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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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     islam. Festjahr

Ramadan

رمضان

Ramadan ist der 9. Monat im islamischen Kalender und der Fastenmonat im Islam. Interessant hierzu ist, dass der Prophet Muhammad in seinem letzten Lebensjahr diese Fastenzeit mit den Christen der damaligen Zeit im gleichen Zeitraum hielt. (siehe: julianischer Kalender) Da der islamische Kalender aber ein reiner Mondkalender ist, wandert der Ramadan im Laufe der Zeit durch das ganze Jahr. Nur deshalb ist der Ramadan heute nicht mehr im Dezember gelegen.

Der Vormonat ist der Schaban, der Folgemonat ist Schawwal.

Der Ramadan ist von Muhammad als der Gottesmonat bezeichnet worden. Nach islamischer Auslegung wurde am Tag der Bestimmung der Koran herab gesandt. Wobei hier ein wenig eigenartig die Sachlage interpretiert wird. So soll der Koran im Ganzem zu den Engel gesandt worden sein und dann von diesen über mehrere Jahre dem Muhammad eingegeben worden sein.

    ad-Duhan (Der Rauch)
    Wir haben es wahrlich in einer gesegneten Nacht herab gesandt – Wir haben ja (die Menschen) immer wieder gewarnt –,
    (Sure 44, 3)

    al-Baqara (Die Kuh)
    Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Quran als Rechtleitung für die Menschen herab gesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, (der soll) eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, – damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, dass Er euch rechtgeleitet hat, auf dass ihr dankbar sein möget.
    (Sure2, 185)

    Die Passage von al-Baqara einmal anders übersetzt.
    Ramadan, (ist der Monat, indem) der Koran als Richtschnur für die Menschheit offenbart und dargestellt ist.

Übersetzt man es so, dann ist in diesem Vers nicht mehr die Herabsendung, sondern die Darstellung bzw. Rezitation des Korans im Monat Ramadan Inhalt. Folglich wäre es wohl richtiger, dass man in diesem Monat die Lesung des Koran halten sollte. Wäre mir zumindest logischer.

Fasten bedeutet nicht einen Monat hungern oder eine Abmagerungskur zu machen, sondern am Tag auf Speise zu verzichten. Von dem Beginn der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang wird dabei nichts gegessen und getrunken. Auch der Beischlafs mit dem Ehepartner wird tagsüber ausgesetzt.

    al-Baqara (Die Kuh)
    Erlaubt ist euch, in der Nacht des Fastens mit euren Frauen Beischlaf auszuüben; sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid. Allah weiß, daß ihr euch selbst (immer wieder) betrogt, und da hat Er eure Reue angenommen und euch verziehen. Von jetzt an verkehrt mit ihnen und trachtet nach dem, was Allah für euch bestimmt hat, und eßt und trinkt, bis sich für euch der weiße vom schwarzen Faden der Morgendämmerung klar unterscheidet! Hierauf vollzieht das Fasten bis zur Nacht! Und verkehrt nicht mit ihnen, während ihr euch (zur Andacht) in die Gebetsstätten zurückgezogen habt! Dies sind Allahs Grenzen, so kommt ihnen nicht zu nahe! So macht Allah den Menschen Seine Zeichen klar, auf daß sie gottesfürchtig werden mögen.
    (Sure 2, 187)

Als Folge der Fastenzeit wird erst in der Dunkelheit gegessen. Dazu ist dann Licht notwentig. Hierzu werden dann oft Laternen in die Bäume gehangen um draußen speisen zu können.


Quelle Wikipedia

Es ist also auch hier eine Parallelität zum christlichen Brauch in der Adventszeit ein Licht an zu zünden.

Das Fasten hat aber auch eine innere Bedeutung. Man soll dabei bewusst Sünde vermeiden, nichts Verwerfliches anschauen, nichts Schlechtes reden, wenn Böses berichtet wird nicht zuhören und schon gar nicht etwas Verabscheuungswürdiges tun. Zum Fasten gehört auch die Erkenntnis, dass man einzig und allein von Gott abhängig ist. Der Fastende ist ein Pilger, der sich mit dem Fasten zu seinem Schöpfer (Allah) aufgemacht hat und alles, woran er gewöhnt ist aber nicht unbedingt benötigt, hinter sich zurücklässt. Eine ganz wichtige Rolle spielt in dieser Zeit das Gebet. In dieser Zeit sollen zusätzliche Gebete getätigt werden. Auch der Koran soll in dieser Zeit besonders gelesen werden.

Die islamischen Feste sind fest an das Mondjahr geknüpft. Während aber das tägliche Gebet und die islamische Pilgerfahrt auf festgelegte Zeiten beruhen, ist der Beginn und das Ende des Fastenmonats Ramadan etwas unklar definiert. Wichtig für die Festlegung ist der Monat Ramadan und dann der sichtbare Mond. Es kann daher durchaus geschehen, dass der Fastenmonat an unterschiedlichen Zeiten in den verschiedenen Regionen begangen wird. Schuld daran kann eine geschlossene Wolkendecke sein. Ist es bewölkt, so dass man den Mond nicht sehen kann, dann wird der Folgemonat angehängt, solange bis entweder der Monat Schawwan zu Ende ist, oder bis der Mond wieder zu sehen ist. Grundlage hierfür ist eine Überlieferung aus der Tradition.

    „Der Monat (besteht aus) 29 (Tagen). Fastet erst, wenn ihr sie (die Mondsichel - hilal) seht, und brecht das Fasten erst, wenn ihr sie (wieder) seht. Und wenn (der Himmel) über euch bedeckt ist, so bestimmt ihn /Var. vervollständigt die Zahl der Scha'ban-Tage/ auf 30 (Tage).“
    – Hadith Abu Dawud, Buch 13, Nr.2312; al-Bukhari, Buch 31,Nr.130-131.

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