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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Der Sabbat (Sonnabend)


שבת

Das Sabbatgebot

Als die Israeliten durch die Wüste wanderten bekamen sie den Auftrag jeden Tag Manna zu sammeln.

    Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeder zum Essen brauchte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es. Und am sechsten Tage sammelten sie doppelt so viel Brot, je zwei Krüge voll für einen. Und alle Vorsteher der Gemeinde kamen hin und verkündeten's Mose. Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was der HERR gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat für den HERRN. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das legt beiseite, dass es aufgehoben werde bis zum nächsten Morgen. Und sie legten's beiseite bis zum nächsten Morgen, wie Mose geboten hatte. Da wurde es nicht stinkend und war auch kein Wurm darin. Da sprach Mose: Esst dies heute, denn heute ist der Sabbat des HERRN; ihr werdet heute nichts finden auf dem Felde. Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein. Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, um zu sammeln, und fanden nichts. Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, meine Gebote und Weisungen zu halten? Sehet, der HERR hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage für zwei Tage Brot. So bleibe nun ein jeder, wo er ist, und niemand verlasse seinen Wohnplatz am siebenten Tage. Also ruhte das Volk am siebenten Tage.
    (2. Mose 16, 21 bis 30)

Schließlich wurde diese von Gott eingesetzte Verordnung auch in den Geboten verankert.

    Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
    (2. Mose 20, 8 bis 11)

In der Begründung des Sabbatgebotes finden wir die Erklärung, dass Gott in sechs Tagen die Welt erschaffen hat. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um sechs Erdentage, sondern um Zeitabschnitte, welche bei Gott als Tage anzusehen sind. Für uns sind diese Tage wohl eher unbeschreiblich lange Zeiteinheiten, die wir uns gar nicht vorstellen können, da sie unser Lebensalter um ein Viertausendfaches übersteigen.

    Und so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, weil er an ihm ruhte, von allen seinen Werken, die Gott geschaffen und gemacht hatte.
    (1. Mose 2, 2 und 3)

Interessant hierbei ist, dass dieser im Schöpfungsbericht als siebender Tag ausgegebene Zeitabschnitt schon im zweiten Kapitel steht, wo dann ein eher theologischer Schöpfungsbericht folgt. Dieser zweite Schöpfungsbericht hat auch die Prämisse, dass der Mensch die Krone der Schöpfung ist, während im ersten Schöpfungsbericht der Mensch im gleichen Zeitabschnitt wie die Tiere erschaffen wird. Auch in der zweiten Erwähnung der Gebote ist das Sabbatgebot angeführt. Hier fehlt aber der Verweis auf die Schöpfung. Hier wird die Knechtschaft in Ägypten in den Fordergrund gestellt.

    Den Sabbattag sollst du halten, dass du ihn heiligest, wie dir der HERR, dein Gott, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du. Denn du sollst daran denken, dass auch du Knecht in Ägyptenland warst und der HERR, dein Gott, dich von dort herausgeführt hat mit mächtiger Hand und ausgerecktem Arm. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, dass du den Sabbattag halten sollst.
    (5. Mose 5, 12 bis 15)

Der Sabbat beginnt mit dem Freitagabend, der auch im Islam eine Rolle spielt, wobei allerdings der Sabbat, als Ganzes, nicht gehalten wird. Die Begründung für den Freitagabend findet sich wiederum im Schöpfungsbericht.

    Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
    (1. Mose 1, 4 und 5)

Der Tag besteht in theologischer Sicht also aus Abend und Morgen. Heute ist aber allgemein üblich den Tag um Mitternacht beginnen zu lassen und ihn wieder um Mitternacht enden zu lassen. Dabei ist schon der Begriff Mitternacht so gesehen als Mitte der Nacht zu sehen. Auch sprachlich ist somit die Sachlage der theologischen entsprechend.

 

Der Vorsabbat (Freitag)

An diesem Tag wird der Sabbat vorbereitet. Die Speisen werden bereitet und aufgetischt. Damit sie nicht verkommen werden sie deutlich abgedeckt. Die Wohnung wird gereinigt und geschmückt. Die Menschen baden und kleiden sich mit frisch gewaschenen Kleidern an. Ab dem Sonnenuntergang ruht jegliche Arbeit. Man geht zum Abendgottesdienst in die Synagoge und danach wird im Familienkreis der Sabbat weiter gefeiert. An diesem Tag ist die Synagoge heller erleuchtet als an den anderen Tagen. In vielen deutschen Synagogen gab es große Orgeln, die den wechselnden Sprechgesang eindrucksvoll begleiteten. Auch nach dem Gottesdienst wir zu Hause weiter gesungen. Schon aus diesem Grunde waren die Israeliten in Deutschland meist gute Musiker. Wenn der Hausherr aus der Synagoge heimkehrt, segnet er seine Kinder. Ein auch Nichtisraeliten bekanntes Sabbatlied ist "Schalom alechem". Das umherreichen des Weinkelches beim Abendmahl wird auch am Sabbat im Familienkreis der Israeliten gepflegt.

Es gibt ein genauen Katalog von arbeiten, welche am Sabbat verboten sind.

Der Sabbat

Der Sabbatmorgen ist zum ausschlafen da. Erst am späten Vormittag geht man zum allgemeinen Gottesdienst in die Synagoge. Hier ist der Brauch anders als bei den Christen, welchen den Morgen des Auferstehungstages begehen und zum Gottesdienst zusammenkommen. Auch der Morgengottesdienst mit dem Morgengebet am Sabbat wird feierlich gehalten. Dabei werden Psalmen gesungen und die Thora gelesen. Nach der Lesung aus der Thora folgt die Vorlesung aus den Prophetenbüchern, die dabei eine Einheit in der Aussage bilden. Auch am Nachmittag findet Gottesdienst statt, wobei hier die Mischna in der Lesung ihren Platz findet.

Der Sabbat endet mit dem Abendgebet.

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