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Carl Ischer
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Der Tempelberg zu Jerusalem


Tempelberg in der Dämmerung

Dieser Berg ist ein sehr umstrittenes Areal. Fest steht, dass lange vor dem Felsendom und der Al Aqsa Moschee dort einmal der israelische Tempel stand. Dies wird zwar von islamischen Vertretern oft bestritten ist historisch aber eindeutig belegt. Ich will hier keine Wiederaufbaudiskussion des Tempels vom Zaun brechen, sondern eine paar Fakten und Hintergründe zusammen tragen.

Es ist schon etwas sonderbar, wieso die Muslime so auf diesen Berg fixiert sind. Laut ihrer eigenen Geschichtsdarstellung hat ja Abraham seinen Sohn Ismael opfern wollen. Wo dies geschah wird im Koran nicht erwähnt. Stattdessen gilt Mekka als Ort, wo Abraham und Ismael die Kaaba errichteten, ein Gebäude, dass sie dort laut islamischer Überlieferung für Gott errichtet hatten. Weder Ismael noch die Araber selber haben doch keinerlei Verbindung mit diesem Berg Morija. Für die Israeliten war es der Ort wo Abraham seinen Sohn opfern wollte, ja der Ort da Gott sieht (=Morija).

    Und er sprach: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und geh hin in das Land Morija und opfere ihn dort zum Brandopfer auf einem Berge, den ich dir sagen werde.
    (1 Mose 22, 2)

Die Bibel beschreibt ganz klar, dass damit Isaak gemeint ist, denn Ismael war zuvor mit seiner Mutter aus dem Haus vertrieben worden. Es wäre völlig unlogisch, wenn er dann den Ismael zu sich geholt hätte um diesen zu opfern. Man müsste dann schon den als absolut sicher überlieferten Text der Bibel arg verfälschen um hier den Ismael einbauen zu können. Somit ist für mich eindeutig klar, dass hier nur der Isaak gemein sein kann. Der Koran ist bei dieser Begebenheit in der historischen Auslegung mehr als nur schwammig, denn auch hier wird nur der Isaak im Zusammenhang mit der Opferung erwähnt.

    Dann gaben Wir ihm die frohe Kunde von einem sanftmütigen Sohn. Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten* Oder: schnell zu gehen, sprach (Abraham): „O mein lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?“ Er antwortete: „O mein Vater, tu, wie dir befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.“ Als sie sich beide (Gott) ergeben hatten und er ihn mit der Stirn gegen den Boden hingelegt hatte da riefen Wir ihm zu: „O Abraham, erfüllt hast du bereits das Traumgesicht.“ Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Das war in der Tat eine offenbare Prüfung. Und Wir lösten ihn aus durch ein großes Opfer. Und Wir bewahrten seinen Namen unter den künftigen Geschlechtern. Friede sei auf Abraham! Also lohnen Wir denen, die Gutes tun. Er gehörte zu Unseren gläubigen Dienern. Und Wir gaben ihm die frohe Kunde von Isaak, einem Propheten, der Rechtschaffenen einem. Und Wir segneten ihn und Isaak. Unter ihren Nachkommen sind (manche), die Gutes tun, und (andere), die offenkundig gegen sich selbst freveln.
    (Sure 37, 102 bis 114)

    Anmerkung:
    Der Ismael wurde laut Bibel nicht angekündigt! Folglich ist er auch nicht der hier erwähnte Sohn. Der weitere Text der Sure lässt nicht zu, dass hier zwangsläufig ein anderer außer dem Isaak gemeint sein könnte. Der Nachsatz mit dem Namen des Isaak, ist keine Ankündigung eines zweiten Sohnes! Es wird doch gar nicht erwähnt, dass Isaak erst noch als Sohn geboren werden sollte. Es ist vielmehr die Kunde, dass auf diesem Sohn des Segen und das Prophetentum liegt! Auch in der Bibel folgt nach der Opferungsgeschichte, die Wiederholung der Verheißung für Abraham und seine Nachkommen.

In der ganzen Sure findet sich auch nicht nur Andeutungsweise der Name des Ismael. Folglich ist es nicht nachweisbar, dass hier die Bibel verändert worden wäre. Lediglich die Auslegung der Muslime, die sie Ihrem eigenen heiligen Buch, dem Koran zuteil werden lassen, ist da etwas eigenartig! Man kann mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass sowohl der Koran wie auch die Bibel eindeutig den Isaak meint und auf keinem Fall den Ismael. Hinzu kommt, dass der Islam die Prophenten sozusagen dem jeweiligen Volk zuordnet. Jesus ist ja nach Auslegung des Islam auch nur ein Prophet für die Israeliten und hat somit deutlich weniger Bedeutung für den Islam, als der Muhammad. Somit ist doch auch dieses Ereignis um einen israelitischen Prophenten für Muslime nicht wirklich wichtig. Der Ort wo dies geschah ist im Koran gleich gar nicht zu ermitteln. Man kann also sagen, dass das zentrale Geschichtsverständnis der Israeliten, für Muslime so gesehen völlig uninteressant ist, weil die heiligste Stätte für Muslime ja die Kaaba ist. Für Israeliten ist es aber dieser Berg Morija. Der als Ort bekannt ist, wo Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte und wo dann später auch das Haus Gottes, der Tempel stand. Dies ist somit für die Israeliten ein sehr wichtiger Ort. Dort hat sich sogar Gott selbst den Israeliten offenbart.

    Als aber die Priester aus dem Heiligen gingen, erfüllte die Wolke das Haus des HERRN, so dass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN.
    (1. Könige 8, 10 und 11)

Gott hat sich also in diesem Haus niedergelassen. Kein anderes Haus der Welt hat so ein Ereignis erlebt. Schon deshalb ist der Ort, wo dieses Haus stand ein besonderer Ort. Schon aus diesem Grunde muss man einfach diesen Ort mit deutlich anderen Augen betrachten, als das die Muslime tun!

Heute stehen dort allerdings Gebäude, die einen historischen Wert darstellen. Somit wäre es unverantwortlich dieses Gesamtensemble zu verändern. Folglich muss man auch ganz klar der Ansicht, dass dort der dritte Tempel stehen muss eine deutliche Abfuhr erteilen! So eine Veränderung der Gegebenheiten, wäre eine Zerstörung des Friedens auf ewige Zeiten! Allerdings sollten auch die Muslime den Israelis entgegenkommen und diesen für Israelis so heiligen Ort öffnen, so dass jeder, der es möchte dort anbeten kann! Warum dies nur ein Ort für Muslime sein sollte ist schon aus den voran gestellten Fakten nicht zu akzeptieren!

Geschichte des Tempelberges

Die Bibel berichtet das erste Mal von einem Priester, der in Salem (also Jerusalem) wirkte.

    Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein heraus. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten und segnete ihn und sprach: Gesegnet seist du, Abram, vom höchsten Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat; und gelobt sei Gott der Höchste, der deine Feinde in deine Hand gegeben hat. Und Abram gab ihm den Zehnten von allem.
    (1. Mose 14, 18 bis 20)


Melchisedek und Abraham um 1625
Peter Paul Rubens (1577 - 1640)

Man kann also durchaus sagen, dass sich dort schon damals Gott offenbart hat. Die Bibel berichtet hingegen nichts von einem Ausflug Abrahams nach Mekka. Wäre Gott, Mekka wirklich wichtig und sollte wirklich dort sein Haus stehen, dann könnte man mit absoluter Sicherheit davon ausgehen, dass dazu auch ein Hinweise in der Bibel zu finden wäre. Da aber in der Bibel auch der kleinste Hinweis auf die Kaaba fehlt, kann und muss man davon ausgehen, dass dies eine rein islamische Geschichtsdarstellung ist. Laut Bibel sollten die Nachkommen des Abraham das Land Israel, also das heutige Palästina als ihr Land bekommen. Wo Ismael gesiedelt hat ist umstritten. Eines ist aber eher unwahrscheinlich, dass Ismael bei seiner Austreibung bis nach Mekka gekommen sein soll.

    Begründung:
      Da stand Abraham früh am Morgen auf und nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser und legte es Hagar auf ihre Schulter, dazu den Knaben, und schickte sie fort. Da zog sie hin und irrte in der Wüste umher bei Beerscheba. Als nun das Wasser in dem Schlauch ausgegangen war, warf sie den Knaben unter einen Strauch und ging hin und setzte sich gegenüber von ferne, einen Bogenschuss weit; denn sie sprach: Ich kann nicht ansehen des Knaben Sterben. Und sie setzte sich gegenüber und erhob ihre Stimme und weinte.... Und Gott tat ihr die Augen auf, dass sie einen Wasserbrunnen sah. Da ging sie hin und füllte den Schlauch mit Wasser und tränkte den Knaben.
      (1. Mose 21, 14 bis 16 und 19)

    Es ist absolut unwahrscheinlich, dass man mit einem einzigen tragbaren Schlauch Wasser diese Strecke zu Fuß zurücklegen könnte. Bei der Austreibung des Ismael lebte Abraham in Gerar.

      „Abraham aber zog von dannen ins Südland und wohnte zwischen Kadesch und Schur und lebte nun als ein Fremdling zu Gerar.“
      (1. Mose20, 1)

        Nun ist Gerar nicht ganz leicht zu lokalisieren, deshalb hier ein paar Hinweise zu Gerar.
          „...Da sandte Abimelech, der König von Gerar...“ (siehe: 1. Mose 20, 2)
          „... Abimelech, der König der Philister...“ (siehe: 1. Mose 26, 8)
          „... Habe ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaftor...?“ (siehe: Amos 9, 7)
          „...ich will deine Grenze festsetzen von dem Schilfmeer bis an das Philistermeer...“ (siehe: 2. Mose 23, 31)

    Dieser Ort Gerar lag also irgendwo in Palästina! Bis Mekka sind das ca. 1200km. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man beim durchqueren einer Wüste bei dieser Länge überlebt hätte. Laut Bibel hatten sie bis zum obigen Aufgeben keine Quelle erreicht.

    Nach islamischer Sichtweise, hätte also Hagar und Isamael ca. 1200 Kilometer (=Luftlinie), mit einem tragbaren Schlauch Wasser (denn sie hatten kein Lasttier dabei!) und einem Brot zurückgelegt. Die ehemalige Hedjazbahn brauchte für ungefähr die gleiche Strecke bei ca. 60 km/h drei Tage. Eine Karawane benötigt für diese Strecke ca. anderthalb bis zwei Monate. Wie sollten dann Ismael und seine Mutter diese Strecke geschafft haben?

    Nach dem Tode Abrahams nennt die Bibel, als Siedlungsort für Ismael, Hawila und Schur, was nach der gleichen Schriftstelle östlich von Ägypten nach Assyrien hin gelegen haben soll, was dann durchaus die arabische Halbinsel sein könnte. Allerdings sind diese beiden Ländereien schwer zu lokalisieren, da andere Schriftstellen diese Ländereien nach dem heutigen Äthiopien bzw. nach dem Iran hin lokalisieren.

Ein Apokryph berichtet uns darüber, warum die Landnahme der Israeliten mit so viel Blut geschehen musste.

    Und Kanaan sah das Land des Libanon bis zum Fluss Ägyptens, dass es sehr schön war, und er ging nicht in das Land seines Erbes östlich vom Meer, sondern wohnte im Lande des Libanon von Osten und von Westen, von der Seite des Jordans und von der Seite des Meeres. Und Ham, sein Vater, und Kusch und Mizraim, seine Brüder, sprachen zu ihm: Du wohnst in einem Lande, das nicht dein ist und das durch die Lose nicht für uns herausgekommen ist. Tue nicht so! Denn wenn du so tust, so werdet ihr, du und deine Kinder, in dem Lande fallen, und zwar als Verfluchte, durch eine Empörung; denn durch eine Empörung habt ihr euch niedergelassen, und durch eine Empörung werden deine Kinder fallen, und du wirst ausgerottet werden in Ewigkeit. Wohne nicht im Lande Sems; denn für Sem und für seine Kinder ist es durch ihr Los herausgekommen. Verflucht bist du und verflucht wirst du sein von allen Kindern Noahs durch den Fluch, zu dem wir uns vor dem heiligen Richter und vor unserem Vater Noah eidlich verpflichtet haben. Aber er hörte nicht auf sie und wohnte im Lande des Libanon von Hamath bis zu dem Eingangspunkt Ägyptens, er und seine Söhne bis auf diesen Tag. Und deswegen ist dies Land Kanaan genannt.
    (Buch der Jubiläen 10, 29 bis 34)

Es war Erbteil der Semiten und Nachfahren des Abrahams. Folglich werden nach dieser Sichtweise alle Völker, die nicht zu den Nachkommen Abrahams gehören dort nicht gesegnet sein. Betrachtet man die Geschichte, so ist dies sehr eindrucksvoll belegt. Die Nachfahren Kanaans wurden allesamt getötet, als Israel das Land einnahm. Klingt brutal, ist aber letztlich so gewesen. Später haben sich wieder Fremde dort gesiedelt und das Land ist verödet, so dass man heute keine so großen Früchte mehr dort findet.

    Und sie kamen bis an den Bach Eschkol und schnitten dort eine Rebe ab mit einer Weintraube und trugen sie zu zweien auf einer Stange, dazu auch Granatäpfel und Feigen.
    (4. Mose 13, 23)

Die Verödung ist nicht erst nach der islamischen Eroberung eingetreten, sondern schon zu der Zeit als den Israeliten durch Rom verboten wurde dort zu wohnen. Dennoch konnten die Muslime das Land nicht wirklich nutzen, sondern ließen es weiter veröden. Erst mit der Rückkehr der Israelis wurde das Land wieder fruchtbar. Da gibt es zwar die Kritik der Wasserverschwendung, dagegen muss man aber auch sagen, dass Israel große Anstrengungen unternimmt das Wasserproblem zu lösen.

Seit 5000 v. Chr. sind Spuren menschlicher Siedlungen an dem Ort des heutigen Jerusalems nachzuweisen. Der ägyptische Ächtungstext von etwa 1900 v. Chr. und die Amarnabriefe aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. belegen, dass dort eine Stadt mit dem Namen Uruschalim gelegen hat. Im Büchern Josua, Richter Samuel und 1. Chronik wird diese Stadt Jebus genannt. Man kann aber davon ausgehen, dass sie dennoch eigentlich schon Jerusalem bzw. Salem geheißen hat.

    Als aber Adoni-Zedek, der König von Jerusalem, hörte, dass Josua Ai erobert und an ihm den Bann vollstreckt und mit Ai samt seinem König getan hatte, wie er mit Jericho und seinem König getan hatte,dass die von Gibeon Frieden mit Israel gemacht hätten und mitten unter ihnen wohnten,
    (Josua 10, 1)

Es wurde wohl nur Jebus genannt, weil dort noch Fremde die Jebusiter wohnten.

Kanaan aber zeugte Sidon, seinen ersten Sohn, und Het und den Jebusiter, den Amoriter, den Girgaschiter, den Hiwiter, den Arkiter, den Siniter, den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter. Nachher haben sich die Geschlechter der Kanaaniter weiter ausgebreitet,
(1. Mose 10, 15 bis 18)

Josua konnte diese Stadt bei der Landnahme nicht bezwingen.

    Die Jebusiter aber wohnten in Jerusalem, und Juda konnte sie nicht vertreiben. So blieben die Jebusiter mit denen von Juda in Jerusalem wohnen bis auf diesen Tag. (Josua 15, 63)

Zur einer Stadt der Israeliten wurde sie erst, als David nach längerem Rangstreit schließlich König über ganz Israel wurde. Dazu benötigte er eine Stadt die mitten in seinem Reich lag. Schließlich konnte David dieses Jebus durch eine List erobern.

    Und der König zog mit seinen Männern vor Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich abwehren. Damit meinten sie, dass David nicht dort hineinkommen könnte. David aber eroberte die Burg Zion; das ist Davids Stadt.
    (2. Samuel 5, 6 und 7)

Hier wird nun ein weiterer Name ins Spiel gebracht, der auch in der israelitischen Dichtung und in den Propheten häufig verwendet wird.

    "Ich aber habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion."
    (Psalmen 2, 6)

    Zion muss durch Gericht erlöst werden und, die zu ihr zurückkehren, durch Gerechtigkeit.
    (Jesaja 1, 27)

Zion (ציון) bedeutet soviel wie ausgetrockneter Platz. Interessant hierzu ist, dass Jebus (יבוס) in unserer Sprache Tenne bedeutet. So gesehen ist das auch ein trockener Platz zum Dreschen. Dies könnte durchaus auch ein Wortspiel sein.

David machte diese Stadt, weil sie so zentral lag zu seiner Hauptstadt. Als er dann dort wohnte, ließ er das Zeltheiligtum die Stiftshütte dort aufstellen. Als er der Kontrast zwischen seinem Palast und dieser Stiftshütte sah, wollte er in seiner Hauptstadt, Gott ein Haus bauen. Dies wurde ihm aber wegen seiner vielen Kriege verwehrt.


Nachbau der Stiftshütte in der Negevwüste

    Und er rief seinen Sohn Salomo und gebot ihm, dem HERRN, dem Gott Israels, ein Haus zu bauen, und sprach zu ihm: Mein Sohn, ich hatte im Sinn, dem Namen des HERRN, meines Gottes, ein Haus zu bauen, aber das Wort des HERRN kam zu mir: Du hast viel Blut vergossen und große Kriege geführt; darum sollst du meinem Namen nicht ein Haus bauen, weil du vor mir so viel Blut auf die Erde vergossen hast.
    (1. Chronik 22, 6 bis 8)

Salomo baute schließlich den ersten Tempel auf dem Berg Moria

    Und Salomo fing an, das Haus des HERRN zu bauen in Jerusalem auf dem Berge Morija, wo der HERR seinem Vater David erschienen war, an der Stätte, die David auf der Tenne Araunas, des Jebusiters, zubereitet hatte.
    (2 Chronik 3, 1)


Der Salomonische Tempel
Quelle: Wikipedia

Dieser Tempel muss für damalige Verhältnisse, eine unwahrscheinliche Pracht ausgestrahlt haben. Die Königin von Saba, war auch über den Tempel sehr überrascht.

    Als aber die Königin von Saba alle Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut hatte, … geriet sie vor Staunen außer sich und sprach zum König: Es ist wahr, was ich in meinem Lande... gehört habe... Und siehe, nicht die Hälfte hat man mir gesagt. …
    (1. Könige 10, aus 4 bis 7)

Dieser Tempel stand dann über 350 Jahre auf diesem Berg und wurde 587 vor Christi zerstört. Dann lag der Tempelberg ca. 50 Jahre brach bis unter Serubbabel 538 vor Christi mit dem Wiederaufbau begonnen wurde. Dieser neue Tempel wurde 515 vor Christi geweiht. Somit war also schon damals siebzig Jahre der Opferdienst im Tempel unterbrochen.


Der zweite Tempel
Quelle: Wikipedia

    Da machten sich auf Serubbabel, der Sohn Schealtïls, und Jeschua, der Sohn Jozadaks, und fingen an, das Haus Gottes zu Jerusalem aufzubauen, und mit ihnen die Propheten Gottes, die sie stärkten.
    (Esra 5, 2)

Der Bau des Serubbabel muss sehr einfach gewesen sein. Trotzdem hat er alle Funktionen wieder übernehmen können. Dieser zweite Tempel stand dann bis 70 nach Christi auf diesen Berg. Es fehlen nicht viele Jahre um sagen zu können, dass auf diesen Berg ca. 1000 Jahre der israelische Tempel stand. Allerdings muss man heute auch anerkennen, dass inzwischen der Felsendom (1021) dort genau so lange steht wie damals dort der Tempel. Es sind also durchaus zwei gleichwertige Gegebenheiten zu beachten. Man bedenke auch, dass vom Tempel selbst so gut wie nichts erhalten ist. Die Al Aqsa und der Felsendom aber ein gut erhaltenes historisches Denkmal ist. Sollte es dort eine wirkliche Friedenslösung geben, dann kann diese nicht ohne diese beiden Bauten geschehen!

Herodes der Große ließ diesen Tempel wieder sehr reich ausschmücken, so dass es zur Zeit Jesu ein Prunkstück war. Es war die Zeit, in der die Israeliten frei zu ihrem Heiligtum gehen konnten.

Als dann im Jahre 70 n. Chr. dieser Tempel durch Titus zerstört wurde, wurde auch den Israeliten nur wenig später der Zugang zum Tempelberg verwehrt. Sozusagen als Manifestation der Macht, ließ dann wohl der Kaiser Hadrian auf dem Tempelareal heidnische Götterbilder aufstellen und einen Jupitertempel errichten. Interessant hierzu ist, dass die heutige Bebauung des Tempelberges verblüffende Ähnlichkeit mit dem Jupitertempel von Baalbek hat. Lediglich die Ausrichtungsachse (N-S bzw. W -O) ist da anders! Ich habe einmal das Satellitenfoto vom Tempelberg um 90 Grad gedreht, so dass beide Grundrisse in eine fast gleiche Lage gebracht sind.

Sind diese Bauten etwa ursprünglich Götzentempel???



Quelle: Google Maps

Hier lass ich dem Betrachter die Analyse!

Schließlich ließ Kaiser Konstantin dort um 530 nach Christi eine Marienkirche errichten. Die aber nur kurze Zeit Bestand hatte. Diese Kirche wurde bereits die 614 durch Chosrau II., Herrscher des persischen Sassanidenreiches zerstört. Wenn man die wechselvolle Geschichte betrachtet, dann ist nur wenig Frieden in dieser „Friedensstadt“ gewesen. Nach der Islamischen Eroberung wurde wahrscheinlich auf den Grundmauern der Marienkirche die Al Aqsa Moschee erbaut. Diese Annahme wurde erhärtet, als man nach dem Erdbeben von 1927 hier ein Mosaik aus der Byzantinischen Zeit fand. Die Al Aqsa Moschee wurde wahrscheinlich erst nach dem Felsendom errichtet. Unter Abd al-Maliks, al-Walid I. (705–715 n.&xnbsp;Chr.) wurde die großen Kuppel der Al Aqsa Moschee fertig gestellt. Bei den Retaurierungsarbeiten 1927 wurde aber auch noch unter dem Mosaik, eine Mikwe gefunden. Dies ist eine rituelle israelitische Badestelle. Damit ist für mich erwiesen, dass bevor die heutigen Bauten dort entstanden sind, dort eindeutig das israelitische Volk sein Heiligum hatte! Es gibt auch Bauhistoriker, die den Felsendome mit der frühchristichen Zeit in Verbindung bringen, da der Felsendom so gar nicht wirklich einer Moschee entspricht und starke Ähnlichkeit mit der Geburtskirche und der Grabeskirche aufweist. Alle drei Bauten haben eine Kuppel und eine Grotte. Bei der Grabeskirche wurde diese Grotte allerdings durch die Fatimiden, im Jahre 1009 zerstört. Es gibt aber früchchritliche Bauten, die dem Felsendom auch heute noch verblüffend ähnlich sind (z.B. San Vitale in Ravenna). Die Achteckige Grundform steht bei christlichen Bauten für die Auferstehung Christi und die Taufe. Es ist daher schon nachzuvollziehen, dass dieser Dom ehemals eine Kirche gewesen sein könnte. Auch der Kettendom lässt eine solche These erkennen. Dieser steht in Richtung Sonnenaufgang vor dem Felsendom. Diese Richtung ist die allgemeine Ausrichtung von historischen Kirchengebäuten. Es gibt also viele Gründe an diesem Ort religionsfreie historische Untersuchungen anzustellen, denn nur so kann man die wahre Ursprungsgeschichte der Bauwerke analysieren. Dies ist allerdings wegen der derzeitigen allgemeinen religiösen Verblendung noch nicht möglich.

Der heutige Name Al Aqsa (=die Maximale bzw. Entfernteste) nimmt Bezug auf den Koran.

    Preis Ihm, Der bei Nacht Seinen Diener hinweg führte von der Heiligen Moschee zu der Fernen Moschee, deren Umgebung Wir gesegnet haben, auf dass Wir ihm einige Unserer Zeichen zeigen. Wahrlich, Er ist der Allhörende, der Allsehende.
    (Sure 17, 1)

Allerdings muss man historisch festhalten, dass zu dem Zeitpunkt der Abfassung des Koran dort auf keinem Fall eine Moschee gewesen war, denn diese Moschee wurde erst ca. 90 Jahre später erbaut! Da der Koran ja als ewiges Buch angesehen wird, würde hier der Koran dann eine offensichtliche Lüge verbreiten. Somit geh ich hier davon aus, dass offensichtlich eine falsche Auslegung dieser Schriftstelle vorliegt! Ein weitere Fakt ist, dass im Koran an keiner Stelle Jerusalem überhaupt als Ort einer Moschee genannt wird!

Der Felsendom wurde damals als offene Säulenhalle gebaut. Dieser Bau wurde durch Erdbeben so stark geschädigt, dass schließlich im Jahre 1016 nach Christi die Kuppel auf den darunter liegenden Felsen stürzte.

Ab dem Jahr 1021 nach Christi ließ al-Hakim (996–1021) die Kuppel neu errichten und den Bau wahrscheinlich stabiler gestalten. In den Fließen ist das Datum 418, also 1027 nach Christi eingeprägt. Man kann davon ausgehen, dass dies die endgültige Fertigstellung des heutigen Bauwerkes ist. Seit diesem Zeitpunkt stehen also dort diese muslimischen Heiligtümer.

Da eine Moschee in Jerusalem im Koran nicht erwähnt wird, greift man auf sehr märchenhafte Legenden zurück! Nach dieser Legende die von Anas Ibn Malik (um 715 in Medina; † 795), der Mohammed gar nicht gekannt haben kann [Muhammad (ca. 570 bis 632)], soll Muhammad eine Reise auf einem Fabelwesen, Namens Buraq vollzogen haben. Dieses Fabelwesen ähnelt im gewissen Sinne dem Pegasos der griechischen Mythologie. Wahrscheinlich ist diese Legende auch aus dieser griechischen Mär entstanden. Danach soll dann angeblich der Muhammad mit diesem Buraq nach Jerusalem geritten bzw. geflogen sein. Dort soll er dann angeblich zum Himmel aufgestiegen sein. Diese Mär ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen. Deshalb gebe ich diese Geschichte auch hier als religiöses Märchen kund! Interessant dabei ist, dass dieser Märchenerzähler erst nach dem Bau der Al Aqsa Moschee diese Legende verbreitete.

Warum hat sie eigentlich nicht Muhammad selbst erzählt???

Heute wird gern erzählt, dass diese Anlage der Moscheen in seiner Achse auf Mekka ausgerichtet wäre. Dies können aber nur geographische Dilettanten anführen, da dies völliger Unsinn ist, es sei denn Mekka würde im Roten Meere oder in Afrika liegen?

Wenn dies wirklich so gedacht wäre, dann hätten das auch damalige Baumeister durchaus besser ausrichten können. So etwas sehe ich als religiöses Wunschdenken! So einfach ist aber die ganze Sachlage um den Tempelberg nicht.

Nach meiner Sicht der Dinge sind diese Moscheen ähnlich einzuordnen wie die Hagia Sophia in Istanbul / Konstantinopel. Es sind Prestigebauten um den Sieg über die Christen und Israeliten zu manifestieren. Ein Beispiel ist auch der krasse Unterschied bei dem Besuch der Moscheen von Jerusalem, im Vergleich zu Mekka und Medina. Für Jerusalem gibt es kein Hadsch-Gebot! Betrachtet man diese Ausführungen, dann muss man ganz klar bekennen, dass der Tempelberg für Muslime eigendlich keinerlei Bedeutung hatte und hat! Man kann es sehen wie man will, aber diese Moscheen sind eher für die Demütigung andere Glaubensrichtungen zu sehen, als dass sie wahre Zeugen für den muslimischen Glauben wären!


Der Felsendom in Jerusalem
Quelle: Wikipedia

Wie sollte man mit diesem Areal weiter verfahren?

Ich würde mir wünschen, dass die Muslime ihre sogenannte Heiligkeit des Ortes aufheben und den Ort allen Menschen zugänglich machen. Jeder Mensch sollte dort die Nähe Gottes erleben können. Es spricht auch absolut nichts dagegen, wenn dort ein israelitischer Tempel entstehen würde, der dann aber ebenfalls allen Menschen zugänglich sein sollte. Bedingung dafür wäre, dass das jetzige Ensemble nicht zerstört und durch Über- bzw. Zwischenbebauung verschandelt würde. Ziel sollte es sein dort einen für alle zugänglichen Ort zu schaffen. Dort sollten freie Ausgrabungen für ältere Geschichtszeugen möglich werden, um den geschichtlichen Wert dieses Areals zu erforschen. Nur so könnte man den Streit um diesen Tempelberg beenden und wirklichen Frieden in dieser Region erreichen.

Ein Abriss der Moscheen und ein Neubau, eines dritten israelitischen Tempels, auf diesem Gelände kann absolut nicht toleriert werden!

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