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chrstl. Denomination christliche Gemeinschaften Waldenser Die Waldenser
Die Waldenser sind eine religiöse Laienbewegung aus Südfrankreich. Der Name Waldenser geht auf den Kaufmann Petrus Waldus zurück. Er gründete um 1175 eine Bewegung von Wanderpredigern. Er kritisierte den Reichtum der Kirche und stellte die Kirche als Heilsanstalt in Frage. Er ließ Teile der Bibel in die Mundart der Provence und Dauphine übersetzen. Die Anhänger von Waldes selbst nannten sich „die Armen Christi“. Die Kirche verfolgte die Waldenser jahrhundertelang als Ketzer. Dennoch überlebte die Waldenser-Bewegung bis zur Reformationszeit im Untergrund. Im Jahr 1532 gründeten die Waldenser, inspiriert von der Reformation, eine reformierte Kirche in den Cottischen Alpen. Die Mitglieder dieser Kirche gaben sich jetzt selbst den Namen "Waldenser". Sie waren überzeugt, dass ihre Vorfahren schon lange vor der Reformation evangelische Christen gewesen waren. Heute gibt es die Waldenserkirche in Italien und Süd-Amerika. 1698 wurden die Waldenser französischer Herkunft aus den Cottischen Alpen vertrieben. Nur die Waldenser piemontesischer Herkunft konnten bleiben. Nachdem die piemontesische Waldenser 1848 ihre bürgerliche Freiheiten erlangt hatten, gründeten sie Gemeinden in ganz Italien. Im Sommer 1699 kamen 3000 Flüchtlinge, unter ihnen auch ihr Anführer Henri Arnaud, nach Deutschland. Die meisten von ihnen fanden Aufnahme in verschiedenen hessischen Territorien, im Herzogtum Württemberg und in der Markgrafschaft Baden-Durlach. Hier konnten die Waldenser bis ins 19. Jahrhundert ihre sprachliche, kulturelle und kirchliche Identität behaupten. Noch heute bewahren die Waldenser-Dörfer in Deutschland Spuren ihrer waldensischen Vergangenheit. Die Deutsche Waldenservereinigung wurde 1936 gegründet. Ihr gehören nicht nur die Nachfahren der waldensischen Glaubensflüchtlinge in Deutschland, sondern auch viele Freunde der italienischen Waldensern und Liebhaber der Waldensergeschichte an. Insgesamt sind das in Deutschland ca. 3500 Menschen. Die Vereinigung unterhält das ehemalige Wohnhaus von Henri Arnaud aus 1701 in Ötisheim-Schönenberg. Hier sind ein Museum, eine Bibliothek und die Geschäftstelle untergebracht.
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