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Die Äthiopisch Orthodoxe Tewahedo Kirche

The Ethiopian Orthodox Tewahedo Church

Die Äthiopisch Orthodoxe Tewahedo Kirche ist eine Kirche die hauptsächlich in Äthiopien beheimatet ist. Sie ist die Kirche mit dem größten Kanon an biblischen Schriften. Dieser Kirche haben wir heute z.B. das dort noch erhalten gebliebene Henochbuch zu verdanken. In Äthiopien gab es schon vor der Christianisierung eine große jüdische Volksgruppe. Selbige beruft sich auf eine Abstammung aus der israelitischen Königsfamilie über Salomo. Nach neueren Forschungen muss daran wohl mehr als nur Legende sein. In dieser Kirche wird in etwa der koptisch alexandrinische Ritus praktiziert. Die Liturgie wird meist in der Kirchensprache Geez durchgeführt. Weihnachten feiern diese Kirche wie die Orthodoxe Kirche am 7. Januar. Zu dieser Kirche bekennen sich ca. 16 Mio. Gläubige. Der christliche Glaube wurde schon im 4. Jahrhundert durch Frumentius und Ädesios in Äthiopien eingeführt. Als sich König Aisanas um 350 taufen ließ, wurde das Christentum zur Staatsreligion. Da Frumentius vom koptischen Patriarchen Athanasios (292 - 373) zum Bischof geweiht wurde, kam auch der koptische Ritus in diese Kirche. Im 8. und 9. Jahrhundert betrieb der Islam auch in diesem Gebiet eine radikale Islamirrung. Nur im Hochland konnte die Kirche sich dieser Bedrohung ihrer Autonomie erwehren. Durch die nun rings um das Hochland lebenden Muslime, begann eine regelrechte Inselkirche zu wachsen. Trotzdem entstand im 13. Jahrhundert eine Blütezeit der theologischen und spirituellen Literatur, was noch heute in dieser Kirche zu erkennen ist. Als ab 16. Jahrhundert die Portugiesen und danach die Engländer versuchten das Gebiet zu erobern musste sich diese Kirche erstmals positionieren. Mit den Eroberern kamen schließlich auch die katholischen und anglikanischen Missionare mit. 1662 wurde eine Union mit der katholischen Kirche geschlossen. Dieses als Diktat anzusehendes Ereignis führte zu tiefen Zerwürfnissen innerhalb der äthiopischen Kirche. Nach der Überwindung dieser Union wurden alle Kontakte zur katholischen Kirche abgebrochen. Ein erneuter Riss in dieser Kirche entstand als die Italiener ab 1889 zunächst Eritrea und schließlich ganz Äthiopien besetzten. Die Italiener erreichten, dass sich ein Teil der Kirche von den Kopten lossagte und eine Autonome Kirche gründeten. Als Kaiser Haile Selassie 1941 mit englischer Hilfe das Land wieder befreien konnte, exkommunizierte er die abtrünnigen Bischöfe und stellte die Einheit der Kirche wieder her. Ab 1949 gab es wiederum Abtrennungsbestrebungen von der Koptischen Kirche. Da nun auch der äthiopische Staat die Bestrebungen der Kirche unterstützte, gaben die Kopten nach und ernannten 1951 Abuna Baselios zum Erzbischof für Äthiopien. 1959 wurde dann auch die offizielle Trennung von der koptischen Kirche vollzogen und der Erzbischof Baselios in den Rang eines Patriarchen erhoben. Als 1974 die Kommunisten im Lande mit Hilfe der Sowjetunion eine Revolution anzettelten kam es zu einem blutigen Bürgerkrieg, der bis zur Überwindung des Kommunismus andauerte. Die Klicke um Haile Mengistu Mariam nahm der Kirche ihren Rang als Staatskirche und enteignete den Landbesitz der Kirche. Ähnlich wie in den Ostblockländern wollte man einen atheistischen Staat gründen. Somit wurde gegen alle Christen Terror ausgeübt. Allerdings gestattete man 1977, dass der Bischof Tekle Haimanot zum Patriarchen erhoben wurde. Damit konnte die Kirche ein bescheidenes Weiterleben am Rande der Gesellschaft erreichen. Endlich im Jahre 1991 konnte dieser kommunistische Terror überwunden werden. Die Gläubigen konnten nun aufatmen. Da die Kirche aber weitgehend mittellos ist, ist nur schwer eine gesicherte Zukunft aufzubauen. Trotzdem ist diese Kirche eine lebendige Kirche unserer Zeit. Kircheoberhaupt ist sein 1992 Seine Heiligkeit Abune Paulos Gebre Yohannis (geb. 1935) Patriarch der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche. Der Kirchensitz befindet sich in Addis Abeba (Äthiopien)

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