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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Die Brüdergemeinden
The Plymouth Brethren

The Plymouth Brethren

Die Gruppe wird in der Regel nur "Brüder/Brethren" genannt, weil sie jeden Namen, der sie von anderen Christen trennen würde, ablehnen. Sie sind aber eine selbständige Gemeinde und sehen ihren Ursprung in der anglikanischen Kirche.
Eine wichtige Funktion bei der Entstehung der Brüdergemeinden haben die Albury Konferenzen. Die Gräfin Theodosia Wingfield Powerscourt war ein begeisterter Zuhörer der Predigten von Edward Irving. Irving nahm sie schließlich mit nach Albury um mit ihr an den dortigen Konferenzen teil zu nehmen. Auch John Nelson Darby war offen für diese Sache. Edward Irving hielt auch Vorträge außerhalb der Albury Konferenzen. Hierbei verbreitete er aber nur die dort gewonnenen Erkenntnisse. So wurde er nach Schottland, Irland und Wales eingeladen um dort seine Erkenntnisse zu vermitteln. Somit hielt Irving auch Vorträge auf dem Schloss der Gräfin Handington (Schloss Albany) und auf dem Schloss der Gräfin Theodosia Wingfield Powerscourt (Powerscourt House). Als Irving und die Anderen der Albury Konferenzen sich mit dem Testimonium befassten um selbiges am die Oberhäupter der christlichen Nationen zu schicken, ging dies John Nelson Darby zu weit. Er wollte zunächst weiter über neue Erkenntnisse referieren. Von Theodosia Wingfield Powerscourt unterstützt führte er fortan die Powerscourt Konferenzen durch, welche allerdings nicht die gleiche Beachtung fanden, wie die Albury Konferenzen. In etwa zur gleichen Zeit waren vielerorts ähnliche Gebetskreise entstanden. Ab dem Jahre 1825 versammelten sich jeden Sonntag in Dublin (Irland) Dr. Edward Cronin und Edward Wilson. Sie brachen gemeinsam das Brot (Abendmahl) beteten an und studierten in der Bibel. Sie fühlten sich in der Anglikanischen Kirche nicht mehr zu Hause ihnen fehlte geistliche Nahrung und Brüderlichkeit. Sie glaubten, dass sie in diesen Versammlungen den Herrn in ihrer Mitte haben, so wie es in Matthäus steht. "Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen."
(Matthäus 18, 20) Sie wollten nicht die Kirche in Frage stellen oder zerstören sondern sich außerhalb derselben, versammeln. Trotz dieser Ansicht schloss sich die kleine Schar 1827 zu einer Gemeinschaft zusammen.
Zu ihr gehörten

    Francis Hutchinson (1802 - 1833),
    John Vesey Parnell, =Lord Congleton (1805 -1883),
    Edward Cronin (1801 - 1882),
    John Gifford Bellett (1795 - 1864) [=Vetter von Cronin],
    Anthony Norris Groves (1795 - 1853) und
    John Nelson Darby (1800 - 1882)

John Nelson Darby war ein ehemaliger Rechtsanwalt und zu jener Zeit Hilfsgeistlicher der Irischen Landeskirche. 1830 gab John Nelson Darby seine Anglikanische Hilfs-Priesterstelle auf um sich ganztags um die beide in Irland und England entstandenen Versammlungen zu kümmern. Diese waren Tage voll Unruhe in der Anglikanischen Kirche immer mehr Kritik brach unter den Gläubigen aus. In der aus den Albury Konferenzen entstandenen katholisch apostolische Bewegung wurden Apostel und Propheten gerufen Durch diese unruhigen Verhältnissen wurden vielen Gläubige veranlasst, kleine Gruppen zu bilden, wo es Freiheit gab, den Herrn Jesus in Vertrauen auf dem Heiligen Geist und entsprechend dem Wort Gottes anzubeten. In John Nelson Darby fanden sie eine Führungspersönlichkeit. In Plymouth gab es eine größere Versammlung unter Benjamin Wills Newton (1807 - 1899). Der lud John Nelson Darby 1832 ein, mit ihm gemeinsam hier zu arbeiten. Bald wurde John Nelson Darby der wohl bekannteste Führer dieser Versammlungen, die viele Pfarrer anzogen und auch einige der katholisch apostolischen Bewegung. Die vielen Prophezeiungen der katholisch apostolischen Bewegung, drangen auch in die Brüderbewegung ein, aber die Herstellung des Apostelamtes lehnte John Nelson Darby ab. Obwohl die Eschatologie der katholische apostolischen Richtung der, der der Brüdergemeinden gleicht, trennen sich hier spätestens die Wege. Von 1832 bis 1845 leitete John Nelson Darby so gesehen die Brüderschaft und sorgte sich besonders um das Gedeihen der Ebrington Street - Versammlung bei Plymouth. Diese Versammlung wurde schließlich zum Zentrum der Brüder-Bewegung und wuchs auf 1200 Mitglieder. John Nelson Darby übersetzte auch die Bibel erneut ins Englische, um für die Versammlung die wörtliche Grundlage zu den Lehren der Gemeinschaft zu finden. Diese Bibel ist bis heute die Grundlage der Brüderbewegung. Auch die Elberfelder Bibel ist aus diesem Glaubensbild heraus entstanden. Die bedeutendste Persönlichkeit dieser Gemeinschaft war John Nelson Darby. Er war aber genaugenommen gar nicht der Begründer dieser Gemeinde, sondern ist erst später zu dieser Gemeinschaft gestoßen. Aus diesem Grunde ist es auch historisch nicht korrekt, von "Darbyisten" zu sprechen, man sollte besser die Selbstbezeichnung Brüder bzw. Brethren wählen. Der Grundgedanke der Lehre ist die Ablehnung jedes Kirchentums. Wahre Gläubige gibt es in allen Denominationen. Aus ihnen setzt sich auch die unsichtbare "geistige Kirche" zusammen. Diese bedarf aber nach den Brüdern keiner äußeren Organisation. Darum wollen die Brüder nichts weiter, als die nahe bevorstehende Wiederkehr des Herrn erwarten, sich gemeinsam erbauen und das Abendmahl feiern. William Kelly (1821-1906) rechtfertigte in dem letzten Teil seines Buches, dass Christus wieder kommt, die Originalität von John Nelson Darby mit Rücksicht auf seine Lehren vom tausendjährigem Friedensreich. Die Gemeinschaft wurde hauptsächlich durch John Nelson Darby auf ungezählten Reisen in Europa und Nordamerika verbreitet. Heute finden wir sie hauptsächlich außer in Großbritannien besonders in der Westschweiz und in Amerika. Die Gemeinschaft ist zahlenmäßig nicht sehr groß, es gibt keine zuverlässige Statistik. Sie ist einen sehr fundamentalen Weg in ihrer Geschichte gegangen und bildet eher eine abgeschiedene Gemeinschaft. Die Brüdergemeinden sind in Deutschland sehr unterschiedlich. Genaugenommen vertreten sie auch unterschiedliche Grundsatzaussagen. Folglich ist es auch keine einheitliche Gemeinde. Einige dieser Gruppen sind in der Gefahr in die Saktennische abzurutschen.

Die Brüdergemeinden im BEFG (ca. 21 % der deutschen Brüdergemeinden)
Der "Freie Brüderkreis" (ca. 30 % der deutschen Brüdergemeinden)
Die "blockfreien" Gemeinden (ca. 15 % der deutschen Brüdergemeinden)
Die "geschlossenen Brüder" (ca. 33 % der deutschen Brüdergemeinden)
Die "Raven-Brüder" (ca. 550 Mitglieder in Deutschland)

 

Link:
BEFG
Arbeitsgemeinschaft der Brüdergemeinden
Die "Raven-Brüder"

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