mir zu dieser Zeit.
    (1. Mose 7, 1)

Noah zog nun mit allen Tieren in die Arche ein und sieben Tage später begann die große Flut.
Es fing an zu regnen, und der Regen rauschte Tag und Nacht auf die Erde herab. Das Grundwasser stieg, die kleinen Bäche wurden zu reißenden Flüssen, und die großen Ströme überschwemmten das ganze Land. Das Wasser stieg höher und höher, die Flut hob Noahs Kasten auf, und er schwamm wie ein Schiff auf dem Wasser dahin. Die Wasserflut aber war überaus mächtig und bedeckte sogar hohe Berge. Da erstarb alles Leben auf der Erde. Nur Noah blieb übrig und alle, die bei ihm in der Arche waren.

Nach 150 Tagen aber gedachte Gott an Noah. Da hörte es auf zu regnen, und Gott ließ einen Wind über die Erde wehen, und das Wasser ging zurück. Die große Flut nahm ab, und die Gewässer verliefen sich. Da blieb Noahs Kasten auf dem Gebirge Ararat stehen. Und Noah öffnete ein Fenster, das er in den Kasten gemacht hatte, und ließ eine Taube hinausfliegen. Aber die Taube kehrte bald zurück, denn sie fand keinen Ruheplatz. Und Noah streckte seine Hand hinaus und holte sie wieder in den Kasten. Nach sieben Tagen aber ließ er sie zum zweiten Mal ausfliegen. Zur Abendzeit kam sie zurück und trug ein frisches Ölbaumblatt im Schnabel. Da wusste Noah, dass das Wasser sehr gefallen war und die Überschwemmung ein Ende hatte, und er wartete noch einmal sieben Tage und schickte die Taube noch einmal hinaus. Diesmal kehrte sie nicht zurück. Da öffnete Noah das Dach des Kastens und sah hinaus, und siehe da, der Erdboden war ganz trocken.

    Da redete Gott mit Noah und sprach: Geh aus der Arche, du und deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir.
    (1. Mose 8, 15 und 16)

Da zog Noah aus der Arche aus und baute Gott einen Altar und brachte ein Dankopfer dar. Und Gott nahm Noahs Opfer an und machte einen Bund mit Noah. Und er setzte einen Regenbogen in die Wolken. Das war das Zeichen von Gott, dass nun keine Flut mehr kommen sollte. Und Gott bekundete, dass er die Menschen und alles Getier nicht mehr töten werde und gab die Zusage:

    Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
    (1. Mose8, 22)

 

Der Turmbau zu Babel 

Auf der ganzen Erde wurde eine einzige Sprache gesprochen, und alle Menschen benutzten dieselben Worte. Da geschah es, dass die Menschen auf ihren Wanderungen in das Land Schinar kamen. Sie sahen vor sich ein weites, fruchtbares Tal. Dort schlugen sie ihre Zelte auf und ließen sich nieder. Sie wollten an diesem Ort wohnen bleiben und sich feste Häuser bauen. Darum sagten sie zueinander: "Kommt her, wir machen Ziegelsteine aus Lehm und brennen sie im Feuer!" Diese Ziegel gebrauchten sie als Bausteine, und als Mörtel verwandten sie Asphalt, der dort aus der Erde kam. Und sie sprachen weiter: "Nun wollen wir uns eine große Stadt bauen mit einem hohen Turm. Seine Spitze soll bis in den Himmel reichen. Dann werden wir berühmt werden. Alle Menschen werden in dieser Stadt wohnen, und wir werden uns nicht auf der ganzen Erde zerstreuen." Da kam Gott auf die Erde, um Stadt und Turm anzusehen, die die Menschen bauten.

    Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns hernieder fahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe!
    (1. Mose 11, 6 und 7)

Und Gott, verwirrte die Sprache der Menschen und sie konnten sich nicht mehr verstehen. Dadurch zerstreuten sie sich über die ganze Welt. Und sie mussten aufhören, an der Stadt zu bauen. Deshalb heißt diese Stadt Babel, das bedeutet Verwirrung und Zerstreuung. Denn Gott hat dort die Sprache der Welt verwirrt, und die Menschen haben sich über die ganze Erde zerstreut.

 

Eber 

Von Eber ist nur wenig in der Bibel zu finden. Dieser Name ist aber dennoch interessant, da von Ihm der Begriff Hebräer kommt. Sein Name könnte auch Heber gewesen sein, von dem dann die Hebräer abgeleitet wurden.

    Eber wurden zwei Söhne geboren. Einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan.
    (1. Mose 10, 25)

Hier steht der Hinweis, dass in der Zeit des Peleg die Erde zerteilt wurde. Da Peleg offensichtlich noch vor seinem Vater Eber starb ist es auch die Zeit des Eber gewesen, als die Erde geteilt wurde. Um zu wissen, was damit gemeint ist muss man einen Apokryph hinzuziehen. Im Apokryph "Die Schatzhöhle" (Kapitel 24) wird berichtet, das Peleg sich offensichtlich mit seiner Familie, nicht am Turmbau zu Babel beteiligte. Dieser Einschnitt in der Geschichte der Menschheit wird in der Bibel wie oben beschrieben.

Auch im Stammbaum Jesu findet sich Eber.

    der war ein Sohn Serugs, der war ein Sohn Regus, der war ein Sohn Pelegs, der war ein Sohn Ebers, der war ein Sohn Schelachs,
    (Lukas 3, 35)

Zu den Altersangaben zur Orientierung noch diese Bibelstelle.

    Schelach war 30 Jahre alt und zeugte Eber15 und lebte danach 403 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 16 Eber war 34 Jahre alt und zeugte Peleg 17 und lebte danach 430 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. 18 Peleg war 30 Jahre alt und zeugte Regu 19 und lebte danach 209 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
    (1. Mose 11, 14 bis 19)

 

Terach (im Koran Azar) 

Diesen Mann will ich hier darstellen, da der Koran ihn als Feind Gottes bezeichnet. Die Bibel berichtet aber nicht so von ihm. Lediglich in dem Apokryph "Buch der Jubiläen" wird von seinem Götzendienst berichtet. Dort zürnen dem Abram (Abraham) seine Brüder, weil er die Götzen in Frage stellt. Abram (Abraham) verbrennt dann in der Nacht die Götzen. Bei dem Versuch die Götzen zu retten stirbt dann sein Bruder Haran. In der Folge ziehen Terach und seine Söhne Abram(Abraham) und Nahor, sowie sein Enkel Lot von Ur fort nach Haran und wohnten fortan dort. Rein rechnerisch lebte Terach noch als Abram (Abraham) von Haran fortzog. Laut dem Buch der Jubiläen aber ohne sich mit seinem Vater zu streiten. Vielmehr zog er dort im Frieden weg.

    Dies ist das Geschlecht Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot. Haran aber starb vor seinem Vater Terach in seinem Vaterland zu Ur in Chaldäa. Da nahmen sich Abram und Nahor Frauen. Abrams Frau hieß Sarai und Nahors Frau Milka, Harans Tochter, der der Vater war der Milka und der Jiska. Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind. Da nahm Terach seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn seines Sohnes Haran, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und führte sie aus Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen. Und sie kamen nach Haran und wohnten dort. Und Terach wurde zweihundertundfünf Jahre alt und starb in Haran.
    (1. Mose 11, 27 bis 32)

Die Bibel berichtet also nichts von dem Götzendienst des Terach und berichtet auch nichts von einem Streit zwischen Abram (Abraham) und seinem Vater.

 

Abraham 

Abram (Abraham) und Lot ziehen nach Kanaan

Im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris lag die Stadt Haran. Dort lebte Abram (Abraham) mit seiner Frau Sara und allen seinen Verwandten. Abram (Abraham) war 75 Jahre alt und besaß viele Güter, große Viehherden, Knechte und Mägde.

    Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.
    (1. Mose 12, 1 bis 3)

Da tat Abram (Abraham), was Gott ihm gesagt hatte. Er brach also nach der Bibel einzig auf das Geheiß Gottes auf. Mit seiner Frau Sara und mit Lot, seinem Neffen, brach er auf. Und sie nahmen ihren ganzen Besitz mit. Nach langer Wanderung zogen sie ins Land Kanaan ein. Hier wohnten damals die Kanaanäer. Abram (Abraham) wanderte durch das Land, bis er nach Sichem kam. Dort schlug Abram (Abraham) bei der hohen Eiche seine Zelte auf.

    Da erschien der HERR dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Und er baute dort einen Altar dem HERRN, der ihm erschienen war.
    (1. Mose 12, 7)

Abram (Abraham) Vieh aber brauchte frische Weide. Darum zog er hinauf aufs Gebirge. Er zeltete zwischen Bethel und Ai, und auch hier baute er einen Altar und betete zu Gott. Dann zog er weiter von Weideplatz zu Weideplatz, ins Südland hinab, ja sogar bis nach Ägypten. Und er kehrte als ein schwerreicher Mann aufs Gebirge zurück. Er besaß große Herden, Silber und Gold. Und auch Lot, der mit Abram (Abraham) wanderte, hatte Schafe und Rinder und Zelte. Sie merkten aber bald, dass es zu eng wurde im Land, wenn sie nahe beieinander wohnten. Denn es gab Streit zwischen Abrams (Abraham) Hirten und den Hirten von Lot um die Weideplätze und Wasserbrunnen.

    Da sprach Abram zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.
    (1. Mose 13, 8 und 9)

Da blickte Lot umher und besah sich die Gegend am Jordanfluß. Das Land sah aus wie Ägypten, wie ein fruchtbarer Garten mit vielen Flüssen. Da erwählte sich Lot diese Gegend und brach auf und zog nach Osten. So trennten sich Abram (Abraham) und Lot. Von nun an wohnte Lot bei der Stadt Sodom im Jordantal. Abram (Abraham) aber blieb auf dem Gebirge und schlug seine Zelte bei der Stadt Hebron auf.

 

Hagar und Ismael 

Hagar war Saras Sklavin. Sie war aber auch die erste Frau in der Bibel, welche die Stimme Gottes hörte. Die schöne Sara hatte mit Abraham ihre Heimat verlassen trotz der Verheißung wurde sie nicht schwanger. Um ihre Unfruchtbarkeit zu beenden missbrauchte sie ihre Sklavin Hagar als Leihmutter. Sie wollte Nachkommen um jeden Preis, und so nahm sie ihr Schicksal in die eigene Hand. Durch diese Entbindung wurde Hagars Sohn von Rechts wegen Saras Sohn. Hagar konnte sich dem nicht widersetzen, da sie nur eine Sklavin war. Während der Schwangerschaft musste Hagar die Neidattacken ihrer Herrin ertragen. Schließlich floh die schwangere Hagar mit ihrem Kind in die Wüste.

    Der (der Engel des Herrn) sprach zu ihr: Hagar, Sarais Magd, wo kommst du her und wo willst du hin? Sie sprach: Ich bin von Sarai, meiner Herrin, geflohen. Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Kehre wieder um zu deiner Herrin und demütige dich unter ihre Hand.
    (1. Mose 16, 8 und 9)

Sie ging zurück, und nannte ihren Sohn so wie ihr gesagt wurde Ismael, was bedeutet "Gott sieht". Als dann Isaak geboren wurde entstanden neue Spannungen zwischen den beiden Frauen. Der größere Ismael trieb seinen Mutwillen mit dem kleineren Isaak. Dies war der Auslöser, dass Sarah Abram (Abraham) dazu brachte seinen erstgeborenen Sohn zu verstoßen. Als nun Hagar mit Ismael in die Wüste geschickt wurde waren Hagar und Ismael dem Verdursten nahe und Hagar wandte sich ab, weil sie den Todeskampf ihres Sohnes nicht mit ansehen konnte.

    Da erhörte Gott die Stimme des Knaben. Und der Engel Gottes rief Hagar vom Himmel her und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht; denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort liegt. Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand; denn ich will ihn zum großen Volk machen. Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.
    (1. Mose 21, 17 bis 19)

Auf der Sinaihalbinsel, in der Wüste Paran, fanden Hagar und Ismael ein neues Zuhause. Dort suchte sie eine Frau für ihn und sorgte sich um seine Zukunft. Offensichtlich muss wohl der Kontakt nicht ganz abgerissen sein, denn als Abraham stirbt, ist Ismael bei seinem Begräbnis dabei.

    Und es begruben ihn seine Söhne Isaak und Ismael in der Höhle von Machpela auf dem Acker Efrons,
    (aus 1. Mose 25, 9)

 

Abram (Abraham) erhält einen neuen Namen

    Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach: Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker.
    (1. Mose 17, 1 bis 5)

Seit diesem Zeitpunkt wurde er Abraham genannt. Das Bundeszeichen die Beschneidung der Männer wurde zu diesem Zeitpunkt eingesetzt. Hier wird ausdrücklich nur die Beschneidung der Männer als Bundeszeichen eingesetzt. Die Beschneidung der Frau ist nie geboten wurden und ist eine Menschenquälerei.

    Das aber ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinem Geschlecht nach dir: Alles, was männlich ist unter euch, soll beschnitten werden; eure Vorhaut sollt ihr beschneiden. Das soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und euch.
    (1. Mose 17, 10 und 11)

Gott besucht Abraham

Abraham Zelt stand bei den großen Eichen von Mamre. Und dort hat Gott ihn besucht. Zur Mittagszeit, als es heiß war, saß Abraham am Eingang seines Zeltes. Plötzlich standen da drei Männer. Als Abraham sie sah, stand er auf und ging ihnen entgegen. Er verbeugte sich vor ihnen bis zur Erde und lud sie ein sich bei ihm auszuruhen,

    und sprach: Herr, hab ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber.
    (1. Mose 18, 3)

Er lies ihnen Wasser bringen, damit sie die Füße waschen konnten und lud sie ein im Schatten der Bäume auszuruhen. Er ließ Speise zubereiten und beköstigte sie. Es waren drei Männer die hier in der Bibel mit dem Namen Jahve angesprochen wurden. Dieser einzige Gott kam also in drei Personen zu Abraham

    Da sprachen sie zu ihm: Wo ist Sara, deine Frau? Er antwortete: Drinnen im Zelt. Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen übers Jahr; siehe, dann soll Sara, deine Frau, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür des Zeltes. Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und hochbetagt, sodass es Sara nicht mehr ging nach der Frauen Weise. Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch der Liebe pflegen, und mein Herr ist auch alt! Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, dass es wahr sei, dass ich noch gebären werde, die ich doch alt bin? Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen übers Jahr; dann soll Sara einen Sohn haben. Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht -, denn sie fürchtete sich. Aber er sprach: Es ist nicht so, du hast gelacht.
    (1. Mose 18, 9 bis 15)

Nun standen die Männer auf. Sie sahen hinunter nach Sodom; dorthin wollten sie wandern. Abraham aber ging mit ihnen, um sie ein Stück zu begleiten.

    Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob's nicht so sei, damit ich's wisse.
    (1. Mose 18, 20 und 21)

Abraham gedachte an Lot und handelte mit Gott und sprach:

    Es könnten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt sein; wolltest du die umbringen und dem Ort nicht vergeben um fünfzig Gerechter willen, die darin wären?
    (1. Mose 18, 24)

    Der HERR sprach: Finde ich fünfzig Gerechte zu Sodom in der Stadt, so will ich um ihretwillen dem ganzen Ort vergeben.
    (1. Mose 18, 26)

Abraham fragte weiter ob eine Verschonung der Stadt wegen Fünfundvierzig Vierzig, Dreißig, Zwanzig oder Zehn möglich wäre. Aber es fanden sich wohl auch keine zehn Gerechte in der Stadt. Nun hörte Gott auf, mit Abraham zu reden. Abraham aber kehrte zu seinem Zelt zurück.

 

 

Isaak soll geopfert werden

Hier möchte ich zunächst die übliche Ausdeutung dieser Schriftstelle anführen. Für mich ist es aber kein Opfer, welches der Abraham bringen sollte, sondern ein Hinweis, dass Abraham etwas nie tun sollte! Ich möchte daher hier eine andere Überschrift wählen.

Die Versuchung des Abraham

Nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra zog Abraham vom Gebirge ins Südland. Dort wohnte er in Beerscheba. Und es geschah, wie Gott es Abraham und Sara versprochen hatte: Sie bekamen einen Sohn. Und sie nannten ihn Isaak. Isaak wuchs heran, und Abraham hatte ihn sehr lieb. Gott wollte aber wissen, ob Abraham ihm noch immer gehorsam war. Darum stellte er ihn auf die Probe und gab ihm einen schweren Auftrag.

    Und er (Gott)sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
    (1. Mose 22, 2)

Da stand Abraham am nächsten Morgen früh auf. Er hackte Holz für das Brandopfer und sattelte seinen Esel. Dann rief er zwei Knechte und auch seinen Sohn Isaak. Sie brachen auf und zogen an den Ort, den Gott ihm genannt hatte. Als sie drei Tage lang gewandert waren, sah Abraham von weitem den Berg. Da sprach er zu seinen Knechten: "Bleibt hier mit dem Esel! Ich will mit dem Jungen auf den Berg gehen. Wir wollen Gott ein Opfer bringen!" Dann packte er Isaak das Holz auf, er selbst trug Feuer in einem Topf und sein Messer. So wanderten die beiden dahin. Da sprach Isaak: "Vater, wir haben Feuer und Holz, aber wo ist denn das Schaf für das Opfer?" Abraham antwortete: "Gott wird sich schon ein Opfertier ersehen!" Und die beiden wanderten dahin. Schließlich langten sie an der Stelle an, die Gott bestimmt hatte. Dort baute Abraham einen Altar und schichtete das Holz auf. Dann band er Isaak, seinen Sohn, und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Und Abraham nahm das Messer und wollte seinen Sohn opfern.

    Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen.
    (1. Mose 22, 11 und 12)

Da blickte Abraham auf und sah einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Abraham ging hin und fasste ihn und opferte ihn anstatt seines Sohnes.

    Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will ich dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.
    (1. Mose 22, 15 bis 18)

Abraham und Isaak gingen nun zu den Knechten zurück, und sie wanderten zusammen heimwärts nach Beerscheba.

Bis hierher habe ich die übliche Sichtweise angeführt. Nun möchte ich aber meine Sichtweise auf diese Schriftstelle nicht unwerwähnt lassen.

Diese Geschichte steht so gesehen in einem krassen Widerspruch zu einem Schriftwort aus dem Jakobusbrief.

    "Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.
    (Jakobus 1, 13 )

Laut dieser von mir hier angeführte Schriftstelle hat und wird Gott nie (!!!) einen Menschen zum Bösen versuchen. Mord ist Sünde ohne irgend welche Abstriche. Gott verleitet nicht zur Sünde!!! Nun erscheint es aber als ein Widerspruch, wenn wir in dem Hebräer lesen:

"Durch den Glauben opferte "Abraham" den Isaak, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißung empfangen hatte und ihm gesagt worden war (1.Mose 21,12): "Was von Isaak stammt, soll dein Geschlecht genannt werden." Er dachte: Gott kann auch von den Toten erwecken; deshalb bekam er ihn auch als Gleichnis dafür wieder."
(Hebräer 11, 17 bis 19)

πιστει προσενηνοχεν αβρααμ τον ισαακ πειραζομενος και τον μονογενη προσεφερεν οτας επαγγελιας αναδεξαμενος

Der erste von mir unterstrichene Begriff ist „opferte“. Hierbei fällt auf, das der Begriff "opferte" hier eigentlich gar nicht stimmt, denn Abraham hat ja den Isaak gar nicht geopfert, sondern einen Widder! Die vollendete Handlung von opfern in der Vergangenheit ist also hier gar nicht ganz richtig! Folglich könnte doch hier auch das Wort selbst, den Sachverhalt unkorrekt wiedergeben. Oben habe ich den griechischen Text der Schriftstelle eingefügt und beide Worte markiert. Geht man nun von diesem Urtext aus, so findet man dort zweimal das Wort „προσενηνοχεν“ was gar nicht zwangsläufig opfern bedeuten muss. Es kann auch mit "hinbringen" in unsere Sprache übertragen werden. Der zweite Begriff den ich oben unterstrichen habe ist der Begriff "gab...dahin". Hier steht das gleiche Wort wie beim ersten Begriff „προσενηνοχεν“ also auch "hinbringen". Nun kann man das nicht gleich erkennen, da dieses Wort in verschiedenen Formen angewandt ist. Das erste Mal steht es im Indikativ Perfekt und das zweite Mal steht es im Indikativ Imperfekt. Der Schreiber des Hebräerbriefes setzt somit nicht das Opfer des Sohnes Isaak in den Vordergrund sondern das hinbringen des Sohnes nach Morija. Somit ist ja dann auch dieses sehr grausige Geschehen, dem Verfasser des Hebräerbriefes eigentlich gar nicht so wichtig. So gesehen ist die Aussage des Hebräerbriefes schon deutlich entschärfter zu sehen. Oben habe ich festgestellt, dass Gott niemals zum Bösen versucht. Weiterhin habe ich dort ausgesagt, dass Mord etwas Böses und somit Sünde ist.

Lesen wir doch nun mal die Schriftstelle der „Versuchung“ Abrahams mal etwas genauer. Ich fange um die Sachlage etwas besser darzustellen im Kapitel zuvor an.

    Abraham aber pflanzte einen Tamariskenbaum in Beerscheba und rief dort den Namen des HERRN, des ewigen Gottes, an. Und er war ein Fremdling in der Philister Lande eine lange Zeit.
    (1. Mose 21, 33 und 34)

    Nach diesen Geschichten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du lieb hast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde. Da stand Abraham früh am Morgen auf und gürtete seinen Esel und nahm mit sich zwei Knechte und seinen Sohn Isaak und spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, von dem ihm Gott gesagt hatte. Am dritten Tage hob Abraham seine Augen auf und sah die Stätte von ferne und sprach zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel. Ich und der Knabe wollen dorthin gehen, und wenn wir angebetet haben, wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand; und gingen die beiden miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Schaf zum Brandopfer? Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer. Und gingen die beiden miteinander. Und als sie an die Stätte kamen, die ihm Gott gesagt hatte, baute Abraham dort einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak, legte ihn auf den Altar oben auf das Holz und reckte seine Hand aus und fasste das Messer, dass er seinen Sohn schlachtete. Da rief ihn der Engel des HERRN vom Himmel und sprach: Abraham! Abraham! Er antwortete: Hier bin ich. Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tu ihm nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont um meinetwillen. Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder hinter sich in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und ging hin und nahm den Widder und opferte ihn zum Brandopfer an seines Sohnes statt. Und Abraham nannte die Stätte »Der HERR sieht«. Daher man noch heute sagt: Auf dem Berge, da der HERR sieht. Und der Engel des HERRN rief Abraham abermals vom Himmel her und sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: Weil du solches getan hast und hast deines einzigen Sohnes nicht verschont, will ich dein Geschlecht segnen und mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen; und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.
    (1. Mose 22, 1 bis 18)

Es fällt auf, dass bei dieser Begebenheit der Begriff „Gott\93 statt “HERR“ verwendet wird. Obwohl bei allen wichtigen Ereignissen davor und danach ständig der Bergriff „Herr“ angeführt wird, steht hier „nur“ der Begriff „Gott“.

Ein paar Beispiele hierzu;

Als Abram sein Vaterhaus verlassen sollte lesen wir:

    Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
    (1. Mose 12, 1)

Als Lot sich von Abraham Abram trennte lesen wir:

    Als nun Lot sich von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Hebe deine Augen auf und sieh von der Stätte aus, wo du wohnst, nach Norden, nach Süden, nach Osten und nach Westen. all das Land, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen geben für alle Zeit und will deine Nachkommen machen wie den Staub auf Erden.
    (1.Mose 13, 14 bis 16)

Als Abraham (Abram) sein Sohn verheißen wurde:

    Nach diesen Geschichten begab sich's, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.Abram sprach aber: HERR, mein Gott, was willst du mir geben?
    (1. Mose 15, 1 und 2)

Bei der Bundesbestätigung:

    Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
    (1. Mose 17, 1)

Als dann Gott den Abraham besuchte:

    Und der HERR erschien ihm im Hain Mamre, während er an der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war.
    (1. Mose 18, 1)

Und schließlich bei der Geburt des Isaak:

    Und der HERR suchte Sara heim, wie er gesagt hatte, und tat an ihr, wie er geredet hatte.
    (1. Mose 21, 1)

Bei jedem Ereignis, welches von Gott begleitet wurde, wird immer der „HERR“ und somit der Gottesname erwähnt. In der Opferungsgeschichte fehlt er aber fast komplett!

Es ist lediglich der Majestätsplural angewandt, wie es aber auch bei der Astarte (siehe: 1. Könige 11, 5) und bei Baal (1.Könige 18, 21 bis 29) angewandt wurde.

Es scheint so als ob die Begebenheit dem Erzähler wohl nicht ganz so wichtig war, wie sie uns manchmal als besonders wichtig erscheint.
Warum sonst lässt der Erzähler bei dieser so „wichtigen“ Begebenheit den direkten Bezug, zu dem einen Gott in seinem Namen weg?

Erst als Abraham zum Mord an seinem Sohn ansetzen wollte, wird Gott augenblicklich wieder mit dem Begriff „HERR“ angegeben. Ich sehe aus dieser Sachlage, dass die ganze sehr grausame Opferungsgeschichte in der Erzählung eher zweitrangig ist. Gott wollte hier ganz offensichtlich nicht den Abraham Versuchen, sondern dem Abraham sehr eindrucksvoll und mit tiefer Wirkung klarmachen, dass er nie und keinesfalls ein Menschenopfer haben will. Wie soll Gott der HERR etwas klarmachen, wenn es in unserem Umfeld allerorts üblich ist. Da muss dann Gott oft zu einschneidenden Mitteln greifen, um uns Deppen klar zu machen, was er eigentlich will. Genauso sehe ich diese Abrahamsgeschichte.

Nachsatz: Der Islam betrachtet die Sachlage auf den Ismael bezogen. (siehe: Sure 37, 100 bis 112) Dort wird ebenfalls aber nur der Name des Isaak genannt. Da beide Bücher hier nur den Isaak erwähnen, ist wohl die Annahme, dass Ismael der Sohn war den Abraham opfern sollte falsch.

Abrahams zweite Ehe

Nachdem Sarah gestorben war nahm sich Abraham wieder eine Frau die Ketura hieß. Mit Ihr hatte Abraham nochmals sechs Söhne.

    Die gebar ihm Simran und Jokschan, Medan und Midian, Jischbak und Schuach.
    (1. Mose 25, 2)

Auch diese Söhne wurden gesegnet und ihre Nachkommen wurden zu großen Völkern.

 

Lot 

Lot und Abram (Abraham)

Lot war der Sohn von Haran dem Bruder von Abram (Abraham)

    Dies ist das Geschlecht Terachs: Terach zeugte Abram, Nahor und Haran; und Haran zeugte Lot.
    (1. Mose 11, 27)

Lot hat seinen Vater zeitig verloren. Die Bibel nennt keine Altersangabe.

    Haran aber starb vor seinem Vater Terach in seinem Vaterland zu Ur in Chaldäa.
    (1. Mose 11, 28)

Nach dem apokryphen Buch der Jubiläen war Haran wohl beim Versuch die Götzen zu retten umgekommen, als er noch nicht mal sechzig Jahre alt war. Man kann davon ausgehen, dass Lot wohl noch nicht als erwachsen galt. In der Folge hat wohl der Abram (Abraham) sich des Lots, als Ziehvater angenommen. Abram (Abraham) war ja bis dahin kinderlos.

    Abrams Frau hieß Sarai .... Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.
    (aus 1. Mose 11, 29 und 30)

Nadem er mit seinem Großvater Terach von Ur nach Haran gezogen war, ging er dann mit Abram (Abraham) und dessen Familie mit nach Kanaan. Als es schließlich zum Streit zwischen den Hirten des Lot und den Hirten des Abram (Abraham) kam zog Lot von Abram (Abraham) weg und wohnte in der Gegend um den Jordan.

Der Untergang von Sodom und Gomorra

Am Abend kamen die zwei Männer in Sodom an. Lot saß am Stadttor, und als er die Fremden sah, ging er ihnen entgegen und verneigte sich vor ihnen bis zur Erde. Dann sprach er: "Ihr Herren, kommt in mein Haus, wascht euch die Füße und bleibt über Nacht! Morgen früh könnt ihr dann weiterziehen!"

    Aber sie sprachen: Nein, wir wollen über Nacht im Freien bleiben.
    (aus 1. Mose 19, 2)

Lot nötigte sie aber sehr. Da kehrten sie bei ihm ein. Und Lot buk ihnen Kuchen und bereitete ein Mahl. Und sie aßen. Sie hatten sich noch nicht schlafen gelegt, da rottete sich die Bevölkerung der Stadt vor Lots Haus zusammen. Die Männer von Sodom riefen nach Lot und sagten ihm: "Wo sind die Fremden, die bei dir übernachten? Gib sie heraus!" Lot kam vor die Haustür und sagte: "Lasset die Fremden in Ruhe! Sie sind meine Gäste, und es darf ihnen nichts geschehen." Die Männer von Sodom schrieen aber: "Weg da! Willst du uns belehren? Du bist selbst ein Fremder, und es soll dir schlecht gehen!" Und sie drängten Lot gegen das Haus und wollten die Tür aufbrechen. Da streckten die fremden Männer im Haus die Hand heraus, zogen Lot hinein und schlossen die Tür. Und die Männer von Sodom waren ganz geblendet und konnten die Haustür nicht mehr finden.

    Und die Männer sprachen zu Lot: Hast du hier noch einen Schwiegersohn und Söhne und Töchter und wer dir sonst angehört in der Stadt, den führe weg von dieser Stätte. 13 Denn wir werden diese Stätte verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; der hat uns gesandt, sie zu verderben.
    (1. Mose 19, 12 uns 13)

Da ging Lot zu seinen Schwiegersöhnen und sprach: "Flieht aus dieser Stadt, Gott wird sie vernichten!" Aber sie lachten nur. Als nun der Tag anbrach, drängten die Boten Gottes zur Eile, und sie mahnten Lot: "Schnell, nimm deine Frau und deine Töchter! Zieht weg, sonst kommt ihr um!" Und als Lot noch zögerte, nahmen sie ihn bei der Hand und führten sie alle hinaus vor die Stadt, weil Gott sie erretten wollte. Und sie sagten ihm: "Bleib nicht hier am Jordan, fliehe auf die Berge und sieh dich nicht um! Sonst kommst du ums Leben!" Aber Lot konnte nicht mehr weiter, und er flüchtete in die kleine Stadt Zoar. Und als er sie erreicht hatte, ging die Sonne auf. Da ließ Gott Feuer und Schwefel auf Sodom und Gomorra regnen, und er kehrte die Städte um und um. Die Menschen und die Tiere, Bäume und Sträucher, alles ging zugrunde. Lots Frau aber blickte sich um und erstarrte zu Stein. Am selben Morgen war Abraham an die Stelle gegangen, wo er mit Gott geredet hatte. Da sah er unten im Jordantal eine große Rauchwolke. Und er wusste, dass Gott Sodom gestraft hatte. Gott aber hatte an Abrahams Bitte gedacht und Lot vom Untergang errettet.

    Und Lot zog weg von Zoar und blieb auf dem Gebirge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; und so blieb er in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern.
    (1. Mose 19, 30)

Dort bekamen seine Töchter von ihm zwei Söhne, die Stammväter der Edomiter und der Ammoniter.

 

Isaak 

Isaak war der Sohn der Verheißung, auf den Abraham so lange warten mußte. An ihm prüft Gott Abrahams Gehorsam indem er ihn Gott opfern sollte. Nach dieser Probe bekam Abraham erneut die Verheißung zu seinen Nachkommen. Diese Geschichte ist bereits bei Abraham nachzulesen.

Die Brautsuche für Isaak

Als Sara gestorben war und Abraham alt und hochbetagt, wollte er für seinen Sohn sorgen, dass er eine gute Frau haben sollte. Sein Wunsch war es, dass es eine Frau aus der Verwandtschaft sein sollte. Da ließ er seinen ersten Knecht schwören, dass er dem Isaak eine Frau suchen würde. Der Knecht machte sich mit einigen Mitknechten und zehn Kamele und allerlei Kostbarkeiten auf den Weg nach Mesopotamien zu der Stadt Nahors. Bei einem Wasserbrunnen ließ er seine Kamele lagern. Es war um die Zeit, als die Frauen der Stadt zum Wasser schöpfen kamen. Der Knecht betete zu Gott, dass er ihm doch die rechte Braut zeigen sollte. Gott erfüllte seine Bitte und Rebekka kam und gab ihm zu trinken. Zusätzlich tränkte sie auch noch die Kamele. Dies war das von Gott gewährte Zeichen.

    Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Stirnreif, sechs Gramm schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, hundertundzwanzig Gramm schwer, und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen? Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.
    (1. Mose 24, 22 bis 24)

Da neigte sich der Knecht erneut, betete

    und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott Abrahams, meines Herrn, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der HERR hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.
    (1. Mose 24, 27)

Rebekka aber lief heim und erzählte alles ihrer Mutter. Nun warb der Knecht Abrahams um Rebekka. Rebekka hatte aber einen Bruder, der hieß Laban. Als er den Ring und die Armbänder sah und die Worte Rebekkas hörte, begab er sich zu dem Manne.

    Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht.
    (1. Mose 24, 31)

Laban führte den Knecht ins Haus, zäumte die Kamele ab, gab ihnen Stroh und Futter und brachte Wasser, um seine und seiner Männer Füße zu waschen. Dann setzte man ihnen Essen vor. Der Knecht Abrahams aber sprach: "Ich will nicht essen, bis ich meinen Auftrag ausgerichtet habe." - Sie antworteten: "Sag an!" - Und er erzählte ihnen alles, was ihm sein Herr aufgetragen hatte und was bei dem Brunnen geschehen war, und sprach: "Wenn ihr nun wirklich meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollt, so sagt es mir!" Da antworteten Laban und Bethuel: "Das kommt vom Herrn; da ist Rebekka, nimm sie und ziehe mit ihr hin, dass sie Isaaks Frau werde, wie der Herr geredet hat." Als der Knecht diese Worte hörte, betete er zum Herrn. Dann zog er silberne und goldene Kleinode und köstliche Kleider hervor und gab sie Rebekka; aber ihrem Bruder und der Mutter gab er Würze. Danach aß und trank er mit den Männern, die bei ihm waren, und blieb über Nacht bei ihnen.

    Am Morgen aber standen sie auf und er (der Knecht Abrahams) sprach: Lasst mich ziehen zu meinem Herrn. Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen noch einige Tage bei uns bleiben; danach sollst du ziehen. Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.
    (aus 1. Mose 24, 54 bis 56)

    Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.
    (1. Mose 24, 58)

So zog Rebekka mit dem Knecht nach Kanaan in das Haus der Abraham. Als es Abend wurde, war Isaak hinausgegangen, um zu beten. Da hob er seine Augan auf und sah die Kamele daherkommen. Rebekka erblickte Isaak und fragte den Knecht: "Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt?" Da sagte der Knecht: "Das ist mein Herr." Da nahm sie einen Schleier und Verhüllte sich. Der Knecht erzählte nun Isaak alles, was sich begeben hatte. Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner verstorbenen Mutter Sara. Sie heirateten und bekamen Zwillinge.

 

Jakob 

Jakob und Esau

Als Isaak erwachsen war, wohnte er mit seiner Frau Rebekka in Beerscheba. Und Gott segnete Isaak, wie er Abraham gesegnet hatte. Isaak und Rebekka hatten zwei Söhne: Esau und Jakob. Esau war ein tüchtiger Jäger, und sein Vater hatte ihn sehr lieb. Jakob aber war der Liebling der Mutter.

    Und Jakob kochte ein Gericht. Da kam Esau vom Feld und war müde und sprach zu Jakob: Lass mich essen das rote Gericht; denn ich bin müde. Daher heißt er Edom. Aber Jakob sprach: Verkaufe mir heute deine Erstgeburt. Esau antwortete: Siehe, ich muss doch sterben; was soll mir da die Erstgeburt? Jakob sprach: So schwöre mir zuvor. Und er schwor ihm und verkaufte so Jakob seine Erstgeburt. Da gab ihm Jakob Brot und das Linsengericht, und er aß und trank und stand auf und ging davon. So verachtete Esau seine Erstgeburt.
    (1. Mose 25, 29 bis 34)

Und Isaak wurde alt und schwach und war schon fast blind.

    Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden und weiß nicht, wann ich sterben werde. So nimm nun dein Gerät, Köcher und Bogen, und geh aufs Feld und jage mir ein Wildbret und mach mir ein Essen, wie ich's gern habe, und bring mir's herein, dass ich esse, auf dass dich meine Seele segne, ehe ich sterbe.
    (1. Mose 27, 2 bis 4)

Rebekka aber hatte alles gehört, und sie rief Jakob und erzählte ihm alles und sagte: "Höre, mein Sohn, was ich dir sage! Geh schnell zur Herde und hole mir zwei Ziegenbökchen! Ich will eine Mahlzeit machen, die sollst du deinem Vater bringen, damit er dir den Segen gibt!" Jakob aber sprach: "Mein Bruder ist stark behaart, und ich bin es nicht. Wenn der Vater mich anrührt, wird er merken, dass ich nicht Esau bin. Dann werde ich einen Fluch, aber keinen Segen bekommen." Aber seine Mutter sprach: "Gehe nur und tu, was ich dir sage!" Da lief er hin und holte, was sie brauchte. Und Rebekka bereitete die Mahlzeit und zog Jakob Esaus gute Kleider an, die im Hause waren. Und an seine Hände und um seinen Hals band sie ihm Felle.

    Und er (Jakob) ging hinein zu seinem Vater und sprach: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn? Jakob sprach zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn; ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Komm nun, setze dich und iss von meinem Wildbret, auf dass mich deine Seele segne. Isaak aber sprach zu seinem Sohn: Wie hast du so bald gefunden, mein Sohn? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, bescherte mir's. Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt herzu, mein Sohn, dass ich dich betaste, ob du mein Sohn Esau bist oder nicht. So trat Jakob zu seinem Vater Isaak. Und als er ihn betastet hatte, sprach er: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände. Und er erkannte ihn nicht; denn seine Hände waren rau wie Esaus, seines Bruders, Hände. Und er segnete ihn und sprach: Bist du mein Sohn Esau? Er antwortete: Ja, ich bin's. Da sprach er: So bringe mir her, mein Sohn, zu essen von deinem Wildbret, dass dich meine Seele segne. Da brachte er's ihm und er aß; und er trug ihm auch Wein hinein und er trank. Und Isaak, sein Vater, sprach zu ihm: Komm her und küsse mich, mein Sohn! Er trat hinzu und küsste ihn. Da roch er den Geruch seiner Kleider und segnete ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch des Feldes, das der HERR gesegnet hat.
    (1. Mose 27, 18 bis 27)

Als aber Isaak den Segen gesprochen hatte, ging Jakob schnell hinaus; denn Esau kam gerade von der Jagd zurück. Und auch Esau ging mit seiner Mahlzeit zum Vater hinein und wollte den Segen haben.

    Da antwortete ihm Isaak, sein Vater: Wer bist du? Er sprach: Ich bin Esau, dein erstgeborener Sohn. Da entsetzte sich Isaak über die Maßen sehr und sprach: Wer? Wo ist denn der Jäger, der mir gebracht hat, und ich habe von allem gegessen, ehe du kamst, und hab ihn gesegnet? Er wird auch gesegnet bleiben.
    (1. Mose 27, 32 und 33)

Esau war entsetzt, dass in Jakob um den Segen betrogen hatte. Esau aber fragte: "Hast du denn nur den einen Segen?

Von dem Tage an hasste Esau seinen Bruder Jakob und wollte ihn töten.

 

Jakobs Flucht

Nachdem sich Jakob den Segen erschlichen hatte musste er vor seien Bruder fliehen. Und er zog arm und ganz allein von Beerscheba fort und wanderte als Flüchtling nach Haran. Als aber die Sonne unterging, hielt er Rast und suchte sich eine Stelle, wo er übernachten konnte. Nahe bei einem großen Stein legte er sich nieder und schlief ein.

    Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.
    (1. Mose 28, 12 bis 15)

    Als Jakob aber vom Schlaf erwachte, sprach er: .Hier ist die Stelle wo Gott wohnt und er stellte einen großen Stein als ein Denkmal auf , salbte ihn mit Öl und den Ort nannte er Beth- El. Und dieser Stein, den ich aufgerichtet habe zu einem Steinmal, soll ein Gotteshaus werden; und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten geben.
    (1. Mose 28, 22)

Danach zog er weiter zu seinen Onkel Laban.

 

Jakobs Dienst bei Laban

In Haran angekommen sah er einen Brunnen an dem drei Herden von Schafen lagen. Er fragte die Hirten ob sie Laben kennen würden und sie zeigten Auf Rahel, welche mit ihren Schafen auch zu dem Brunnen kam.

    Als Jakob aber Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, trat er hinzu und wälzte den Stein von dem Loch des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter. Und er küsste Rahel und weinte laut und sagte ihr, dass er ihres Vaters Verwandter wäre und Rebekkas Sohn. Da lief sie und sagte es ihrem Vater. Als aber Laban hörte von Jakob, seiner Schwester Sohn, lief er ihm entgegen und herzte und küsste ihn und führte ihn in sein Haus.
    (1. Mose 29, 10 bis 13)

So kam Jakob zu seinen Onkel Laban. Laban hatte zwei Töchter Lea und Rahel.

    Aber Leas Augen waren ohne Glanz, Rahel dagegen war schön von Gestalt und von Angesicht.
    (1. Mose 29, 17)

Als nun Jakob zu ihm kam sollte er nicht umsonst dienen und Laban fragte ihn was er für einen Lohn haben wollte.

    Und Jakob gewann Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen. Laban antwortete: Es ist besser, ich gebe sie dir als einem andern; bleib bei mir. So diente Jakob um Rahel sieben Jahre, und es kam ihm vor, als wären's einzelne Tage, so lieb hatte er sie.
    (1. Mose 29, 18 bis 20)

Als die sieben Jahre um waren bat Jakob um seine Braut. Laban wollte aber zuerst seine große Tochter vermählen und betrog Jakob, indem er ihr die Lea zur Frau gab. Als Jakob den Betrug erkannte ging er zu Laban.

    Und Jakob sprach zu Laban: Warum hast du mir das angetan? Habe ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich denn betrogen?
    (aus 1. Mose 29, 25)

Laban versprach nun ihm auch Rahel zur Frau zu geben, wenn er ihm weitere sieben Jahre dienen würde. Nach der Hochzeitswoche, also unmittelbar nach seiner Hochzeit mit Lea, konnte Jakob dann seine große Liebe heiraten. Beide Töchter bekamen von ihrem Vater Mägte zugeteilt, die Lea die Silpa und die Rahel die Bilha.

    So ging Jakob auch zu Rahel ein und hatte Rahel lieber als Lea; und er diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.
    (1. Mose 29, 30)

Hier wiederholte sich die Geschichte der Sarah. Auch Rahel blieb lange Zeit ohne Kinder, während zur gleichen Zeit ihre Schwester vier Söhne bekam, Ruben, Simeon, Levi und Juda. Die betrübte Rahel so sehr, dass sie wie zuvor auch Sarah ihre Magd Bilha dem Jakob zur Nebenfrau gab. Diese gebar dem Jakob zwei Söhne Dan. und Naftali. Da wollte Lea nicht nachstehen und gab auch ihre Magd als Nebenfrau dem Jakob. Silpa wurde schwanger und gebar Gad und kurz darauf Asser. Nachdem sich Lea eine Nacht mit Jakob erkauft hatte gebar sie ihm den fünfte Sohn Issachar und kurz danach den sechsten Sohn Sebulon. Hernach bekam sie noch eine Tochter die Dina.

    Gott gedachte aber an Rahel und erhörte sie und machte sie fruchtbar. Da ward sie schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Gott hat meine Schmach von mir genommen; und sie nannte ihn Josef und sprach:
    (aus 1. Mose 30, 22 und 23)

Später gebar sie noch den Benjamin.

    Als nun Rahel den Josef geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Lass mich ziehen und reisen an meinen Ort und in mein Land.
    (1. Mose 30, 25)

Jakob konnte sich aus der Herde des Laban Vieh aussuchen und wurde durch seine Wahl sehr reich. Die Söhne Labans neideten ihm dass und schließlich musste Jakob wieder fliehen. Laban holte ihn aber ein und versöhnte sich mit ihm. So zog nun Jakob wieder zu seinen Eltern.

Jakob erhält einen neuen Namen

Er schickte dem Esau Gaben entgegen um ihn zu versöhnen. In der Nacht vor der Begegnung mit Esau schaffte Jakob seine Familie über den Jabbok, damit sie außer Gefahr war. Denn er dachte Esau würde ihn nachstellen und töten wollen.

    und (Jakob) blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen.
    (1. Mose 32, 25 bis 29)

Und Jakob nannte die Stätte Pnuël; denn, sprach er, ich habe Gott von Angesicht gesehen, und doch wurde mein Leben gerettet. Und als er an Pnuël vorüberkam, ging ihm die Sonne auf; und er hinkte an seiner Hüfte. An diesem Tag versöhnte Jakob sich mit seinem Bruder Esau. Jakob lebte fortan in Kanaan bei Sichem. Schließlich zog er nach Beth-El und schließlich nach Hebron. Auf dem Weg nach Hebron gebar Rahel ihren zweiten Sohn und starb während der Geburt.

 

Josef 

Josef und seine Brüder

Nach vielen Jahren kam Jakob aus der Fremde zurück. Er war ein reicher Mann geworden und besaß große Viehherden, dazu Knechte und Mägde. Er hatte auch eine große Familie und zwölf Söhne. Gott hatte ihn reich gesegnet. Von seinen zwölf Söhnen hatte Israel die beiden jüngsten, Josef und Benjamin, am liebsten. Josef bekam sogar von seinem Vater ein schönes Gewand aus buntem Stoff geschenkt. Daran sahen seine Brüder, dass ihr Vater Josef lieber hatte als seine anderen Söhne. Und deshalb hassten sie Josef. Er hinterbrachte aber auch seinem Vater immer alle üblen Reden, die sie führten. Eines Nachts hatte Josef einen Traum. Er erzählte ihn seinen Brüdern und sprach:

    Siehe, wir banden Garben auf dem Felde, und meine Garbe richtete sich auf und stand, aber eure Garben stellten sich ringsumher und neigten sich vor meiner Garbe. Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du unser König werden und über uns herrschen? Und sie wurden ihm noch mehr Feind um seines Traumes und seiner Worte willen. Und er hatte noch einen zweiten Traum, den erzählte er seinen Brüdern und sprach: Ich habe noch einen Traum gehabt; siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir. Und als er das seinem Vater und seinen Brüdern erzählte, schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?
    (1. Mose 37, 7 bis 10)

Seine Brüder wurden immer eifersüchtiger auf Josef. Sein Vater aber behielt die Träume in seinem Sinn. Josefs Brüder aber zogen mit den Herden in die Gegend von Sichern, um dort das Vieh zu weiden. Da rief Israel Josef zu sich und sprach zu ihm: "Deine Brüder sind mit dem Vieh nach Sichern gewandert. Ich will dich auch hinschicken, damit ich weiß, wie es ihnen geht. Geh nun hin und sieh nach, ob bei den Herden alles in Ordnung ist! Dann komm zurück und bringe mir Nachricht!" Da machte sich Josef auf den Weg. Als die Brüder ihn in der Ferne kommen sahen, spotteten sie und sprachen: "Seht, dort kommt ja der Träumer!" Und sie machten einen Plan, wie sie ihn umbringen könnten. Aber Ruben, der älteste Bruder wollte ihn zum Vater zurückbringen und ermahnte seine Brüder und sprach: "Vergießt kein Blut! Als nun Josef herankam, packten sie ihn und zogen ihm sein buntes Gewand aus. Und dann warfen sie ihn in eine Grube.
Dann ging Ruben zur Herde, und die anderen setzten sich zum Essen nieder. Und als sie noch bei der Mahlzeit waren, kam eine Karawane von Kaufleuten, welche nach Ägypten unterwegs waren. Da sprach einer der Brüder, Juda: Lasst uns unseren Bruder verkaufen! Diese Männer hier können ihn mit nach Ägypten nehmen.' Damit waren die anderen einverstanden. Und sie zogen Josef aus der Grube heraus und verkauften ihn für 20 Silberstücke an die fremden Händler. Als aber Ruben zurückkam, fand er die Grube leer. Und er war außer sich und stellte seine Brüder zur Rede. Die anderen aber schlachteten einen Ziegenbock, tauchten Josefs Kleider in das Blut und schickten es zu ihrem Vater. Und Jakob sah sich das Kleid an und erkannte es und rief: "Es ist Josefs Kleid! Ein wildes Tier hat ihn gefressen!"

    Und alle seine Söhne und Töchter kamen zu ihm, ihn zu trösten; aber er wollte sich nicht trösten lassen und sprach: Ich werde mit Leid hinunterfahren zu den Toten, zu meinem Sohn. Und sein Vater beweinte ihn.
    (1. Mose 37, 35)

Josef in Ägypten

In Ägypten verkauften die Händler Josef an den reichen Potifar, einem Beamter des Pharaos. Aber Gott war auch im fremden Land bei Josef und segnete ihn. Und Josef war fleißig und gewissenhaft in seinen Arbeiten, und Potifar vertraute ihm alles an und ernannte ihn zu seinem Hausverwalter. Auch Potifars Frau sah Josef gern. Ja, eines Tages, als Potifar nicht zu Hause war, wollte sie ihn verführen, damit er mit ihr schliefe. Aber Josef antwortete ihr:

    Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel tun und gegen Gott sündigen?
    (aus 1. Mose 39, 9)

Da wurde die Frau zornig auf Josef, und sie rief ihre Knechte und Mägde herbei und zeigte auf Josef und gab ei falsches Zeugnis wider ihn ab. Und so verklagte sie Josef auch vor Potifar. Da ließ Potifar Josef abführen. Josef wurde ins Gefängnis geworfen und war doch unschuldig. Im Gefängnis saß ein vornehmer Mann, der Mundschenk des Pharao. Und der Gefängnisaufseher bestimmte, dass Josef den Mundschenk bedienen sollte. Der Mundschenk aber hatte eines Nachts einen Traum, und er erzählte ihn Josef und sprach:

    Da erzählte der oberste Schenk seinen Traum und sprach zu Josef: Mir hat geträumt, dass ein Weinstock vor mir wäre, der hatte drei Reben und er grünte, wuchs und blühte und seine Trauben wurden reif. Und ich hatte den Becher des Pharao in meiner Hand und nahm die Beeren und zerdrückte sie in den Becher und gab den Becher dem Pharao in die Hand. Josef sprach zu ihm: Das ist seine Deutung: Drei Reben sind drei Tage. Nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in dein Amt setzen, dass du ihm den Becher in die Hand gibst wie vormals, als du sein Schenk warst.
    (1. Mose 40, 9 bis 13)

Josef bad den Mundschenk seiner zu gedenken wenn er wieder Königshof ist. Auch der Bäcker des Pharao hatte einen Traum.

    Als der oberste Bäcker sah, dass die Deutung gut war, sprach er zu Josef: Mir hat auch geträumt, ich trüge drei Körbe mit feinem Backwerk auf meinem Haupt und im obersten Korbe allerlei Gebackenes für den Pharao, und die Vögel fraßen aus dem Korbe auf meinem Haupt. Josef antwortete und sprach: Das ist seine Deutung: Drei Körbe sind drei Tage. Und nach drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an den Galgen hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir fressen.
    (1. Mose 40, 16 bis 19)

Aber der Mundschenk dachte nicht mehr an Josef und vergaß ihn.

    Und nach zwei Jahren hatte der Pharao einen Traum, er stünde am Nil und sähe aus dem Wasser steigen sieben schöne, fette Kühe; die gingen auf der Weide im Grase. Nach diesen sah er andere sieben Kühe aus dem Wasser aufsteigen; die waren hässlich und mager und traten neben die Kühe am Ufer des Nils. Und die hässlichen und mageren fraßen die sieben schönen, fetten Kühe. Da erwachte der Pharao. Und er schlief wieder ein, und ihm träumte abermals und er sah, dass sieben Ähren aus "einem" Halm wuchsen, voll und dick. Danach sah er sieben dünne Ähren aufgehen, die waren vom Ostwind versengt. Und die sieben mageren Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da erwachte der Pharao und merkte, dass es ein Traum war.
    (1. Mose 41, 1 bis 7)

Da erinnerte sich der Mundschenk an seinen Traum im Gefängnis, und er erzählte dem Pharao von Josef. Und der Pharao ließ Josef aus dem Gefängnis holen und erzählte ihm seine Träume. Aber Josef konnte mit Gottes Hilfe dem Pharao kundtun, was er wissen musste. Denn beide Träume hatten dieselbe Bedeutung: Es werden sieben gute und fruchtbare Jahre kommen, und es wird reichlich zu essen geben. Danach aber kommen sieben Hungerjahre mit schlechten Ernten geben und es wird dann großer Mangel sein. Der Pharao setzte Josef nun ein, dass er große Vorratshäuser anlegen sollte und steckte ihm seinen Königsring an, hängte ihm eine goldene Kette um den Hals und ließ ihn im Staatswagen, im Lande umherfahren. So wurde Josef in das höchste Amt eingesetzt. So kamen die sieben reichen Jahre und es folgten die sieben schlechten Jahre und überall begann die Hungersnot. Nur in Ägypten gab es zu essen und wer zu Josef kam, konnte Getreide kaufen und brauchte nicht zu hungern.

Die Versöhnung

Auch im Lande Kanaan, wo Josefs Vater und seine Brüder lebten, war diese Hungersnot. Als aber Israel hörte, dass es in Ägypten Getreide gab, befahl er seinen Söhnen: "Zieht nach Ägypten und kauft uns zu essen!" Da nahmen sie ihre Esel und machten sich auf den Weg. Nur Benjamin blieb bei seinem Vater. Als sie nun in Ägypten waren erkannten sie Josef nicht.

    Und er sah sie an und erkannte sie, aber er stellte sich fremd gegen sie und redete hart mit ihnen und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Sie sprachen: Aus dem Lande Kanaan, Getreide zu kaufen.
    (1. Mose 42, 7)

    Sie antworteten ihm: Nein, mein Herr! Deine Knechte sind gekommen, Getreide zu kaufen. Wir sind alle "eines" Mannes Söhne; wir sind redlich und deine Knechte sind nie Kundschafter gewesen.
    (1. Mose 42, 10 und 11)

Josef nötigte sie, dass sie beim nächsten Mal den Benjamin mitbringen sollten und behielt Simeon als Pfand da. Dort mussten sie ihrem Vater alles erzählen und Israel war traurig, dass wieder ein Sohn weg war. Nach einem Jahr hatten sie nichts mehr zu essen und mussten wieder nach Ägypten ziehen um Getreide kaufen. Aber der Israel wollte Benjamin nicht ziehen lassen. Da verbürgte sich Juda für Benjamin. So gingen sie mit Benjamin auf die Reise. Sie beluden ihre Esel und brachen auf. Ihr Vater aber blieb traurig zurück. Als die Brüder in Ägypten ankamen, wurden sie sogleich in Josefs Haus geführt. Sie breiteten ihre Geschenke aus, und als Josef kam, fielen sie vor ihm nieder. Josef erkundigte sich nach dem Vater der Brüder und als er Benjamin sah traten ihm die Tränen in die Augen. Damit das niemand merken konnte verließ er schnell den Raum.

Dann sprach wies er seinen Verwalter an, dass er die Säcke der Fremden mit Getreide füllen sollte und das Geld oben in jeden Sack! Dem Jüngsten aber befahl er zusätzlich seinen silbernen Becher dazu zu legen. Als die Brüder aber am nächsten Morgen aufgebrochen waren, ließ Josef seinen Diener hinterher jagen. Er musste ihnen sagen, dass seines Herren Becher gestohlen wurde. Sie waren sich sicher nichts Fremdes mitgenommen zu haben.

Und ließen den Haushalter des Josef in ihren Säcken suchen.

    Und er suchte und fing an beim Ältesten bis hin zum Jüngsten. Da fand sich der Becher in Benjamins Sack.
    (1. Mose 44, 12)

Da erschraken sie bis ins Herz und kehrten mit in die Stadt zurück und fielen sie vor Josef nieder. Josef bedrängte sie hart. Sie aber wussten nichts zu antworten und ergaben sich in die Gewalt des Josefs. Aber Josef prüfte sie ob sie sich verändert hätten und bestand darauf, dass einzig Benjamin da bleiben sollte. Da trat aber Juda auf und erklärte Josef, dass der Vater vor Kummer sterben würde wenn nach Josef nun auch noch Benjamin verloren wäre. Da konnte Josef sich nicht mehr halten und gab sich seinen Brüdern zu erkennen

    und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Josef. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht. Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, dass ich darum zürne, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch hergesandt.
    (1. Mose 45, 3 bis 5)

Da noch fünf Hungerjahre bevorstanden sollten sie alle mit dem Vater nach Ägypten kommen. Und der Pharao erlaubte es, dass Josefs Vater und alle seine Söhne mit ihren Familien sich in Ägypten ansiedelten.

 

Jitro 

Jitro ist für die Israeliten und Christen nicht so sehr von Bedeutung. Deshalb sind die Geschichten um ihn weniger bekannt. Da er aber zu den Propheten des Islams gehört werde ich hierzu auch einige Ausführungen machen. Jitro wird in der Bibel mit mehreren Namen genannt.

Jitro

    Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.
    (2. Mose 3, 1)

Reguel

    Und als sie zu ihrem Vater Reguël kamen, sprach er: Warum seid ihr heute so bald gekommen?
    (2. Mose 2, 18)

Hobab

    Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, vom Geschlecht Hobabs, mit dem Mose verschwägert war, weggezogen und hatte sein Zelt aufgeschlagen bei der Eiche in Zaanannim bei Kedesch.
    (Richter 4, 11),

Er war ein Priester in Midian. Demnach hatte er ein kultisches Führungsamt im Stamm der Midianiter inne. Allerdings kannte er wohl den Gott der Israeliten nicht. Denn als er das Opfer für den Gott der Israeliten brachte sagte er zuvor.

    Gelobt sei der HERR, der euch errettet hat aus der Ägypter und des Pharao Hand. Nun weiß ich, dass der HERR größer ist als alle Götter; denn er hat das Volk aus der Ägypter Hand errettet, weil sie vermessen an Israel gehandelt haben.
    (2. Mose 18, 11)

Midian der Urvater der Midianiter war ein Sohn Abrahams, welchen dieser mit der Ketura hatte. Das Volk der Midianieter lebte östlich des Golfs von Akaba. In ihrem Hauptgebiet liegt der Gottesberg Horeb, welcher auch als Berg Sinai im Süden der Sinaihalbinsel identifiziert wurde.

Jitro hatte sieben Töchter. Die älteste, mit Namen Zippora, wurde die Frau des Mose. Als er sah, dass Mose alle Rechtsangelegenheiten selbst regelte gab er seinem Schwiegersohn einen Rat.

    Sieh dich aber unter dem ganzen Volk um nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig sind und dem ungerechten Gewinn Feind. Die setze über sie als Oberste über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, dass sie das Volk allezeit richten. Nur wenn es eine größere Sache ist, sollen sie diese vor dich bringen, alle geringeren Sachen aber sollen sie selber richten. So mach dir's leichter und lass sie mit dir tragen.
    (2. Mose 18, 21 und 22)

 

Mose und Aaron 

Mose wird von Gott erwählt

Ca. 250 Jahre nach der Ankunft des Jakob und seiner Kinder in Ägypten, waren die Nachkommen Israels so zahlreich geworden, dass sich die Ägypter vor ihnen fürchteten. Der neue Pharao wusste nichts mehr von Joseph. Er hatte nun die Sorge, dass im Kriegsfall die Israeliten sich zu den Feinden schlagen könnten. Als Pharao Arbeiter brauchte, um neue Städte zu bauen lies er alle Israeliten an die Baustellen holen und dort schwerste Arbeit verrichten. Die Aufseher trieben noch zur Arbeit an, damit die Israeliten abends müde waren und keine Kraft für einen Aufruhr. Dazu erließ der Pharao ein Gesetz, nachdem alle kleinen israelitischen Jungen in den Nil zu werfen wären. Sie sollten sterben, so dass nur die Mädchen am Leben blieben! So wurden die Israeliten in Ägypten hart unterdrückt.

In dieser Zeit bekam eine israelitische Frau einen kleinen Jungen. Und sie versteckte ihn drei Monate lang. Dann aber war er zu groß, und sie konnte es nicht mehr geheim halten. Da machte sie einen Kasten aus Schilfrohr und strich ihn mit Pech aus. Sie legte das Kind hinein und setzte den Kasten ins Wasser. Und die Schwester des Jungen beobachtete von ferne, was mit dem Kasten geschehen würde. Da sah sie, dass die Tochter des Pharao mit ihren Dienerinnen zum Baden an den Fluss ging. Und sie entdeckten den Kasten, und die Prinzessin öffnete ihn. Da sah sie das kleine Kind, und das Kind weinte. Die Prinzessin aber hatte Mitleid und dachte, das ist eines der israelitischen Kinder, und wollte es am Leben lassen und für sich behalten. Sie gab ihm den Namen Mose. Da kam die Schwester des Babys herbeigelaufen und empfahl eine Amme aus den Israeliten zu holen. Da ging das Mädchen hin und holte die Mutter. Sie zog das Kind auf, und als Mose größer geworden war, wurde er zur Prinzessin gebracht und war nun ihr Pflegesohn. Als Mose erwachsen war, sah er, wie hart die anderen Israeliten arbeiten mussten. Als er sehen musste wie ein Israelit geschlagen wurde ging er hin und erschlug den Ägypter. Aber der Pharao erfuhr davon und wollte Mose bestrafen. Da musste Mose aus dem Land fliehen, und er lebte nun bei einem Hirten in der Wüste. Aber Gott hörte es, dass die Israeliten unter der Zwangsarbeit stöhnten. Und er dachte daran, was er Abraham und Isaak und Jakob versprochen hatte, und wollte die Israeliten erretten. Als Mose eines Tages sein Vieh durch die Wüste trieb, kam er an einen hohen Berg.

Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch schlug. Als Mose genauer hinsah, bemerkte er, dass der Busch zwar in Flammen stand, aber nicht nieder brannte. Weil ihm das so Merkwürdig erschien wollte er sich das aus der Nähe betrachten.

    Als aber der HERR sah, dass er hinging, um zu sehen, rief Gott ihn aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Gott sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land!
    (2. Mose 3, 4 und 5)

Nach dem sich Gott vorgestellt hatte bekam dann Mose einen Auftrag.

    Und der HERR sprach: Ich habe das Elend meines Volks in Ägypten gesehen und ihr Geschrei über ihre Bedränger gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich bin hernieder gefahren, dass ich sie errette aus der Ägypter Hand und sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.
    (2. Mose 3, 7 und 8)

Gott gab dem Mose auch ein Zeichen mit, mit dem er die Israeliten und den Pharao klar machen sollte, dass es Gott ist, der ihn gesandt hat.

    Der HERR sprach zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab. Der HERR sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr. Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand. Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in den Bausch deines Gewandes. Und er steckte sie hinein. Und als er sie wieder herauszog, siehe, da war sie aussätzig wie Schnee. Und er sprach: Tu sie wieder in den Bausch deines Gewandes. Und er tat sie wieder hinein. Und als er sie herauszog, siehe, da war sie wieder wie sein anderes Fleisch.
    (2. Mose 4, 2 bis4 sowie 6 und 7)

Mose ersann sich auf Ausreden und erwähnt gegenüber Gott seine Schwierigkeiten beim Reden. Da sollte ihm Aaron beim sprechen helfen.

    Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt. Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein und du sollst für ihn Gott sein. Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst.
    (2. Mose 4, 15 bis 17)

Nach diesem Ereignis machte sich Mose auf den Weg nach Ägypten.

 

Der Auszug aus Ägypten

Schon bevor Mose Ägypten erreichte begegnete ihm Aaron. Mose und Aaron riefen nun die Israeliten zusammen und verkündeten, dass Gott ihnen helfen werde. Danach gingen sie an den Königshof und sprachen zu Pharao:

    So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass es mir ein Fest halte in der Wüste.
    (aus 2. Mose 5, 1)

Aber Pharao wollte das Volk nicht ziehen lassen. Auch als Mose sein erstes Wunder tat, rührte es den Pharao nicht

    Wenn der Pharao zu euch sagen wird: Weist euch aus durch ein Wunder!, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor dem Pharao, dass er zur Schlange werde! Da gingen Mose und Aaron hinein zum Pharao und taten, wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab hin vor dem Pharao und vor seinen Großen und er ward zur Schlange. Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberer rufen und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten: Ein jeder warf seinen Stab hin, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe. Aber das Herz des Pharao wurde verstockt und er hörte nicht auf sie, wie der HERR gesagt hatte.
    (2. Mose 7, 9 bis 13)

Pharao befahl nun, dass sich ab sofort die Israeliten selbst Stroh und Lehm zum Ziegelmachen besorgen sollten und dabei dieselbe Zahl an Steine abzuliefern haben. So wurde die Arbeit noch schwerer. Und die Israeliten gaben Mose die Schuld.

    Mose aber kam wieder zu dem HERRN und sprach: Herr, warum tust du so übel an diesem Volk? Warum hast du mich hergesandt? Denn seitdem ich hingegangen bin zum Pharao, um mit ihm zu reden in deinem Namen, hat er das Volk noch härter geplagt, und du hast dein Volk nicht errettet.
    (2. Mose 5, 22 und 23)

Da schickte Gott insgesamt 10 schwere Plagen über Ägypten, die durch Mose ausgelöst wurden.

1. Plage:
Alles Wasser in Ägypten wurde 7 Tage lang in Blut verwandelt. Alle Fische starben im Strom.

2. Plage:
Das ganze Land wurde von Fröschen überschwemmt.

3. Plage:
Menschen und Vieh wurden von Stechmücken überfallen.

4. Plage:
Allerlei Ungeziefer brachte Verderben für Menschen und Vieh. Gosen blieb verschont.

5. Plage:
Alles Vieh wurde von schweren Seuchen befallen. Die Tiere der Israeliten blieben verschont.

6. Plage:
Menschen und Tiere bekamen Blattern die Israeliten blieben verschont

7. Plage:
Ein gewaltiges Hagelwetter verwüstete das Land, Gosen blieb verschont.

8. Plage:
Heuschreckenschwärme vernichteten, was vom Hagel übrig geblieben war.

9. Plage:
Drei Tage war tiefe Finsternis in Ägypten. In Gosen blieb es hell.

Bis zum dritten Wunder was gleichzeitig die zweiten Plage war, konnten die Ägyptischen Zauberer mithalten, dann mussten sie erkennen, dass dies Gottes Finger war. Ab der dritten Plage traf es nur noch die Ägypter und die Israeliten blieben davor verschont. Aber der Pharao hatte ein hartes Herz und wollte die Israeliten nicht ziehen lassen. Da ließ Gott noch eine Plage kommen.

10. Plage:
Alle Erstgeburt unter Menschen und Vieh wurde bei den Ägyptern getötet.

Die Israeliten aber taten in derselben Nacht, wie Gott es ihnen gesagt hatte. Jede Familie schlachtete ein Lamm und hielt ein Opfermahl. Das Blut des Lammes aber strichen die Israeliten an die Pfosten der Haustür, da ging der Tod an ihren Häusern vorüber. Die Ägypter aber erhoben ein großes Klagegeschrei, denn in jeder Familie gab es einen Toten. Da fürchtete sich Pharao vor Gott, und nun ließ er das Volk ziehen. Die Israeliten zogen aus, Männer, Frauen und Kinder und nahmen all ihr Vieh und Besitz mit. Mose führte sie in die Wüste, wie Gott es gesagt hatte. Und Gott zeigte sich tagsüber in einer Wolkensäule und nachts in einer leuchtenden Feuersäule. Als aber der Pharao sah, dass das Volk wirklich auszog, bereute er, dass er es weggelassen hatte. Und er spannte seine Kriegswagen an und jagte mit seinen Kriegern hinter den Israeliten her. Mose war aber mit den Israeliten gerade am Schilfmeer angelangt. Da sahen sie die ägyptische Streitmacht herankommen. Und sie fürchteten sich sehr und schrieen zu Gott um Hilfe.

    Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen. Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
    (2. Mose 14, 13 und 14)

Und Gott befahl dem Mose:

    Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es mitten durch, sodass die Israeliten auf dem Trockenen mitten durch das Meer gehen.
    (2. Mose 14, 16)

Als Mose das tat, ließ Gott einen starken Ostwind wehen und teilte das Wasser. Somit konnten die Israeliten auf dem trockenen Boden mitten durch das Meer gehen. Das Wasser aber stand rechts und links wie eine Mauer. Die Ägypter verfolgten sie aber auch durch das Meer. Da blickte Gott in der Feuersäule auf die Ägypter und versetzte sie in Angst und Schrecken. Sie verloren allen Mut und wollten fliehen. Da streckte Mose wieder seine Hand über das Meer, und die Wasser schlugen über den Ägyptern zusammen, und Reiter und Wagen ertranken im Meer. Als sie nun in der Wüste waren wurden sie jeden Tag durch Gott mit Manna und Wachteln ernährt. Nur wenig später kamen die Israeliten nach Mara und murrten wider Mose, weil sie das Wasser nicht trinken konnten. Durch ein Holz wurde das Wasser genießbar. In Elim konnten die Israeliten ausruhen und Kraft schöpfen. Hier waren gleich 12 Wasserquellen. Bei Massa und Meriba haderte das Volk wieder mit Mose und er schlug mit seinen Stab an den Felsen und es kam Wasser hervor. Schließlich wurden die geschwächten Israeliten von den Amalekitern überfallen. Hier hob Mose die Hände und Israel konnte siegen. Immer wenn ihm die Arme schwer wurden siegten die Amalekiter. Da stützten Aaron und Hur dem Mose die Hände.

 

Der Gottesbund

Nun zogen die Israeliten weiter in die Wüste hinein, und nach langer Wanderung kamen sie an das Sinaigebirge. Hier war der Ort, da Gott aus dem brennenden Busch zu Mose gesprochen hatte. Und Mose stieg nun auf den Gottesberg hinauf, und Gott redete mit Mose

    Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge zu und sprach: So sollst du sagen zu dem Hause Jakob und den Israeliten verkündigen: Ihr habt gesehen, was ich mit den Ägyptern getan habe und wie ich euch getragen habe auf Adlerflügeln und euch zu mir gebracht. Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.
    (2. Mose 19, 3 bis 6)

Mose sollte nun das Volk Israel auf den Bund mit Gott vorbereiten. Da wuschen alle ihre Kleider und machten sich für diesen Tag bereit. Und im Morgengrauen des dritten Tages war der Berg von einer schweren Wolke verhüllt, und es fing an zu donnern und zu blitzen. Und alle hörten den lauten Ton eines Hornes. Da fürchteten sich die Israeliten und zitterten vor Angst; aber Mose führte sie an den Berg heran. Und im Gebirge war ein Erdbeben, und der Berg Sinai rauchte, denn Gott war im Feuer herabgekommen. Und es ertönte die Stimme Gottes, und er rief Mose auf den Berg. Mose stieg hinauf, und Gott verkündete seine Gebote für das Volk Israel, und sie sie gelobten Gott diese Gebote zu halten. Nun brachte das Volk unten am Berg ein Opfer dar. Mose nahm von dem Blut der Opfertiere und besprengte damit den Altar und auch das Volk. So war der Bund zwischen Gott und den Israeliten geschlossen, und Israel war nun das Gottesvolk. Gott übergab dem Mose zwei Tafeln, welche die Gebote enthielten. Als er aber vom Berg kam hatten sich die Israeliten unterdessen ein goldenes Stierbildnis gebaut. In seinem Ärger zerstörte Mose die beiden Tafeln. Deshalb musste Mose nun selbst zwei steinerne Tafeln bauen, welche Gott dann mit seinem Finger beschrieb. Die Tafeln wurden dann in einen geschnitzten Holzkasten gelegt. Dieser Kasten hieß die Bundeslade, denn er war das Zeichen für den Gottesbund. Und das Volk Israel trug die Bundeslade immer mit sich, und sie war ein Heiligtum. Außer den zehn Geboten bekam das Volk Israel noch eine Satzung über 613 Gesetze, die alle Lebensbereiche umfasste.

 

Josua 

Israel wandert in Kanaan ein

Mose führte das Volk Israel durch die Wüste, und die Bundeslade zog mit ihnen. Schließlich kamen sie an die Grenzen des verheißenen Landes und sie schickten Kundschafter aus um das Land zu erkunden. Zehn der Kundschafter verängstigten das Volk und nur zwei sprachen dem Volk Mut zu. Da murrte das Volk wider Gott und musste zurück in die Wüste. Dort blieben sie dann insgesamt 40 Jahre. Dann durften sie wieder an die Grenzen des Landes ziehen. Als Mose zum zweiten Mal Wasser aus dem Fels hervorbrachte, zeigte er ein falsches Verhalten Gott gegenüber und so musste auch er bevor sie in das Land kamen sterben. Mose hatte vorher noch bestimmt, dass Josua das Volk in das neue Land führen sollte.
Und Josua zog mit dem Volk an den Jordan, und sie sahen drüben am anderen Ufer das Land Kanaan liegen. Dies war das Land, das Gott den Israeliten geben wollte. Gott aber sprach zu Josua:

    Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.
    (Josua 1, 9)

Zuerst schickte Josua zwei Männer aus, die sollten das fremde Land erkunden. Und diese beiden zogen über den Jordan und kamen bald an eine feste Stadt. Sie hieß Jericho. Und es gelang ihnen, heimlich in die Stadt hineinzukommen. Da fanden sie eine Frau, die fürchtete Gott und versteckte die Kundschafter in ihrem Haus und half ihnen, als sie von den Leuten in Jericho verfolgt wurden. Und die Frau erzählte ihnen, dass die Bewohner von Jericho sich vor Israel fürchteten. In der Nacht aber ließ sie die Männer an einem Seil über die Stadtmauer herab, denn die Stadttore waren geschlossen. So konnten die Kundschafter entkommen und kehrten zu Josua zurück. Sie berichteten von der festen Stadt, aber sie erzählten auch, dass sich die Bewohner vor den Israeliten fürchteten.

Drei Tage später trugen die Priester die Bundeslade zum Jordan. Dieser staute sich auf und die Israeliten konnten durch den Jordan ziehen. Als sie aber am anderen Ufer angekommen waren, holten sie zwölf Steine vom Grunde des Jordans und stellten sie auf. Das war ein Denkmal für diesen Zug der zwölf Stämme Israels durch den Jordan. Die Stadt Jericho schloss schnell ihre Tore, als das Volk Israel sahen.

    Aber der HERR sprach zu Josua: Sieh, ich habe Jericho samt seinem König und seinen Kriegsleuten in deine Hand gegeben. Lass alle Kriegsmänner rings um die Stadt herumgehen "einmal" und tu so sechs Tage lang. Und lass sieben Priester sieben Posaunen tragen vor der Lade her, und am siebenten Tage zieht siebenmal um die Stadt und lass die Priester die Posaunen blasen. Und wenn man die Posaune bläst und es lange tönt, so soll das ganze Kriegsvolk ein großes Kriegsgeschrei erheben, wenn ihr den Schall der Posaune hört. Dann wird die Stadtmauer einfallen und das Kriegsvolk soll hinaufsteigen, ein jeder stracks vor sich hin.
    (Josua 6, 2 bis 5)

Und wie Gott es Josua zugesagt hatte, geschah es. Als sie am siebten Tag siebenmal um die Stadt herum zogen und die Trompeten ertönten, erhob das Volk ein Kriegsgeschrei, und sie stürmten die Stadt, deren Mauern zusammen stürzten. So besiegten die Israeliten den König von Jericho und all seine Soldaten. Sie brannten die und nur die Frau, welche den Kundschaftern geholfen hatte, wurde errettet mit ihrer ganzen Verwandtschaft und wohnte von nun an beim Volk Israel.

 

Debora und Barak 

Als das Volk Israel nun im Lande Kanaan lebte, wohnten auch noch die Kanaanäer im Lande. Denn nicht immer konnten die Israeliten ihre Feinde vertreiben. Der König Jabin in Kanaan unterdrückte die Israeliten, denn er war sehr mächtig und hatte eiserne Kriegswagen. Die Israeliten aber hatten solche Wagen nicht, und deshalb fürchteten sie sich vor den Soldaten dieses Königs. Und sie dachten auch nicht immer an Gott und an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte. Denn Josua war schon lange tot. Und deshalb mussten die Israeliten Angst haben vor ihren Feinden. Im Gebirge aber, nicht weit von dem heiligen Ort Bethel, lebte Debora. Sie war eine fromme Frau und tat, was Gott ihr sagte. Als die Not nun wieder mal groß war in Israel rief sie aus Geheiß Gottes den israelitischen Kriegsmann Barak zu sich und sagte ihm den Befehl Gottes.

    Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann mit dir von Naftali und Sebulon? Ich aber will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, dir zuführen an den Bach Kischon mit seinen Wagen und mit seinem Heer und will ihn in deine Hände geben.
    (aus Richter 4, 6 und 7)

Aber Barak fürchtete sich. Da zog Debora selbst mit ihm, und sie versammelten die Israeliten auf dem Gebirge. Im Tal aber zog der Feldherr Sisera mit den Kanaanäern heran. Sie hatten 900 eiserne Kriegswagen bei sich. Da machte Debora den Israeliten Mut und Barak zog mit den israelitischen Kriegsleuten ins Tal, und Gott verwirrte die Feinde durch Erdbeben, Blitz und Donner. Da bekamen die Kanaanäer Angst, und ihr Feldherr Sisera sprang von seinem Wagen und floh. Da flohen alle Kanaanäer, und die Israeliten jagten hinter ihnen her und besiegten sie. Sisera aber floh hinauf aufs Gebirge und kam zu einem Zelt. Dort suchte er Zuflucht und sprach zu der Frau, die im Zelt wohnte: "Verstecke mich vor meinen Feinden und gib mir etwas zu trinken!" Denn er war sehr erschöpft. Und die Frau, Jael mit Namen, nahm ihn freundlich auf und brachte ihm Milch in einer Schale. Aber sie verstellte sich. Denn als er im Zelt eingeschlafen war, erschlug sie ihn mit einem Hammer. So wurden die Kanaanäer von den Israeliten besiegt. Debora und Barak stimmten ein Siegeslied an und lobten Gott für seine Hilfe in der Not.

 

Gideon 

Wieder war es in Israel schwierig geworden. Denn jedes Jahr, zur Erntezeit drangen die Midianiter aus der Wüste ins Land ein. Sie überfielen die Israeliten und raubten ihnen ihr Vieh und ihr Korn. Mit ihrer Beute aber ritten die Midianiter auf ihren Kamelen schnell davon, in die Wüste zurück. So ging es Jahr für Jahr. Niemand konnte den Midianiter Einhalt gebieten. In dieser Not riefen die Israeliten Gott um Hilfe. Und als die Erntezeit wieder herangekommen war, schickte Gott seinen Boten zu Gideon. Er war ein Bauer und wohnte in Ophra. Gideon war gerade beim Dreschen, als der Engel Gottes zu ihm trat und sprach:

    Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR mit dir, du streitbarer Held!
    (Richter 6, 11)

    Der HERR aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, dass du die Midianiter schlagen sollst wie "einen" Mann.
    (Richter 6, 16)

Da erbat Gideon sich von Gott ein Zeichen er wollte abends ein Schaffell auf die Tenne legen und wenn morgens der Tau auf dem Fell liegt, die Tenne aber ringsum trocken ist, so sollte dies ein Zeichen der Errettung sein. Doch Gideon war noch immer unsicher und bat Gott noch ein zweites Mal um ein Zeichen. Diesmal sollte es umgekehrt sein. Das Fell sollte trocken bleiben und der Erdboden betaut sein.

Da rief Gideon die Israeliten zum Kampf. Und es kamen viele Tausende zusammen.

    Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.
    (Richter 7, 2)

Da suchte Gideon nur die mutigsten Männer aus, alle die Angst hatten schickte er nach Hause. Gott gab Gideon seinen Geist, und er zog mit 300 Israeliten zum Lager der Midianiter. Nachts schlich er sich mit seinem Knecht nahe an das feindliche Lager heran und erkundete alles. Und sie merkten, dass die Feinde Angst hatten vor den Israeliten. Da ging Gideon zurück und teilte seine Männer in drei Abteilungen. Jeder Israelit nahm eine Posaune in die Hand und einen leeren Krug, in den eine Fackel gesteckt wurde. Sie umzingelten das Lager, und als sie ganz nahe am feindlichen Lager waren, stieß Gideon in die Posaune und zerschlug seinen Krug.

    Da bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen die Krüge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen, und riefen: Hier Schwert des HERRN und Gideons!
    (Richter 7, 20)

Da rannten die Feinde erschreckt im Lager umher und wollten fliehen und wussten nicht, wo die Israeliten waren. Und sie schlugen ihre eigenen Leute tot. Die Midianiter aber, die entkommen konnten, wurden verfolgt bis über den Jordan. Da war Israel von den Feinden befreit, und das Volk wollte Gideon zum König machen. Gideon aber sprach: "Ich will nicht König sein! Denn nicht ich habe euch errettet, sondern Gott hat euch geholfen. Er soll allein über uns herrschen!"

 

Simson 

Simson wird auch Samson genannt

Simsons Geburt

Gott errettete das Volk oft vor seinen Feinden. Dennoch wanden sie sich immer wieder von Gott ab. So kam es, dass sie durch die Philister unterdrückt wurden.
Damals lebte ein Mann namens Manoach mit seiner Frau in Zora. Sie waren bis dahin Kinderlos geblieben. Eines Tages erschien seiner Frau der Engel des Herrn und sprach:

    Siehe, ... du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. So hüte dich nun, Wein oder starkes Getränk zu trinken und Unreines zu essen; denn du wirst ... einen Sohn gebären, dem kein Schermesser aufs Haupt kommen soll. Denn der Knabe wird ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel zu erretten aus der Hand der Philister.
    (aus Richter 13, 3 bis 5)

Der Knabe wurde geboren und wuchs gesegnet von Gott heran.

Simsons Hochzeit

Als Simson groß geworden war, ging er nach Timna und verliebte sich in ein Mädchen aus dem Volk der Philister. Die Eltern waren entsetzt weil es eine Philisterin war. Schließlich willigten sie in die Heirat ein. Deshalb ging er immer wieder nach Timna. Bei den Weinbergen vor Timna sprang ihm eines Tages ein junger Löwe in den Weg. Simson zerriss den Löwen mit der bloßen Hand. Nach einigen Tagen kam er wieder an dem Kadaver des Löwen vorbei und es hatte sich darin ein Bienenschwarm eingenistet. Da labte er sich an dem Honig. Als er nun Hochzeit hielt waren da dreißig Brautgesellen. In Feierlaune stellte er diesen ein Rätsel und versprach ihnen, wenn sie es erraten könnten 30 Festtagsgewänder.

    Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten.
    (Richter 14, 14)

Da bedrohten sie die Braut des Simsons und nach längerem Drängen gab dieser ihr des Rätsels Lösung, welche diese gleich weiter am die Philister verriet. So konnten diese das Rätsel lösen und Simson musste nun 30 Festtagsgewänder besorgen. Da ging er nach Aschkelon und erschlug dort 30 Männer und nahm diesen die Kleider weg um seinen Schuld zu begleichen. Dann ging er im Groll nach Hause. Unterdessen heiratete seine Braut eine Anderen. Dies geschah nicht lange vor der Weizenernte. Als nun Simson wieder zu seiner Frau gehen wollte musste er feststellen, dass sie mit einem Anderen verheiratet war. Das verärgerte Simson sehr. Da fing sich Simson einige Füchse, band sie an den Schwänzen zusammen und steckte eine brennende Fackel in den Knoten. Diese ließ er dann laufen und so steckten die Füchse die Kornfelder, Weinberge und Ölbäume in Brand. Als die Philister erfuhren, dass sie das der Untreue der Frau zu verdenken hatten, wurde Sie und ihr Vater getötet. Nun wollten die Philister natürlich auch des Simsons habhaft werden. Aus Angst vor den Philistern kamen daher 3000 Mann aus Juda, banden Simson mit zwei neuen Stricken und lieferten ihn den Philistern aus. Als sie ihn brachten, jubelten die Philister, doch Simson zerriss die Stricke als wären es Bindfäden. Als man ihm in Gaza auflauerte nahm er die Stadttore und trug sie samt Pfosten auf einen Berg.

Simson und Delila

Simson verliebte sich erneut. Diesmal in eine Frau mit Namen Delila, welche aus dem Tal Sorek kam. Vielfach wird hier behauptet, dass auch diese Frau einen Philisterin war, was die Bibel aber so nicht bestätigt. Diese Frau wurde nun von den Philistern bedrängt, dass sie die Ursache der Kraft des Simsons aus ihrem Mann locken sollte. Sie boten ihr elfhundert Silbersekel (ca. 16 kg Silber). Geblendet von dem Reichtum bedrängte sie ihren Mann so lange, bis er ihr das Geheimnis seiner Haare verriet. So wurde Simson seiner Haare und somit seiner Kraft, sowie seines Augenlichtes beraubt. Simson musste nun im Gefängnis die Mühle drehen.
Da die Philister sich sicher waren wollten sie sich auf einem Fest, für Ihren Gott Dagon, über Simson lustig machen. Simson ließ sich aber zu den tragenden Säulen des Hauses führen. Als nun alle fröhlich waren und ihre Späße mit Sinson trieben, sprach Simson:

    Ich will sterben mit den Philistern!
    (aus Richter 16, 30)

Und er neigte sich mit aller Kraft gegen die Säulen. Da fiel das Haus auf Alle die im Haus waren und tötete sie. Als nun Simson starb riss er mehr Philister mit in den Tod als die, welcher er zuvor getötet hatte.

 

Rut 

Es kam eine große Hungersnot ins Land der Israeliter, und viele Menschen starben vor Hunger. Aus diesem Grunde zogen Elimelech mit seiner Frau Noomi und zwei Söhnen ins Land der Moabiter, weil es dort noch Brot gab.
Bald starb der Mann und die Söhne heirateten zwei Mädchen des Landes. Diese beiden hießen Orpa und Rut. Aber auch die beiden Söhne starben und Noomi war nun mit ihren beiden Schwiegertöchtern ganz allein in der Fremde. Sie bekam Heimweh und machte sich auf in ihr Vaterland und Orpa und Rut begleiteten sie.
Auf dem Wege sprach Noomi zu ihnen: Kehret um in euer Land; ich kann euch nicht versorgen; denn ich bin arm und stehe allein. Gott behüte euch und vergelte euch alle eure Liebe und Treue. Orpa küsste ihre Schwiegermutter und kehrte wieder um.

    Rut antwortete: Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich auch, da will ich auch begraben werden. Der HERR tue mir dies und das, nur der Tod wird mich und dich scheiden.
    (Rut 1, 16 und 17)

Sie kamen nach Bethlehem als gerade die Ernte im vollem Gange war und fanden Obdach in einer kleinen Hütte. Noomi, besorgte den Haushalt und Rut ging jeden Tag aufs Feld um Ähren zu aufzusammeln. Sie wusste nicht, auf wessen Acker sie ging, aber Gott führte sie auf den Acker des Boas. Dort las sie Ähren auf und zeigte dabei einen großen Fleiß. Am Mittag kam Boas aufs Feld und sah die fremde Frau.

    Da sprach Boas zu Rut: Hörst du wohl, meine Tochter? Du sollst nicht auf einen andern Acker gehen, um aufzulesen; geh auch nicht von hier weg, sondern halt dich zu meinen Mägden. Und sieh, wo sie schneiden im Felde, da geh ihnen nach. Ich habe meinen Knechten geboten, dass dich niemand antaste. Und wenn dich dürstet, so geh hin zu den Gefäßen und trinke von dem, was meine Knechte schöpfen.
    (Rut 2, 8 und 9)

Als die Vesperzeit kam, rief Boas Rut herbei und reichte ihr Speise und Trank. Nach dem Essen gingen alle wieder an die Arbeit.
Boas sprach zu den Schnittern: Nehmt es heute nicht so genau, lasst da und dort ein Büschel Ähren liegen. So fand Rut viele Ähren, und am Abend kam sie freudig nach Hause. Als Noomi fragte wo sie Ähren gelesen hätte, antwortete sie, dass sie auf dem Feld vom Boas war. Sie berichtete auch wie gütig er gewesen war. Noomi erklärte ihr dann, dass dieser Mann aus ihrer Sippe war. Boas gewann Rut lieb, und obgleich sie eine arme Frau war, nahm er sie doch zur Frau; denn sie war treu und fleißig und hatte ein frommes Herz. Gott segnete sie mit Söhnen und Enkeln. Einer ihrer Urenkel war später der König David. So wurde die arme Rut die Ahnfrau eines großen Königs und auch von Jesus.

 

Samuel 

In Rama auf dem Gebirge Ephraim wohnte Elkana mit seiner Frau Hanna. Sie war immer traurig, weil sie keine Kinder hatten. Beide waren sie sehr fromm, und sie wanderten jedes Jahr nach Silo. Dort stand die Bundeslade mit den Geboten. Der Priester Eli diente Gott mit seinen Söhnen in der Stiftshütte. Die Israeliten kamen nach Silo um anzubeten. Auch Hanna betete und weinte vor Gott

    und gelobte ein Gelübde und sprach: HERR Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang, und es soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen.
    (1. Samuel 1, 11)

Eli sah wie sich ihre Lippen bewegten, doch hörte er kein Wort. Da glaubte er, die Frau sei betrunken. Und er ermahnte sie. Aber Hanna erzählte ihm ihren Kummer und sagte ihm ihr Gebet.

    Eli antwortete und sprach: Geh hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.
    (1. Samuel 1, 17)

Im nächsten Jahr bekam Hanna einen Sohn den sie Samuel nannte. Als er groß genug war, nahmen ihn seine Eltern mit nach Silo zum Gottesdienst und ließen ihn dort bei dem Priester Eli. Samuel diente nun Gott am Heiligtum mit dem Priester Eli und seinen Söhnen. Jedes Jahr kamen seine Eltern nach Silo zum Opfern und seine Mutter brachte ihm jedes Mal ein neues Kleid mit. Die Söhne Elis waren aber böse Menschen und verachteten Gott. Sie hörten nicht auf Gottes Wort und nahmen vom Opfer weg, was ihnen gefiel. Eli ermahnte sie, aber sie gehorchten nicht. Samuel aber tat, was Gott wohl gefiel. Der Priester Eli war alt geworden und konnte fast nichts mehr sehen. Samuel hatte sein Nachtlager im Heiligtum bei der Bundeslade.

    Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: Siehe, hier bin ich!, und lief zu Eli und sprach: Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen. Und er ging hin und legte sich schlafen.
    (1.Samuel 3, 4 und 5)

Dreimal hörte er den Ruf und wieder ging zu Eli. Da merkte Eli, dass es Gott war, der Samuel rief.

    und sprach zu ihm: Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört. Samuel ging hin und legte sich an seinen Ort. Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn dein Knecht hört.
    (1. Samuel 3, 9)

Nun erfuhr Samuel was Gott gedachte zu tun. Eli fragte ihn dann was denn Gott zu ihm gesagt hatte und Samuel erzählte ihm über das Urteil welches Gott über seine Söhne gedachte zu tun und über den Krieg den Israel erleben sollte. Von dieser Zeit an aber war Samuel ein Prophet in Israel. Vom Meer her kamen nun die Philister und führten Krieg gegen Israel. Die Israeliten wurden besiegt, und die Bundeslade wurde ihnen geraubt. In den Kämpfen fanden die Söhne Elis den Tot und als Eli diese Nachrichten hörte, erschrak er so sehr, dass er und tot vom Stuhl fiel. Samuel war nun allein am Heiligtum, und er war der Prophet für Israel und sagte dem Volk Gottes Wort.

Samuel gab später, im Auftrag Gottes, sowohl den König Saul wie auch den König David für Israel.

 

Saul der König 

Wie schon zur Zeit des Priesters Eli begannen die Philister immer wieder Krieg mit Israel und konnten daran nicht gehindert oder gar besiegen werden. Da kamen die israelitischen Männer zu Samuel und forderten einen König für Israel, der im Kampf vorangehen und das Volk zum Siege leiten könnte.

    Der HERR aber sprach zu Samuel: Gehorche der Stimme des Volks in allem, was sie zu dir gesagt haben; denn sie haben nicht dich, sondern mich verworfen, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.
    (1. Samuel 8, 7)

Und Gott sagte einige Tage später zu Samuel:

    Morgen um diese Zeit will ich einen Mann zu dir senden aus dem Lande Benjamin, den sollst du zum Fürsten salben über mein Volk Israel, dass er mein Volk errette aus der Philister Hand. Denn ich habe das Elend meines Volks angesehen, und sein Schreien ist vor mich gekommen.
    (1. Samuel 8, 16)

In der Stadt Gibea aber wohnte ein reicher Mann, der hieß Kis. Er gehörte zum Stamm Benjamin, und ihm waren seine Esel verloren gegangen. So schickte er seinen Sohn Saul aus, die Esel zu suchen. Der Knecht des Sauls riet Samuel zu suchen besuchen und zu befragen. Samuel verkündete dem Saul, dass die Eselinnen bereits gefunden worden sind. Am anderen Tag begleitete Samuel den Saul ein Stück Weges. Als sie an der Grenze der Stadt angekommen waren ließ Samuel den Knecht des Sauls vorausgehen.

    Da nahm Samuel den Krug mit Öl und goss es auf sein Haupt und küsste ihn und sprach: Siehe, der HERR hat dich zum Fürsten über sein Erbteil gesalbt.
    (Samuel 10, 1)

Nach dieser Begebenheit lies Samuel alle Stämme Israels zusammenkommen, damit der König erwählt würde. Es wurde das Los geworfen und das Los traf auf Saul. Als er nun vor das Volk trat sahen alle, dass Saul ein starker Mann war und einen Kopf größer als alle war. Saul war ein tapferer König und kämpfte gegen Israels Feinde und schlug sie. Aber er tat nicht immer nach den Gottes Geboten und verachtete sie. Da bereute Gott, dass er Saul zum König bestimmt hatte. Und er verwarf Saul und erwählte einen neuen König. Danach war Saul nicht mehr so mutig und fürchtete sich vor dem Riesen Goliat, der von seinem späteren Nachfolger im Königtum getötet wurde. Saul wurde schwermütig und holte sich einen Harfenspieler an den Hof, der in für ihn spielen sollte. Seine Verirrung ging so weit, dass er selbst zu einer Wahrsagerin ging und gar die Priester am Heiligtum töten lies. Schließlich wurde Saul bei einem erneuten Kampf tödlich verwundet und nahm sich selbst das Leben.

 

David der König 

Der David wird im Islam als Prophet verehrt. Die Bibel beschreibt ihn aber im Gegensatz dazu als König der Israeliten. Das er dort kein Prophet ist wird auch daran deutlich, dass er sowohl den Samuel, die Priester und auch den Propheten Nathan als Berater nutzt. David ist aber ein Dichter von Liedern gewesen, die uns in dem Buch der Psalmen überliefert sind. Ähnlich wie bei Hiob und Salomo ist hier die Lehre des Islam völlig konträr zu den älteren Schriften. Weder Hiob, Salomo noch David sind jemals Propheten oder Gesandte gewesen. David als König gebrauchte stattdessen Priester und Propheten für seine Orientierung.

David wird von Samuel gesalbt

Als Saul dem Willen Gottes verworfen hatte erwählte sich Gott einen neuen König für Israel und verwarf den Saul.

    Und der HERR sprach zu Samuel: Wie lange trägst du Leid um Saul, den ich verworfen habe, dass er nicht mehr König sei über Israel? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin: Ich will dich senden zu dem Bethlehemiter Isai; denn unter seinen Söhnen hab ich mir einen zum König ersehen.
    (1. Samuel 16, 1)

Und Samuel kam nach Bethlehem und ging in das Haus Isais und fragte nach seinen Söhnen. Da kam zuerst der älteste Sohn, ein großer stattlicher Mann, und Samuel wollte ihn salben. Aber Gott hatte ihn nicht erwählt. So kamen alle Söhne des Isai vor Samuel und Gott hatte keinen von ihnen erwählt.

    Und Samuel sprach zu Isai: Sind das die Knaben alle? Er aber sprach: Es ist noch übrig der jüngste; siehe, er hütet die Schafe. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und lass ihn holen; denn wir werden uns nicht niedersetzen, bis er hierher kommt. Da sandte er hin und ließ ihn holen. Und er war bräunlich, mit schönen Augen und von guter Gestalt. Und der HERR sprach: Auf, salbe ihn, denn der ist's. Da nahm Samuel sein Ölhorn und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des HERRN geriet über David von dem Tag an und weiterhin. Samuel aber machte sich auf und ging nach Rama.
    (1. Samuel 16, 11 bis 13)

David war zunächst weiter Hirte und spielte gern Harfe. Als Saul schwermütig geworden war, wurde ein Harfenspieler gesucht und David an den Hof des Königs geholt. So diente der zukünftige König dem verworfenen König. David war so demütig, dass er trotz vieler Gelegenheiten nie Hand an den Saul legte. Seine Einstellung war, dass er dem Gesalbten des Herrn nicht verletzen darf.

David und Goliat

Nicht lange nach der Salbung des David begannen die Philister wieder einen Krieg mit den Israeliten. Saul der noch König war zog mit seinen Soldaten in den Kampf, und auch Davids Brüder zogen in diesen Krieg. Isai wollte erfahren, wie es seinen Söhnen ging uns schickte David ins Kriegslager. Die feindlichen Heere lagen sich in einem Tal gegenüber, und als David bei seinen Brüdern war, erlebte er etwas Schreckliches. Aus den Reihen der Feinde trat ein riesenhafter Mann hervor, welcher Goliat hieß. Er hatte eine schwere eiserne Rüstung an und wollte mit den Israeliten kämpfen. Die Israeliten fürchteten sich aber vor ihm, und wurden darum von dem Riesen täglich verhöhnt. David konnte nicht begreifen, dass die Männer keinen Mut hatten dem Goliat entgegen zu treten. Da wurde er zum Saul gebracht. Saul ließ ihn schließlich gegen Goliat antreten. David war zwar stark und auch groß, aber sehr jung und im Waffenhandwerk ungeübt. Daher ging mit seinem Stecken und einer Steinschleuder in Kampf gegen Goliat.

    David aber sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth, des Gottes des Heeres Israels, den du verhöhnt hast. Heute wird dich der HERR in meine Hand geben, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue und gebe deinen Leichnam und die Leichname des Heeres der Philister heute den Vögeln unter dem Himmel und dem Wild auf der Erde, damit alle Welt innewerde, dass Israel einen Gott hat, und damit diese ganze Gemeinde innewerde, dass der HERR nicht durch Schwert oder Spieß hilft; denn der Krieg ist des HERRN und er wird euch in unsere Hände geben.
    (1. Samuel 17, 45 bis 47)

David lief schnell gegen die feindliche Schlachtreihe und schleuderte seine Steine. Und er traf Goliat an die Stirn, und der Stein drang in die Stirn ein. Da stürzte dieser riesige Mann ohnmächtig zu Boden, und David ergriff Goliats Schwert und tötete ihn. Als das die Philister sahen, ergriffen sie die Flucht. Die Israeliten aber verfolgten sie bis in die Philisterstädte, und sie jubelten laut über diesen Sieg. Danach zog David ins Südland und wohnte in Hebron Dort wurde er ein berühmter Krieger. Als die Philister wieder stärker wurden begannen sie wieder Krieg mit den Israeliten. In dieser Schlacht wurde Saul schwer verwundet und beging Selbstmord. Auch Jonatan der Freund Davids und Sohn Sauls wurde an diesem Tage getötet. Als David davon erfuhr, trauerte er sehr und klagte über den Tod von Saul und seines Freundes Jonatan. - Das Volk Israel aber schickte nun nach Hebron um David zum König zu erheben. So wurde David König von Israel. Er machte Jerusalem zu seiner Hautstadt und ließ auch die Bundeslade dorthin bringen.

David sündigt gegen Gott

David wurde ein mächtiger König und besiegte alle Feinde Israels. Jetzt erst gehörte das Land Kanaan den Israeliten so, wie Gott es einst Mose, Josua, Abraham und Jakob versprochen hatte. David beherrschte dieses große Reich und war berühmt in vielen Ländern. Da wollte David Gott ein festes Haus bauen und darin die Bundeslade stellen. Aber Gott sprach zu dem Propheten Nathan, der in Jerusalem wohnte:

    Geh hin und sage zu meinem Knecht David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, dass ich darin wohne? Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit dem Tag, da ich die Israeliten aus Ägypten führte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin umhergezogen in einem Zelt als Wohnung.
    Darum sollst du nun so zu meinem Knechte David sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe dich genommen von den Schafhürden, damit du Fürst über mein Volk Israel sein sollst, und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich will dir einen großen Namen machen gleich dem Namen der Großen auf Erden.
    Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen Vätern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Königtum bestätigen. Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Königsthron bestätigen ewiglich.
    (2. Samuel 7, 5 und 6 sowie 8 und 9 und noch 12 und 13)

Nach dieser Begebenheit sah David eines Abends vom Dachgarten seines Hauses aus, eine sehr schöne Frau. Das war Batseba, die Frau des Kriegsmannes Uria. Und der König schickte seine Diener aus und ließ Batseba in seinen Palast holen. So beging David Ehebruch mit der Batseba. Schließlich ließ er sogar noch den Uria hinterhältig töten. Gott aber gefiel nicht, was David getan hatte.

    Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß und er hielt's wie eine Tochter. Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er's nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war, sondern er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war. Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat. Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum König gesalbt über Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazutun. Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, dass du getan hast, was ihm missfiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durchs Schwert der Ammoniter.
    (2. Samuel 12, 1 bis 9)

Zur Strafe wurde starb das Kind, welches Bartseba von David erwartete. Später wurde aber diese Frau Mutter des neuen Königs nach David.

Absaloms Aufruhr

Als David alt geworden war wollte sein eigener Sohn ihn als König beerben und machte einen Aufruhr. Schließlich musste David sogar aus seiner Hauptstadt fliehen. David zog in ein Waldgebiet, und seine Soldaten machten sich zum Kampf bereit. Als nun Absalom mit seinem Heer heranzog, kam es zur Schlacht und Absaloms Krieger wurden von Davids Leuten geschlagen und flohen. Als sie sich im Dickicht verirrt hatten blieb Absalom mit seinen langen Haaren im Gezweig eines Baumes hängen. Als ihn Davids Feldhauptmann Joab so hängen sah tötete er Absalom. Da lief ein Bote zu David und brachte ihm die Nachricht vom Siege. Aber David konnte sich nicht freuen, weil sein Sohn Absalom tot war. Da kehrte David nach Jerusalem zurück.

 

Salomo der König 

Auch Salomo wird im Islam als Prophet verehrt. Salomo war aber nach den älteren Schriften nie ein Prophet sondern König in Israel. Auch er suchte die Hilfe der Priester und Propheten. Salomo war ein Dichter, also ein Poet. Das Hohellied Salomo ist ein Epos zu einer menschlichen Liebe zwischen einer Frau und einem Mann. Auch der Prediger und die Weisheit Salomo sind solch literarische Schriften. Außerdem ist Salomo noch als Verfasser einiger Psalmen genannt. Schließlich gibt es auch den Apokryph die Psalmen Salomos.

König Salomo baut Gott einen Tempel

Als König David alt und schwach geworden war, konnte er seinem Palast nicht mehr verlassen. Da bestimmte er, dass sein Sohn Salomo sein Nachfolger werden sollte. Der Prophet Nathan und der Priester Zadok salbten Salomo nun Salomo zum König. Als David gestorben war, wurde Salomo König über das große Reich Israel und hatte viel Macht. Aber er gedachte an die Worte seines Vaters David und ging hin in das Heiligtum nach Gibeon. Dort betete er zu Gott und brachte ihm ein großes Opfer dar.

    Und der HERR erschien Salomo zu Gibeon im Traum des Nachts und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: ... So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten? Das gefiel dem Herrn gut, dass Salomo darum bat. Und Gott sprach zu ihm: Weil du darum bittest und bittest weder um langes Leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodass deinesgleichen vor dir nicht gewesen ist und nach dir nicht aufkommen wird. Und dazu gebe ich dir, worum du nicht gebeten hast, nämlich Reichtum und Ehre, sodass deinesgleichen keiner unter den Königen ist zu deinen Zeiten. Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, dass du hältst meine Satzungen und Gebote, wie dein Vater David gewandelt ist, so werde ich dir ein langes Leben geben.
    (aus 1. Könige 3, 5 bis 14)

Und Gott schenkte Salomo ein weises Herz, und er wurde ein gerechter König. Sein Reich war ein Friedensreich, denn er führte keine Kriege. Er schloss aber einen Vertrag mit dem König von Sidon und schickte ihm Korn und Öl. Der König von Sidon aber ließ Zedernholz vom Libanongebirge nach Jerusalem bringen. Und damit begann Salomo einen Tempel für Gott zu bauen. Und Salomo ließ auch seine Schiffe nach Afrika fahren, und sie brachten ihm Gold nach Israel. Und im Lande mussten die Israeliten Steine hauen und nach Jerusalem bringen; so wurde alles für den Bau vorbereitet. Und der König ließ auf dem Berg Zion in Jerusalem ein prächtiges Gebäude errichten aus kunstvoll behauenen Steinen und geschnitzten Balken, mit Gold reich verziert. Das war der Tempel Gottes. Und Salomo erbaute auch einen Altar für die Opfer und ließ alle Geräte anfertigen, die für den Gottesdienst nötig sind. Und dieser Bau dauerte sieben Jahre lang. Als aber alles vollendet war, versammelte sich das Volk in Jerusalem. Und die Priester trugen die Bundeslade mit den steinernen Tafeln der Gebote herbei und auch den goldenen, siebenarmigen Leuchter aus Moses Zeit, und alles wurde in den innersten Raum des Tempels getragen. Dieser Raum hieß das Allerheiligste. Und als die Priester herauskamen, senkte sich eine Wolke auf den Tempel, und Gottes Herrlichkeit erfüllte das ganze Haus. Da sah Salomo, dass Gott an diesem Heiligtum Wohlgefallen hatte. Und er betete mit dem ganzen Volk, und sie opferten Gott und lobten ihn. So war der Tempel geweiht und fortan ein Heiligtum Gottes. Für sich aber baute Salomo einen großen, neuen Palast. Und Salomo wurde berühmt in allen Ländern, weil er weise, mächtig und reich war. Als er aber älter wurde, tat er nicht immer nach Gottes Geboten. Und darum bekam er Feinde. Und nach Salomos Tod brach das große Reich Israel auseinander; denn viele Israeliten fielen von dem neuen König Rehabeam ab. Ab nun gab es ein Nordreich in Israel mit der Hauptstadt Samaria uns ein Südreich mit der Hauptstadt Jerusalem.

 

Elia 

König Ahab und der Gottesmann Elia

Hundert Jahre nach Salomos Tod war Ahab König im Nordreich Israel. Er lebte in Samaria, und seine Frau hieß Isebel. Die Königin Isebel war eine Heidin und wollte von dem Gott der Israeliten nichts wissen. Sie betete zu einem Götzenbild, und auch der König Ahab diente diesen heidnischen Götzen. Da wurde Gott sehr zornig über den König von Israel, und schickte den Propheten Elia zum König Ahab.

    Und es sprach Elia, ... zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.
    (aus 1. Könige 17, 1)

Doch Ahab kehrte sich nicht zu Gott. Und die Isebel ließ alle frommen Israeliten, die an Gott glaubten verfolgen und die Propheten töten. Da musste auch Elia fliehen und versteckte sich am Bach Krit. Da es nun nicht mehr regnete, war eine große Trockenheit und Dürre im Land. Und bald gab es kaum noch etwas zu essen, und alle hungerten. Ja, selbst der König hatte kein Futter mehr für seine Reittiere. Da zog Ahab und sein Hofmeister Obadja aus um Futter zu suchen. Obadja aber war ein frommer Mann der Baal nicht anbetete und als die Königin die Propheten töten ließ, hatte Obadja diese heimlich in den Berghöhlen versteckt und versorgt. Als nun Obadja durchs Land zog, begegnete ihm der Prophet Elia.

    Er [Elia] sprach: Ja! Geh hin und sage deinem Herrn: Siehe, Elia ist da!
    (1. Könige 18)

Obadja fürchtete sich dies dem Ahab zu übermitteln, denn Ahab und Isaebel haben überall nach Elia gesucht um ihn zu töten. Als Ahab hörte das Elia da war ging er ihm entgegen und Machte ihm Vorwürfe wegen der Hungersnot.

    Er[Elia] aber sprach: Nicht ich stürze Israel ins Unglück, sondern du und deines Vaters Haus dadurch, dass ihr des HERRN Gebote verlassen habt und wandelt den Baalen nach.
    (1. Könige 18, 18)

Elia verlangte von Ahab, dass er das Volk auf dem Berg Karmel versammeln sollte. Dort sollten die 450 Priester des Baal einen Altar errichten und ein Opfer zubereiten. Elia wollte dort ebenfalls einen Altar bauen, ein Opfer zubereiten. Keiner sollte Feuer an das Opfre legen. Nur das Gebet zu Gott sollte das Opfer verbrennen. Welcher Gott nun mit Feuer antwortet der sollte Gott in Israel sein. Die Baalspriester bemühten sich vergebens das Baal Feuer schicke. Elia spottete als er sah wie verzweifelt sich die Baalspriester bemühten. Schließlich rief er das Volk zu seinem Altar, den er wie im Gesetz befohlen errichtete und betete zu dem Gott Israels.

    Da fiel das Feuer des HERRN herab und fraß Brandopfer, Holz, Steine und Erde und leckte das Wasser auf im Graben.
    (1. Könige 18, 38)

Nach diesem klaren Votum für Gott sagte Elia sprach dem Ahab, dass es bald regnen würde. Bald erschein eine kleine Wolke und es geschah ein gewaltiger Regen der alles befruchtete. Da waren Trockenheit und Hungersnot zu Ende. Die Priester des Baal aber ließ Elia töten. Ahab tat aber weiterhin, was Gott nicht gefiel. Elia war zwar durch Gott klar bestätigt worden, aber trotzdem wurde er weiter verfolgt. Schließlich war er müde und legte sich hin um zu sterben. Da ließ Gott einen Wacholder aufgehen und gab dem Elia Speise. Danach ging Elia vierzig Tage bis zum Berg Horeb und bekam dort einen letzten Auftrag den er auch erfüllte. Außerdem sollte er Elisa zu seinem Nachfolger bestimmen. Nach einiger Zeit wurde Elia von der Erde mit einem feurigen Wagen entrückt und Elisa war Prophet an seiner Statt in Israel.

 

Elisa (Elischa) 

Nachdem Elia zu Gott aufgefahren war, war Elisa der Prophet Gottes in Israel. Er sagte den Israeliten das Wort Gottes, und große Taten wurden von ihm berichtet. Nördlich vom Reiche Israel wohnten die Aramäer. Sie waren Heiden und glaubten nicht an den lebendigen Gott, sondern beteten tote Götzen an. Aber ihr Volk war groß und ihr König war mächtig. Immer wieder fiel er mit seinen Soldaten in Israel ein und beraubte die Israeliten und schleppte Gefangene weg. Der König der Aramäer wohnte in Damaskus, und bei ihm wohnte sein Feldhauptmann. Er hieß Naaman und war tüchtig und treu. Aber er hatte eine schlimme Krankheit: Er war aussätzig. Sein Körper war voll von Geschwüren, und kein Arzt konnte ihn gesund machen. Die Frau des Naaman aber hatte ein israelitisches Mädchen zur Dienerin, die war aus Israel als Gefangene weggeschleppt worden. Aber sie hatte ihre Heimat und den Glauben an Gott nicht vergessen. Und dieses Mädchen sah die schlimme Krankheit des Naaman und sprach zu ihrer Herrin, dass der Naaman doch zu Elisa gehen sollte. Als aber Naaman das hörte, ging er zum König und sagte ihm, was das Mädchen gesprochen hatte. Da schickte ihn der König nach Samarien. Als er zum König von Israel kam, war dieser und dachte, dass der König der Aramäer einen neuen Vorwand für einen Krieg suche. Aber Elisa ließ ihm ausrichten, dass er den Naaman zu ihm schicken sollte. Also kam Naaman mit Pferd und Wagen vor das Haus des Elisa gefahren.

    Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien.
    (2. Könige 5, 10 und 11)

Er konnte sich nicht vorstellen, dass ausgerechnet das dreckige Jordanwasser ihn heilen sollte, und er drehte sich um und ging weg. Doch seine Knechte, die mit ihm gereist waren, redeten ihm zu, dass er es doch wenigstens mal versuchen sollte. So ging er denn hin und tauchte siebenmal im Jordan unter und wurde rein. Da ging er zurück zu Elisa.

    Da sprach Naaman: Wenn nicht, so könnte doch deinem Knecht gegeben werden von dieser Erde eine Last, so viel zwei Maultiere tragen! Denn dein Knecht will nicht mehr andern Göttern opfern und Brandopfer darbringen, sondern allein dem HERRN.
    (2. Könige 5, 17)

Naaman wollte Elisa ein Geschenk geben, weil er gesund geworden war und den lebendigen Gott gefunden hatte. Aber Elisa nahm kein Geschenk und entließ ihn mit dem Friedensgruß.

Einmal gingen die Prophetenschüler Holz einschlagen. Dabei fiel einem das Eisen der Axt in das Wasser. An dieser Stelle war der Jordan so trüb, dass man nicht erkennen konnte wo das Eisen lag. Da machte Elisa das Eisen schwimmend und so konnte es wieder geborgen werden.

 

Amos 

Viele Jahre waren vergangen seit der Zeit, da Elisa gelebt hatte. In Israel regierte jetzt der König Jerobeam. Er war mächtig und klug, und kein Feind wagte es, mit Israel Krieg zu führen. So hatten die Israeliten Frieden, und es ging ihnen gut. Die reichen Leute in Samaria bauten sich prächtige Häuser und lebten herrlich und in Freuden. Und die Israeliten hatten auch Gott nicht vergessen. Sie gingen nach Bethel zum Heiligtum, wo Gott einst Jakob im Traum erschienen war. Und dort brachten sie ihre Opfer dar und beteten und sangen im Gottesdienst. Und doch war Gott nicht zufrieden mit seinem Volk. Er erwählte sich deshalb einen Mann zum Propheten für Israel und trug ihm eine schlimme Botschaft auf. In Tekoa, am Rande der Wüste in Juda, lebte ein Hirte mit Namen Amos. Er hatte Rinder und Schafe. Außerdem züchtete er Feigenbäume. Als er in der Steppe war sprach Gott zu ihm und ihm war es zunächst wie Löwengebrüll. Gott verkündete ihm das Unheil, welches über die Israeliten kommen sollte, denn es gab viel Ungerechtigkeit in Israel. Amos sah eine Wolke von Heuschrecken, die senkte sich auf die Felder hernieder. Und die Heuschrecken fraßen Korn und Gras und alle Pflanzen ab. Und weiter sah Amos Krieg ins Land kommen wie ein mächtiges Feuer. Und die Häuser sanken in Trümmer, und die Weinberge wurden verwüstet. Und Amos sah, wie die Pest - eine schreckliche Krankheit - die Menschen tötete, und die Städte lagen öde und still. Amos bat Gott doch Israel seine Schuld zu vergeben, aber Gott wollte nicht mehr vergeben. Da musste Amos nach Samaria gehen und dem Volk Israel Gottes schreckliche Botschaft verkündigen. Er stimmte ein Klagelied an und machte so die Botschaft Gottes bekannt. Amos ging auch zum Opferfest nach Bethel und sagte dort die Botschaft Gottes. Aber der Priester Amazja verklagte Amos beim König. Und Amos wurde aus dem Heiligtum verjagt. Da musste Amos wieder in seine Heimat ziehen.

 

Jona 

Jona wurde von Gott zum Propheten gerufen. Eines Tages hörte Jona Gott reden:

    Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen.
    (Jona 1, 2)

Da machte sich Jona zwar auf, aber nicht um nach Ninive zu gehen, sondern um vor Gott zu fliehen. Er suchte sich ein Schiff und wollte aufs Meer hinaus fliehen. Als das Schiff aber auf dem Meer war, schickte Gott einen gewaltigen Sturm und das Schiff geriet in Seenot. Die Seeleute wussten nicht mehr was sie tun sollten und beteten zu ihren Göttern, aber der Sturm verstummte nicht. Jona aber lag unterdes in seiner Kajüte und schlief. Da weckte ihn der Kapitän, damit auch er zu seinem Gott bete, damit sie nicht untergehen. Schließlich warfen sie das Los um zu ermitteln wen die Götter strafen wollten und das Los fiel auf Jona. Da wollten sie wissen wer er war und Jona berichtete ihnen von dem lebendigen Gott und seinem Auftrag.

    Er [Jona] sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Denn ich weiß, dass um meinetwillen dies große Ungewitter über euch gekommen ist.
    (Jona 1, 12)

Aber das wollten die Seeleute nicht tun, und sie strengten sich an, wieder an Land zu kommen. Doch der Sturm wurde immer schlimmer. Als sie keinen Ausweg mehr sahen warfen sie Jona ins Meer und sofort hörte das Toben auf. Gott ließ nun einen riesigen Fisch vorbeischwimmen, der verschlang Jona. Jona betete im Fischbauch zu Gott und der Fisch spie ihn ans Land.

    Und es geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona: Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive und predige ihr, was ich dir sage!
    (Jona 3, 1 und 2)

Diesmal gehorchte Jona, und ging nach Ninive. Er verkündete der Stadt das Strafgericht Gottes und die Menschen glaubten, was Jona sagte. Da ließen sie ab von allem Bösen, fingen an zu trauern und wollten Alles wieder gut machen, was sie verkehrt gemacht hatten. Selbst der König gab Befehl, dass Jeder zu Gott beten und nichts Böses mehr tun sollte. Der König gedachte, dass vielleicht Gottes Zorn nachlässt und Ninive nicht gestraft würde. Als Gott sah, was für Reue die Einwohner der Stadt zeigten, war er der Stadt gnädig und strafte sie nicht.

Da wurde Jona sehr ärgerlich auf Gott, weil Gott sein Strafgericht nicht eintreffen ließ. Er ging hinaus vor die Stadt, baute sich eine Hütte, setzte sich davor und wollte sehen, was nun weiter mit der Stadt geschähe. Da ließ Gott vor Jonas Hütte einen Rizinusbaum wachsen. Und Jona freute sich darüber, denn der Baum gab ihm Schatten. Eines Tages aber verdorrte der Baum, denn ein Wurm hatte seine Wurzel zernagt. Da brannte die Sonne heiß auf Jona, und er bekam einen Hitzschlag. Da trauerte Jona um den Baum und war ganz verzweifelt.

    Und der HERR sprach: Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?
    (Jona 4, 10 und 11)

Darauf konnte Jona Gott keine Antwort geben, und er schwieg still. So lernte Jona Gottes Willen und seine Barmherzigkeit.

 

Jesaja 

Jesaja wir uns in dem Prophetenbuch Jesaja übermittelt. Dabei handelt es sich offenbar gar nicht um eine Person, sondern sogar gleich um drei verschiedene Personen. Jesaja der Sohn des Amos wirkte zur Zeit der Könige Usija Jotam, Ahas und Hiskia [Kapitel 1 bis 39]. Der Deuterojesaja, also der zweite Jesaja ca. 150 Jahre später zur Zeit des Perserkönigs Kyros (Kores) [Kapitel 40 bis 55]. Schließlich ist da noch der Tritojesaja, also der dritte Jesaja, der offensichtlich in der Zeit nach der Rückkehr der Israeliten aus dem babylonischen Exil lebte. Während die ersten Schriften klar dem Jesaja zu zuordnen sind. Sind die mehr prophetischen Aussagen also mehr zwei Pseudographen zu zuordnen. Sie sind allerdings in der Gottestreue und Glaubensfestigkeit gleich geartet und wohl deshalb in diesem Buch vereinigt worden. Ich werde nun hier den historischen Jesaja betrachten.

Jesaja wird ein Prophet Gottes

In der Königsstadt Jerusalem erweckte sich Gott den Propheten Jesaja. Denn auch hier lebten die Menschen nicht nach Gottes Geboten und hatten den Bund, den Gott mit dem Volk Israel am Berge Sinai geschlossen hatte vergessen. Jesaja, ging in den Tempel, um zu Gott zu beten. Da öffnete Gott dem Jesajas die Augen und er durfte in den Thronsaal Gottes schauen. Er sah Gott auf einem hohen Stuhl sitzen und sein Gewand reichte bis in den Tempel herab. Bei Gott standen die Engel Gottes und Jeder hatte sechs Flügel. Mit zweien bedeckten sie ihr Gesicht, mit zweien bedeckten sie die Füße und mit zweien flogen sie.

    Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!
    (Jesaja 6, 3)

Da erzitterte der ganze Tempel und war voller Rauch.

    Da sprach ich [Jesaja]: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.
    (Jesaja 6, 5)

Da nahm ein Engel eine glühende Kohle vom Altar. Und er trat zu Jesaja und berührte damit seinen Mund

    und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!
    (Jesaja 6, 7und 8)

Da sagte ihm Gott eine Botschaft für das Volk Israel. Nach diesem Ereignis ging Jesaja vom Tempelberg in die Stadt hinunter, und er erzählte den Israeliten eine Geschichte

    Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Höhe. Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, dass er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte. Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen mir und meinem Weinberg! Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während ich darauf wartete, dass er gute brächte? Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, dass er verwüstet werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, dass er zertreten werde. Ich will ihn wüst liegen lassen, dass er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, dass sie nicht darauf regnen. Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing. Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei über Schlechtigkeit.
    (Jesaja 5, 1 bis 7)

Da schwiegen die Israeliten, denn sie merkten schon, dass die Geschichte eine besondere Bedeutung hatte. So verkündete Jesaja viele Male das Gericht Gottes und seine Strafe für Israel durch Krieg und Verwüstung. Die frommen Israeliten aber tröstete er damit, dass sie wenn sie an Gott glauben und demütig sind am Leben bleiben werde.

Gott beschützt Jerusalem in Kriegsnot

Als Jesaja noch in Jerusalem das Wort Gottes verkündete, da zog aus dem Lande Assyrien ein mächtiger König heran. Er führte mit allen Völkern Krieg und besiegte sie. Und seine Truppen marschierten auch gegen Israel, und die Israeliten wurden im Kampf geschlagen, und die Hauptstadt Samaria wurde von den Fremden erobert. Wer von den Israeliten im Kampf nicht umkam, den nahm der König gefangen. Und alle Gefangenen wurden nach Assyrien verschleppt. Nach Samaria aber brachte der König Gefangene aus anderen Ländern, die wohnten dort und hießen fortan die Samariter. So war alles geschehen, was der Prophet Amos gesagt hatte. In Jerusalem regierte um diese Zeit der fromme König Hiskia. Er tat, was Gott wohl gefiel, und hielt die Gebote Gottes. Und Gott segnete ihn, wie er früher David und Salomo gesegnet hatte. Nach zehn Jahren aber zog der König von Assyrien aufs neue heran und wollte nun auch noch Jerusalem erobern. Doch der König Hiskia in Jerusalem nahm alles Silber aus seinem Schatzhaus und brach das Gold vom Tempel ab. Und er brachte es dem fremden König, damit er wieder abzöge. Doch damit gaben sich die Assyrer nicht lange zufrieden. Bald kamen sie wieder und belagerten die Stadt. Und die Beamten des Königs gingen hinaus und verhandelten mit dem assyrischen Feldherrn. Der assyrische Feldherr war sich seiner Sache sicher und meinte Jerusalem mit Leichtigkeit einnehmen zu können. Statt mir Hiskia zu verhandeln versuchte der Feldherr die Bevölkerung auf seine Seite zu ziehen. Da kamen die Unterhändler der Hiskia traurig in die Stadt zurück. Hiskia schickte einen Boten zum Propheten Jesaja um ihn von der Bedrohung in Kenntnis zu setzen.
Da schickte Jesaja einen Boten zu Hiskia und ließ ihm sagen:

    Darum spricht der HERR über den König von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und soll auch keinen Pfeil hineinschießen und mit keinem Schild davor kommen und soll keinen Wall gegen sie aufschütten, sondern auf dem Wege, den er gekommen ist, soll er wieder heimkehren, dass er in diese Stadt nicht komme, spricht der HERR. Denn ich will diese Stadt schützen, dass ich sie errette um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.
    (Jesaja 37, 33 bis 35)

Noch in derselben Nacht aber ging der Engel Gottes durch das Lager der Assyrer. Er schlug die Soldaten mit Krankheit, dass sie starben. Da konnten die Assyrer nicht mehr gegen Jerusalem kämpfen. Und die noch am Leben waren, brachen auf und zogen zurück bis in die Stadt Ninive. Bald danach aber wurde der König von Assyrien von seinen Söhnen ermordet. Israel aber war durch Gottes Macht und Hilfe aus der Not errettet worden.

 

Jeremia 

Hundert Jahre nach Jesaja wurde Jeremia zum Propheten in Juda berufen. Er hatte ein Traumgesicht und vernahm des die Stimme Gottes.

    Und des HERRN Wort geschah zu mir: Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten für die Völker.
    (Jeremia 1, 4 und 5)

Jeremia suchte ausflüchte und bekannte, dass er doch nicht predigen könnte.

    Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: "Ich bin zu jung", sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.
    (Jeremia 1, 7)

Und Gott reckte seine Hand aus und berührte Jeremias Mund und legte so seine Worte in den Mund des Jeremias. Jeremia war nun dem Herrn gehorsam und ging einen einsamen und schweren Weg, erduldete Schmähung und Verfolgung, Gefängnis und Verachtung; aber er blieb standhaft und aufrecht als ein Mann Gottes und bekannte in aller Trübsal:

Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.
(Jeremia 15, 16)

Zur Zeit des Jeremia herrschte in Juda der König Josia; der tat, was dem Herrn gefiel, und richtete den Gottesdienst wieder ein, wie es im Gesetz befohlen war. Aber den Glauben der Israeliten konnte der König nicht befehlen. So verehrte jeder die Götter, die ihm gefielen, was Gott missfiel. Darum wurde Jeremia zu dem Volk geschickt.

    Hört des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom Hause Israel! So spricht der HERR: Was haben doch eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie von mir wichen und hingen den nichtigen Götzen an und wurden so zunichte und dachten niemals: Wo ist der HERR, der uns aus Ägyptenland führte und leitete uns in der Wüste, im wilden, ungebahnten Lande, im dürren und finstern Lande, im Lande, das niemand durchwandert und kein Mensch bewohnt? Und ich brachte euch in ein fruchtbares Land, dass ihr äßet seine Früchte und Güter. Aber als ihr hineinkamt, machtet ihr mein Land unrein und mein Eigentum mir zum Gräuel. Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR?, und die Hüter des Gesetzes achteten meiner nicht, und die Hirten des Volks wurden mir untreu, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und hingen den Götzen an, die nicht helfen können. Darum muss ich noch weiter mit euch und mit euren Kindeskindern rechten, spricht der HERR.
    (Jeremia 2, 4 bis 9)

Gott forderte zur Umkehr auf und wollte, dass sich das Volk bessern sollte.

    Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia: Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hören lassen. Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe. Und der Topf, den er aus dem Ton machte, missriet ihm unter den Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel. Da geschah des HERRN Wort zu mir: Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Töpfer?, spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es bauen und pflanzen will; wenn es aber tut, was mir missfällt, dass es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu tun. Und nun sprich zu den Leuten in Juda und zu den Bürgern Jerusalems: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch Unheil und habe gegen euch etwas im Sinn. So bekehrt euch doch, ein jeder von seinen bösen Wegen, und bessert euern Wandel und euer Tun!
    (Jeremia 18, 1 bis 11)

Gott war betrübt, dass sein Volk dem Baal opferte. Darum wollte Gott den Gottesdienst in Jerusalem und die Stadt selbst zerstören. Die Einwohner der Stadt sollten umkommen in den Kämpfen. Das Volk ließ sich aber trotz vieler Warnungen Gottes, nicht bekehren. Darum klagt Jeremia:

    Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin und uns ist keine Hilfe gekommen!
    Mich jammert von Herzen, dass mein Volk so ganz zerschlagen ist; ich gräme und entsetze mich.
    Ist denn keine Salbe in Gilead oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?
    Ach dass ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen Tränenquellen wären, dass ich Tag und Nacht beweinen könnte die Erschlagenen meines Volks!
    (Jeremia 8, 20)

    Wie ist mir so weh! Mein Herz pocht mir im Leibe und ich habe keine Ruhe; denn ich höre der Posaune Hall, den Lärm der Feldschlacht;
    Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört.
    Aber mein Volk ist toll und glaubt mir nicht. Töricht sind sie und achten's nicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber recht tun wollen sie nicht lernen.
    (Jeremia 4, 19 und 20 und 22)

    Ich weiß, HERR, dass des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte.
    Züchtige mich, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf dass du mich nicht ganz zunichte machst.
    (Jeremia 10, 23 und 24)

Das Volk aber wollte solche Rede nicht hören; sie hassten Jeremia und trachteten ihm nach dem Leben. Aber solange Josia regierte, konnte Jeremia ungehindert im Tempel und in den Toren reden; er wanderte auch durch das Land und verkündigte das Wort des Herrn.

Als aber Josia wurde bei einem Krieg mit Ägypten getötet und der Pharao setzte Eljakim dessen Namen er in Jojakim änderte über das Land. Jojakim aber führte das Volk ins Verderben und Jeremia musste schließlich dem Volke den Untergang von Jerusalem ansagen.

    denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen für dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und ich will ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben; der soll sie wegführen nach Babel und mit dem Schwert töten. Auch will ich alle Güter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit und alle Kleinode und alle Schätze der Könige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Babel bringen.
    (Jeremia 20, 4 und 5)

Da wurde Jeremia ins Gefängnis geworfen. Dort diktierte er seinem Schreiber Baruch alle Worte, die der Herr zu Ihm geredet hatte, und ließ sie im Tempel vorlesen. Das vernahm der König und ließ das Buch holen und ließ es sich vorlesen. Dabei riss der König immer, wenn der Vorleser zwei Seiten vorgetragen hatte das Blatt mit eigener Hand heraus und verbrannte das Blatt. Er wollte dieses Wort Gottes vernichten. Jeremia ließ das Buch von neuem schreiben.
Nach einiger Zeit erfüllte sich das Gericht, das Jeremia verkündigt hatte. Nebukadnezar, der König von Babel, zog herauf und belagerte Jerusalem. Jeremia riet zur Unterwerfung; doch der König ließ ihn in eine Grube werfen und setzte den Widerstand fort. Jerusalem fiel in die Hand des Königs von Babel und der König der setzte Zedekia den letzten König über Juda. Er gedachte das fremde Joch abzuwerfen, und verbündete sich mit Ägypten. Jeremia warnte den König vor dem gefährlichen Spiel; aber der König hörte nicht auf ihn und empörte sich gegen den König von Babel. Da zog Nebukadnezar zum andern mal herauf, schleifte die ganze Stadt Jerusalem und zerstörte auch den Tempel. Die heiligen Gefäße wurden nach Babel verschleppt; wo die Bundeslade hingekommen ist, hat kein Mensch erfahren. Der König Zedekia mußte zusehen, wie seine Söhne hingerichtet wurden; dann ward er selbst geblendet und gen Babel geführt. Als Jeremia das Land zerstört liegen sah stimmte er ein Klagelied an. Dieses Lied ist in der Schrift Klagelieder Jeremia überliefert.

Das Volk war nun in die Gefangenschaft geraten und wurde nach Babel weggeführt. Sie bekamen dort Land zugewiesen wo sie sich einrichten sollten. Aber es kamen falsche Propheten auf die dem Volk einredete, dass sie bald wieder nach Jerusalem gehen könnten. So schrieb Jeremia ihnen ein Brief, damit sie nicht verzweifelten und vor Heimweh umkämen. So schrieb er: Bauet Häuser, dass ihr darin wohnet und pflanzet Gärten, daß ihr Früchte erntet. Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn es ihr wohl gehet, so geht's euch auch wohl. Siebzig Jahre wird eure Gefangenschaft währen. Doch seid getrost: der Herr spricht: Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr harret. So ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen. Gedenket des Herrn im fremden Lande und vergesst Jerusalem nicht!

Jeremia hat sein Volk geliebt; unter Schmerzen hat er ihm das Unheil ansagen müssen. Er hätte gerne geschwiegen; aber des Herrn Wort ward in ihm wie ein brennendes Feuer. Jeremia tröstete das Volk, aber solcher Trost fruchtete nicht. Vielmehr suchte das Volk sein Heil in der Gewalt und Empörung. Sie ermordeten den Statthalter, den Nebukadnezar über Jerusalem gesetzt hatte, und flohen nach Ägypten. Jeremia musste mit ihnen ziehen; aber er hatte nichts mit ihnen gemein, sondern sagte ihnen den Untergang im fremden Lande an. Vom Tode des Gottesmannes gibt die Bibel keine Kunde; wahrscheinlich haben ihn seine eigenen Landsleute in Ägypten gesteinigt.

 

Hesekiel 

Hesekiel entstammte einer vornehmen Familie; darum wurde er bei der ersten Wegführung nach Babel gebracht. Seine Wohnstatt lag am Ährenhügel. Im fünften Jahr seiner Gefangenschaft wurde zum Propheten berufen. In einem Tagtraum (Gesicht) zeigte Gott ihm seine Herrlichkeit. Hesekiel fiel auf sein Gesicht und hörte die Stimme des Herrn:

Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, ich sende dich zu den Israeliten, zu dem abtrünnigen Volk, das von mir abtrünnig geworden ist. Sie und ihre Väter haben bis auf diesen heutigen Tag wider mich gesündigt.
(Hesekiel 2, 3)

Gott wollte sie nicht allein lassen und schickte in Hesekiel einen Propheten zu ihnen, der selbiges wie sie erleben musste. Gott reichte ihm einen Brief den er essen sollte und schickte ihn zu dem Volk. Als Hesekiel zum Propheten gesetzt wurde, war Jerusalem noch nicht zerstört, aber Hesekiel sah das Ende kommen und er erschrak in seinem tiefsten Inneren. Er liebte sein Volk und sollte seine Vernichtung verkünden; das Volk der Verheißung sollte verworfen und ein Raub der Feinde sein. Da nun Hesekiel das Gericht angesagt hatte, ward ihm die Rede genommen, und er verstummte. Am Vorabend aber, ehe die Boten kamen und den Fall Jerusalems ansagten, erhielt er die Sprache wieder Nun tröstet er sein Volk und gibt ihm neue Hoffnung. Gott selbst wird sich seines Volkes annehmen, nachdem die Könige wie schlechte Hirten gehandelt haben.

So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?
(Hesekiel 33, 11)

In mehreren Gesichten sah er wie der Tempel und Jeusalem wieder aufgebaut wurde. Hesekiel durfte nicht heimkehren ins Land der Väter; aber sein Bild vom Heiligtum des Herrn und von der neuen Gottesstadt ist unvergessen.

 

Daniel 

Nebukadnezar sammelte um sich intelligente Menschen. Als er nun auch Juda in sein Reich eingegliedert hatte ließ er auch dort nach schönen und klugen Jünglingen suchen, damit sie ihm am Hofe dienen sollten. So kam Daniel mit drei Gefährten an den Hof des Königs. Der König bestimmte, dass die drei fürstlich speisen und erziehen sollte. Hierbei gehörte es sich auch, dass sie Speisen aus Götzenopfern essen sollten. Daniel und seine Freunde nahmen sich aber vor auch in der Fremde nach dem Gesetz der Väter zu leben. So baten die den Kämmerer, dass er ihnen Gemüse statt Fleisch gäbe. Der Kämmerer hatte Sorge, dass der König davon etwas merken könnte, dennoch ließ er sich auf den Deal ein es zehn Tage zu probieren. Letztlich sahen die vier Freunde gesünder und besser aus als die Anderen. Gott gab den Freunden die Kunst und Verstand zu allerlei Schrift und Weisheit und Daniel aber gab er auch die Weisheit Träumen und Gesichte zu deuten.

Eines Tages hatte der König Nebukadnezar einen Traum, dass er erschrak und aufwachte. Als er aber aufgewacht war wusste er selbst den Traum nicht mehr. Da ließ er alle Weisen seines Reiches in den Palast holen. Aber die Weisen konnten weder den Traum erzählen noch ihn deuten. Da wurde der König zornig und befahl, dass man alle Weisen in Babel umbrächte. Auch Daniel und seine Gefährten wurden gesucht um sie zu töten. In dieser Not wurden die verborgenen Dinge Daniel durch einen Traum des Nachts offenbart und er ging zum König und sprach:

    Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem König nicht zu sagen. Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was in künftigen Zeiten geschehen soll. Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer, seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton. Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, sodass er die ganze Welt füllte. Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen. Du bist das goldene Haupt. Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird. Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen. Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt. Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der große Gott dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig.
    (aus Daniel 2, 27 bis 45)

Und der König fiel nieder, betete und sagte zu Daniel, dass sein Gott ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige ist, der selbst verborgene Dinge offenbaren kann. Daniel wurde nun zum Fürsten über die Landschaft Babel gesetzt.

Eines Tages ließ der König Nebukadnezar goldenes Standbild errichten und wollte, dass alle sien Untertanen diese Bild anbeten sollten. Wer sich weigerte sollte in den Schmelzofen geworfen werden. Auch Daniels Freunde sollten vor dem Bild beten. Sie wollten aber keinen Götzendienst tun und so wurden sie in den Ofen geworfen. Man heizten den Ofen so sehr, dass die Männer die das Feuer schürten vor Hitze vergingen und der König wollte sich ansehen wie die Männer verbrannten. Als er aber in den Ofen sah erblickte er vier statt drei Männer. Weiter sah er das die Männer gar nicht verbrannten. Da ließ er die Jünglinge aus dem Ofen holen, und sie waren unversehrt. Der König aber betete zu Gott und erkannte das es ein Engel Gottes war, der die drei Männer errettet hat. , der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertrauten.

Durch die große Macht, welche dem König Nebukadnezar von Gott gegeben ward, wurde dieser hochmütig und stolz. Da hatte er erneut einen Traum den er nun berichtete.

    Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch. Und er wurde groß und mächtig und seine Höhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde. Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung für alle. Alle Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm und die Vögel des Himmels saßen auf seinen Ästen, und alles Fleisch nährte sich von ihm. Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab. Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die Äste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, dass die Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Vögel von seinen Zweigen fliehen. Doch lasst den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des Himmels liegen und nass werden und soll sein Teil haben mit den Tieren am Gras auf der Erde. Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen über ihn hingehen.
    (Daniel 4, 7 bis 13)

Daniel deutete den Traum, und sagte dem König, dass er krank werden würde sieben Jahre lang und der König wurde wahnsinnig. Nach den sieben Jahren hob Nebukadnezar seine Augen auf und kam wieder zur Vernunft und erkannt, dass er von Gott gedemütigt worden ist.

Als Nebukadnezar gestorben war, wurde sein Sohn Belsazar König und er veranstaltete ein Trinkgelage. Dazu ließ er die goldenen Gefäße des Tempels holen und entweihte sie. Da kamen die Finger einer riesigen Hand zum Vorschein und schrieben etwas auf die getünchte Wand. Der König erschrak und ließ die Weisen und Wahrsager rufen, damit sie die Schrift enträtseln, aber keiner dieser Männer konnte es. Da wurde auch Daniel vor den König gebracht und erklärte diesem seinen Traum.

    So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin. Und sie bedeutet dies: "Mene," das ist, Gott hat dein Königtum "gezählt" und beendet. "Tekel," das ist, man hat dich auf der Waage "gewogen" und zu leicht befunden. "Peres," das ist, dein Reich ist "zerteilt" und den Medern und "Persern" gegeben.
    (Daniel 5, 25 bis 28)

In derselben Nacht wurde Belsazar umgebracht.

Darius aus Medien nahm das Reich ein und regierte zu Babylon. Um sein Land zu verwalten setzte er 120 Landvögte und über diese Landvögte drei Fürsten ein. Einer der drei Fürsten war Daniel. Da Daniel aber alle an Weisheit übertraf sollte er über das ganze Reich gesetzt werden. Da wurden Fürsten und Vögte neidisch auf Daniel und trachteten darnach ihn zu stürzen. Da gingen zum König und redeten ihm ein, das er ein Gesetz erlassen sollte, das dreißig Tages lang Bitten nur vor den König gebracht werden sollten. Wer innerhalb dreißig Tagen eine Bitte an einen Anderen als den König richtete sollte in die Löwengrube geworfen werden. Der König dachte an nichts Arges und unterschrieb das Gesetz.

Daniel aber ging wie immer nach Hause, öffnete sein Fenster und betete zu Gott. Da verklagten ihn seine Widersacher beim König. Darius hätte Daniel gerne gerettet, doch die Fürsten trieben ihn in die Enge forderten, dass sein Gebot erfüllt würde. Also wurde Daniel den Löwen vorgeworfen. Der König versiegelte selbst die Tür, so dass niemand in Daniels Schicksal eingreifen konnte und konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Morgen ging er früh zur Löwengrube und rief den Daniel. Daniel war noch am Leben, weil ein Engel Gottes den Löwen den Rachen verschlossen hat.

Da ließ der König den Daniel aus der Grube ziehen und warf die in die Grube, welche den Daniel verklagt hatten. So fanden die Widersacher des Daniels den Tod. Daniel berichtet in seinem Buch auch über zukünftige Dinge die Gott ihm gezeigt hat. Viele dieser Aussagen sind erst in unserer Zeit erfüllt.

 

Serubabel, Esra und Nehemia

Als Darius tot war, regierte der Perserkönig Kyros im Lande. Dieser war den gefangenen Israeliten gnädig und ließ sie wieder in ihre Heimat ziehen. Kyros gab auch fünftausend goldene Gefäße aus seiner Schatzkammer heraus, dass sie wieder nach Jerusalem gebracht würden. Viele Israeliten waren im fremden Lande heimisch und auch reich geworden, Die Schar der Rückkehrer die mit Serubabel zogen waren nur 42000 Familienväter. Da wurde die zerstörte Stadt Jerusalem wieder aufgebaut, und die Israeliten bauten auch einen neuen Tempel. Und Gottes Gesetz wurde neu aufgeschrieben. Da war das ganze Volk Israel voller Freude, weil es wieder in der Heimat leben konnte. Zwar kamen auch jetzt noch schwere Zeiten, aber Israel hielt am Gottesbund fest. Fünfzig Jahre später führte Esra einen zweiten Zug aus der Gefangenschaft heim nach Jerusalem. Esra ordnete den Gottesdienst und das ganze Leben des Volkes nach dem Gesetz Moses. Auch Nehemia der Mundschenk des Königs gedachte der Heimat und bat den König, dass er nach Jerusalem ziehen dürfe. Nun wurden die heiligen Schriften der Propheten durch die Schriftgelehrten verlesen und die Israeliten hielten nun die Gebote Gottes.

 

Hiob 

Da der Hiob im Islam als Prophet betrachtet wird möcht ich zu dieser biblischen Gestalt ein paar Sätze anführen.

Hiob hat nie gelebt!

Hiob ist die Gestalt einer literarischen Erzählung, also nur eine literarische Gestalt. Um deutlich und unmissverständlich zu sein muss man sagen, dass die Geschichte des Hiob gar ein Märchen ist. Die Geschichte ist aber hohe Literatur und als Beispiel für Gottestreue hat dieses Buch durchaus seinen Platz in den heiligen Schriften. Wir halten also fest Hiob ist keine reale Person, sondern ein Held einer erfundenen sehr religiösen Geschichte.

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