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       Altapostolische Gemeinde

Altapostolische Gemeinde

Diese Gemeinschaft war eine Abspaltung von der Neuapostolischen Kirche unter dem Stammapostel Krebs. Nur wenigen ist diese Gemeinschaft geläufig. Meist wird der Name Altapostolisch mit den katholisch apostolischen Gemeinden in Verbindung gebracht. Diese Ansicht hält sich hartnäckig in apostolischen Kreisen. Da diese Gemeinde aber früher durchaus eine weite Verbreitung hatte ist sie aktenkundig durchaus bekannt.

Priester Friedrich Strube ist die zentrale Person, welche zur Gründung dieser Gemeinschaft führte. Dieser Mann war studierter Theologe und Bürgermeister von Stapelburg. Im Jahre 1865 wurde er Mitglied der Allgemeinen Christlichen Apostolischen Mission und am 25. Juli 1879 in Braunschweig zum Priester gerufen. Er war dem Apostel Preuß zugeteilt und wirkte in großem Segen in den Gemeinden des Harzes. Als es schließlich zur Trennung zwischen Heinrich Geyer und Friedrich Krebs kam, blieb er zunächst bei der späteren neuapostolischen Richtung. Aber auch er kam mit Friedrich Krebs in Konflikt. Hauptkritikpunkt war wohl die Weigerung von Friedrich Krebs in sein Missionsgebiet Polen zu übersiedeln und den Platz für einen neuen Apostel frei zu machen. Das an dieser Ansicht des Priester Strube durchaus etwas dran ist, kann man auch in apostolischen Schriften finden. Der englische Apostel für Ephraim war der Apostel Tudor (siehe RGG1 S. 179*) auch der spätere Stammapostel Krebs war ursprünglich für Ephraim gesetzt worden. Deshalb hatte auch die von ihm herausgegebene Zeitschrift die Bezeichnung "Wächterstimme aus Ephraim" (siehe GdNAK Seite 275**). Wenn er für den Stamm Norddeutschland gesetzt gewesen wäre, wie es von Seiten der NAK immer wieder behauptet wird, dann hätte diese Zeitung den Namen nach dem Gebiet von Apostel Sitwell, "Wächterstimme aus Simeon" (siehe RGG S. 179) haben müssen. Allerdings war es wohl üblich, dass die meisten Apostel ihr Missionsgebiet selbst bestimmten und der Stammesname dabei zweitrangig war.
1888 kam es schließlich zum Bruch. 12 Gemeinden mit einigen Hundert Gläubigen folgten ihm. Schließlich wurde er in der nun neu entstandenen Gemeinde als Apostel für den verwaisten Bezirk des Apostels Preuß gerufen. Das ist genau der Bereich, den Apostel Krebs für sich beanspruchte. Später wirkte er in ganz Deutschland. 1898 kam es zu einer Verbindung mit Robert Heinrich Geyer (nicht verwandt mit dem schon genannten Heinrich Geyer). Durch diesen breitete sich die Gemeinde in Thüringen und Sachsen aus. Dieser löste sich allerdings mit den meisten seiner Anhänger bereits 1909 wieder von der Altapostolischen Gemeinde. In der Folge wurden diese Gemeinden, welche nun zum ACAM gehörten weiterhin als Altapostolisch bezeichnet. Dies brachte einige Konflikte mit der weiterhin existierenden Altapostolischen Gemeinde. Als Friedrich Strube 1931 verstarb hinterließ er eine ungefestigte Gemeinde. Viele verließen in dieser Zeit diesen Zweig der apostolische Bewegung und wendeten sich den großen Volkskirchen zu. Als die finstere Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland hereinbrach wurde diese Gemeinschaft als judaistische Sekte schließlich verboten. Nach dem Krieg gab es zarte Versuche diese Gemeinde neu zu beleben. Allerdings waren die Gemeinden überwiegend auf dem Gebiet der DDR beheimatet und wurden dort schließlich 1950 endgültig verboten. Nun lösten sich die Gemeinden restlos auf. Einige gingen zur ACAM, wenige zur Neuapostolischen Kirche und die meisten kehrten der apostolischen Idee gänzlich den Rücken.

 

*) RGG1 Reichsgottesgeschichte Band 1, Frankfurt 1988
**) GdNAK Geschichte der Neuapostolischen Kirche, Frankfurt 1987

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