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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Ahnenreihe Muhammad

Da im Koran nur wenig zu der Ahnenreihe des Muhammad zu finden ist, werde ich auch hier zum Teil auf die Bibel zurückgreifen müssen. Da ich die Bibel für unverfälscht halte, ist dieses Vorgehen bei mir wohl zu tolerieren. Im Lukasevangelium können wir 21 Glieder aus der Ahnenreihe Muhammads finden. (siehe: Lukas 3, 34 bis 38 )
Es sind die Glieder von Abraham bis Adam. Diese entsprechen auch der Ahnenreihe Christi.


 
Die ersten Stammeltern der Menschheit sind Adam und Eva, wobei die Eva im Koran mit Namen unerwähnt bleibt.

Adam
„ארם“
αδαμ
ادم
=Adam übersetzt in unsere Sprache, bedeutet „Mensch“

Die Geschichte des Adams ist zwar nicht in einem zeitlichen Ablauf im Koran zu finden, aber man kann auch hier die Kernpunkte der Geschichte erkennen. Nach der Erschaffung der Menschen wohnten sie im (Paradies-) Garten.

    Und Wir sagten: „O Adam, bewohne du und deine Gattin den (Paradies-) Garten, und esst von ihm reichlich, wo immer ihr wollt! Aber nähert euch nicht diesem Baum, sonst gehört ihr zu den Ungerechten!“
    (Sure 2, 35)

In der Bibel wird diesen Garten „Eden“ genannt.
„ﬠדן“
= Eden bedeutet „Vergnügen“ oder „Lusthaus“

Das Paradies ist in der Bibel hingegen ein Ort im Hades (=Totenreich).

    Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
    (Lukas 23, 43)

Gott nennt nun hier dem Adam alle Namen der Schöpfung und lässt diese dann den Adam aufzählen und den Tieren geben.

    Und Er lehrte Adam die Namen alle. Hierauf legte Er sie den Engeln vor und sagte: „Teilt Mir deren Namen mit, wenn ihr wahrhaftig seid!“
    (Sure 2, 31)

    Er sagte: „O Adam, teile ihnen ihre Namen mit!“ Als er ihnen ihre Namen mitgeteilt hatte, sagte Er: „Habe Ich euch nicht gesagt, Ich kenne das Verborgene der Himmel und der Erde, und Ich weiß auch, was ihr offenlegt und was ihr verborgen zu halten sucht?“
    (Sure 2, 33)

In der Bibel hat hier der Adam völlig freie Hand und gibt selbst die Namen.

    Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen.
    (1. Mose 2, 19)

Der Baum, den der Koran erwähnt wird dort nicht genau bezeichnet. Die Bibel nennt ihn den „Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“.

    Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, musst du des Todes sterben.
    (1. Mose 2, 9 und 16 und 17)

Es sind also in der Bibel sogar zwei Bäume! Von dem einen durften sie offensichtlich essen und der andere war verboten. Auch der Koran kennt andeutungsweise den Baum des Lebens.

    Aber da flüsterte ihm der Satan ein und sagte: „O Adam, soll ich dich auf den Baum der Ewigkeit hinweisen und auf eine Herrschaft, die nicht vergeht?“
    (Sure 20, 120)

Hier wird aber nicht exakt klar was Iblis (Satan bzw. Luzifer) meint. Es hat hier eher den Anschein, als wenn der Koran hier den anderen verbotenen Baum meint. Nach dem Fall der Menschen müssen diese den (Paradies-) Garten verlassen.

Zentraler Punkt der Geschichte um Adam im Koran ist die Weigerung von Iblis (=Satan bzw. Luzifer) vor dem erschaffenen Menschen sich zu verneigen.

    Und als Wir zu den Engeln sagten: „Werft euch vor Adam nieder!“ Da warfen sie sich nieder, außer Iblis. Er weigerte sich und verhielt sich hochmütig und gehörte zu den Ungläubigen.
    (Sure 2, 34)

Hier unterscheidet sich Bibel und Koran deutlich. Diese Geschichte des Korans findet sich aber auch in dem Apokryph „Das Leben Adams und Evas“ was in Abschriften aus dem 3. und 5. Jahrhundert überliefert ist. Diese Geschichte ist wohl dem Muhammad bekannt gewesen und er hat sie im Text des Korans verarbeitet.

    Und Michael kam herauf und rief alle Engel also: Betet Gottes des Herrn Ebenbild an, wie Gott der Herr es befohlen! Und Michael selbst betete ihn zuerst an; dann rief er mich und sprach: Bete an das Ebenbild Gottes. Und ich antwortete: Ich brauche Adam nicht anzubeten. Und da Michael mich drängte, anzubeten, sprach ich zu ihm: Warum drängst du mich ? Ich werde doch den nicht anbeten, der geringer und jünger ist als ich! Ich bin vor ihm erschaffen worden. Ehe er erschaffen ward, war ich erschaffen. Er sollte mich anbeten. Als dies die anderen Engel hörten, die mir unterstanden, wollten sie ihn nicht anbeten. Und Michael sprach: Bete Gottes Ebenbild an! Tust du es aber nicht, so wird Gott der Herr über dich in Zorn geraten. Und ich sprach: Wenn er über mich in Zorn gerät, werde ich meinen Sitz erheben über die Sterne des Himmels und Gott dem Höchsten gleich sein. Und Gott der Herr geriet in Zorn über mich und verbannte mich mit meinen Engeln von unserer Herrlichkeit, und so wurden wir um deinetwillen aus unseren Wohnungen in diese Welt getrieben und auf die Erde verstoßen.
    (Das Leben Adams und Evas 1, 14 bis 16)

Im Koran wird auch der Fall der Menschen beschrieben, aber „nur“ als Fehltritt angeführt.

    Doch Satan entfernte sie davon, und da vertrieb er sie aus dem, worin sie (an Glückseligkeit) gewesen waren. Wir sagten: „Geht fort! Einige von euch seien der anderen Feind. Und auf der Erde sollt ihr Aufenthalt und Nießbrauch auf Zeit haben.“
    (Sure 2, 36)

Die Ansicht der Christen, dass mit diesem Fall der Menschen eine Trennung zwischen Gott und Mensch entstanden sei, ist so im Koran nicht zu finden. Dort wird stattdessen als Adam Reue zeigt diese Fehltritt verziehen.

    Da empfing Adam von seinem Herrn Worte, und darauf nahm Er seine Reue an. Er ist ja der Reue-Annehmende und Barmherzige.
    (Sure 2, 37)

    Auch diese Reue des Adam findet sich auch in dem schon angeführtem Apokryph.

    Und alsbald verschwand der Teufel von ihm. Adam aber hielt aus in seiner Buße, 40 Tage lang im Wasser des Jordan stehend.
    (aus: Das Leben Adams und Evas 1, 17)

Der Hinweis, dass Abraham von Gott Vergebung und Barmherzigkeit erhielt ist in diesem Apokryph allerdings nicht verzeichnet. Auch im Koran erscheint diese Sachlage eher unwahrscheinlich. In Eden gab es ewiges Leben. Ich weiß ja nicht wie alt ein gläubiger Mumin wird, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dort im Wüstensand ewiges Leben vorherrscht. In der Bibel ist die Verheißung eines Heilands der zentrale Punkt des Gnadenaktes Gottes. Auch der Koran sagt im Grunde nichts anderes aus.

    Wir sagten: Geht alle fort von ihm (, dem Paradiesgarten). Wenn nun von Mir Rechtleitung zu euch kommt, dann soll über diejenigen, die Meiner Rechtleitung folgen, keine Furcht kommen, noch sollen sie traurig sein.
    (Sure 2, 38)

Hier kann man nun unterschiedlicher Ansicht sein. Man kann den Koran oder Christus als diese Rechtleitung sehen.

Fakt ist Adam konnte nicht in dem (Paradies-) Garten bleiben! Folglich ist ihm auch nicht dieser Fehltritt verziehen worden.

Diese Begebenheiten werden nicht nur einmal angeführt. Hierzu habe ich zur Orientierung die Verweisstellen hinzugefügt.


 
Eva
„חוה“
ευα
حواء  (Hawa);
= Eva - zu Deutsch = Leben oder lebendigen

Koran und Bibel haben eines gemeinsam; Frauen sind zweite Wahl! Allerdings setzt hier der Koran noch einen drauf, indem er auch die Namen von wichtigen Frauen einfach weglässt und sie als Anhängsel des Mannes im Text anfügt. Ein Beispiel hierzu ist die Eva. Sie wird durchweg nur als Gattin des Adam bezeichnet. So wie früher die Bibel den verachtenden Begriff „Weib“ im Text hatte, so ist im Koran die Frau nur in absoluten Ausnahmefällen mit Namen erwähnt. Auch im Koran wurde die Frau aus dem Adam erschaffen.

    Er ist es, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und Er hat aus ihm seine Gattin gemacht, damit er (der Mann) bei ihr Ruhe finde. Und als er über sie kam, trug sie an einer leichten Schwangerschaft und verbrachte damit (eine Zeit). Als sie dann schwer zu tragen hatte, riefen die beiden Allah, ihren Herrn, an: „Wenn Du uns einen Rechtschaffenen gibst, werden wir ganz gewiß zu den Dankbaren gehören.“
    (Sure 7, 189)

Die Ansicht, das „Mann und Frau gleichwertig sind, weil sie aus einer Seele [nafs] erschaffen wären, ist im Text so nicht nachzuvollziehen. Es heißt hier ganz klar, dass Gott (Allah) die Frau aus „ihm“ erschaffen hat. Der Satz zuvor bezieht sich dann wohl z.B. eher auf diesen Vers der Sure.

    Sag: O ihr Menschen, ich bin der Gesandte Allahs an euch alle, Dem die Herrschaft der Himmel und der Erde gehört. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Er macht lebendig und läßt sterben. So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten, der an Allah und Seine Worte glaubt, und folgt ihm, auf dass ihr rechtgeleitet sein möget!
    (Sure 7, 158)

Die Geschichte mit der Rippe fehlt allerdings im Koran.

    Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm.
    (1. Mose 2, 21 und 22)

Der Koran kennt nicht die Verleitung des Adams durch die Eva, sondern setzt beide gleich im Bruch des Gebotes.

    So aßen sie beide davon, und da zeigte sich ihnen ihre Blöße offenkundig, und sie begannen, Blätter des (Paradies-) Gartens auf sich zusammenzuheften. So widersetzte Adam sich seinem Herrn, und da fiel er in Verirrung.
    (Sure 20, 121)

Laut Bibel wird Adam durch Eva und Eva durch die Schlange verleitet gegen das Gebot Gottes zu handeln.

    Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und das Weib sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß.
    (1. Mose 3, 4 bis 6)

Die Bibel verrät noch, dass Eva am Anfang ohne Namen war.

    Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.
    (1. Mose 2, 23)

„אשה“ = Männin

„אש“ = Mann

Im Gegensatz zu diesem Wort:

„נקכה“ = Frau

Erst nach dem Fall der Menschen; sie aßen die verbotene Frucht; erhält sie von Adam den Namen Eva.

    Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben.
    (1. Mose 3, 20)


 
Set ist der dritte Sohn von Adam und Eva. Kain wurde verworfen, weil er seinen Burder Abel erschlagen hatte.

Set
שח
σηθ
شيث  (Sheth)
= Set in der deutschen Sprache „Ersatz“

Im Koran findet sich nichts zu diesem Mann. Lediglich in einer Überlieferung ist etwas von ihm zu finden.

Al-Saduq veröffentlichte in seinem "Amali" eine Überlieferung nach Ibn Abbas, nach dem der Gesandte Allahs Folgendes gesagt hat:
"Oh Ali, Du bist mein Nachfolger für meine Gemeinschaft und Du bist von mir, wie Seth von Adam."

Dies verdeutlicht, dass auch Muhammad den Set als den von Gott gegebenen und gesegneten Nachkommen angesehen hat.

    Adam erkannte abermals seine Frau, und sie gebar einen Sohn, den nannte sie Set; denn Gott hat mir, sprach sie, einen andern Sohn gegeben für Abel, den Kain erschlagen hat.
    (1. Mose 4, 25)

Set war 105 Jahre alt und zeugte Enosch
(1. Mose 5, 6)

Es kommen jetzt eine Reihe von Namen, die zwar im Stammbaum des Salasilah Nabi/ Rasul erwähnt sind, die aber im Koran und anderen Schriften nicht zu finden sind. Deshalb füge ich nun hier die Aussagen der Bibel ein um eine gewisse Vollständigkeit zu erreichen.


 
Enosch
אנוש
ενως
اﻨوش  (Anwas)
= Enosch in der deutschen Sprache bedeutet das „Mensch, der Schwache, Hinfällige“

Die Linie, welche von Kain ausgeht baut Städte und ist somit wohl eher irdisch geprägt.

    Und Kain erkannte seine Frau; die ward schwanger und gebar den Henoch. Und er baute eine Stadt, die nannte er nach seines Sohnes Namen Henoch.
    (1. Mose 4, 17)

Die Linie des Set hingegen ist wohl mehr auf das Göttliche besonnen.

    Und Set zeugte auch einen Sohn und nannte ihn Enosch. Zu der Zeit fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.
    (1. Mose 4, 26)

Ganz klar wird hier darauf verwiesen, dass sie alle durch die Übertretung des Adam, den Tod hinnehmen mussten und keinen Zugang zum Garten Eden hatten.


 
Kenan
קינן
καιναμ
ﻗﻴﻨان  (Oinan)
= Kenan in die deutsche Sprache übertragen bedeute „Erwerbung, Besitzung Besitz oder Besitzer“

Kenan wollte Gott loben, wie es schon der Set getan hat.


 
Mahalalel
מהללאל
μαλελεηλ
ﻣﻬﻠﻠﺗﻴل  (Mahla'il)
= Mahalalel in die deutsche Sprache übertragen bedeute dieser Name „Gelobt von Gott“

Mahalalel sah die Situation der Menschheit und nennt seinen Sohn Jered.


 
Jered
ירר
ιαρεδ
ﻴارد  (Yarid)
= Jered in die deutsche Sprache übertragen bedeute dieser Name „Abstieg, Niederung oder Nachkomme“

Jered sah wie sich die Menschheit immer mehr von Gott trennte und nennt seinen Sohn Henoch.


 
Henoch / Idris
חנוך
ενωχ
ادريس  (Idris)
= Henoch in die deutsche Sprache übertragen bedeute dieser Name „geweiht, Darbringung oder Anfänger“

Idris (=Henoch) wird zwei mal im Koran erwähnt und wird dort als Prophet bezeichnet.

    Und gedenke im Buch Idris. Er war ein Wahrhaftiger und Prophet.
    (Sure 19, 56 und 57)

    Und (auch) Ismail und Idris und Dhu l-Kifl (=Hesekiel). Jeder gehörte zu den Standhaften.
    (Sure 21, 85)

Er wird als Standhafter angeführt. Ein Mensch, der sich seinem Gott als treu erweist.

Ähnlich wie in der Bibel wird ein herausragendes Ereignis angeführt. Hier wird er an einen hohen Ort gebracht.

    Und Wir hoben ihn zu einem hohen Ort empor.
    (Sure 19, 56 und 57)

    Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg, und er ward nicht mehr gesehen.
    (1. Mose 5, 24)

Islamische Seiten schreiben davon, dass es eine nicht näher definierte Überlieferung von ihm gäbe. Darin wird ihm zugesprochen, dass er die Grundlagen der Mathematik und der Astronomie unter den Menschen verbreitet zu haben. Ihm wurden die verschiedenen Dimensionen der Schöpfung mit Himmeln, Hölle und nicht materielle Wesen wie Engel und Djinn offenbart, deren Existenz er den Menschen mitteilte.

Ich gehe einmal davon aus, dass es sich bei dieser Überlieferung um das apokryphe Buch Henoch handelt. Allerdings ist der Begriff Djinn darin nicht zu finden. Die dort genannten Geister sind die Seelen der Verstorbenen. Hier ist wohl ein Missverständnis in der Sachlage vorhanden.

    Durch den Glauben wurde „Henoch“ entrückt, damit er den Tod nicht sehe, und wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte; denn vor seiner Entrückung ist ihm bezeugt worden, dass er Gott gefallen habe
    (Hebräer 11, 5)

Alle Menschen vor der Sintflut mussten wenn auch mit großem Alter sterben. Henoch hingegen wurde von der Erde genommen und konnte wegen seines vorbildlichem Handelns ohne Todesangst direkt in ein Leben bei Gott eintreten. Sein Leben ist ein prophetisch-symbolischer Hinweis auf die Entrückung beim verborgenen-, dem ersten Wiederkommen Christi.

    Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: »Der Tod ist verschlungen vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?
    (1. Korinther 15, 51 bis 55)

    Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herab kommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
    (1. Thessalonicher 4, 15 bis 17)

    Und der siebente Engel blies seine Posaune; und es erhoben sich große Stimmen im Himmel, die sprachen: Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. … Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm Hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. … Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Schar und wie eine Stimme großer Wasser und wie eine Stimme starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat das Reich eingenommen! Lasst uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. Und es wurde ihr gegeben, sich anzutun mit schönem reinem Leinen. Das Leinen aber ist die Gerechtigkeit der Heiligen. Und er sprach zu mir: Schreibe: Selig sind, die zum Hochzeitsmahl des Lammes berufen sind. Und er sprach zu mir: Dies sind wahrhaftige Worte Gottes.
    (Offenbarung 11, 15; 14, 1 und 19, 6 bis 9)


 
Metuschelach, welcher landläufig als Metusalem bezeichnet wird war der älteste Mensch, der je gelebt hat.

Metuschelach
מחושלת
μαθουσαλα
ﻤﺘوشالح  (Matulsalkh)
= Metuschelach in die deutsche Sprache übertragen bedeute dieser Name „Mann des Schwertes oder Mann des Pfeiles“

    Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. … Metuschelach war 187 Jahre alt und zeugte Lamech und lebte danach 782 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, dass sein ganzes Alter ward 969 Jahre, und starb.
    (1. Mose 5, 21 und 25 bis 27)

Metuschelach starb im 1656 Jahr nach dem Rauswurf aus dem Garten Eden. Im gleichen Jahr brach die Sintfut über die Menschheit herein.
Die Bibel verschweigt, ob dieser Mann durch die Sintflut umkam, oder aber noch vorher gestorben ist. Die Aussage „er starb“ deutet aber eher auf einen Tod vor dem Ereignis hin.


 
Lamech
למך
λαμεχ
ﻻﻤـك  (Lamik)
= Lamech in die deutsche Sprache übertragen bedeute dieser Name „Überwinder Gewaltiger oder auch kräftig“

Lamech stirbt 5 Jahre vor seinem Vater Metuschelach und war bei der Sintflut bereits verstorben.

Als Lamech mit 182 Jahren einen Sohn bekam nannte er ihn Noah.


 
Noah
נח
νωε
 نوح  Nuh
= Noah - in die deutsche Sprache übertragen bedeutet dieser Name „Trost“ oder „Ruhe“

Noah (Nuh) wird im Koran als der erste Prophet verehrt.

    Gewiss, Wir haben dir (Offenbarung) eingegeben, wie Wir Nuh und den Propheten nach ihm (Offenbarung) eingegeben haben. Und Wir haben Ibrahim, Ismail, Isaaq, Yaqub, den Stämmen, Isa, Ayyub, Yunus, Harun und Sulaiman (Offenbarung) eingegeben, und Dawud haben Wir ein Buch der Weisheit gegeben.
    (Sure 4, 163 )

Was nun die Offenbarung des Noah war wird genaugenommen verschwiegen. Die Bibel nennt sie beim Namen.

    Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Frevel von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.
    (1. Mose 6, 13)

Im Koran wird er hingegen ohne diese Ankündigung zu seinem Volk geschickt.

    Wir sandten ja Nuh zu seinem Volk: „Warne dein Volk, bevor schmerzhafte Strafe über sie kommt.“
    (Sure 71, 1)

    Ist ihnen nicht die Kunde von denjenigen zugekommen, die vor ihnen waren, des Volkes Nuhs, der Ad und der Tamud, des Volkes Ibrahims, der Bewohner von Madyan und der umgestürzten Städte? Ihre Gesandten kamen zu ihnen mit den klaren Beweisen. Nimmer ist es Allah, der ihnen Unrecht getan hat, sondern sie selbst haben sich Unrecht zugefügt.
    (Sure 9, 70 )

Dieses Volk wird als Volk der Ad bezeichnet. Darin sieht man ein arabisches Volk, welches in der Gegend des heutigen Oman und Jemen gewohnt haben soll. Der Ursprung dieses Volkes ist aber sehr unklar. Man meint, dass Ad der Stammvater dieses Volkes ein Urenkel von Sem sein soll. Dies ist dann aber unlogisch, da dann das Volk der Ad ja zu Noah Zeiten dann noch gar nicht existiert haben kann. Hier wird wohl eher das Bild des Koran geprägt, dass Gott seine Gesandten immer zu jeweils ihrem Volk schickt. So wurde z.B. Jesus zu den Israeliten und Muhammad zu den Arabern geschickt. Wobei dann Muhammad als Siegel der Propheten für die ganze Menschheit von Bedeutung sein soll. Von Noah wird auch ein Bericht zur Sintflut angeführt. Wichtig ist dabei die Warnung, welche Noah verbreitet.

    Er sagte: „O mein Volk, ich bin euch ja ein deutlicher Warner, (euch zu mahnen:) Dient Allah und fürchtet Ihn, und gehorcht mir, so wird Er euch (etwas) von euren Sünden vergeben und euch auf eine festgesetzte Frist zurückstellen. Gewiss, Allahs Frist, wenn sie kommt, kann nicht zurückgestellt werden, wenn ihr nur wüsstet!“
    (Sure 71, 2 bis 4)

Aber das Volk hörte nicht auf Noah. Diese Zeit der Predigt wird so in der Bibel nicht berichtet. Lediglich in dem Brief des zweiten Petrus ist darauf eine Hinweis.

    und hat die frühere Welt nicht verschont, sondern bewahrte allein Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben andern, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte;
    (2. Petrus 2, 5)

Während Gott in der Bibel dem Noah seien Entscheidung souverän mitteilte, ist diese Sachlage im Koran anders dargestellt.

    Und Nuh sagte: „Mein Herr, lasse auf der Erde von den Ungläubigen nicht einen einzigen Bewohner.
    (Sure 71, 26)

Noah erbittet also von Gott die Vernichtung der Menschen! Auf das Geheiß Gottes soll Noah ein Schiff bauen und wird dadurch vor der Flut bewahrt.

    Da gaben Wir ihm ein: „Verfertige das Schiff vor Unseren Augen und nach Unserer Eingebung. Wenn dann Unser Befehl kommt und der Ofen brodelt, so führe von jeder (Art) ein Paar und deine Angehörigen hinein, außer gegen wen das Wort vorher ergangen ist. Und sprich Mich nicht an zugunsten derjenigen, die Unrecht getan haben; sie werden ertränkt werden. Und wenn du dich nun auf dem Schiff eingerichtet hast, du und diejenigen, die mit dir sind, dann sag: (Alles) Lob gehört Allah, Der uns von dem ungerechten Volk errettet hat!
    (Sure 23, 27 und 28)

Auch das Alter des Noah wir im Koran angegben und stimmt mit der Bibel überein.

    Und Wir sandten bereits Nuh zu seinem Volk. Er verweilte unter ihnen tausend Jahre weniger fünfzig Jahre. Da ergriff sie die Überschwemmung, während sie Unrecht taten.
    (Sure 29, 17)

    Noah aber lebte nach der Sintflut dreihundertundfünfzig Jahre, dass sein ganzes Alter ward neunhundertundfünfzig Jahre, und starb.
    (1. Mose 9, 28 und 29)

Zwischenbemerkung zur Sintflut (biblisch):

Man könnte nun hier darüber streiten, ob nun wirklich die ganze Erde überflutet war. Betrachtet man die Bibel und den Koran, so berichten sie genau genommen von einem bestimmten Bereich der Erde. Ob damals die Kontinente so waren wie wir sie heute kennen ist ungewiss. Auch die Zeitfrage ist dabei nicht exakt zu bestimmen. Ein addieren von Altersangaben der Bibel erscheint mir mehr als zweifelhaft. Hier sind wohl eher symbolische Zahlen gemeint. Trotzdem habe ich einmal die addierten Jahresangaben zur Orientierung beigegeben. Fakt ist, es gab diese große Flut! Es sollte auch unstrittig sein, dass dieses Ereignis die damalige Menschheit dahinraffte. Man beachte aber dabei, dass es hierbei um eine bestimmte durch die Bibel betrachtete Menschheit ging. Was dann anderswo war bleibt dann völlig unberührt. Interessant hierbei ist, dass auch die Indianer solch eine Flutgeschichte kennen. Auch hier wurden einzelne bewahrt. Ob allerdings dieses Ereignis dann weltweit zum gleichen Zeitpunkt war ist nicht zwingend erforderlich. Schließlich betrachtet sowohl die biblische Geschichte, wie auch die indianische Geschichte dieses Ereignis eher lokal.

    Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen so sehr auf Erden, dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden.
    (1. Mose 7, 19)

Man beachte, das damals keine Flugzeuge oder gar Raketen bekannt waren. Die Welt endet dann logischerweise am Horizont.

Die nächsten Namen haben wieder keinen Hinweis im Koran und sind somit nur im Tanach bzw. der Bibel zu finden.


 
Sem
שם
σημ
سام  (Sam)
= Sem in die deutsche Sprache übertragen bedeutet es soviel wie „Name, Berühmte, Bevorzugte, Gepriesene, Angesehene, Geehrte aber auch Denkmal bzw. Monument.

Sem der „Berühmte“ und „Bevorzugte“ ist so gesehen ein Monument zur Ehre Gottes.

Interessant ist ein Vers der Völkertafel des aus 1. Mose 10.

    Sem aber, dem Vater aller Söhne Ebers, Jafets älterem Bruder, wurden auch Söhne geboren.
    (1. Mose 10, 21)

Ohne die Namen Arpachschad und Schelach zu nennen wird hier zunächst der Sohn des Schelach, der Eber genannt.

„צכר“ = Eber oder auch Heber dieser ist der Urvater der Hebräer bzw. auch Ebräer.
In die deutsche Sprache übertragen der „Hinübergehende“ oder der „jenseits“ (lebende)

Es deutet an das sie Fremd sind. Es deutet auch auf den Sklavenstand in Ägypten hin. Wird dieses Wort von anderen Völkern benutzt so drückt es die Fremdartigkeit aus. Ich benutze auch aus diesem Grunde lieber den Begriff „Israel“. Nutzen die Israeliten diesen Begriff, so deutet er Demut an. Demut zu Gott!

Wenn der Gott Sems genannt wird, dann heißt das, das Gottes Segensströme auf seine Nachkommen fließen. Alle aus diesem Hause haben Gnadenfülle und die reichen Güter Gottes. Die Erkenntnis, dass es nur den einen Gott gibt, hat sich unter den Semiten am längsten rein erhalten. Das im Segen Noahs ausgedrückte „Wohnen der Japhetiten in den Hütten Sems“ bedeutet die Teilnahme jener Völker an der Gnade Gottes.


 
Arpachschad
ארפכשד
αρφαξαδ
أرﻓﺨﺸﻨ  (Arfakhshad)
= Arpachschad bedeutet in die deutsche Sprache übertragen „Heiler“

Der Nachkommen Sems, der den Glauben an den einen Gott bewahrt ist Arpachschad.

Die Ahnenreihe aus dem Lukasevangelium zeigt von Sem bis Abraham nun zehn Nachkommen (Lukas 3, 34 - 36), die Völkertafel des Mose hingegen nur Neun. (1. Mose 11, 10 bis 26) Auch der Verfasser der Ahnenreihe des Muhammad kennt hier nur 9 Glieder.


 
Kenan
קינן
καιναμ
ﻗﻴﻨان  (Oinan)
= Kenan in die deutsche Sprache übertragen bedeute „Erwerbung, Besitzung Besitz oder Besitzer“

Nun nennt das Lukasevangelium einen Namen (Kenan) mehr als die Ahnenreihe im 1. Buch Mose. Wieso erwähnt hier der Schreiber eine Generation mehr? Der Schreiber des Lukasevangeliums war, wie schon erwähnt kein Israelit und hat für den wahrscheinlich nur Griechisch sprechenden Theophilus geschrieben. (siehe: Lukas 1, 3) Folglich hat dieser Mann logischerweise auch nicht die hebräischen Schriften, sondern die Septuaginta als Grundlage für seine Ahnenreihe genutzt, und hier findet sich dieser Name auch!

    „και αρφαξαδ εγεννησεν τον καιναν και καιναν εγεννησεν τον σαλα σαλα δε εγεννησεν τον εβερ“
    (1. Mose 10, 24)

    „και εζησεν αρφαξαδ εκατον τριακοντα πεντε ετη και εγεννησεν τον καιναν και εζησεν αρφαξαδ μερα το γεννησαι αυτον τον καιναν ετη τετρακοσια τριακοντα ....“
    1. Mose 11, 12 und aus 13)

Der Schreiber hat also nicht völlig aus der Luft gegriffen, sondern ihm zugängliche Schriftquellen genutzt. Wie ist das ganze nun zu verstehen? Im Tanach wird dieser Name nirgendwo erwähnt. Hier könnte man meinen, dass offensichtlich bei der Septuaginta ein Abschreibfehler vorliegen müsste, denn in den hebräischen Urschriften wird ja ganz klar ausgesagt, dass Schelach ein Sohn des Arpachschad ist. Hier muss man etwas weitergraben um die Ursache dieser offensichtlichen Auslassung zu ergründen. Hier gibt das apokryphe Buch der Jubiläen einen Hinweis, denn hier findet sich dieser Name ebenfalls.

    Und im 29. Jubiläum, in der 1. Jahrwoche in ihrem Anfang, nahm sich Arpachsad ein Weib mit Namen Rasuja, die Tochter Susana, Tochter Elams und sie gebar ihm einen Sohn im 3. Jahr dieser Jahrwoche, und er nannte seinen Namen Kainam.
    (Buch der Jubiläen 18, 1)

Hier wird also dieser dubiose Kenan (Kainam) auch erwähnt. Warum wird er nun in den hebräischen Schriften weggelassen?

Schauen wir doch einmal in diese „kleine Genesis“ hinein.

Von Kenan wird dort folgendes berichtet.

    und er nannte seinen Namen Kainam. Und der Sohn wurde groß, und sein Vater lehrte ihn die Schrift, und er ging, sich einen Ort zu suchen, wo er sich eine Stadt einnehmen könnte. Und fand eine Schrift, welche die Vorväter in einen Felsen eingegraben hatten, und er las, was in ihr stand, und schrieb sie ab. Und er ersah aus ihr, dass in ihr die Lehre der Wächter war, durch die sie die Zauberlehre von der Sonne und dem Mond und den Sternen in allen Zeichen des Himmels machten. Und er schrieb sie auf und redete nicht darüber; denn er fürchtete sich, zu Noah darüber zu reden, damit er nicht deswegen auf ihn zürne.
    (Buch der Jubiläen 8, aus 1 bis 4)

Diese Kenan hat sich also mit Zauberei beschäftigt, was nach den Gesetz später verboten war.

    Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.
    (2. Mose 22, 17)

Zauberei in der Ahnentafel des Abraham durfte es wohl offensichtlich nicht geben. Somit hat man diesen Mann in den uns bekannten Urschriften einfach ausgelassen. Warum nun auch der Verfasser der Muhammad Ahnenreihe diesen Namen auslässt ist schlichtweg nicht zu ergründen. Schließlich schöpft der Koran nicht aus dem Tanach sein Wissen, sondern meist aus dem Buch der Jubiläen.


 
Schelach
שלח
σαλα
شالح  (Shalikh)
= Schelach bedeutet in die deutsche Sprache übertragen „Sendung, Wurf, Geschoss oder Keim.

Die Bibel nennt diesen Mann in fünf Schriftstellen, ohne etwas von ihm zu berichten.


 
Eber
ﬠבר
εβερ
هود  (Hud)
= der „Hinübergehende“ oder der „jenseits“ (lebende)

Der Sohn des Schelach ist nun der bereits oben genannte Eber.

Dieser Eber wird mit dem Hud aus dem Koran gleichgesetzt. Hud sollte laut Koran zu dem Volk Ad gehen. Dies soll nach islamischer Auslegung sein eigenes Volk gewesen sein. Dieses Volk verfiel bald nach der Sintflut dem Götzendienst. Hud sollte sein Volk zurückrufen zu dem einen Gott. Seine Botschaft wurde jedoch nicht gehört. Man verlangte Beweise die aber letztlich nicht akzeptiert wurden. Auch eine schwere Dürre konnte dieses Volk nicht umstimmen. Schließlich wurde dieses Volk durch einen Sturm vernichtet außer Hud, seine Mitstreiter und seine Familie.

Diese Geschichte lässt sich nur schwer mit dem Eber aus der Bibel in Einklang bringen. Dort wird zwar eigentlich nur die Ahnenreihe Abrahams mit Eber gefüllt, denn mehr erfährt man von diesem Mann nicht, aber sowohl in der hier als Grundlage gewählten Ahnenreihe, wie auch in der Bibel fehlt der Name Ad. Von den Aussagen der Bibel und des Koran könnte man Joktan mit dem Ad gleichsetzen. Dann stimmt aber die Sachlage nicht so richtig, dass Hud laut Koranauslegung zum Volk der Ad gehöre. Ad bzw. Joktan wäre ja dann ein Sohn von Eber.

    Und (Wir sandten) zu Ad ihren Bruder Hud...
    (siehe Sure 7. 65 und Sure 11, 50)

Der Koran stützt eine solche Auslegung auch nicht wirklich.

    Als nun Unser Befehl kam, erretteten Wir Hud und diejenigen, die mit ihm glaubten,..
    (siehe: Sure 11, 58)

Eber könnte schon zu seinen eigenen Kindern gegangen sein. Schließlich wurde er laut Bibel 464 Jahre alt. Diese Nachkommen könnten dann bereits 15 Generationen ausmachen. Somit also durchaus plausibel. Ob dann allerdings der Eber eine einzige reale Person war lassen wir einmal hier unberücksichtigt

Nach einer israelischen Legende soll er sich geweigert haben beim Bau des babylonischen Turmes zu helfen. Deshalb wurde seine Sprache nicht verwirrt. Die Israeliten sehen in dieser Legende begründet, dass ihre Sprache als die Ursprache der Menschheit anzusehen wäre. Diese These ist aber wohl sehr schwierig zu beweisen.

Die Israeliten werden oftmals als Hebräer bezeichnet. Diese Nennung hat ihren Ursprung in dem Namen des Eber.


 
Peleg
פלנ
φαλεκ
فالح  (Falikh)
= Peleg sein Name bedeutet Teilung

Der Sohn des Eber war Peleg.
(1. Mose 10, 25; Lukas 3, 35)

    Eber wurden zwei Söhne geboren. Einer hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan.
    (1. Mose 10, 25: siehe auch 1. Chronik 1, 19)

Was dieses Teilen der Erde bedeutet ist theologisch nicht eindeutig erklärt. Einige glauben, dass es sich hierbei um die Scheidungen oder Zerteilungen großer zusammenhängender Länder oder Erdteile handeln könnte. Diese meinen, dass damals durch Erdbeben, Erdrisse, Meereseinbrüche und Ländersenkungen die heutige Gestalt unserer Erde entstanden sei. Diese Vermutung hat etwas Bestechendes. Nimmt man eine Weltkarte zur Hand und sieht die Formen der Erdteile, die durch die Weltmeere getrennt sind, so kann man diese Auffassung durchaus in Erwägung ziehen. Allerdings sagt die heutige Wissenschaft dazu etwas Anderes aus. Nach Sicht der Wissenschaft zerfiel die einheitliche Landmasse bereits vor 60 Millionen Jahren. Dies wäre dann ein Zeitraum den man mit der Bibel nicht ausleuchten kann. Ich nutze hier lieber wieder einmal das Buch der Jubiläen um eine Erklärung zu finden.

    Und in ihrem 6. Jahre gebar sie ihm einen Sohn, und er nannte seinen Namen Peleg. Denn in den Tagen, da er geboren wurde, begannen die Kinder Noahs, sich die Erde zu verteilen; deswegen nannte er seinen Namen Peleg. Und sie teilten sie sich im Bösen untereinander und sagten es Noah.
    (Buch der Jubiläen 8, 8 und 9)

Hier wird beschrieben, dass die Nachkommen des Noah sich hier im Streit getrennt haben. Diese Menschen haben damals also mit Zank die Erde unter sich aufgeteilt. Seit dem sind wohl dann Kriege die Regel und Frieden eher die Ausnahme gewesen.


 
Regu
רﬠו
ραγαυ
رﻋو  (Ra'u)
= Regu bedeutet „Freund“

Der Sohn des Peleg war nun der Regu.

Nach all dem oben beschriebenen Zank hat Peleg wohl Sehnsucht nach einem rechten Freund und nennt seinen Sohn „Freund“.

Der letzte Vers der Völkertafel lautet.

    „Das sind nun die Nachkommen der Söhne Noahs nach ihren Geschlechtern und Völkern. Von denen her haben sich ausgebreitet die Völker auf Erden nach der Sintflut.“
    (1. Mose 10, 32)

Damit wird auch angedeutet, dass durch Gottes Macht die oben erwähnte Zerteilung zugelassen, ja ausgeführt wurde. Wenn auch die Völker nur einen Stammvater hatten, so entwickelten sie doch schon vor dem Turmbau zu Babel verschiedene Sprachen.

    Von diesen haben sich ausgebreitet die Bewohner der Inseln der Heiden. Das sind die Söhne Jafets nach ihren Ländern, ihren Sprachen, Geschlechtern und Völkern.
    (1. Mose 10, 5)

    Das sind die Söhne Hams nach ihren Geschlechtern, Sprachen, Ländern und Völkern.
    (1. Mose 10, 20)

Diese verschiedenen Sprachen musste auf Dauer zur Trennung der Menschheit führen. Auch deshalb plante die damalige Menschheit einen himmelhohen Turm zu bauen. Sie wollten sich somit auch einen Sammelpunkt schaffen, der verhindern sollte, dass sie sich immer mehr voneinander scheiden.

    und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.
    (1. Mose 11, 4)

Dieses Vorhaben war gegen den Willen Gottes. Er wollte, dass sie die ganze Erde bevölkern. (vgl. 1. Mose 9, 1)

Durch diese erstrebte Sammlung wäre eine verderbliche gegen Gott gerichtete Universalmacht entstanden. Dies wurde von Gott verhindert.


 
Serug
שרונ
σαρουχ
ﺴروج  (Saru')
= Serug bedeutet soviel wie „Zweig“

    Regu war 32 Jahre alt und zeugte Serug.
    (1. Mose 11, 20)

Ein Zweig trägt die Frucht des Baumes. Die Frucht birgt Neues in sich. Serug soll ein Zweig sein der seine Frucht bringt.


 
Nahor
נחור
ναχωρ
ﻨاﺤور  (Nahur)
= Nahor bedeutet soviel wie „Schnauben oder Zornig“

    Serug war 30 Jahre alt und zeugte Nahor.
    (1. Mose 11, 22)

Serug war zornig? Warum?

    Und die Söhne Noahs fingen an zu kämpfen, um einander gefangen zu nehmen und zu töten und Menschenblut auf der Erde zu vergießen und Blut zu essen und feste Städte und Mauern und Türme zu bauen und einen Menschen über das Volk zu erheben und den Anfang des Königtums zu machen und in den Krieg zu ziehen, Volk gegen Volk und Völker gegen Völker und Stadt gegen Stadt, und alles Böse zu tun und Waffen zu erwerben und ihre Kinder den Krieg zu lehren. Und sie fingen an, Einwohner von Städten gefangen zu nehmen und sie als Sklaven zu verkaufen.
    (Buch der Jubiläen 11, 2)

Wie kam es dazu?

    Und Kanaan sah das Land des Libanon bis zum Fluß Ägyptens, daß es sehr schön war, und er ging nicht in das Land seines Erbes östlich vom Meer, sondern wohnte im Lande des Libanon von Osten und von Westen, von der Seite des Jordans und von der Seite des Meeres. Und deswegen ist dies Land Kanaan genannt.
    (Buch der Jubiläen 10, 29 und 34)

Kanaan hatte also fremdes Land für sich beansprucht. Die Folge waren dann die oben erwähnten Kriege. Kanaan wird schon bei einer Begebenheit um den Noah erwähnt. Als Noah betrunken war wird er schon als Sohn Hams angeführt. Es ist also eine Linie die Achtung vor dem Vater vermissen lässt und letztlich sich nicht darum schert ob das, was er sich nimmt einem Anderen gehören könnte. In diesem Fall hat er den späteren Israeliten ihr Siedlungsgebiet genommen. Die Folge sind dann die in der Bibel aufgeführten schrecklichen Kriege.


 
Terach
תרח
θαρα
تارح  (Tarah)
= Terach bedeutet soviel wie „Platz" oder „Lager"
Der Koran nennt ihn:
ءازر  (Azar)

    Nahor war 29 Jahre alt und zeugte Terach.
    (1. Mose 11, 24)

Bei dem Terach sind sich die Sunniten und Schiiten uneins. Die Schiiten sehen den Azar nicht als Vater von Abram, weil er ja Götzendienst getrieben hat. Dies ist wohl aber mehr eine theologische Auslegung und keine Auslegung nach Faktenlage.

Azar hat laut Koran Götzendienst betrieben. Abram hatte durch sein Studium der Sterne erkannt, dass es nur einen Gott geben kann. Dies führte zum Konflikt mit seinem Vater. Abram drohte die Steinigung. Weil Azar sich nicht zu dem einen Gott bewegen ließ, kam es laut islamischer Auslegung zum Bruch mit dem Vater. Abram zog dann weg aus seinem Vaterhaus. Hier ist nun eine Stelle im Koran die beim Stammbaum uneindeutig ist.

    Als er sich nun von ihnen und von dem, dem sie anstatt Allahs dienten, fernhielt, schenkten Wir ihm Isaaq und Yaqub; und alle (beide) machten Wir zu Propheten.
    (Sure 19, 49)

Laut dieser Aussage könnte man annehmen, dass der Jakob ein weiterer Sohn des Abram war. Dem ist aber nicht so, denn es geht um die gesegnete Linie, die hier zuerst genannt wird. Hier ist es nun Isaak und Jakob, die die Nachfolge des Abram antreten. Ismael hingegen ist eben nicht der Sohn des Segens, sondern „nur“ einer der zwar Abram Sohn war und in der Folge Teil des Segens wurde. Bei dieser Schriftstelle ist die Sachlage, dass der Segen auf Isaak und nicht auf Ismael lag auch im Koran zu finden. Der Sohn des Segens ist also auch nach dem Koran nicht, wie die islamische Auslegung es gern hätte der Ismael, sondern der Isaak. Ismael hat dann wohl später in Muhammad seinen persönlichen besonderen Segen erhalten.

In der Bibel wird die Geschichte etwas anders erzählt. Terach kam ursprünglich aus Ur. Schließlich verließ Terach mit seiner Familie diese Stadt um nach Kanaan zu ziehen. Es war wohl der dort vorherrschende Götzendienst, der ihn zum Auszug aus Ur bewegte. Offensichtlich wollte er in das seinem Stamm gehörende Land ziehen. Allerdings gelangten sie nur bis nach Haran.

Wir lesen in der Bibel:

    Haran aber starb vor seinem Vater Terach in seinem Vaterland zu Ur in Chaldäa. Da nahm Terach seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn seines Sohnes Haran, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und führte sie aus Ur in Chaldäa, um ins Land Kanaan zu ziehen. Und sie kamen nach Haran und wohnten dort.
    (1. Mose 28 und 31)

Wieso er nicht Kanaan erreichte ist nicht ganz klar. Es wird wohl das hohe Alter gewesen sein, was Terach dazu bewog in Haran zu bleiben, wo er schließlich auch starb.

Die Bibel schweigt nun aber auch darüber was die Ursache für Harans Tod war. Interessanter Weise ist dieses Thema ganz wichtig im Koran, ohne dabei den Haran selbst zu nennen. Oben haben wir die Sachlage im Koran beleuchtet und hier halte ich mich an die Schriften, welche bereits vor dem Koran existierten.

    Und er (= Abraham) sagte: Was für Hilfe und Vorteil kommt uns von diesen Götzen, die du verehrst und vor denen du niederfällst? Und sein Vater sprach zu ihm: Auch ich weiß es, mein Sohn; aber was soll ich mit dem Volke machen, das mich gezwungen hat, vor ihnen zu dienen?
    (Buch der Jubiläen 12, 2 und 6)

Terach wurde also in Ur zum Götzendienst gezwungen!

    Und im 60. Jahre des Lebens Abrams, das ist die 4. Jahrwoche, in ihrem 4. Jahre, erhob sich Abram bei Nacht und verbrannte das Haus der Götzen und verbrannte alles, was in dem Hause war, und es war kein Mensch, der es wußte. Und sie erhoben sich bei Nacht und wollten ihre Götzen mitten aus dem Feuer retten. Und Haran eilte herbei, um sie zu retten, aber das Feuer brannte über ihm. Und er verbrannte im Feuer und starb in Ur der Chaldäer vor Tharah, seinem Vater, und sie begruben ihn in Ur der Chaldäer.
    (Buch der Jubiläen 12, 12 bis 14)

Haran starb also bei dem Versuch Götzen zu retten. Nach diesem Ereignis zieht Terach weg von Ur. Im Koran steht nun noch, dass man dem Abram (Ibrahim) wegen seiner Tat nach dem Leben trachtete. Dies ist zwar logisch, aber nicht in anderen Schriften belegt. Der biblische Terach wird im Gegensatz zum koranischen Azar nicht als Gegner Gottes bezeichnet..

Zwischen Terach und Abram war laut Bibel keine Feindschaft! Nach dem Buch der Jubiläen bekommt er sogar den Segen seines Vaters.

Gott allein schickt Abram weg aus Haran!!!

 

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