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Carl Ischer
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Der Gebotevergleich Islam-Christentum

Der Koran kennt genau wie die Bibel zehn Gebote. Interessant hierzu ist, dass die Gebote nicht von einer Person sondern offensichtlich von mehreren Personen gegeben wurden. Laut Überlieferung hat der Engel Gabriel den Koran übermittelt. Bei den Geboten sagt nun der Übermittler des Korans:

    „Wir gaben Moses die Schrift...“ oder „die Wir mit Noah trugen“ oder „Dann gaben Wir euch“ oder „dass Wir denen“
    (siehe: Sure 17: 3, 4, 7 und 11)
.
Muslime sehen diese Schriftstellen im allgemeinen so, als dass Gott mit den Engeln gemeinsam beschließt was gegeben bzw. getan wird?
Ich kann dem nicht so ganz folgen.
Wieso muß ein Schöpfer mit seinen Geschöpfen beraten?
Ist denn Gott nicht allmächtig?

    „Aller Preis gehört Allah, dem Schöpfer der Himmel und der Erde, Der die Engel zu Boten macht, versehen mit Flügeln, zweien, dreien und vieren. Er fügt der Schöpfung hinzu, was Ihm gefällt; Allah hat Macht über alle Dinge.“
    (Sure 35: 2)

Ich sehe hier vielmehr einen Ansatz zu der Trinität, wie sie aus dem Christentum bekannt ist. Die Gebote der Bibel sind hingegen von Gott allein, direkt und ohne Vermittler dem Mose verkündigt und in Stein geschrieben worden (siehe: 2. Mose 20: 1 und 32: 16). Der Koran hat in dieser Passage einen sehr deutlichen Bezug zu dem „Buch der Jubiläen“. Nachdem dem Mose in diesem Buch Gott persönlich die Gebote gegeben hatte (Buch der Jubiläen 1. Kapitel), lesen wir, dass der „Engel des Angesichts“ dieses „Buch der Jubiläen “ sozusagen diktiert. (siehe: Buch der Jubiläen 2: 1) Die Ursprung für die Ansicht, dass der Koran von dem Engel Gabriel dem Mohamed verkündet wurde scheint offensichtlich aus diesem Apokryph zu kommen

Sure 17: 2 und 22 bis 39

 

2. Mose 20: 2 bis 17

 

Wir gaben ...:

 

Und Gott redete alle diese Worte:

 

1. Gebot:
Setze neben Allah nicht einen anderen Gott, auf dass du nicht mit Schimpf bedeckt und verlassen dasitzest. Dein Herr hat geboten: „Verehret keinen denn Ihn, und...“

 

1. Gebot:
Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.

 

2. Gebot:
... (erweiset) Güte den Eltern. Wenn einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, sage nie „Pfui!“ zu ihnen, und stoße sie nicht zurück, sondern sprich zu ihnen ein ehrerbietiges Wort. Und neige gütig gegen sie den Fittich der Demut und sprich: „Mein Herr, erbarme Dich ihrer, so wie sie mich als Kleines betreuten. Euer Herr weiß am besten, was in euren Seelen ist: Wenn ihr rechtgesinnt seid, dann ist Er gewiss nachsichtig gegenüber den sich Bekehrenden.“

 

2. Gebot:
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.

 

3. Gebot:
Gib dem Verwandten, was ihm gebührt, und ebenso dem Armen und dem Wanderer, aber ....

 

3. Gebot:
Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs Tagen hat der HERR, Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist; und (ER)(*) ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.

 

4. Gebot:
... vergeude nicht in Verschwendung. Die Verschwender sind Brüder der Teufel, und der Teufel ist undankbar gegen seinen Herrn. Und wenn du dich von ihnen abkehrst im Trachten nach Barmherzigkeit von deinem Herrn, auf die du hoffst, so sprich (du) zu ihnen ein hilfreiches Wort. Und lass deine Hand nicht an deinen Nacken gefesselt sein [in äußerstem Geiz], aber strecke sie auch nicht zu weit geöffnet [in Verschwendung] aus; damit du nicht getadelt (und) zerschlagen nieder sitzen musst. Wahrlich, dein Herr erweitert und beschränkt die Mittel zum Unterhalt, wem Er will, denn Er kennt und sieht Seine Diener wohl.

 

4. Gebot:
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.

 

5. Gebot:
Tötet eure Kinder nicht aus Furcht vor Armut; Wir sorgen für sie und für euch. Fürwahr, sie zu töten ist eine große Sünde.

 

5. Gebot:
Du sollst nicht töten.

 

6. Gebot:
Und nahet nicht dem Ehebruch; siehe, das ist eine Schändlichkeit und ein übler Weg.

 

6. Gebot:
Du sollst nicht ehebrechen.

 

7. Gebot:
Und tötet nicht das Leben, das Allah unverletzlich gemacht hat, es sei denn mit Recht. Und wer da freventlich getötet wird, dessen Erben haben Wir gewiss Ermächtigung gegeben (Sühne zu fordern); doch soll er bei der Tötung die (vorgeschriebenen) Grenzen nicht überschreiten, denn er findet Hilfe (im Gesetz).

 

7. Gebot:
Du sollst nicht stehlen.

 

8. Gebot:
Und nahet nicht dem Gut der Waise, es sei denn zum Besten, bis sie ihre Reife erreicht hat. Und haltet die Verpflichtung, denn über die Verpflichtung muss Rechenschaft abgelegt werden. Und gebet volles Maß, wenn ihr messet, und wäget mit richtiger Waage; das ist durchaus vorteilhaft und letzten Endes das Beste.

 

8. Gebot:
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

 

9. Gebot:
Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Wahrlich, das Ohr und das Auge und das Herz - sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

 

9. Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.

 

10. Gebot:
Und wandle nicht hochmütig auf Erden, denn du kannst die Erde nicht spalten, noch kannst du die Berge an Höhe erreichen. Das Üble alles dessen ist hassenswert vor deinem Herrn. Dies ist ein Teil von der Weisheit, die dir dein Herr offenbart hat.

 

10. Gebot:
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

 

 

Bei der Betrachtung des Vorherigen fällt auf, dass die Gebote nicht übereinstimmen. Das erste Gebot stimmt im Sinn überein. Beide bekunden den einen Gott und lassen keinen Götzen neben Gott zu. Das 2. des Korans stimmt mit dem vierten der Bibel überein. Das dritte des Koran könnte man mit dem Gebot der Nächstenliebe gleichsetzen.

    "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
    (aus Matthäus 22, 37 bis 39)

Das sechste Gebot ist so gesehen auch wieder gleich. Das 5. und 7. Gebot des Korans enspricht dem 5. der Bibel. Dabei wird der Kindermord extra erwähnt. Offensichtlich zählte wohl vor Muhammad ein Kinderleben nicht viel.

Auch das 7. Gebot ist für Europäer sehr brisant. Hier wird so gesehen zum gegenseitigen Morden aufgerufen. Wo soll so etwas enden?

Im 9. Gebot des Korans wird in etwa das 8. der Bibel angeführt.

Weiterhin finden sich hier Einfügungen aus den sieben Todsünden der katholischen Kirche, die so nicht in den biblischen Geboten zu finden sind. Die sieben Todsünden sind ein Disput des ausgehenden 6. Jahrhunderts n. Chr. und von Papst „Gregor dem I“. oder „Gregor dem Großen“ (590-604) erstmals so fixiert worden. Die sieben Todsünden der Katholischen Kirche sind:

1. Stolz,
2. Habsucht,
3. Neid,
4. Zorn,
5. Unkeuschheit,
6. Unmäßigkeit,
7. Trägheit oder Überdruss (Traurigkeit)
(Quelle: Katechismus der Katholischen Kirche)
(Quelle: Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 1866)

Es liegt also voll in der Zeit, wenn diese Ansichten auch im Koran erscheinen. Ob sie so letztlich als von Gott gewollt anzusehen sind, dass erscheint mir Ansichtssache bzw. Glaubenssache.

 

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