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Carl Ischer
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Die Geburt Jesu nach dem Koran

Auch im Koran können wir eine Beschreibung der Geburt Christi finden. Zu Beachten ist, daß der Koran eine deutliche Entfernung zur biblischen Geschichte hat. Deshalb können manche Dinge noch mehr Einfluß von menschlichen Gefühlen haben. Als nüchterner Mensch kann man durchaus den Koran als göttliches Wort ansehen. Nur muß man beim lesen erkennen, daß die Lehren Jesu (Al-Masih = des Gesalbten) nicht enthalten sind. Sie sind also wahrscheinlich dem Schreiber des Koran nicht so wichtig. Wenn man die Lehre Jesu mit der des Koran vergleicht so kann man schon erkennen warum man Jesu nicht zu Wort kommen läßt. Ähnlich wie die Pharisäer, die Jesu anprangert, ist die Lehre des Koran. Altes Gesetz und Dogma. Gnade, Mitgefühl, Vergebung und Verständnis für andere Menschen sucht man vergeblich. Ähnlich wie in der Thora wird das Gesetz als Dogma mit allen seinen Vorschriften als verbindlich angesehen. Toleranz ist in dieser Denkweise nicht angebracht. Auch manche sogenannte Christen verfallen heute noch Zweitausend Jahre nach Jesu in diese Denkweise. Die von Jesu gepredigte Liebe ist hierin bestimmt nicht zu finden.

 

Die Ankündigung der Geburt - Sohn der Jungfrau Maria


    „Wie die Engel sprachen: «O Maria, Allah gibt dir frohe Kunde durch ein Wort von Ihm: sein Name soll sein der Messias, Jesus, Sohn Marias, geehrt in dieser und in jener Welt, einer der Gottnahen. Und er wird zu den Menschen in der Wiege reden und im Mannesalter und der Rechtschaffenen einer sein.» Sie sprach: «Mein Herr, wie soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührt hat?» Er sprach: «So ist Allahs (Weg), Er schafft, was Ihm gefällt. Wenn Er ein Ding beschließt, so spricht Er zu ihm: "Sei!"', und es ist. Und Er wird ihn das Buch lehren und die Weisheit und die Thora und das Evangelium; Und (wird ihn entsenden) als einen Gesandten zu den Kindern Israels (daß er spreche): "Ich komme zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn: Daß ich für euch aus Ton bilden werde, wie ein Vogel bildet; dann werde ich ihm (Geist) einhauchen, und es wird ein beschwingtes Wesen werden nach Allahs Gebot; und ich werde die Blinden und die Aussätzigen heilen und die Toten lebendig machen nach Allahs Gebot; und ich werde euch verkünden, was ihr essen und was ihr aufspeichern möget in euren Häusern Wahrlich, darin ist ein Zeichen für euch, wenn ihr gläubig seid.“
    (Sure 3, 45 bis 49)

    „Erzähle, was in diesem Buch über Maria steht. Da sie sich zurückzog von den Ihren nach einem gen Osten gewandten Ort, Und sich vor ihnen barg im Schleier, da sandten Wir unseren Geist zu ihr, und er erschien ihr in Gestalt eines vollkommenen Menschen. Sie sprach: «Ich nehme meine Zuflucht vor dir bei dem Allerbarmer; (laß ab von mir) wenn du Gottesfurcht hast.» Er antwortete: «Ich bin nur ein Gesandter deines Herrn, auf daß ich dir einen reinen Sohn beschere.» Sie sprach: «Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?» Er antwortete: «So ist's; dein Herr aber spricht: "Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies) auf daß Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache."»“
    (Sure 19, 16 bis 21)

Ähnlich wie in der Bibel gibt es im Koran mehrere Textstellen (insgesamt zwei) für die Ankündigung der Geburt. Maria war allein als der Engel ihr erschien (wörtlich = "unseren Geist"). Dieser Engel hatte eine männliche Gestalt und stellt sich als Bote Gottes vor. Er kündigt ihr einen "reinen Sohn" an. Ähnlich wie im Neuen Testament fragt Maria:„Wie soll mir ein Sohn werden, wo mich kein Mann berührt hat und ich auch nicht unkeusch gewesen bin?“ Die Antwort ist: "Es ist Mir ein leichtes und (Wir tun dies) auf daß Wir ihn zu einem Zeichen machen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns, und es ist eine beschlossene Sache."
Jesus wird im Koran als "Sohn der Maria" bezeichnet, um zu betonen, daß er keinen menschlichen Vater hat, sondern einem Wunder Gottes sein Leben verdankt. In Sure 3, 47 wird das noch deutlicher ausgedrückt: "Das ist Gottes Art. Er schafft, was er will. Wenn er eine Sache beschlossen hat, sagt er zu ihr nur: sei!, dann ist sie." - Durch das Wort des allmächtigen Schöpfers wird in Maria ein menschliches Wesen geschaffen. Sure 3, 59 betont, daß es sich mit Jesus ähnlich verhält wie mit Adam; auch zu diesem sagte Gott nur: "Sei!" und da war er. Die Jungfrauengeburt im Koran, ist nach der üblichen Auslegung im Islam, lediglich eine Demonstration der Macht Gottes. Sie ist nicht ein zeichenhafter Hinweis auf einen besonderen, für menschliche Sinne nicht wahrnehmbaren Vorgang von heilsgeschichtlicher Bedeutung: daß das ewige Wort Gottes "Fleisch" wird (Johannes 1, 14); daß der Sohn Gottes, der von Ewigkeit her in göttlicher Gestalt war, menschliche Gestalt annimmt (Philipper 2, 6 und 7).

 

Jesu Geburt - "an einem fernen Ort"

    „Und sie empfing ihn und zog sich mit ihm an einen entlegenen Ort zurück. Und die Wehen der Geburt trieben sie zum Stamm einer Palme. Sie sprach: «O wäre ich doch zuvor gestorben und wäre ganz und gar vergessen!» Da rief es ihr von unten her zu: «Betrübe dich nicht. Dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen; Schüttle nur den Stamm der Palme gegen dich, sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen. So iß und trink und kühle (dein) Auge. Und wenn du einen Menschen siehst, dann sprich: "Ich habe dem Allerbarmer ein Fasten gelobt, darum will ich heute zu keinem Wesen reden."»“
    (Sure 19, 22 bis 26)

Vor der Geburt zieht Maria sich "an einen fernen Ort" (Sure 19, 16) zurück.
Näheres wird nicht darüber gesagt, wo Jesus zur Welt kam. Für den Koran spielt Bethlehem als "Stadt Davids" (Lukas 2, 11)
und als Ort der göttlichen Verheißung (Matthäus 2, 5 und 6 / Micha 5, 1) keine Rolle. Als Maria Jesus zur Welt bringt, ist sie mit ihren Geburtsschmerzen und ihrer Verzweiflung allein .

    "Da rief es ihr von unten her zu: «Betrübe dich nicht. Dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen lassen; Schüttle nur den Stamm der Palme gegen dich, sie wird frische reife Datteln auf dich fallen lassen.
    (Sure 19, 23)

Joseph, der Verlobte Marias, wird im Koran überhaupt nicht erwähnt. Er ist nicht bei ihr zur Zeit der Geburt. Er wird auch nicht durch einen Engel über das Geheimnis der Geburt Jesu unterrichtet. Daher kann er auch Maria nicht in Schutz nehmen, als ihre Verwandtschaft sie der Hurerei verdächtigt.

 

Jesu verteidigt Maria - Ein sprechender Säugling

    „Dann brachte sie ihn zu ihrem Volke, indem sie ihn tragen ließ. Sie sprachen: «O Maria, du hast etwas Seltsames getan. O Schwester Aarons, dein Vater war kein Bösewicht, noch war deine Mutter ein unkeusches Weib!» Da deutete sie auf ihn. Sie sprachen: «Wie sollen wir zu einem reden, der ein Kind in der Wiege ist?» Er sprach: «Ich bin ein Diener Allahs, Er hat mir das Buch gegeben und mich zu einem Propheten gemacht; Er machte mich gesegnet, wo ich auch sein mag, und Er befahl mir Gebet und Almosen, solange ich lebe; Und (Er machte mich) ehrerbietig gegen meine Mutter; Er hat mich nicht hochfahrend, elend gemacht. Friede war über mir am Tage, da ich geboren ward, und (Friede wird über mir sein) am Tage, da ich sterben werde, und am Tage, da ich wieder zum Leben erweckt werde.» So ist Jesus, Sohn der Maria - eine Aussage der Wahrheit, über die sie uneins sind. Es ziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zuzugesellen. Heilig ist Er! Wenn Er ein Ding beschließt, so spricht Er nur zu ihm: «Sei!», und es ist.“
    (Sure 19, 27 bis 35)

Nach dem Koran muß Maria sich also allein dem Verdacht seitens ihrer Verwandtschaft stellen, sie sei durch Hurerei schwanger geworden.
Als sie mit dem Säugling auf dem Arm zu ihrer Familie kommt, wird sie entsetzt angesprochen und beschuldigt
(Sure 19, 27 und 28).
Auch in dieser Schwierigkeit erfährt sie göttliche Hilfe. Maria weist hin auf das Kind, und Jesus beginnt
(wie in Sure 3, 46 angekündigt)
zu ihnen zu reden. Durch dieses Wunder wird die Reinheit Marias bestätigt, ihre Ehre verteidigt und das Wunder der Jungfrauengeburt allen offenbar gemacht. Was der neugeborene Jesusknabe sagt, liegt ganz auf der Linie dessen, was der Koran insgesamt über Jesus lehrt:
a) er ist nur Diener Gottes;
b) er hat von Gott ein Buch, eine Offenbarungsschrift empfangen;
c) er hat Ritualgebet und Almosensteuer einzuhalten sowie zu verkünden.
Die Auslegung des Islam sieht in diesem Satz eine Abwehr der Gottessohnschaft
Der Gedanke der Gottessohnschaft Jesu, wird nach der offiziellen Auslegung, in diesem Zusammenhang noch einmal ganz deutlich zurückgewiesen:

    „Es ziemt Allah nicht, Sich einen Sohn zuzugesellen.“
    (Sure 19, 35)

Unausgesprochen steht hinter dieser Auslegung, das Mißverständnis, wer von Gottes Vaterschaft rede, meine eine geschlechtliche Zeugung.

 

Der "größere" Jesus?

Im Vergleich mit der Darstellung im Koran fällt auf, wie wenig Spektakuläres im Neuen Testament über den eigentlichen Vorgang der Geburt Jesu berichtet wird (Lukas 2, 6 und 7 / Matthäus 1, 25). Andererseits erfahren in Lukas 2, 8 bis 20 die Hirten und in Matthäus 2, 1 bis 12 die Weisen aus dem Morgenland etwas über die Bedeutung dieses Kindes und kommen, um es anzusehen (Lukas 2, 15) bzw. ihm zu huldigen (Matthäus 2, 2 und 11).
Während der Koran vom wunderbaren Reden Jesu in der Wiege erzählt, ist das Kind Jesus nach dem Zeugnis des Neuen Testaments äußerlich durch nichts von anderen Kindern zu unterscheiden. Was das Neue Testament allerdings über die Herkunft und Bedeutung Jesu sagt, davon weiß der Islam nichts oder er bestreitet es. Trotz aller Wunder im Zusammenhang mit seiner Geburt, ist Jesus im Islam weder "das Ebenbild des unsichtbaren Gottes" (Kolosser 1, 15) noch der "Retter" (Lukas 2, 11) für Sünder. Hier stellt sich natürlich die Frage warum Gott /Allah einen solchen Aufwand für einen einfachen Propheten betreibt?

Während Jesu Geburt im Koran noch wundersamer ausgeschmückt ist, als in Bibel. Wird im Gegensatz dazu von Muhammad nichts dergleichen berichtet. Geschichten über Muhammad gibt es nur außhalb des Koran. Offensichtlich ist die Geburt des Muhammad eher unwichtig und daher nicht erwähnt. Auch in der Bibel sind Propheten doch an sich Kinder / Nachkommen von den irdischen Eltern. Kein anderer Prophet außer Jesu ist durch das Eingreifen Gottes entstanden. Lediglich Adam könnte man Jesu so gesehen gleichsetzen. Was der Koran letztlich auch tut.

Hier ist ein Punkt, der eigentlich nachdenklich stimmen sollte.

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