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Bekenntnisfreie Gruppen Humanisten
Humanistischer Verband Deutschland
Die Menschen ohne Religionszugehörigkeit haben sich am Ende des ausgehenden neunzehnten Jahrhundert vielerorts Verbände geschaffen um ähnlich der Kirchen organisiert zu sein. Man wollte den Mitgliedern und auch Außenstehenden ein Angebot für besondere Lebenssituationen außerhalb der Kirche schaffen. In Deutschland sind die meisten dieser Verbände seit 1993 im Humanistischer Verband Deutschlands (HVD) vereinigt. Das Menschenbild der Humanisten ist hier (siehe Link) sehr kurz, knapp und aussagekräftig dargestellt. In diesem föderalistischen Verbund haben sich Menschen zusammengeschlossen, die für einen modernen Humanismus eintreten. Sie verbindet eine säkulare ethische Lebensauffassung. Zweck des Verbandes ist die Förderung von Humanismus und Humanität auf weltlicher Grundlage. Humanismus sieht sich im Einklang mit den Wissenschaften. Während früher die atheistische Weltanschauung sowie sozialistisch/kommunistische Tendenzen im Mittelpunkt standen gibt man sich heute offener. Man sucht den Dialog mit allen, die Humanität anders begründen möchten, sei es christlich, islamisch, jüdisch, buddhistisch, konfuzianisch oder auf andere Weise. Weltweit gibt es mehr als vier Millionen Humanistinnen und Humanisten. Wurzel sieht man in der Französischen Revolution, wo man zu Liberté, égalité, fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) aufrief. Ein Kernpunkt der Humanisten ist: "Die Würde jedes einzelnen Menschen ist unantastbar". Der Bundesverband sieht es als Herausforderung, diese Weltauffassung als lebendige gesellschaftliche Kraft in Deutschland neu zu etablieren. Die Verweltlichung Deutschlands hat zu Beginn des 21. Jahrhunderts insbesondere aufgrund der deutschen Einheit einen neuen Grad erreicht. Vereinigen möchte man deshalb diejenigen, die sich zu einer selbstbestimmten, nichtreligiösen, ethisch begründeten Lebensauffassung bekennen. Zu einer konkreten Selbstbestimmung der Menschen gehören, z.B. die Formen des Zusammenlebens, die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruch und die Möglichkeit eines bewussten Sterbens (Selbstbestimmung des eigenen Todeszeitpunkt). Konfessionsfreie, egal ob sie sich als Freidenker, Humanisten oder Atheisten bezeichnen, bilden heute in der Bundesrepublik eine ständig größer werdende Bevölkerungsgruppe. Säkularisierung und Kirchenaustritte werden die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung zugunsten der nichtreligiösen Menschen weiterhin verändern. Angesichts dieser Entwicklung kann von einer Volkskirche, die die große Mehrheit aller Bürger repräsentiert, nicht mehr gesprochen werden.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sieht der Humanistische Verband den Zeitpunkt gekommen, die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden und die gleichberechtigte Behandlung aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften endlich herzustellen.
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