|
Startseite
Suchfunktion
Allgemeines
heilige Bücher
christliche Themen
christl. Denomination
islamische Themen
islam. Denomination
Atheismus
Bekenntnisfreie
fernöstl. Religion
Das Festjahr
religiöse Stammbäume
Literaturverzeichnis
|
islamische Denominationen Sunniten
zurück
Sunniten
أهل السنة

Der Islam ist nicht ein monolithischer Block, sondern er besteht aus vielen verschiedenen Gruppierungen mit teilweise sehr unterschiedlichen theologischen Ausrichtungen. Der Tod des Propheten Mohammed stürzte die Muslime in eine erste tiefe Krise. Er starb ohne einen Sohn zu haben. War doch stets zu dieser Zeit der eigene, rechtmäßige und erstgeborene Sohn der potentielle Nachfolger und Erbe. Auch einen Nachfolger, in seinen Aufgaben, hatte Mohammad nicht bestimmt. Der Nachfolger des Propheten sollte ein Herrscher sein. Die Frage jedoch, wer der wahre Nachfolger Mohammads sei, bewirkte die erste Spaltung im Islam. Die Sunniten halten an einem Wahlprinzip fest und lehnen ein erbliches Recht ab. Daher glauben sie, daß die ersten drei Kalifen, Abu Bakr ( أبو بكر / Mohammads Schwiegervater)(*, Omar ( عمر / Ratgeber des Propheten)(** und Othman ( عثمان / Schwiegersohn des Propheten)(***, die legitimen Nachfolger Mohammads waren.
Dem widersprechen die Schiiten, die sagen, allein die Familie des Propheten habe Anspruch auf die Führung. Mohammads Lehre, daß die Menschheit an den einzigen Gott und an die eine und ewige Religion glauben sollten geriet dabei völlig in den Hintergrund. Nach dem Tod bildeten sich nach und nach die heutigen Merkmale des Islams heraus. In der Folge gab es eine Reihe zentraler Kalifen-Dynastien (Omajjaden, Abbasiden, Osmanen). Diese wurden schließlich 1924 abgeschafft. Es gab aber auch örtlich begrenzte Dynastien, so z. B. in Andalusien und Marokko. Für die Sunniten ist der Kalif der oberste militärische Führer, Verwalter und Richter in der muslimischen Gemeinde. Die religiöse Autorität gehört den Imamen. Zu den Sunniten zählen heute ca. 90 Prozent der Muslime. Der Begriff Sunna, den die Sunniten auf sich beziehen, bedeutet der Weg. Die Beziehung auf die Sunniten bedeutet vermutlich "Mitte des Weges". Er bezieht sich also nicht, auf die Sunna selbst sondern auf den Weg bzw. die Richtung. Schließlich erkennen auch die anderen islamischen Gruppen die Sunna, neben dem Koran, als verbindliche Lehre an. Die selbständige Lehre der Sunniten bildeten sich gegen Ende des 9. Jahrhunderts heraus, während ihre Theologie als einheitliches System im 10. Jahrhundert entwickelt wurde. Damit reagierten die Sunniten auf die Abspaltungsbestrebungen anderer islamischer Gruppen, wie z. B. der Charidschiten, Mutasiliten und der Schiiten. Die Bereits in den zentralen islamischen Themen abgehandelten Dinge sind allen Muslimen gemein. Die Betonung der Bestimmung des menschlichen Schicksals durch den Willen Gottes ist Mittelpunkt der Lehre. Den Begriff Neuerung lehnen die Sunniten ab. Sie verstehen sich als orthodoxe Muslime. Alle Änderungen der muslimischen Lehre und Lebensführung, die nicht durch die Sunna gedeckt sind, verstehen sie als Irrtum und sind dagegen. Auch bei den Sunniten gibt es unterschiedliche Richtungen. Die Bekanntesten sind in der Übersicht aufgeführt.
|