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Muhammad

محمد

Muhammad hieß eigentlich mit richtigen Namen "Abul Kasim Muhammad Ibn Abdallah". Er wurde in Mekka im Jahre 570 n. Chr., in eine verarmte Familie geboren. Als er 2 Jahre alt war, starb sein Vater Abdallah. Seine Mutter Amina, eine Tochter Waheb, starb als er 6 Jahre alt war. Betrachtet man dieses Schicksal, welches Muhammad schon in so jungen Jahren ereilte, versteht man auch seine Lebenseinstellung und sein Handeln besser. Nach dem Tod der Eltern nahm ihn sein Großvater, Abdul Muttaleb auf. Mit 9 Jahren nahm ihn sein Großvater mit nach Syrien. Von dieser Reise wird berichtet, daß als er in Busra ankam, ihm ein hellseherischer Mönch namens Bhira entgegen trat, mit der Aussage: "Aus diesem Jungen wird ein großer Mann werden, und sein Ruf wird über alle Ländergrenzen hinwegeilen, weil er, wohin er sich auch begibt, von einer Wolke beschattet sein wird". Nach seinem 25. Lebensjahr bot ihm die wohlhabende Witwe Chadidscha an, ihren Handel in Syrien zu betreiben. Er nahm dieses Angebot an. Schließlich heirateten Muhammad und Chadidscha, auf ihre Initiative hin. Sie war 40 Jahre alt, als er sie heiratete und er 25. Sie war also 15 Jahre älter als Muhammad. 22 Jahre lebten sie miteinander. Dann starb sie um 619 n. Chr. in Mekka, als er 48 Jahre alt war. Im Jahre 610 n. Chr. hat Muhammad seine erste Vision. Dieses Jahr wird auch als Jahr seiner Berufung betrachtet. Vierzigjährig begann er also mit seiner Mission. Die ersten Gläubigen waren seine Frau Chadidscha, der Gottsucher Waraqa Ibn Naufal, der von Muhammad adoptierte frühere Sklave Zayd, Muhammads Vetter und Adoptivsohn 'Alî und der einflußreiche Tuchhändler Abû-Bakr, der erste Kalif nach dem Tode Muhammads. Die Tempelreligion der Juden war ihm dabei ein großes Vorbild. Wahrscheinlich um die Juden zu gewinnen verkündigte er schließlich seine Himmelfahrt zu einem Fernen Ort (Koran). Überliefert wird dabei eine Luftreise nach Jerusalem zum Tempelberg. Wann diese Reise stattgefunden sein soll, schwankt zwischen dem 12. und dem 40. Lebensjahr des Propheten. Er verkündete einen einzigen Gott, der alles erschaffen hat und das Nahen des Weltgerichtes. Alle Menschen müßten sich diesem Gott völlig unterwerfen. Energisch rief er zur Umkehr zu dem einen, wahren Gott auf. Dadurch machte er sich viele Feinde. Seine Lehren standen in einen deutlichen Gegensatz zu den arabischen Stämmen, die in Mekka (Kaaba) verschiedene Gottheiten verehrten. Die Spannung zwischen den führenden Handelsfamilien und Muhammad sowie dessen Anhänger verschärften sich immer mehr. Im Jahr 619 n. Chr. verlor Muhammad den Schutz seiner Großfamilie, da seine Frau und sein Onkel starben. Als er schließlich, im Jahre 622 n. Chr., in lebensbedrohliche Bedrängnis kam floh er nach Medina. Die Uneinigkeit der Menschen von Medina, war ein fruchtbarer Boden für seine Ansichten. Er erreicht die Erlaubnis zum Beutemachen. Ab 622 n. Chr. überfällt er in regelmäßigen Abständen die Karawanen der Mekkaner. Um diese wegen der Abweisung zu demütigen. Er plündert deren Reichtümer, eignet sie sich an und schafft sie nach Medina. Seine Anhängerschar wird mit 1000 Mann angegeben. Von diesen Menschen wurde er unterstützt und sogar gefeiert. Ein Grund, für den Erfolg, war auch sein vorgehen gegen die reichen und nach seiner Ansicht überheblichen Juden. Muhammad, sah sich zu diesem Zeitpunkt schon als Prophet an. Die Juden akzeptierten für sich aber nur einen Propheten aus ihrem Volk. Somit erkannten sie seine Ambitionen nicht an und demütigten ihn. Als Folge rächte er sich bitter. Er brachte dem Mob der Stadt gegen die Juden auf. Somit wurden alle Juden enteignet, die Männer, 600 an der Zahl, wurden enthauptet und die Angehörigen versklavt. Dieses Geschehen stärkte seine Position in Medina dermaßen, daß die Bürger der Stadt ihm immer bedingungsloser folgten. 630 n. Chr. zettelte Muhammad einem Krieg gegen seine Vaterstadt Mekka an. Ohne großen Widerstand nahm er die Stadt mit seinem Truppen ein. Nun konnte er seine Heilige Stadt zum Heiligtum erklären. Somit hatte der durch Ihn begründete Glaube seinen Mittelpunkt erhalten. Diese Ansicht hatte er ganz und gar von den Juden übernommen. Bevor er die Juden von Medina umbringen ließ hat er, genau wie diese seine Anbetungsrichtung nach Jerusalem gehabt. Die Ablehnung der Juden brachte ihn schließlich auf die Idee sich in Mekka ein eigenes Heiligtum zu errichten. Die Kaaba, eine heidnische Kultstätte, war für ihn ideal. Somit änderte sich nun die Gebetsrichtung nach Mekka. Im 10. Jahr seiner Emigration pilgerte er zum letzten Mal nach Mekka. Im gleichen Jahr erkrankte er und starb am 8. Juni 632 n. Chr., im Alter von 63 Jahren. Die Mekkaer wollten ihn in Mekka, wo er geboren worden war, begraben. Die Bevölkerung Medinas hingegen wollte ihn in ihrer Stadt begraben, weil er dorthin emigriert war. Andere wiederum wollten ihn in Jerusalem beisetzen, weil dort der Platz war, an dem die Propheten begraben wurden. Zum Schluß einigten sich alle Parteien, ihn in Medina zu begraben und zwar in demselben Zimmer, in dem er auch gestorben war. Sein Grab befindet sich heute in der Moschee von Medina. In der islamischen Überlieferung ist das Leben Muhammads früh legendär ausgestaltet worden. Muhammad wurde zum Herrscher eines theokratischen Staats; die Entstehung des Islams war ein Ereignis von weltgeschichtlicher Bedeutung. Ein großer Verdienst war auch die im Islam üblichen sozialen Reglungen, die in seiner Zeit noch als revolutionär anzusehen war. Er war wenn man den Koran ansieht auch ein wunderbarer Lyriker. Beschaut man sich dieses Werk, so fällt einem auf, daß das gesamte Werk in einer gereimten Form vorliegt. Ähnlich wie die Psalmen zeugt dieses Werk von der Größe und Erhabenheit Gottes. Allerdings gingen Ihm offensichtlich die Ansichten der Christen zu weit. Um sie nicht zu verbrämen, hat er zwar Elemente des Christentums in den Koran integriert. Allerdings ist es Ihm nicht recht, wenn ein Muslim die christliche Lehre beschaut. Schließlich finden sich in der christlichen Lehre viele Dinge, die das Leben leichter und würdevoller machen. Diese Ansichten widersprachen aber seinem tiefgesetzlichen Empfindungen. Lesen wir die Ahadith so können wir feststellen, daß er im Verurteilen von unguten Handlungen seine Hauptaufgabe gefunden hat. In diesen Überlieferungen kann man sehr viele der antiquierten und rigiden Strafgebaren der Juden erkennen. Jesus ist ihm dabei logischerweise ein Dorn im Auge, lehrte dieser doch seine Feinde zu lieben, zu vergeben und nicht zu richten.

 

Nachtrag:  Ich habe bewußt nur die bekannten Fakten angeführt. Die Legenden des Islam habe ich dabei unberücksichtigt gelassen. Die Betrachtung erfolgte auch aus völlig menschlicher Sicht. Religiöse Ansichten sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung. Die Ansichten der Muslime findet man auf deren Seiten. Ich habe mich bemüht mit dieser Aufzeichnung, den nichtgläubigen Menschen, einen Einblick in das Leben Muhammads zu geben. Für Muslime sollte diese Ansicht nicht bindend sein.

 

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Dierssen Ulrich
Karrikaturstreit U. Dierssen
Syrischen Kirche

 

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