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Sächsischer Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe e.V.

Sächsischer Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe e.V.

Nationalpolitische Erziehungsanstalt Plön

Die Jugendweihe ist eine, der am meisten missbrauchten Veranstaltungen, in der Deutschen Geschichte. Gerade in neuerer Zeit gehen wieder viele Jugendliche zur Jugendweihe, um ein Ersatzfest zur Konfirmation zu haben. Dabei machen sich die Eltern und auch die Jugendlichen keinerlei Gedanken was sie damit eigentlich bekennen. Sie bekennen Sozialisten zu sein! Die Verfechter dieser Veranstaltungen sind allerdings bemüht diesen Passus herunter zu spielen. Fakt ist, dass die Jugenweihe schon immer ein Bekenntnis zum Sozialismus gewesen ist. Daher muss man diese Veranstaltung auch ganz klar in das sozialistische Spektrum eingeordnen.
Wer es anders sehen will ist äußerst blauäugig!

Ich habe ein sehr persönlich geprägtes Bild von der Jugendweihe. Ich hatte viele Schwierigkeiten zu durchleben, weil ich mir getraut habe als einziger in meiner Klasse, noch dazu als Lehrersohn, nicht an der Jugendweihe teilzunehmen. Dieser Zwang der damals ausgeübt wurde, haben wohl die meisten Menschen aus der ehemaligen DDR vergessen.
Es ist schon berechtigt von einer Ostalgie zu sprechen.

Ich weiß nur eines, daß meine Kinder keinen Schritt in solch eine Veranstaltung setzen, denn ich kann nicht nachvollziehen wieso alle so schnell die Schattenseiten der DDR vergessen konnten.

Warum nun in dieser Seite einen Beitrag zu diesem Thema.

Mit dem 14. Lebensjahr wird ein Schritt getätigt, der durchaus lebensbestimment sein kann. In christlichen Kirchen ist dieses Alter der Schritt in die Religionsmündigkeit. Die Konfirmation ist dazu da als religionsmündiger Christ in die Gemeinde aufgenommen zu werden. Dabei wird das Taufgelöbnis der Eltern eigenständig von dem Konfirmanden bestätigt und übernommen. Der Gläubige ist ab diesen Tag für seinen Glauben selbst verantwortlich und ist Stimmberechtigt in der Gemeinde.

Zu was ist nun eigentlich die Jugendweihe gut?

Der Jugendgeweihte ist nicht volljährig und hat auch in dem ausführenden Verband keine Stimmberechtigung, denn er gehört diesem ja gar nicht an. So gesehen ist diese ganze Veranstaltung eigentlich sinnlos!

Die Jugendweihe ist ganz klar nur eine Ersatzkonfirmation für konfessionslose Jugendliche.

Es ist für viele Eltern eine so schöne und äußerst bequeme Alternative zu eigenen Bemühungen. Warum denn Gedanken machen, dass kann man doch auch hier wieder wunderbar deligieren. Wie in der DDR wird hierbei die Verantwortung an andere abgegeben.

Es ist doch bequem Gedankenlos dahin zu leben!

Ich meine ein großer Trugschluß!

Wenn man sich mal die Mühe machen würde die Geschichte der Jugendweihe etwas zu beleuchten, dann sieht die ganze Sachlage deutlich anders aus. Die heutigen Betreiber sind in den meisten Fällen die ehemaligen Kommunisten (heute allerdings gewendet). Es ist eben nicht so, daß keine ehemaligen Dogmen der SED übernommen werden. Zwar hat man heute alles, was gegen die "Westdeutsche BRD" (=SED Begriff!) geht weggelassen. Aber trotzdem werden die Jugendlichen manipuliert und infiltriert. Ich gehöre zwar keiner der großen Kirchen an, finde aber die Alternativen von diesen Einrichtungen durchaus ideal. Auch die Jugendfeiern der Humanisten und Freidenker sind auf jedem Fall empfehlenswerter als die Jugendweihe der gewendeten Kommunisten. Warum? Die Jugendweiheveranstaltungen geben absolut keinen Einblick in die Vielzahl ideologischer Ansichten, sondern sind einseitig auf den Atheismus (=ehemalige DDR Staatsdoktrin) ausgerichtet. Die Kirche hat da ein deutlich vielseitigeres Angebot. Es gehört einfach dazu die Jugendlichen auch mit Religion vertraut zu machen. Viele der Jugendlichen, die keine Ahnung von Religion haben, sind vielfach leichte Beute von modernen Seelenfängern (Gefährliche Religionen und Kulte). Eine vielseitige Bildung macht einfach weniger anfällig. Wichtig ist auch die Zeit danach. Die Jugendlichen sind doch mit 14 Jahren noch nicht gefestigt. Sie brauchen einfach noch Personen, welche zuhören und für sie da sind. Bei der Jugendweihe werden die Jugendlichen einfach entlassen (Puktionell) und sind dann sich selbst überlassen. Somit sind sie für die vorher genannten Dinge leicht zu gewinnen.

Vielfach ärgern sich die Menschen über links und rechtsratikale Jugendliche. Dies sind doch aber ungefestigte Menschen die letztlich von skrupellosen Spinnern missbraucht werden. Ich möchte den Vater oder die Mutter sehen, die er als schön empfindet, wenn sich die jungen Leute gegenseitig die Köpfe einschlagen? Die Grundlage für solches Verhalten, ist aber in der Delegation von Verantwortung und der Interessenlosigkeit von Eltern zu finden.

Die Kinder sind so gesehen die Opfer von verfehlter Erziehung!

Auch bei der Jugenweihe ist es solch eine verfehlte Erziehung! Warum denn eine schöne Reise planen oder einen besonderen Wunsch erfüllen, wo doch die Jugendweihe so bequem ist!

Hauptorganisator ist die "Interessenvereinigung für humanistische Jugendarbeit und Jugendweihe" Feiern. Die Interessengemeinschaft ist die direkte Nachfolgerin des "Zentralen Jugendweihe-Ausschusses der DDR. Also jener Verband der zu Zeiten der DDR Jugendliche diskriminierte und von Bildung, mittels Stasi ausschloß. Die Rückbesinnung auf alte Traditionen des Freidenkertums, sind hier meines Erachtens nicht angebracht.

Die ehemaligen Vertreter würden sich wahrscheinlich beschämt im Grabe herumdrehen, wenn sie die heutigen Begründungen hören.

Es ist schlichtweg eine Veranstaltung, die in direkter Linie zur DDR und dem davor liegenden Dritten Reich steht. Die Jugendweihe hat mit Freidenkertum nichts aber auch nicht im Geringstem etwas zu tun.

Die Jugendweihe entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in den freireligiösen Gemeinden, als Gegenveranstaltung zur kirchlichen Konfirmation. Dort wurde dann allerdings der Jugendliche auch Mitglied dieser Gemeinden. Später propagierte man dann die Jugendweihe in freidenkerischen Kreisen und andere Strömungen als atheistisch-antikirchliche Alternative zur Konfirmation. Nachdem die demokratischen und kummunistischen Parteien durch die Nationalsozialisten verboten wurden, geriet zunächst auch die Jugenweihe in diesen Strudel. Allerdings waren auch die Nationalsozialisten Atheisten und machten daher diese Feier schnell zu der Ihrigen. Die faschistische Erziehung lenkte die Kinder im Laufe der Jahre immer stärker vom Christentum ab und hin zu einer unklaren Gottesvorstellung (Deutsche Christen), die sich auf die Natur und die vorgeblichen Traditionen der Germanen bezog. Religion und Ideologie vermischten sich zu der Vorstellung, dass die nationalsozialistische Ideologie ein Götterwunsch sei. Hitler wurden übersinnliche Fähigkeiten zugesprochen. Ab 1935 wurden an die Stelle der Konfirmation beim Übergang vom Deutschen Jungvolk in die Hitler-Jugend, also mit etwa 14 Jahren, die Jugendweihe eingeführt. Bis 1943 wurden große Feiern von der HJ organisiert. Mit den gleichen Mitteln wie später in der DDR wurde die Jugend teils gezwungen an diesen Feiern teilzunehmen. Man schwor regelrecht die Jugend auf den Führer Adolf Hitler ein. Nach 1943 wurden die Feiern wegen der bedrohlicher werdenden Kriegslage etwas kleiner und wurden 1945 gänzlich eingestellt. Die SED machte sich nach anfänglichem Zögern (sie kannte die Geschichte) diese Tradition schließlich zunutze und rief 1954 zur Jugendweihe auf. Die Jugendweihe sollte ein Kraftquell für die weitere Entwicklung der jungen Menschen sein. Sie soll sie anspornen, alle ihre Fähigkeiten zum Wohle ihres Vaterlandes zu entfalten. Die SED wollte die Akzeptanz der Konfirmation mit einem eigenen Ritus demontieren. Schnell machte man die Erinnerungen an die Geschichte wett und behauptete dasselbe wie heute, nach der DDR, die Macher der Jugendweihe, daß es ja eine Humanistische Tradition wäre. Nun sollte statt das einschwören auf Adolf Hitler, ein feierliches Gelöbnis die Jugendlichen auf die staatliche Ideologie verpflichten. Das führte zu harten Auseinandersetzungen mit christlichen Familien und Gemeinden. Der Staat griff zu rigiden Maßnahmen. Sie erreichten eine steigende Beteiligung an der Jugendweihe, die schließlich als sozialistischer Staatsritus durchgesetzt werden konnte. Zusammen mit der politisch betriebenen Zerstörung des sozialen Milieus, das den Rückhalt des Protestantismus bildete, kam es zu einem Traditions- und Kulturbruch. In dessen Folge verließen viele Menschen die Kirche. Die Teilnahme an der Jugendweihe wurde vom Staat aufmerksam registriert. In den achtziger Jahren lag sie bei 90 bis 95% der Jugendlichen eines Jahrgangs. Dennoch war die Jugendweihe für die Menschen oft kein Gegenstand innerer Überzeugung. Immer deutlicher trat die Diskrepanz zwischen dem allumfassenden Anspruch des Staates der DDR und der privaten Wirklichkeit zutage. Der Tag der Jugendweihe zerfiel in einen offiziellen Teil - die staatlich vorgegebene und geprägte Veranstaltung -, an den sich der allen Beteiligten wichtigere private Teil anschloß - die Feier im Familienkreis. Allgemein hatte die Familie für die Menschen in der DDR eine wichtige Entlastungsfunktion. Nicht selten grenzte man sich in der Familienfeier anläßlich der Jugendweihe bewußt von der "realsozialistischen DDR" ab, schuf gleichsam eine eigene, familiäre (DDR-)Identität und Tradition. Nach der Wende fielen die Teilnehmerzahlen an der Jugendweihe von 75% im Jahr 1990 auf unter 30% im Jahr 1993. In den Jahren danach ergab sich ein Anstieg auf über 45%. Allerdings sind diese Zahlen nicht genau zu überprüfen, denn sie beruhen lediglich auf den Angaben der Veranstalter. Verantwortlich für die Durchführung der Jugendweihen in der DDR war der "Zentrale Ausschuß für Jugendweihe" mit seinen entsprechenden Untergliederungen. Dessen Arbeit wurde in die heutige "Interessenvereinigung für humanistische Jugendarbeit und Jugendweihe e.V." überführt, der jetzt fünf Landesverbände angehören. Zahlreiche Funktionäre der regionalen Ausschüsse in der DDR fanden in der "Interessenvereinigung" ein neues Betätigungsfeld. Nachdem 1990 weitgehend noch der Staat für die Finanzierung der Jugendweihen sorgte, stabilisierten bis zu ihrer Einstellung Ende 1993 Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die Arbeit der Ausschüsse. Heute werden die Veranstaltungen und ihre Organisatoren vor allem durch Gebühren und Eintrittsgelder finanziert. Eine zunehmende Bedeutung hat das Sponsoring von Wirtschaft und Handel. Verschiedene Konzerne betreiben hier ein gezieltes Marketing, um jugendliche Käuferschichten zu erschließen. Daneben können die Veranstalter auf ein erhebliches ehrenamtliches Engagement zurückgreifen. Zum Ablauf der heutigen Jugendweihen gehören in Aufnahme der Praxis in der DDR ein repräsentativer Rahmen/Ort, die Darstellung der Jugendlichen (Bühne), ein "Kulturprogramm" (Musik, Rezitation literarischer Texte), eine Festansprache (einer möglichst prominenten Person des öffentlichen oder politischen Lebens), die Überreichung einer Urkunde (meist eine Teilnahmebescheinigung) sowie von Geschenken (Buch, Blumenstrauß). Ein Gelöbnis/Bekenntnis der Jugendlichen findet sich nahezu nirgends mehr. Ein inhaltliches Profil ist bei den Jugendweihen selten erkennbar. Manchmal werden aber auch die Jugendweihen weiterhin (oder erneut) betont (oder implizit) atheistisch und antikirchlich ausgerichtet. Fast überall wird dagegen die Bedeutung der Feier als Passageritus betont, wird versucht, "Erwachsenwerden" zu inszenieren. In dieser Konstellation von Abhängigkeiten unterbleibt in den heutigen Jugendweihen eine kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und Bedeutung der Jugendweihe in der DDR. Ein offensichtliches Abrücken von ihrer damaligen totalitären Funktion, ihrer unterdrückerischen Uniformierung und Disziplinierung findet nicht statt. Alle Beteiligten haben daran kein Interesse: Viele Mitarbeiter der "Interessenvereinigung für Jugendweihe" waren schon in der DDR für die Durchführung von Jugendweihen verantwortlich und müßten konsequent die Frage der persönlichen Verwicklung thematisieren. Die Eltern wollen nicht, daß unangenehme Fragen - vielleicht auch die ihrer Kinder - die festliche Atmosphäre stören. Durch die Abschaffung des Gelöbnisses und die vielfach praktizierte "Gedankenfreiheit" bereits in den Familienfeiern anläßlich der Jugendweihe in der DDR sieht man sich von den Altlasten der Jugendweihe hinreichend distanziert. In der Praxis bleibt die Jugendweihe ein eher punktuelles Ereignis (die Jugendfeiern des Humanistischen Verbandes sind hier zu unterscheiden), während die Konfirmation in einen Handlungsprozeß eingebettet ist, der vielfältige Formen des Lernens und Lebens in Unterricht, Exkursion, Projekt, Freizeit, Gottesdienst und Feier umfaßt - lange vor dem Konfirmationstag und als Angebot der Jugendarbeit auch über den Konfirmationstag hinaus.

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