Religions Informationen
Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

Weitere Informationen finden sie hier.
    Festjahr
     israel. Festjahr

Chanukkafest

חנוכה

חנכה (Chanukka) bedeutet „Einweihung“. Das Fest wird ab dem 25. Kislew für acht Tage gefeiert und erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahre 3597 (=164 v. Chr.). Dieses Fest lässt sich in Bibeln ohne Apokryphen bzw. Deuterokanonische Schriften nicht finden, da diese Begebenheiten in dem 2. Buch der Makkabäer beschrieben wird.

    Gott aber trieb Makkabäus und seine Leute dazu an, den Tempel und die Stadt wieder einzunehmen. Und sie zerstörten die Altäre, die die Heiden auf dem Marktplatz errichtet hatten, und die Götzenhaine. Und nachdem sie den Tempel gereinigt hatten, bauten sie einen neuen Altar und nahmen Feuersteine, schlugen Feuer und brachten wieder Opfer dar; das war zwei Jahre lang nicht geschehen; opferten Räucherwerk, zündeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. Als nun das alles geschehen war, warfen sie sich mit dem ganzen Körper auf die Erde nieder und baten den Herrn: er wolle sie ja nicht wieder in solchen Jammer kommen lassen, sondern, wenn sie sich auch einmal versündigen würden, sie in Milde züchtigen und nicht in die Hände der Gotteslästerer, der grausamen Heiden, geben. Und Gott schickte es so, dass an dem gleichen Tage, an dem die Fremden den Tempel unrein gemacht hatten, nämlich am fünfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew, der Tempel gereinigt wurde. Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim Laubhüttenfest, und dachten daran, dass sie noch vor kurzer Zeit ihr Laubhüttenfest in der Wildnis und in den Höhlen wie wilde Tiere gehalten hatten. Sie trugen laubumwundene Stäbe und schöne Zweige und Palmwedel und priesen mit Lobgesängen den, der es gefügt hatte, dass seine heilige Stätte wieder gereinigt wurde. Dann stimmten sie in der Gemeinde ab, fassten den Beschluss und ließen als Gebot für das ganze Volk der Juden ausgehen, dass man diese Tage jährlich feiern sollte.
    (2. Makkabäer 10, 1 bis 8)

Zur Geschichte

Alexander der Große hatte auch Israel in sein Herrschaftsgebiet eingegliedert. Die Israeliten sahen dies jedoch nicht als Bedrohung an, sondern akzeptierten so gesehen diese Fremdherrschaft. Als Alexander starb wurde sein Reich unter seinen Kommandeuren aufgeteilt. Somit entstand in diesem Gebiet das Reich der Seleukiden. Diese versuchten ihr Territorium durch Feldzüge zu erweitern mussten sich aber der Übermacht der Römer beugen. Da sie nun an Rom Reparationszahlungen leisten mussten ließ er auf dem Rückweg im Jahre 167 v. Chr. den Tempel in Jerusalem plündern und schließlich den Gottesdienst im Tempel verbieten und wandelte den Tempel in eine Kultstätte des Zeus um. Dies führte zum Makkabäeraufstand, der schließlich zur Befreiung von Israel führte. Als sie den Tempel gereinigt hatten wurde dort wieder dem Jahwe geopfert. In Erinnerung an dieses Ereignis feiert man das Channukafest.

Eine Legende zu diesem Fest

Als man zum Gottesdienst die Menora, den siebenarmigen Leuchter des Tempels anzünden wollte, fand sich nur ein einziges kleines Gefäß koscheren Öls. Um die Menora leuchten zu lassen reichte diese Menge für einen Tag aus. Die Herstellung neuen Öls brauchte eine Zeit von 8 Tagen. Durch ein Wunder ließ nun Gott aber den Leuchter mit dieser kleinen Menge acht Tage leuchten. Man sah dies als Zeichen, dass Gott gegen die Mächtigen helfen kann und auch das Licht so lage leuchten lassen kann wie es nötig ist.

   
Menora                            Chanukkaleuchter

Brauchtum

In Erinnerung an diese Geschehen entzündet man nicht die siebenarmige Menora, sondern einen Leuchter mit acht Armen und dem Zusatzlicht, dem sogenannten "שמש" (Schamasch = Diener). Mit dem Einbruch der Dunkelheit wird wie bei Advent, allerdings an jedem Tag ein neues Licht angezündet. Am letzten Tag leuchten dann alle Lichter des Leuchters. Es ist auch als Lichterfest bekannt und ist vom Brauchtum her dem christlichen Weihnachtsfest sehr ähnlich; Allerdings ohne Baby und Hirten. An diesem Fest werden auch an die Kinder Gaben verteilt. Typische Speisen zum Fest sind z.B. „לביבוח“ (Latkes = Kartoffelpfannkuchen).

Latkes

zurück

Copyright © 2009 by Falke 1830