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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Die Nacht der Vergebung (Laylatu l-Bera'a)

ليلة البراءة

Diese Nacht wir auch mit Nacht der Befreiung oder Nacht der Erlösung in die deutsche Sprache übertragen. Befreiung deshalb, weil man glaubt durch die Erlösung von Sünden dem Höllenfeuer zu entkommen. Ich persönlich halte von dem so genannten höllischen Feuer nichts. Dies ist für mich eine Angst-Mache von Menschen, um andere zu manipulieren zu können. Auch von dem Paradies, wie es im Islam gepredigt wird halte ich nicht viel, da so etwas völlig unlogisch wäre. Warum sollte ein Mensch in der Hölle braten, nur weil er hier ein Gebet vergessen haben soll und warum sollen Frauen auch noch im Paradies dem Mann als Sklave dienen? Wo ist denn dann für Frauen das ein Paradies? Nein bei einer etwas logischen Betrachtung kann man so etwas nicht wirklich annehmen. Alles was wir zu erwarten haben, ist im jetzt und heute zu erwarten. Wenn ich mich da als Macho aufspiele und meine, Alle hätten sich gefälligst nach mir zu richten, dann kann ich auch von dem mir Gegenüber nicht erwarten, dass dieser mir entgegenkommt. Die hier betrachtete sogenannte heilige Nacht liegt zwischen dem 14. und 15. des Monats Scha'ban. An diesem Tag soll nach einer Überlieferung Mohammed seinen Anhängern mitgeteilt haben, dass die Engel Allahs die Taten der Menschen aufzeichnen. Diese Aussage wird weder durch den Koran gestützt noch durch die Bibel und Tanach verbreitet. Dies ist lediglich eine Ansicht eines vermeintlichen an Allah Gläubigen. Hier sollte man ganz klar trennen zwischen Gottesbotschaft und Ansicht! Hier ist auch der deutliche Unterschied zwischen Christen und Israeliten auf der einen und Muslimen auf der anderen Seite.

Im Islam gibt es Pflichten, die genau aufgezählt sind. Hält man sie ein, dann erwartet einem irgendwann das Paradies. Da braucht man nicht denken und braucht keine Analysen. Einfach alles befolgen, dann kann man auch etwas erwarten. So einfach ist es aber in Wirklichkeit nicht. Gott will, dass wir uns für IHN entscheiden. Nicht äußere Gebete und Verbeugungen, sondern das ganze innere Wesen muss sich für Gott entscheiden.

Der Gott der Bibel sagt nach schwerem Leid z.B.:

    … Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
    (aus Jeremia 31, 3)

Allah bzw. Gott liebt Dich! Welch eine Zusage, die ich in der islamischer Theologie nicht finden kann. Im Koran wird mehr davon gesprochen wen Gott nicht liebt.

al-Baqara (Die Kuh)

    Und kämpft auf Allahs Weg gegen diejenigen, die gegen euch kämpfen, doch übertretet nicht! Allah liebt nicht die Übertreter.
    (Sure 2, 190)

    Dahinschwinden lassen wird Allah den Zins und vermehren die Almosen. Allah liebt niemanden, der ein beharrlicher Ungläubiger und Sünder ist.
    (Sure 2, 276)

Al-i-IImran (Die Sippe Imrans)

    Sag: Gehorcht Allah und dem Gesandten. Doch wenn sie sich abkehren, so liebt Allah die Ungläubigen nicht.
    (Sure 3, 32)

    Was aber jene angeht, die glauben und rechtschaffene Werke tun, so wird Er ihnen ihren Lohn in vollem Maß zukommen lassen. Und Allah liebt nicht die Ungerechten.“
    (Sure 3, 57)

    Wenn euch eine Wunde zugefügt worden ist, so ist dem (ungläubigen) Volk schon eine gleiche Wunde zugefügt worden. Und diese Tage (des Kriegsglücks) lassen Wir unter den Menschen wechseln, – damit Allah diejenigen, die glauben, kennt und (damit) Er Sich von euch (Blut)zeugen nimmt. Und Allah liebt nicht die Ungerechten.
    (Sure 3, 140)

an-Nisa (Die Frauen)

    Und dient Allah und gesellt Ihm nichts bei. Und zu den Eltern sollt ihr gütig sein und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem verwandten Nachbarn, dem fremden Nachbarn, dem Gefährten zur Seite, dem Sohn des Weges und denen, die eure rechte Hand besitzt. Allah liebt nicht, wer eingebildet und prahlerisch ist,
    (Sure 4, 36)

Man kann natürlich im Umkehrschuss davon ausgehen, dass uns Allah liebt, wenn wir..... . Aber wie anders ist dagegen die Botschaft des Gottes aus der Bibel.

    Lasst uns lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.
    (1. Johannes 4, 19)

Weil Gott uns liebt sollen wir ihn auch lieben! Die islamische Theologie lehrt dagegen, erst müsst ihr Gott lieben, damit dieser Gott Euch liebt. Man könnte meinen, dass der islamische Gott seine Geschöpfe gar nicht kennt.

Es sind aber seine Geschöpfe und er kennt sie auch Alle!

Gott ist nicht so vergesslich wie wir!

Wir können aber trotzdem auch erkennen, dass Gott zum Lieben in der Lage ist.

Al-i-IImran (Die Sippe Imrans)

    Sag: Wenn ihr Allah liebt, dann folgt mir. So liebt euch Allah und vergibt euch eure Sünden. Allah ist Allvergebend und Barmherzig.
    (Sure 3, 31)

Wir können aber im Koran auch erkennen, dass Allah alles weiß. Folglich weiß er nicht nur das was wir Böses getan haben.

Al-i-IImran (Die Sippe Imrans)

    Sag: Ob ihr verbergt, was in euren Brüsten ist oder es offenlegt, Allah weiß es; Er weiß, was in den Himmeln und was auf der Erde ist. Und Allah hat zu allem die Macht. An dem Tag wird jede Seele das, was sie an Gutem getan hat, bereit finden. Und von dem, was sie an Bösem getan hat, hätte sie gern, wenn zwischen ihr und ihm ein weiter Abstand wäre. Und Allah mahnt euch zur Vorsicht vor Sich selbst. Allah ist Gnädig zu den Menschen.
    (Sure 3, 29 und 30)

Schön ist auch im Koran, dass das Gute was wir getan haben vorne an steht! Also will auch der Gott des Islam zunächst das Gute bewerten! Es ist also nicht so, dass wir zuerst Angst vor diesem Gott haben müssen, denn auch der Gott aus dem Koran liebt jeden Menschen! Die islamische Theologie hingehend interpretiert meist aber mehr, dass Gott nur äußerliche Sachen liebt. Dies sind dann Gebetsrituale, Opfergaben an bestimmten Tagen und ein auswendig lernen von unverständlichen Texten. (z.B. Koran in Arabisch) Man kann ja auch wunderbar mit diesen Massenkulten die eigene Haltung gut übertünchen. Ich mache was mir geboten ist und ansonsten kann ich die Sau raus lassen. Ich trinke keinen Alkohol rauche aber dafür Drogen. Man könnte hier noch vieles anführen.

Gott will mehr als nur äußere Gebärden. Gott will auch innere Veränderungen!

    Jesus aber antwortete ihm: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt". Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
    (Matthäus 22, 37 bis 40; siehe auch; 5. Mose 6, 5 und 3. Mose 19, 18)

Diese beiden schon im Tanach zu findenden Gebote sind Grundlagen für das Erkennen Gottes. Auch im Koran kann man diese Ansätze finden.

al-Baqara (Die Kuh)

    Aber nein! Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, dessen Lohn steht für ihn bei seinem Herrn. Und sie soll keine Furcht überkommen, noch sollen sie traurig sein.
    (Sure 2,112)

Luqman

    Wer sich Allah völlig hingibt und dabei Gutes tut, der hält sich an die festeste Handhabe. Und zu Allah (führt) das Ende der Angelegenheiten.
    (Sure 31, 22)

Zurück zu diesen hier betrachteten Nacht.
Muslime betrachten diese Nacht als eine Zeit, in der ihnen besondere göttliche Barmherzigkeit und Segen zuteil wird. Die Nacht wird mit Koranrezitationen und speziellen Gebeten verbracht. Hier zeigt sich die Äußerlichkeit dieser Nacht ganz besonders. Wer alles so tut, kann mit Erbarmen rechnen.

Fakhraddin al-Razi (1149-1209) schreibt in seinem theologischen Kommentar „Mafatih al-Ghayb“:

    Weil Allah einen Erlass niederschreibt für die Muslime, wie es der Steuereintreiber tut, wenn er von Schiffsbesitzern z.B. die Steuer eingetrieben hat, so wurde diese Nacht al-Laylatul Bara'at [die Nacht des Erlasses] oder al-Laylatul Sakk [die Nacht der Anleihe] genannt. Es heißt, dass dieser Nacht diese fünf Besonderheiten gegeben wurden: 1) In dieser Nacht werden alle "weisen Angelegenheiten" bestimmt. So gebietet Allah: "Eine jede weise Angelegenheit wird mit einem Befehl von uns in dieser Nacht getrennt", bestimmt, hervorgebracht oder festgelegt" 2) Ibadat [Gebete, ritiuelle Handlungen] in dieser Nacht haben viel Fadail [Nutzen, Tugenden]. So sagte unser Prophet "Wer in dieser Nacht 100 Rak'ah [Bewegungen beim Gebet] betet, Allah wird ihm 100 Engel schicken, von denen ihm 30 die frohe Botschaft vom Paradies; 30 ihm die Garantie vor Strafen der Hölle geben werden; von denen 30 die Heimsuchungen des Diesseits entfernen und von denen 10 ihn vor den Fallen des Nacktheit (Sexualität) beschützen werden." 3) In dieser Nacht steigt die göttliche Barmherzigkeit herab. So sagte unser Prophet : "Allah vergibt in dieser Nacht den Gläubigen der Gemeinschaft des Propheten eine Anzahl von Sünden wie die Haare eines rothaarigen Kamels (sehr freie Übersetzung!) 4. In dieser Nacht verwirklicht sich die Vergebung. So sagte unser Prophet "Allah vergibt allen Muslimen in dieser Nacht, außer jenen, die Wahrsagerei betreiben, in ihrer Feindschaft übertreiben, die Alkohol trinken, ihren Eltern rebellieren und auf der Unzucht beharren." 5. Allah gab in dieser Nacht seinem Propheten die vollkommene Erlaubnis der Fürsprache. Denn unser Prophet verlangte am 13. des Monats Schaban die Erlaubnis der Fürsprache, und ihm wurde die Erlaubnis für einen Drittel gewährt. In der vierzehnten Nacht fragte er wieder nach der Fürsprache, und ihm wurde 2/3 gewährt. In der 15. Nacht fragte er wieder nach der Fürsprache Gleichen und ihm wurde die vollkommene Fürsprache gewährt.

Taqi ad-Din Ahmad ibn Taymiyyah (1263–1328) wurde über das Nachtgebet vom 15. Scha'ban gefragt und er antwortete:

    "Wenn eine Person diese Nacht alleine betet, oder in einer ausgewählten Gemeinschaft, wie es viele Gruppen der früheren Muslime taten, dann ist dies sehr gut. Die Versammlung in der Moschee für ein bestimmtes festes Gebet, wie das Versammeln für 100 Gebete, in denen jedes Mal 1000 Suren gelesen werden, ist eine schlechte Neuerung, die keiner der Imame erlaubt hat.
    [al-Fatawa al-Kubra, 2; 222-138]

Die Vergebung der Sünden bekommt man also nicht durch das bereuen der Sünde, sondern durch Kniefälle und arabische Koranverse(?).

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott so oberflächlich sein sollte!

Ich sehe in diesem Tag einen anderen Grund gelegt.

Dieser Tag liegt 14 Tage vor dem Beginn des Ramadan. In den Gedanken zum Ramadan hatte ich die Parallelität zum Weihnachtsfest schon dargestellt. Auch hier liegt eine deutliche Parallele vor. Vor dem Weihnachtsfest gab es ja früher auch eine Fastenzeit. Diese Fastenzeit hat auch etwas mit Reue und Buße zu tun. Diese Fastenzeit begann damals am 11. November. Der hier betrachtete Tag war im letzten Jahr des Propheten Muhammad der 15. November 631. Heute begeht die evangelische Kirche noch den Bußtag um sich klar zu werden, dass wir um Gott zu gefallen unsere Fehler mehr und mehr ablegen müssen. Nicht eine Verrenkung ändert da etwas, sondern eine wirkliche Umkehr. Auf dieses Bemühen hin vergibt und Gott dann gern unsere Sünden.

Für mich steht somit fest, dass hier wohl eher ein Bußtag zu Grude liegt. In der Islamische Republik ist der 15. Schaban ein gesetzlicher Feiertag. Dort wird dem Geburtstag des Imam Mahdi gedacht der in den Vorstellungen des schiitischen Islam im verborgenen lebt und am Ende der Tage wiederkommen soll. Ähnlich erwarten die Christen Jesus als den Wiederkommenden an Ende der Zeit.

 

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