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Carl Ischer
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Awesta

Ein Auszug aus der Awesta

Die Awesta ist die heilige Schrift der Zoroaster sie wurde ursprünglich von dem Propheten Zarathustra als Offenbarung überliefert. Sie ist, als eine der ältesten Quellen der Geschichte, vor 2700 Jahren entstanden. Über Jahrtausende angesammelte mythologische Traditionen, die Sagen und Legenden der Völker, die theologischen Vorstellungen, die Elemente des Erkennens der Natur und der Gesellschaft, die rituellen Texte, die von Generation zu Generation mündlich überliefert worden sind, wurden gesammelt und im 9. bis 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in ein einheitliches kanonisches System im Buch Awesta eingebunden. Sie fordert die Menschheit zur sozialen Gerechtigkeit, zum vernünftigen Gleichgewicht zwischen Natur und Gesellschaft, zur Wahrheit, zu gütigen Gedanken, gütigen Wort und zur gütigen Sache auf, die für das Böse im Bewusstsein der Menschen keinen Platz lassen. Die Awesta mit ihren heiligen Ideen, erhebt die geistige Welt der Menschheit und dient auch heute den Menschen. Um die von Ahura Masda geschaffene gute Welt zu vervollkommnen, ruft die Awesta dazu auf, sich zu Ideen des Guten und der Tugend hinzugeben. Grundlage der Tugend ist die Tätigkeit des Menschen, die die Kreaturen des Ahriman - des bösen Geistes, des Feindes von Ahura Masda - vernichtet. Die Awesta lehrt, dass die gute Welt des Ahura Masda unbedingt das von Ahriman ausgehende Böse besiegen wird. Die Menschheit wird zu einem glücklichen Leben finden, weil sie von Ahura Masda als des Glückes würdig hervorgebracht wurde. Ein Exemplar des Buches befand sich in der Schatzkammer von Darejos (Darius) III. Kodomannos (380? - 330 v. Chr.) Schah (König) von Persien. In den Schlachten bei Issos (333 v. Chr.) und Gaugamela (331 v. Chr.) wurde dieser von Alexander dem Großen (356 - 323) besiegt. Dieses auf 12.000 Blatt Pergament geschriebene Buch war ein geistiges Vermächtnis der Völker des Ostens. Der von der Idee der Eroberung der Welt beseelte Alexander der Große gab den Befehl, das Manuskript der Awesta aus der Schatzkammer des Dareios zu verbrennen. Das Gedächtnis des Volkes hat die wichtigsten Abschnitte der Awesta in der mündlichen Tradition erhalten. Nach einigen Versuchen wurde schließlich im 6. Jahrhundert n. Chr. die Awesta im Bestand von 21 Büchern erneut geschrieben. Im 7. - 8. Jahrhundert bei der Eroberung Mittelasiens durch das arabische Kalifenreich wurde ein großer Teil der Awesta vernichtet. Überlebt haben einzelne Kapitel der Bücher Yasna, Yascht, Vispered, der komplette Text des Buches Videvdat. Die Gathas (17 Gesänge) bilden den ältesten Teil der Awesta und blieben im Buch Yasna unversehrt. Das Wort Gatha oder Gita bedeuten Lied und Gesang. Die Gathas enthalten in kurzen Gesängen die Berufung Zarathustras für seine prophetische Mission, die Verkündigung und die Verbreitung der neuen Religion, einige Anrufungen, Gebete und Predigten. Die Gathas unterscheiden sich von den anderen Teilen des Awesta durch ihr besonderes Versmaß (Metrik), ihre dialektische Art der Sprache und ihren philosophischen Inhalt, daher ihre Originalität und Wichtigkeit. Die Gesänge der Gathas stellen zusammengefaßt den Lebenslauf des Zarathustra vor und nach der Offenbarung dar. Aber er verkündet hier nur Allgemeines und gibt noch keine festen Gesetze. Daher glaubt man, daß die Gathas aus den Gesängen bestehen, welche Zarathustra am Ende seiner Predigten als Zusammenfassung hinzugefügt hat, damit die Zuhörer diese leicht im Gedächtnis behalten konnten. Alle Orientalisten und Philologen, stimmen darin überein, daß die Gathas Worte von Zarathustra selbst sind. Die Awesta ist als ein wertv