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Betende Hände braucht unsere Zeit.
Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Die Amischen

Die Vorfahren der Amischen wanderten vor annähernd 300 Jahren aus Deutschland aus. Die Verfolgungen zwangen sie sich in Amerika nieder zu lassen. Die jetzt etwa 150.000 Menschen zählende Gemeinschaft geht auf Jakob Ammann zurück. Der 1694 im Elsaß, durch seine radikalen Ansichten, eine Spaltung unter den Mennoniten herbeiführte. Ammann forderte eine strenge Einhaltung der Disziplin, die durch Ausschluss aus der Gemeinschaft aufrechterhalten werden sollte. Dies wird auch heute noch so gehandhabt. Zwar wird niemand aus der Gemeinschaft verstoßen, aber er wird von allen gemieden, es wohnt niemand mit ihm im selben Haus und es redet auch sonst niemand mit ihm. Sie leben überwiegend in den amerikanischen Bundesstaaten Pennsylvania und Ohio. Die Amischen führen ein einfaches, meist bäuerliches Leben, wobei sie alle technischen Errungenschaften ablehnen. Den Amischen ist es nicht erlaubt, außerhalb ihrer Gemeinschaft zu heiraten. Amischen tragen keine Ringe, an Ihrer Kleidung finden sich keine Knöpfe, da sie jeden Schmuck ablehnen. Sie verwenden stattdessen Haken, Ösen und Stecknadeln. Die feste Kleiderordnung hat sich in den letzten 300 Jahren kaum verändert. Alle verheirateten Männer tragen Bärte. Sie besitzen keine Autos, sondern benutzen Pferdegespanne. Alle Amischen praktizieren die Erwachsenentaufe und weigern sich, öffentliche Ämter zu bekleiden, zu wählen und Wehrdienst zu leisten. Amischen lehnen neben Kindergeld und Sozialhilfe auch jede andere Absicherung von außen ab. Sie gehören auch keiner Krankenkasse an. Wenn jemand erkrankt oder einen Unfall hat, kann er mit der Unterstützung der Nachbarschaft rechnen. Brennt ein Haus ab, kommt das amische Hilfswerk, ein Zusammenschluß verschiedener Distrikte der Gemeinschaft, für 80 Prozent der Kosten eines Neubaus auf. Für sie gilt das Bibelwort "Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen". Die typische Damischen Familie zieht zwischen sechs und zehn Kinder auf. Die Elterngeneration hatte noch zwölf und mehr. Das Familienleben ist stabil. Lebenslängliche Partnerschaft ist absolute Norm. Eheleute können sich trennen, wenn ein Partner "ungläubig" wird, doch Scheidung ist ausgeschlossen. Im übrigen ist dies eine Gemeinschaft ohne Eigentumsdelikte und ohne Alkohol- und Drogenprobleme. In der Versammlung, welche nicht in Kirchen sondern in einfachen Räumen, Werkstatt oder Scheune, stattfinden, sind alle Mitglieder anwesend. Männer und Frauen sitzen dabei getrennt. Die Predigt wird von einfachen Männern ohne schriftliche Vorlage, durchgeführt. Das typische Taufalter liegt zwischen 16 und 23 Jahren, wobei die jungen Frauen im Durchschnitt früher getauft werden. Beitritte von Personen, die nicht amischen Familien entstammen, sind zwar prinzipiell möglich, aber aufgrund des großen kulturellen und religiösen Unterschiedes äußerst selten.. Die Sprache der Amischen in Amerika ist deutsch mit englischem Einschlag.

 

Link:

National Committee For Amish Religious
The Pennsylvania Dutch Country / The Amish Country
Amish Heartland

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