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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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   Orthodoxe Kirchen
      Koptisch-Orthodoxe Kirche

Die Koptisch-Orthodoxe Kirche

Koptische Kirche

Die Kopten sind die direkten Nachkommen der Alten Ägypter. Schon im Altertum wurden sie Christen. Die Koptisch- Orthodoxe Kirche ist also die ursprüngliche Kirche Ägyptens, die bereits im 1.Jahrhundert von dem heiligen Evangelisten und Apostel Markus (62 n.Chr.) , der in Ägypten missionierte und das Christentum verbreitete, gegründet wurde. Die Kirche bezeichnet ihn als den ersten Patriarchen oder als Oberhaupt der Kirche. Er starb im Jahre 68 n.Chr. als Märtyrer. Ägypten wurde als eines der ersten Länder der Welt christianisiert!

Die Koptische Kirche ist nie Staatskirche gewesen, sondern mußte sich von Anbeginn in einer Umwelt behaupten die dem Christentum feindlich gegenüberstand. Diese Kirche trug ihre gesamte Geschichte hindurch bis jetzt, ihr Kreuz und hatte immer Märtyrer. So haben die Kopten dem Christentum in mancherlei Prüfungen die Treue gehalten, obgleich ihr Land im 7. Jahrhundert durch die Araber erobert wurde oder ihre Landsleute heute in der Mehrheit Muslime (Mohammedaner) sind. Auch im dritten Jahrhundert mußten sie sich stark zeigen. Hier erreichten die Verfolgungen einen Höhepunkt unter Kaiser Diokletian, als etwa 800 000 Menschen für ihren Glauben sterben mußten. Man darf diese Unterdrückung und Verfolgung der Kirche, die sich nach dem Ende des Römischen Reiches unter byzantinischer Herrschaft und danach unter dem Islam fortsetzte, aber nicht losgelöst betrachten von dem großen geistigen Reichtum, den das junge Christentum in Ägypten auch empfing.

Die Märtyrerzeit unterteilt sich in drei Epochen:

    1. Die heidnisch-römische Verfolgungszeit: Seit der Missionierung durch den Apostel Markus 61 n.Chr. bis zur Zeit des Emperators Kontstantin (313 n.Chr.)

    2. Die Zeit nach der Spaltung der Ost von der Westkirche (seit 451 n.Chr.)

    3. Die Zeit unter den islamischen Regenten (seit 641 n.Chr.)

Alexandria war damals die Stätte einer weltberühmten Universität und einer der wichtigsten vorchristlichen philosophischen Schulen. Die Kirche von Alexandrien und ihre Schule zog selbst die Philosophen zum neuen Glauben. Hier, in einem geistigen Zentrum der antiken Welt, begann der heilige Markus seine Mission, weshalb man die Koptisch-Orthodoxe Kirche auch die alexandrinische Kirche nennt. Er gründete die Theologische Schule von Alexandrien.

Nach dem Konzil von Chalcedon im Jahre 451 n. Chr. kam es im Osten aus theologischen und politischen Gründen zur Kirchenspaltung, die bis in die Gegenwart andauert. Im Mittelpunkt des Streites stand die Frage, wie das Bekenntnis zu Jesus Christus, dem menschgewordenen Gottessohn, eindeutig in Worte zu fassen ist. Diese Fragen um die wahre Natur Christi führte zum Bruch der alexandrinischen und anderen orientalischen Kirchen in dessen Folge erneute schwere Verfolgungen der Koptischen Kirche, diesmal von ihren Brüdern in Christus, einsetzten. Den Kopten wurde Monophysitismus unterstellt, d.h. sie halten nur an die eine (griech."monos"), die göttliche Natur (griech."physis") Christi fest und leugneten die menschliche Natur Christi. Dem war aber nicht so, vielmehr glaubten sie immer mehr an die zwei Naturen des Herrn in einer Natur: Er ist vollkommen in Seiner Gottheit; Er ist vollkommen in seiner Menschheit, aber Seine Gottheit und Menschheit wurden miteinander verbunden in einer Natur, die man nennen kann. "Die Natur des FLEISCHGEWORDENEN WORTES" wie der Hl. Kyrillos von Alexandrien sagte: "meaphysis to logo sesarcomeni". "Christus konnte den Menschen am Kreuz nur erlösen, weil Er der Sohn Gottes und der Menschensohn war und beide Naturen, die göttliche und die menschliche in sich vereinte. Heute erweist sich, daß der damalige Bruch in engem Zusammenhang mit den politischen Kämpfen seiner Zeit standen, die sich in den Auseinandersetzungen um die rechte Definition niederschlugen. Der Inhalt, der Kern des Glaubens selbst war davon im Grunde unberührt.

Ägypten wurde nicht nur das erste christliche Land der Erde, sondern auch die Wiege des Mönchtums. Denn in der Koptischen Kirche entstand das christliche Mönchtum. Es gab hunderte von Klöstern, Tausende von Koinobien und Höhlen in den Bergen und Hügeln Ägyptens. Die neun wichtigsten besiedelten Klöster in Ägypten sind: Makarius-Kloster, Anba Bishoy, Baramous-Kloster, St.Mena Kloster, St. Paul Kloster, St. Antonius Kloster, das Kloster der heiligen Jungfrau Maria (Meharak) und das Anba Samuel- Kloster In vergangener Zeit wurden 77 Klöster ausgegraben. Dazu kommen noch eine Reihe von Nonnenklöster.

Die Koptische Sprache ist die altägyptische Sprache, geschrieben in koptischen Buchstaben. Diese wurden angewandt seit dem 2. Jahrhundert nach Christi Geburt.

Die Koptische Sprache wird nur von wenigen Familien als Muttersprache gesprochen. Sie wird noch immer, vor allem im Gottesdienst, gepflegt. Umgangs- und Predigtsprache ist inzwischen das Arabische Sie ist auch für viele ein Lehr- und Forschungsgebiet.

Die koptische Zeitrechnung ist die gleiche wie die altägyptische, die Tausende von Jahren vor Christi Geburt gegründet wurde.

Die Koptische Kirche benutzt den altägyptischen Kalender in der Kirche auch für die Feste. Weihnachten ist somit am 7. Januar. Das Oberhaupt der ägyptischen Kirche ist seit jeher der Patriarch der alten Landeshauptstadt Alexandrien. Seit dem 11. Jahrhundert befindet sich sein Amtssitz in Kairo, im Kloster "Deir el Anba Rueiss".

Eine große Aufgabe der Koptisch-Ortodoxen Kirche - und darin bedarf sie der intensivsten Unterstützung von Seiten aller übrigen christlichen Kirchen - ist der Dialog mit dem Islam. Angesichts der vielen Fundamentalisten der Gegenwart ist ihr hier eine Aufgabe übertragen, die wesentlich zum Bestand des Christentums überhaupt beitragen wird.

Angaben über Anzahl der Kopten sind immer nur sehr ungefähr anzugeben, denn dies liegt daran, daß die ägyptischen Behörden (ausschließlich nur islamische Ämter) falsche Angaben weiterleiten um die Zahl der Kopten herunterzuhandeln und außerdem sind solche Zählungen in einem so dichtbesiedeltem Land sehr schwer Die Schwankungen der verschiedenen Angaben sind daher erheblich: Heute besitzt die Koptisch-Orthodoxe Kirche etwa 40 Diözesen mit schätzungsweise 8-12 Millionen Gläubigen, 7-12 % der Gesamtbevölkerung Ägyptens. Im Vorden Orient ist Ägypten heute dennoch das Land mit der größten christlichen Gemeinschaft. In Deutschland gibt es ca. 3.000 Gläubige.

Das gemeinschaftlich-gesellschaftliche Leben der Kopten

Zu den wichtigsten Punkten im gemeinschaftlichem Leben zählen:

Die starke Bindung innerhalb der Familie

Die Respektierung der Eltern und alten Menschen.

Die wichtige Bedeutung der Frau innerhalb der Familie

Die Sorge und die Erziehung der Kinder.

Gesellschaftliches Leben mit Freunden und bekannten und ihre Anteilnahme an wichtigen Ereignissen innerhalb der Familie.

Die Fürsorge für Arme und Bedürftige

Die Gastfreundschaft für Fremde und die Liebe zu den Mitmenschen

Kirchen gibt es in aller Welt:

41 Kirchen in den USA

23 Kirchen in Europa

13 Kirchen in Australien

7 Kirchen in Kanada

2 Kirchen in Libyen

5 Kirchen in sonstigen arabischen Ländern

In einer Zeit, in der der Zulauf der Gläubigen zu den Kirchen des westlichen Christentums spürbar nachläßt und in der die Zahlen für den Priester- und Ordensnachwuchs stark rückläufig sind, verzeichnet die Koptisch-Orthodoxe Kirche ein einzigartiges "revival". Gerade die Ausbreitung auf dem afrikanischen Kontinent ist beeindruckend.

Hier Quellen und Links:

Koptisch Orthodoxe Kirche

Koptisch-orthodoxes Patriarchat in Ägypten Kairo

Die Kopten in Deutschland

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