islamische DenominationenSchiitenQarmatiten
Qarmatiten
قرامطة
Die Qarmatiten auch Karmaten genannt gehen auf den nabatäischen Bauern Hamdan Qarmat (890–906) zurück. Dieser war gegen die Herrschaft der Abbasiden aus der Verwandtschaft des Propheten. Er unterstützte stattdessen die Führung durch die Fatimiden die sich aus Nachkommen des Propheten rekrutierten. Sie haben einen starken Glauben an den zukünftigen Mahdi-Glaubens, der nach christlicher Sichtweise dem Messias entspricht. Diese Gemeinschaft erhielt damals große Unterstützung im einfachen Volk und unter den Handwerkern. Hier kann man den Götzendienst der vorherigen Religionen fortleben sehen. Ähnlich wie das Heilgenwesen der katholischen Kirche ein Relikt des europäischen germanischen Götterkultes ist, so lebt unter den Qarmatiten der Sonnenkult der der Altiraner weiter. Sie lehnten zwar die Sklaverei theoretisch ab, aber bei Schwarzafrikanern wurde sie beibehalten. Sie wurden von den Mächtigen des Islam immer wieder verjagt und bedrängt. Man sah sie offensichtlich als Häretiker des islamischen Glaubens. Heute sind die Qarmatiten nur noch in kleinen Gemeinschaften vertreten. Dies gelang nur da wo der Islam nicht Staatsreligion wurde. Am längsten konnte sich diese Gruppe im Bahrein behaupten. Dort wurden sie erst 1030 durch die Zerschlagung ihres Staates vernichtet werden. Dennoch gibt es auch heute dort noch Gemeinden. Viele der Getreuen wanderten damals nach Chorasan im Jemen aus und sind dort heute noch mit Gemeinden vertreten. Auch im Osten Saudi Arabiens und in Multan, heute Pakistan sind Gemeinde vorhanden.