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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Ta'anit Esther

תענית אסתר


Ester
von Minerva Bernetta Kohlhepp Teichert

Dieser Fastentag wird am 13. Adar begangen und liegt in der Regel einen Tag vor dem Purimfest. Für diesen Tag gelten gleich zwei Besonderheiten. Zum Ersten wird dieser Fastentag, wenn er auf einen Sabbat fällt, nicht auf den nächsten Tag verschoben, wie es sonst üblich ist, sondern auf den Donnerstag, also noch vor den Rüsttag, vorverlegt. Der Grund dafür ist, dass das unmittelbar am 14. Adar folgende Purimfest davon nicht beeinträchtigt werden soll. Zum Anderen liegt dieser Tag in einem Monat, dem Adar, der auch als Schaltmonat hinzugefügt wird. Wird nun solch ein Schaltmonat eingefügt, dann wird dieser Tag erst im 2. Adar, den Adar bet bzw. Adar scheni, begangen. Während also in normalen Jahren zwischen Tu biSchwat und Ta'anit Esther 33 Tage liegen, sind es in Schaltjahren 63 Tage.

Geschichtlicher Hintergrund:

Die Israeliten waren damals verstreut und lebten unter Anderem in Persien. Im Buch Ester wird nun der damals herrschende König mit Ahasveros angegeben. Diese Aussage widerspricht aber anderen historischen und biblischen Quellen. In der Kunst wird er mit dem Namen Xerxes angegeben. (z.B. die Oper Xerxes von Georg Friedrich Händel / HWV 40). Laut Bibel plante Haman einen Anschlag gegen die Israeliten. Sein Plan war, dass alle Israeliten ausgeplündert und getötet werden sollten, weil sie angeblich die Gesetze des Königs missachtet hätten. Mordechai erfuhr im Vorfeld von diesem Anschlag und schickte seine Nichte die Frau des Königs zu diesem, um für ihr Volk einzutreten. Nun durfte aber auch die Königin nicht einfach so vor dem König erscheinen. Sie hätte wie ihre Vorgängerin verworfen werden können.


Ester, Ahasveros und Haman beim Festmahl
von Jan Victors 1640

    So geh hin und versammle alle Juden, die in Susa sind, und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um.
    (Esther 4,16).

Das Fasten der Esther geschah damals zwischen dem 14 und 16. Nissan, also während des Pessach, wo eigentlich das Fasten verboten ist. Der Grund dafür, dass dieses Fest an dem 13. Adar gefeiert wird, liegt in der weiteren Geschichte begründet.

    Im zwölften Monat, das ist der Monat Adar, am dreizehnten Tage, als des Königs Wort und Gesetz ausgeführt werden sollte, eben an dem Tage, als die Feinde der Juden hofften, sie zu überwältigen, und sich’s wandte, daß nun die Juden ihre Feinde überwältigen sollten, da versammelten sich die Juden in ihren Städten in allen Ländern des Königs Ahasveros, um Hand anzulegen an die, die ihnen übelwollten. Und niemand konnte ihnen widerstehen; denn die Furcht vor ihnen war über alle Völker gekommen.
    (Ester 9, 1 und 2)

Eigentlich sind es drei und nicht nur ein Fastentag. Strenggläubige Israeliten fasten auch drei Tage, aber mit Zwischenräumen. Sie Fasten dann am Montag und Donnerstag vor dem Purimfest und am Montag nach dem Purimfest.

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