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Carl Ischer
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Jerusalemtag

יום ירושלים

Dieser Tag ist durchaus kritisch zu bewerten, denn er ist so gesehen eine Provokation gegen die Araber. Man feiert die Wiedervereinigung der Stadt, welche bis 1967 in ihrem Ostteil durch die jordanische Armee besetzt war. Trotzdem muss man anerkennen, dass die Besetzung von Ostjerusalem einer Befreiung der Stadt gleichkommt. Liegen doch in diesem Gebiet die Heiligtümer von Christen, Muslimen und Israeliten. Vor dem Sechstagekrieg hat man den Israeliten den Zugang zur Klagemauer verweigert. Die jordanischen Besatzer hatten Israelis, die dort sich auf ehrliche Weise Häuser gekauft hatten vertrieben und die größte Synagoge gesprengt. Wer da meint, dass vorher Ostjerusalem frei gewesen wäre den kann man nicht wirklich glauben. Vielmehr ist jetzt Jerusalem frei, da alle Gläubigen zu ihren Heiligtümern gehen können. Allerdings sind hier Einschränkungen durch den arabischen Terror immer präsent. Starke Bewachung bringt eine gewisse Sicherheit. Trotzdem ist gerade der interessanteste Teil Jerusalems eben nicht frei zugänglich, da Araber den Zugang zum Tempelberg blockieren. Sie meinen, dass nur sie ein Recht hätten diesen Teil Jerusalems zu betreten. Daher kann man sich ausmalen was passieren würde, wenn Jerusalem eine arabische Hauptstadt wäre.

Etymologie

„ירושלים“ (=Jerusalem) besteht aus zwei Worthälften.
„ירה“ bzw. „ירא“ (Yara) was soviel wie lehren bedeutet und
„שלם“ (schalom) was Frieden bedeutet. So gesehen heist dann Jerusalem den „Frieden lehren“.
Arabisch heist Jerusalem „القـدس“ (asch-Scharif) was soviel wie „die Heilige“ bedeutet.

zur Geschichte

Jerusalem ist schon immer eine umkämpfte Stadt. Die Stadt die den Frieden im Namen trägt hat schon so viel Blutvergießens gesehen, dass man eigentlich den Begriff „Salem“ aus dem Namen streichen müsste. Einst hatte Melchisedek in Salem gelebt.

    Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten
    (1 Mose 14, 18)

David eroberte diese Stadt und machte sie zu seiner Hauptstadt.

    Und der König zog mit seinen Männern vor Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich abwehren. Damit meinten sie, daß David nicht dort hineinkommen könnte. David aber eroberte die Burg Zion; das ist Davids Stadt.
    (2. Samuel 5, 6 und 7)

Dort wurde dann schließlich der Tempel erbaut.


Der Salomonische Tempel
Quelle: Wikipedia
    Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem auf dem Berge Morija, wo der HERR seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, zubereitet hatte.
    (2 Chronik 3, 1 )

Dieser Tempel wurde zerstört und durch einen zweiten Tempel, der Tempel des Serubbabel ersetzt.


Der zweite Tempel
Quelle: Wikipedia
    Da machten sich auf Serubbabel, der Sohn Schealtïls, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und fingen an, das Haus Gottes zu Jerusalem aufzubauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie stärkten.
    (Esra 5, 2)

Dieser wurde dann durch Herodes den Großen prächtig erweitert und ausgeschmückt. Dieser Tempel wurde dann im Jahre 70 n. Chr. zerstört. An seiner Stelle wurde ein Jupiter Tempel errichtet. Dieser wurde dann durch Kaiser Konstantin niedergerissen und durch eine Kirche ersetzt, welche wiederum kurz darauf zerstört wurde. Kaiser Justinian ließ um 530 n. Chr. die Marienkirche bauen, welche wiederum 614 n. Chr. durch die Perser zerstört wurde und nun nicht mehr aufgebaut wurde. Nach der Eroberung von Jerusalem durch die Araber wurde auf dem Tempelberg der Felsendom (691 n. Chr.) und durch Umgestaltung der Marienkirchenruine die Al-Aqsa-Moschee errichten.

Seit dem stehen dort diese muslimischen Heiligtümer. Eine Moschee in Jerusalem wird im Koran nicht erwähnt! Lediglich einige Legenden, die nicht zu beweisen sind lassen eine Anwesenheit Muhammads in Jerusalem zu, der dort dann angeblich eine Moschee besucht haben soll. Allerdings gab es zur Zeit des Muhammad dort keine Moschee, sondern nur die Ruine der Marienkirche. Diese Moscheen sind wohl eher ähnlich wie die Hagia Sophia in Istanbul / Konstantinopel einzuordnen. Es ist ein Prestigebau um den Sieg über die Christen und Israeliten zu manifestieren.


Der Felsendom in Jerusalem
Quelle: Wikipedia

Genaugenommen hat der Tempelberg für Muslime keinerlei Bedeutung. Die Anwesenheit dort dient nach meiner Sicht mehr der Erniedrigung der anderen Glaubensrichtungen. Ziel sollte es aber sein dort einen für alle zugänglichen Ort zu schaffen, nur so könnte in Jerusalem wirklich Frieden werden. Ein Abriss der Moscheen und ein Neubau des Tempels würde die Lage um Jerusalem nur verschärfen.

Erst nach ca. 1200 Jahren war erstmals wieder jüdisches Leben in der Stadt eingezogen. Zum Ende des ersten Weltkrieges waren die überwiegende Anzahl der Einwohner von Jerusalem Israeliten. Deshalb wurde von Seiten der Völkergemeinschaft eine neutrale Regelung für Jerusalem angestrebt. Dieses Bestreben wurde jäh unterbrochen, als jordanische Truppen widerrechtlich Ostjerusalem besetzten. Dabei wurde sogar der Stützpunkt der Völkergemeinschaft zerstört. Anschließend wurden vollendete Tatsachen geschaffen. Die Mehrheit der Bewohner, die Israeliten wurden vertrieben und ihre Häuser und Synagogen zerstört. Ein Beispiel für diese Willkür ist die Hurva-Synagoge in Jerusalem. Nach der Eroberung durch jordanische Truppen wurde dieses große Gotteshaus einfach gesprengt. Nach dem Sechstagekrieg wurde zunächst der große Bogen wieder errichtet. Erst im Jahre 2010 konnte die Synagoge wieder geweiht werden. Man bedenke dabei, dass die Israeliten damals in Jerusalem alle Häuser rechtmäßig erworben hatten. Auch die Synagoge wurde durch Eigenmittel errichtet. Nur fünf Jahre nach den Ereignissen in Warschau wurden nun wieder Israeliten durch Willkür bedroht und eine Stadt als „Judenrein“ bezeichnet. Als eine weitere Provokation der Araber gegenüber den Israeliten kann man die Vergoldung der Kuppel des Felsendomes sehen. Hatte der Felsendom bis 1963 nur eine mit Blei belegte Kuppel, so erhielt diese 1963 von den damaligem jordanischen Besatzern eine Blattgoldbelegung. Damit leuchtete diese „Sieger-Kuppel“ hinüber zu den vertriebenen Israeliten. Im Sechstagekrieg hat die Israelische Armee bei der Eroberung von Ostjerusalem ganz bewusst auf einen Beschuss mit Granaten verzichtet. Man wollte alle auch die muslimischen Heiligtümer schonen. Trotz großer Verluste hat die Israelische Armee diese Vorgehensweise bis zum Sieg durchgehalten. Kein Felsendom und keine Al-Aqsa-Moschee oder sonstige Gebäude der Araber wurden zerstört. Man hat sich nicht gerächt und Vergeltung geübt. Diese Haltung der Israelis sollte man bedenken, wenn man sich ein Urteil über die Besetzung von Ostjerusalem bildet. Das Tempelareal wurde einer autonomen muslimischen Verwaltung (وقف) übergeben. Kein Israeli darf einen Gottesdienst auf dem Tempelberg durchführen. Die Polizei ist angehalten jegliche Provokation gegen den Glauben der Muslime zu unterbinden.

Die Resolution der Palästinenser Jerusalem als ihre Hauptstadt zu erklären ist nur fiktiv. War Jerusalem vorher besetzt, so ist heute Jerusalem so frei wie seit vielen Jahrhunderten nicht mehr.

Allerdings ist das feiern dieses Ereignisses durchaus eine Provokation, die man wohl besser unterlassen sollte. Ich verzichte hier auch deshalb bewußt auf Bilder.

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