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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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     israel. Festjahr

Jom haZikaron

יום הזיכרון לחללי מﬠרכות ישראל

Bei diesem Tag habe ich eine etwas gespaltene Haltung. Es ist letztlich der Freiheitskampf der Israeliten in Palästina. Dieser Kampf ist und war völlig berechtigt. Ich sehe aber auch das Leid der Palästinenser und kann dabei über die Halsstarrigkeit der Palästinenser nur mit dem Kopf schütteln. Ich sehe in ihrer Art, durch Gewalt die Verhältnisse zu ändern einen völlig falschen Weg. Statt sich dem Frieden und der Aussöhnung zu öffnen versuchen sie weiterhin die Israelis ins Meer zu jagen.

Es ist schwierig mit einem Muslim über Frieden zu verhandeln, da er in seiner Sicht nur eine Gesetzgebung nach der Scharia anerkennt. Eine Gesetzgebung, welche andere Prämissen setzt ist ihm zuwider. Nun kann man in Europa und Amerika darüber gern spekulieren, wie sich Israel verhalten sollte. Man wird aber der Sachlage nie wirklich gerecht werden. Die Ursache der heutigen Situation in Palästina müssen wir im Holocaust sehen. Die Menschen wurden damals aller Rechte beraubt und ermordet. Deshalb setzte eine Auswanderungswelle in Richtung Palästina ein. Auch hier hat Großbritannien einen großen Anteil an der heutigen Situation. Sie wollten damals verhindern, dass die Israeliten sich nach England und Amerika aufmachen und dort siedeln. Deshalb unterstützten die damaligen Machthaber die Ausreise in Richtung Palästina. Nach dem Ende des Mandates von Großbritannien, für Palästina wohnten dort inzwischen viele Israeliten. Welche sich nun unter einem Machtvakuum den islamischen Palästinensern gegenüber sahen. Diese wiederum wollten die Israelis so schnell wie möglich los werden. Man sah in ihnen Abkömmlinge der Kolonialisten und zusätzlich Fremde, die hier einen anderen Glauben lebten. Um nun nicht nochmals in solch eine Situation zu kommen, wie beim Holocaust begannen sich nun die Israeliten zu wehren. Sie verteidigten zunächst ihren Status in Palästina, mussten aber erkennen, dass Verteidigung allein nicht wirklich ausreicht. Sie mussten die Macht in dem ihnen zugebilligtem Gebiet übernehmen. Im Bürgerkrieg dieser Zeit gewannen sie letztlich die Oberhand und annektierten ihrerseits das Westjordanland. Schließlich gründeten sie den Staat Israel. Bei diesen kriegerischen Auseinandersetzungen sind viele Israelis gefallen. Sie wollten letztlich nur einen sicheren Staat für ihr Volk. Diese unruhige Zeit veranlasste ca. 700000 Palästinenser zur Auswanderung aus dem ehemaligen Mandatsgebiet. Heute sind sie ein Großteil der palästinensischen Flüchtlinge, die als Faustpfand für arabische Großmachtpläne herhalten müssen. Die arabische Staaten rings um Israel gab aber nun auch weiterhin keine Ruhe. Sie unterstützten die so genannten palästinensischen Befreiungsorganisationen. Um diese Unterstützung zu unterbinden kam es schließlich zum Sechstagekrieg von 1967. In dessen Folge wurden weitere Teile des ehemaligen Mandatsgebietes erobert (Golan) und die Sinai Halbinsel besetzt. Diese Gebiete gelten seit dem als Sicherheitspfand für den Israelischen Staat. Durch diese Sachlage wurde schließlich Ägypten zu Verhandlungen gebracht und ein Friedensvertrag ausgehandelt. Auch heute hat sich nicht viel an der Situation in Palästina geändert. Einzig die militärische Macht des Israelitischen Staates macht es möglich, dass dort Menschen relativ friedlich zusammen leben können. Ich kann daher die Israelis, auch mit Sicht auf ihre sehr schmerzvolle Geschichte verstehen, warum sie auf Gewalt mit Gewalt beantworten. Fakt ist, dass jeder gefallene Soldat für den Frieden in dieser Region gefallen ist. Allerdings bin ich in meinem Herzen eher ein Pazifist. An dieser Stelle muss man aber erkennen, dass man dort nur schlecht Frieden mit friedlichen Mitteln erreichen kann.

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