Religions Informationen
Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Das Gebet

Arabisch: ( صلاة ) [= Salat]
im Koran  ( صلوة )

Das regelmäßige Gebet ist eine Pflicht für den Muslim. Es macht Gottes Hilfe und Gegenwart bewußt verbindet die Menschen mit Gott und miteinander und trägt zur inneren Läuterung bei.

    Und helft euch durch Geduld und Gebet; dies ist wahrlich schwer, außer für Demütige ,
    welche es ahnen, daß sie ihrem Herrn begegnen und daß sie zu Ihm heimkehren werden.
    (Sure 2, 45 bis 46)

    O ihr, die ihr glaubt, sucht Hilfe in der Geduld und im Gebet; wahrlich Allah ist mit den Geduldigen.
    (Sure 2, 153)

    Wahrlich, Ich bin Allah. Es ist kein Gott außer Mir; darum diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.
    (Sure 20, 14)

Nicht für jeden ist das rituelle Gebet Pflicht.

    Der Mensch muß dazu Begabt sein und mit Vernunft ausgestattet. Für geistesschwache Menschen, die für ihr Verhalten nicht verantwortlich gemacht werden können, ist weder das Gebet noch sonst eine rituelle Handlung Pflicht.

    Der Mensch muß sich zum Islam Bekennen. Er hat also vor dem Imam sein Bekenntnis gesprochen und ist somit Muslim.

    Der Mensch muß Erwachsen sein. Also von der Pubertät an, spätestens jedoch mit 15 Jahren. Im Alter von 7 Jahren sollen Kinder das Gebet systematisch lernen, mit 10 Jahren sollen die Erziehungsberechtigten sie dazu anhalten und erinnern.

Menschen, für die das Gebet keine Pflicht ist, können freiwillig daran teilnehmen, wie z.B. kleine Kinder. Für "Nichtmuslime" ist die Teilnahme am gemeinsamen islamischen Gebet oft ein eindrucksvolles Erlebnis.

Im Islam sind täglich fünf Gebete zu verrichten.

1. Das Morgengebet (vor dem Sonnenaufgang)

    arabisch Sobh ( صبح ) 
    im Koran Fajr ( فجر ) 
2. Das Mittagsgebet (bevor die Sonne im Zenit steht)
    arabisch Dhohr ( ظهر ) 
3. Das Nachmittagsgebet (wenn die Sonne den Zenit überschritten hat)
    arabisch Asr ( عصر ) 
4. Das Abendgebet (nach dem Sonnenuntergang und vor der Dunkelheit)
    arabisch Maghrib ( مغرب ) 
5. das Nachtgebet (im Dunkel der Nacht)
    arabisch Ischa ( عشاء ) 
Jedes Gebet beginnt mit dem Spruch

    الله اكبر  (Allah-u Akbar)

zu deutsch Allah ist groß bzw. Allah ist am größten

Dabei sind bei Männern die Hände an die Ohren zu legen, wobei die Handflächen nach Mekka zeigen. Die Frauen erheben die Hände nur bis zu den Schultern. Daran schließen sich mehrere Rakaas an. Diese bestehen aus Rumpfbeugungen und Prosternationen die neben dem vorgegebenen Gebetstext (meist vom Vorbeter gesprochen) vollführt werden. Prosternation ist das Beugen des Kopfes, so das man mit der Stirn und Nase den Boden berührt, die Hände ruhen neben dem Kopf.

Jedes Gebet besteht aus einer bestimmten Zahl von Rakaas:

        1. Sobh (Morgen Gebet) besteht aus zwei Rakaas
        2. Dohr (Mittags Gebet) besteht aus vier Rakaas
        3. Asr Dohr (Nachmittags Gebet)besteht aus vier Rakaas
        4. Maghrib (Abend Gebet) besteht aus drei Rakaas
        5. Ischa (Nacht Gebet) besteht aus vier Rakaas."

Vorbedingungen für das rituelle Gebet sind:

        1. Der betende befreit sich vom geistigen Schmutz mit der rituellen Reinigung.

        Die Seele wird durch das Waschen folgenden Körperteile gereinigt:

          1. das Gesicht
          2. die Hände bis zu den Ellbogen
          3. ein Teil deines Kopfes
          4. die Füße

        In einigen Fällen auch der ganze Körper. Die Waschung erfolgt mit Wasser, kann aber auch mit Erde (bei Wassermangel) gemacht werden.

      3. Der Körper soll bescheiden bekleidet sein.

        Bei den Männern vom Nabel bis zum Knie. Bei den Frauen außer den Händen, dem Gesicht und den Füßen der restliche Körper.
        Der Körper sollte reichlich bedeckt werden.

      4. Beim Gebet ist sich zu der Kaaba auszurichten, die sich in der Stadt Mekka befindet.

      5. Das Gebet ist zum richtigen Zeitpunkt zu verrichten. Ist von Ort zu Ort unterschiedlich.

      6. Das Innere soll sich ganz mit dem Gebet vereinen.

        Dein Körper und deine Kleider müssen sauber sein, sowie der Platz an dem du dich entschieden hast, zu beten.

    Eine ausführliche Schilderung finden sich in den Materialien zur Religionswissenschaft.

Beim Gebet sind Rangordnungen einzuhalten.

    So muß man wenn man mit dem Imam alleine betet, auf der rechten Seite des Imam stehen.
    Sind es aber zwei oder mehr Menschen, so müssen sie hinter dem Imam stehen.
    Wenn eine Frau dabei ist, muß sie hinter den Männern stehen.

    Wenn ein Mann und seine Frau zusammen beten, muß die Frau hinter ihrem Mann stehen und zwar auf der rechten Seite.

Das Freitagsgebet ist ein ganz besonderes Gebet.

    Dieses Gebet ist nach der Islamischen Lehre von Gott verordnet. Dazu geht man in die Moschee. Gerufen werden die Muslime durch den Muezzin vom Minarett. Dann ruht die Arbeit. Nach einer Predigt wird dann das Freitagsgebet gesprochen. Dieses Gebet besteht aus zwei Rakaas, die vom Imam laut ausgesprochen werden. Auch bei diesem Gebet gelten die Reinigungsregeln. Allerdings ist das ein Festtag. Somit tragen die Muslime ihre beste Kleidung.

Die Festlegungen über die Form des Gebetes sind nicht aus dem Koran entnommen. Sie sind in der Überlieferung dokumentiert. Auch der Gebetstext ist aus der Überlieferung.

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