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Carl Ischer
© Evangelische Brüder-Unität
Herrnhuter Brüdergemeine

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Das Kopftuch

Die gläubigen Muslime wenden sich immer gegen die Aufforderung der westlichen Welt das Kopftuchgebot zu lockern. Hier gebe ich ganz klar der westlichen Welt Recht, da das tragen des Kopftuches nichts mit dem Glauben zu tun hat.

Die biblische Sicht

Ich beginne hier einmal mit der biblische Vorstellung.

    Eine Frau aber, mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.
    (aus 1. Korinther 11, 5)

    ...es sich ziemt, dass eine Frau unbedeckt ... .
    (aus 1. Korinther 11, 13 )

    wie sich's ziemt für Frauen, ... .
    (aus 1. Timotheus 2, 10 )

    Desgleichen sollt ihr Frauen ... Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten,
    (aus 1. Petrus 3, 3 und 4)

Ich habe ganz bewusst einmal nur das heraus gepickt, was man nutzen könnte um den Frauen ein Kopftuch aufzuzwingen. So verkürzt, wie hier muss auch eine gläubige Christin immer ein Kopftuch tragen. Betrachtet man aber die Sachlage im Zusammenhang, dann sieht das Ganze auch deutlich anders aus.

    Ein jeder Mann, der betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, der schändet sein Haupt. Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.
    (1. Korinther 11, 4 und 5)

Es geht also gar nicht darum der Frau ein Kopftuch aufzuzwingen, sondern es geht darum den Gottesdienst zu ordnen. Die Begründung holt Paulus aus der Erschaffung der Frau. (siehe: 1. Mose2, 18 bis 24). Warum ist aber der Paulus so auf diese Regelung bedacht? Die Begründung findet sich im Vers 10.

    Darum soll die Frau eine Macht (Schleier) auf dem Haupt haben um der Engel willen.
    (1. Korinther 11, 10)

Der Engel der Gemeinde war der Vorsteher der Gemeinde (siehe: Offenbarung Kapitel 2 und 3). Er wollte wohl die Männer in Ihrem Dienst vor Gott davor schützen durch begierliche Gedanken abgelenkt zu werden. Es geht wie gesagt um den Gottesdienst. Hier gab es keine Trennung zwischen Frauen und Männern. Alle haben den gleichen Dienst verfolgt und erlebt. Es war schlichtweg nicht üblich, Männer und Frauen zu separieren. Allerdings wurde die Unterordnung von Paulus schon angesprochen. Hier gilt aber wieder, es geht um den Gottesdienst.

Urteilt bei euch selbst, ob es sich ziemt, dass eine Frau unbedeckt vor Gott betet.
(1. Korinther 11, 13 )

Auch hier geht es um das öffentliche Gebet im Gottesdienst. Gottesdienst beginnt schon da, wenn Einer für Alle das Gebet spricht.

    Desgleichen, dass die Frauen in schicklicher Kleidung sich schmücken mit Anstand und Zucht, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarem Gewand, sondern, wie sich's ziemt für Frauen, die ihre Frömmigkeit bekunden wollen, mit guten Werken.
    (1. Timotheus 2, 9 und 10)

Hier ist das nicht so eindeutig zu sehen. Es geht aber hier auch nicht um eine Verschleierung, sondern um sittliche Kleidung. Der Schuck soll nicht außen am Körper baumeln, sonder innerlich in reinen Gedanken und Worten deutlich werden. Das es dabei auch um den Gottesdienst geht, wo Arme und Reiche zusammen das Wort der Predigt gehört haben wird in anderen Versen deutlich.

Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben.
(1. Timotheus 1, 5)

... dass dies zu seiner Zeit gepredigt werde.
(aus 1. Timotheus 2, 6)

Die Predigt ist schon damals Bestandteil des Gottesdienstes gewesen.

    Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nächsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht.
    (Apostelgeschichte 20, 7)

    Desgleichen sollt ihr Frauen ... Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott. Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten,
    (1. Petrus 3, 3 und 4)

Auch hier geht es nicht um Verschleierung des äußeren Erscheinungsbildes der Frau. Auch hier wird der Blick auf das innerliche Glaubensgebilde der Frau gelegt. Nicht der Äußere Schmuck soll verschleiert werden, sondern die innerlichen Werte sollen zum Schmuck werden.

Es ist also in keinem der hier angeführten Worte eine Verordnung zu finden, welche für das Leben im Allgemeinen anzuwenden wäre. Deshalb wird sich auch keine Christin bis zur Unkenntlichkeit verschleiern.

Kopftuch im Koran

Aber wie ist das nun im Islam zu sehen. Ganz genauso! Es geht auch hier nicht um die absolute Verschleierung. Aber gehen wir doch mal ins Detail. Es sind im Wesendlichen drei Suren welche für ein Kopftuchgebot heran gezogen werden.

    Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen und dass sie ihre Reize nicht zur Schau tragen sollen, bis auf das, was davon sichtbar sein muss, und dass sie ihre Tücher über ihren Busen ziehen sollen und ihre Reize vor niemandem enthüllen als vor ihren Gatten, oder ihren Vätern, oder den Vätern ihrer Gatten, oder ihren Söhnen, oder den Söhnen ihrer Gatten, oder ihren Brüdern, oder den Söhnen ihrer Brüder, oder den Söhnen ihrer Schwestern, oder ihren Frauen, oder denen, die ihre Rechte besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb haben, und den Kindern, die von der Blöße der Frauen nichts wissen. Und sie sollen ihre Füße nicht zusammenschlagen, so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen. Und bekehret euch zu Allah insgesamt, o ihr Gläubigen, auf dass ihr erfolgreich seiet.
    (Sure 24, 31)

    O die ihr glaubt! betretet nicht die Häuser des Propheten, es sei denn, dass euch Erlaubnis gegeben ward zu einer Mahlzeit, ohne auf deren Zubereitung zu warten. Sondern wann immer ihr eingeladen seid, tretet ein (zur rechten Zeit); und wenn ihr gespeist habt, so gehet auseinander und säumt nicht zu (weiterer) Unterhaltung. Das verursacht dem Propheten Ungelegenheit und er ist scheu vor euch, jedoch Allah ist nicht scheu vor der Wahrheit. Und wenn ihr sie um irgendetwas zu bitten habt, so bittet sie hinter einem Vorhang. Das ist reiner für eure Herzen und ihre Herzen. Und es geziemt euch nicht, den Gesandten Allahs zu belästigen, noch dass ihr je seine Frauen nach ihm heiraten solltet. Fürwahr, das würde vor Allah eine Ungeheuerlichkeit sein.
    (Sure 33, 53)

    O Prophet! sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig.
    (Sure 33, 59)

Man kann diese Suren nicht aus dem Zusammenhang reisen, denn es steht zuvor auch etwas Entscheidendes geschrieben.

Betrachten wir zunächst die beiden Koranstellen aus der Sure 33.

Der Einstieg ist hier:

    O die ihr glaubt! betretet nicht die Häuser des Propheten...
    (aus Sure 33, 53)

Der Prophet lebt schon seit einiger Zeit nicht mehr. Ergo kann man das Haus des Propheten heut so wie hier genannt nicht mehr betreten. Hier sollte man wohl eher die Moschee als dieses Haus betrachten. Wäre es nicht so, dann wäre die ganze Sure in heutiger Zeit völlig ohne Bedeutung! Betrachtet man aber, unter dem Haus des Propheten die Moschee, dann ist die nachfolgende Aussage schon mal deutlich eingeschränkt. Folglich sollen sich die Frauen nicht verschleiern, wenn sie irgendwo sind, sondern wenn sie im Hause des Propheten sind. Also sich im Dienst des einem Gottes befinden. Es entspricht also durchaus der christlichen Auffassung zum Kopftuch. Allerdings ist im Islam die Stellung der Frau eine ganz andere.

    ...und wenn zwei Männer nicht (verfügbar) sind, dann einen Mann und zwei Frauen, ...
    (aus Sure 2, 282)

    Die Männer sind die Verantwortlichen über die Frauen, ... Und jene, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, ermahnt sie, lasst sie allein in den Betten und straft sie...
    (aus Sure 4, 34)

Dass diese Verse ebenfalls aus dem Zusammenhang gerissen sind brauche ich wohl nicht erwähnen. Es ist aber das Bild was dahinter steckt, wenn man von der Frau eine Verschleierung erwartet.

Die Aussage "so bittet sie hinter einem Vorhang" (aus Sure 33, 53) besagt keines Falles, dass die Frau gar eine Burka zu tragen hätte. Vielmehr sollen die anstehenden Gespräche nicht in der Öffentlichkeit, sondern getrennt von der Öffentlichkeit getätigt werden. Es geht also wirklich nur um einen Vorhang in einem Raum der zwischen den Verhandelnden und den Anderen sein sollte. Hier eine Burka oder einen Schleier hinein zu interpretieren ist Verlogenheit pur. Es betrifft auch im Vers 59 eindeutig die Sachlage: "im Haus des Propheten." Das Kopftuch im Gebetsraum oder der Moschee ist völlig in Ordnung. Nicht in Ordnung ist das Tragen von Kopftüchern in der Allgemeinheit. Bedenkt man nun aber noch, dass die Frauen ja gar nicht an der gleichen Stelle beten wie die Männer, dann ist doch auch schon hier die Verhinderung der lüsternen Gedanken erreicht. Ein Kopftuch ist doch dann, auch in der Moschee nicht wirklich erforderlich.

Betrachten wir nun die 24. Sure.

    ... O die ihr glaubt, betretet nicht andere Häuser
    (aus Sure 24, 27)

Welche Häuser hier gemeint sind sagt die Schriftstelle allgemein. Hinzu kommt die Aussage:

    Und die unter euch, die Reichtum und Überfluss besitzen, sollen nicht schwören
    (aus Sure 24, 21)

Dieses wiederum in Verbindung mit dem Vers 31:

    so dass bekannt wird, was sie von ihrem Zierat verbergen
    (aus Sure 24, 31)

Betreten fremder Häuser, ein öffentliches Gebäude ist für das Volk gemacht. Diese Gebäude kann man somit als ein nicht fremdes Gebäude ansehen. Weiter habe ich den Reichtum angeführt, der im Nachsatz des 31. Verses wieder erwähnt wird. Es geht hier also nicht um ein verschleiern, sondern um das verbergen des Reichtums. Mit Reichtum soll man nicht angeben. Sieht man es nun noch mit der Sure 33, 53 und 59 in einem Zusammenhang, dann kann man den Ansatz, dass es sich bei den Häusern um die Häuser des Propheten, sprich Moscheen handelt nicht erwehren.

Somit ist das Kopftuchgebot nur ein hinterweltlicher frauenfeindlicher Gedanke, der im Mittelalter stehen gebliebenen Mullahs und Imams.

Es gibt heute durchaus auch sachliche Koraninterpreten, die das verschleiern ablehnen!

Muslimische Frauen, die sich verschleiern sind zurückgebliebene, rückständige und ohne Selbstbewusstsein ausgestattete Menschen.

Nicht alle islamischen Frauen lassen sich so verdummen.

Es ist tatsächlich so wie Alice Schwarzer sagt: "Das Kopftuch ist das Zeichen, das die Frauen zu den anderen, zu Menschen zweiter Klasse macht. ..."

Es lässt sich auch nicht mit dem Koran begründen und ist auch bei einer gründlichen Betrachtung, nicht hinein zu interpretieren. Maximal handelt es sich um ein mittelalterliches Auslegen des Korans. Es ist schlichtweg eine Diskriminierung der Frau, wenn sie genötigt wird, sich mittels Kopftuch zu verschleiern. Jede Frau kann sich unbedeckt in der Öffentlichkeit zeigen und auch der Koran kann hier nicht als Vorwand genutzt werden, dieses zu unterbinden. Es hat absolut nichts mit dem Glauben zu tun, es sind lediglich falsche Koran-Ausleger, die so etwas den Frauen einreden.

Betrachtet man dann noch die Ausführungen des unter dem Pseudonym "Christoph Luxemberg" argumentierenden Phillologen, dann sieht die Sachlage sogar nochmals ganz anders aus.

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